chapter 13
»Katie, Schätzchen. Was ist los? Musst du nicht zur Uni?«, erkundigte Vera sich, als sie am nächstem Morgen in mein Zimmer kam. Wegen des gestrigen Vorfalls beschloss ich nicht zur Uni zu gehen. Ich wusste einfach nicht wie ich reagieren sollte, wenn ich ihm begegnen sollte. »Mir geht's nicht so gut. Ich werde heute nicht gehen.«, redete ich mich also raus. »Was hast du denn? Soll ich dir einen Tee kochen oder brauchst du etwas anderes?«, besorgt legte sie mir ihre Hand auf die Stirn.
Es fühlte sich zwar nicht gut an sie zu belügen, allerdings wollte ich auch nicht dass sie sich noch mehr Sorgen um mich machte. Was sie bei der Wahrheit wahrscheinlich tun würde. »Nein, es geht schon.«, wimmelte ich ab. »Okay,... kann ich dich hier alleine lassen? Ich habe dabei ein schlechtes Gewissen. Und Liang ist auch nicht da.« Langsam setzte ich mich auf. »Ja, Vera ist wirklich okay. Mach dir keine Umstände.«, versicherte ich ihr.
»Na schön, ruhe dich ein bisschen aus. Ich werde so früh es geht von der Arbeit zurück sein.«, sie drückte mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und verließ nach einer Verabschiedung das Haus. Eine Weile blieb ich noch liegen bis ich mich ans Lernen machte. Wenn ich schon nicht zur Uni gehe sollte ich wenigstens hier von zu Hause aus etwas tun. Entschlossen setzte ich mich mit meinen Notizen an den Schreibtisch.
Am frühem Nachmittag schnappte ich mir ein paar der alten Fotoalben. Mein Vater hatte immer von allem Bilder gemacht, um schöne Momente zu verewigen. Als Vera von der Arbeit wiederkam schauten wir sie uns gemeinsam an. »Wie war sie so als Schwester?« Ihr wuchs ein Lächeln ins Gesicht und dennoch war sie etwas bedrückt. »Sie war eine großartige große Schwester. Du bist ihr ziemlich ähnlich. Sie hatte mich bei allem Unterstützung und immer einen guten Rat gegeben. Schwere Zeiten haben wir gemeinsam durchgemacht. Oft lagen wir die ganze Nacht zusammen wach und redeten über alles Mögliche.«, eine Träne kullerte über ihre Wange, die sie sofort wefwischte.
»Sie war immer für einen da.«, beendete sie ihre Aussage und ich spürte wie meine Augen feucht wurden. »Ja, das war sie.«, ich dachte an alte Zeiten zurück. Ich hatte nicht besonders viele Freunde - eine Hand voll vielleicht, aber sie war für mich nicht nur eine Mutter sondern auch eine beste Freundin. Eine einsame Träne viel, woraufhin Vera mich in ihre Arme zog und aus der einen ein paar mehrere wurden.
Langsam beruhigten wir uns wieder und ich verkroch mich in meinem Zimmer, um mir die geschickten Notizen aus dem heutigem Kurs von Zhen anzuschauen. Außerdem machte ich mich für meine Schicht im Laden fertig. Ich entschied mich für eine ausgiebige Dusche und machte mich dann auf den Weg zu meiner Arbeit.
Als ich im Laden ankam war Xiayou bereits da und begrüßte mich herzlich. Noch hatte ich ihr nichts von dem Geschehnis erzählt bis F4 auf einmal herein kam und ich mich hinter bzw. unter der Theke versteckte. »Ist Katie da?«, erkundigte der Stimme nach zu beurteilen Si sich. Unauffällig sah meine Freundin zu mir runter, wo ich ihr signalisierte sie solle mich nicht verraten.
»N-nein, tut mir leid. Sie ist heute nicht gekommen.«, log Xiayou für mich und machte ihnen ihre Milchtees. Doaming Si allerdings verließ so gut ich es mitbekam glaube ich schon den Laden. Als auch die anderen weg waren und die Luft damit rein war tauchte ich wieder auf und gab ihr die geschuldete Erklärung.
»Ich bin verwirrt. Er lädt dich in den Urlaub und auf ein Abendessen ein und dann das.«, sie nahm eine neue Packung der Plastikbecher. »Ich verstehe es auch nicht.«, frustriert riss ich die Packung auf, die sie mir in die Hand drückte. »Du solltest dich lieber von ihm fernhalten, er scheint gefährlich zu sein.«, riet sie mir. Lustlos begann ich die Becher zu stapeln. »Du hast recht.«, stimmte ich ihr zu.
Entschlossen griff ich nach einem Lappen und begann die Tisch zu säubern. »Aber sieht das dann nicht so aus, als hätte ich Angst vor ihm?«, zweifelte ich an dem Plan. »Das hast du ja auch.«, bemerkte sie und setzte sich an den Tisch, den ich gerade wischte. »Habe ich gar nicht.«, wimmelte ich ab, woraufhin sie mich mit dem ist-klar Blick ansah. »Gut, ein bisschen vielleicht.«, gab ich also zu.
»Aber das muss er ja nicht wissen.«, meinte ich. Mit dem Lappen in der Hand lief ich zum Waschbecken, um ihn auszuwaschen und auszubringen. »Das stimmt. Er würde dir sicher nur noch mehr Angst einjagen.«, nachdenklich stüzte sie ihren Kopf auf ihrer Hand ab. »Hey, jetzt hilf mir mal.«, ich warf sie mit dem tropfenden Putztuch ab. »Ey.«, spielerisch wütend warf sie den Lumpen zurück, welcher mich im Gesicht traf.
*
Schmunzelnd schloss ich die Haustür auf. Kaum hatte ich meine Schuhe ausgezogen kam meine Tante zu mir geeilt. »Wo warst du?«, fragte sie wuselig. »Im Laden.«, entgegnete ich verwirrt, da ich ihr vorhin eigentlich davon erzählt hatte. »Nein, ich meine wo du wirklich warst.«, widersprach sie mir, weshalb ich mich Stirn runzelnd zu ihr drehte. »Vera, ich war wirklich im Laden. Wie kommst du darauf, dass ich woanders war?«, versicherte ich ihr.
Bevor sie begann verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und informierte mich:»Doaming Si und seine Freunde waren vorhin hier. Sie haben nach dir gesucht, also erzählte ich ihnen, dass du im Laden bist und dann eine halbe Stunde später kommen sie wieder her und sagen mir, dass du nicht da wärst.« Meine Kinnlage hing bis zum Boden. Woher wussten sie wo ich wohne?
»Das kann ich erklären.«, begann ich, allerdings konnte ich das doch nicht. »Wahrscheinlich war ich einfach... hinten im Lager, als sie kamen. Ja, wir haben eine neue Lieferung bekommen, die ich annehmen musste.«, log ich und verkroch mich in meinem Zimmer. Na toll, jetzt kann ich mich nicht Mal in meinen vier Wänden sicher vor ihm fühlen.
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