#34 Meanings of love
Pov Jimin
Ich lugte vorsichtig durch den Spalt der Türe, denn wenn er noch schlief, wollte ich ihn nicht stören. So schien es aber nicht und ich öffnete die Tür ganz, wobei Taehyungs Blick auf mich fiel und er lächelte. Er sah zuerst nur mich, Yoongi war hinter mir, immer noch meine Hand haltend. Er wollte mich begrüßen, jedoch stoppte er, als er auch Yoongi erblickte. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich und er schluckte.
"Wie geht es dir?" Vorsichtig versuchte ich die angespannte Luft im Zimmer zu durchbrechen, sodass meine Worte bei ihm ankamen. Ich setzte einen Fuß vor den anderen und erst, als ich ihm näher war, erkannte man seine Blessuren im Gesicht. Seine Nase war violett angelaufen und geschwollen, sie hatte noch lange danach geblutet. Auch auf seiner Wange setzten sich blaue Flecken ab.
Wahrscheinlich hatte ich jetzt die Aufgabe, mich bei ihm zu entschuldigen. Yoongi würde sich nie im Leben bei ihm für irgendetwas entschuldigen. Lieber würde er über Leichen gehen.
"Naja, den Umständen entsprechend gut." Seine dunkle Stimme war wieder die alte. Nicht von hohen, aufschreienden Tönen geplagt, wie vor ein paar Stunden. "Sieht übel aus.." Brachte ich hervor. Ich brachte es nicht mal dazu ihm in die Augen zu sehen, denn ich konnte die Verzweiflung und Enttäuschung in ihnen immer noch sehen. Ich sah immer wieder die Bilder vor meinem geistigen Auge. Sah, wie Yoongi panisch auf ihn eintrat und es tat wieder weh. Aus diesem Grund ließ ich seine Hand los, genau, wie heute Morgen. Vielleicht war es ein Fehler, doch es geschah aus der Situation heraus.
"Hat auch relativ weh getan." Lachte Taehyung gezwungen. Sein Lächeln war nicht echt. Außerdem, war es nur mir gewidmet, nicht meinem Hintermann. Yoongi, der die ganze Zeit seinen Blick auf dem Boden gehalten hatte, schaute nun auf. Er ging zum Fuße des Bettes und sah Taehyung in die Augen, so, dass er seine volle Aufmerksamkeit hatte. Gerade war ihm das wichtig, er wollte sie nur für einen kleinen Moment.
"Was willst du, ich hab jetzt keine Lust zu diskutieren." Seufzte Tae und rieb sich ein Auge.
"Hör mir zu. Nur kurz und dann, wenn du willst, nie wieder." Yoongis stimme zitterte etwas, was er versuchte zu verbergen. Ob er jetzt gerade Angst hatte? Ob er vor Tae oder dessen Worte Angst hatte?
Wiederwillig nickte Taehyung, ließ sich überzeugen. Ich sah, wie sich Yoongis Hände am Metall des Bettes festgriffen und Selbstvertrauen daraus zu ziehen versuchten. Er atmete kurz auf. Dann ergab er sich seinen Schuldgefühlen.
"Es tut mir leid. Alles. Die Sache heute und die Sache vor keine Ahnung wie vielen Jahren mit Jungkook.
Ich weiß nicht wie du dich fühlst, ich weiß nicht wie Ihr euch alle fühlt, deswegen kann ich nur raten. Ich denke mal, ihr seid enttäuscht, wütend, vielleicht traurig. Ich weiß es nicht, ich kann es dir nicht sagen und ich werde nicht erwarten, dass du es mir sagst. Ich weiß, dass es schwer ist über eine Sache zu reden, die einem so viele Erinnerungen gibt. Und über die Gefühle will man dann erst recht nicht sprechen.
Ich nehme an, dass ihr von mir ein völlig falsches Bild habt und aufgrund dessen, jedem erzählt, man solle sich von mir fern halten.
Diese Sache hat uns verändert, besonders mich.
Ich habe es einfach so hingenommen, war ja sowieso noch nie beliebt auf dieser Schule. Und als diese Sache damals passiert ist, habe ich Jungkook und dich, meine damals besten Freunde, verloren. Und es war meine Schuld. Es tut mir leid, ich hätte es so viel früher merken können, doch ich war geblendet von Angst. Hatte nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, nach dem Grund zu suchen.
Bis dann ein Schüler anders war, als die anderen.
Er war kein Mitläufer und hat mich gefragt, warum ich mich gegenüber anderen so schlecht verhalte.
Er war der Grund, warum ich nochmal ganz genau über den Vorfall nachgedacht habe.
Und nein, nicht er alleine hat mich dazu angeregt. Ich habe einfach begriffen, was ich für ein schlechter Mensch bin,"
"Bist du nicht." Warf ich ein,
"Klappe.
Also will ich dir, weil du offensichtlich der Leidtragendste davon bist, erklären, wer ich wirklich bin." Er machte eine kurze Pause, um die Worte wirken zu lassen. Bei Taehyung sickerten sie nacheinander geordnet durch, doch bei mir war es ein Wirrwarr aus Buchstaben, was erst später wirklich Gestalt annahm.
Er fing wieder an:
"Ich habe damals so reagiert, weil ich nicht wollte, dass Menschen verletzt werden.
Ich habe gedacht, wenn man sich verliebt, wird man gebrochen und der seelische Schmerz würde einen irgendwann umbringen.
Denn so war es bei meiner Mutter. Sie hat sich in meinen Vater verliebt, ein Trinker, der keine wirkliche Arbeit hatte. Am Anfang war er nett, so hat sie mir das erzählt, doch dann wurde er immer aggressiver, irgendwann fing er an sie zu schlagen. Doch sie liebte ihn, sie liebte mich und deswegen wollte sie ihn nicht verlassen, hatte bis zu ihrem letzten Tag Hoffnung, ihn ändern zu können. Irgendwann konnte sie nicht mehr und hat aufgegeben.
Für mich war Liebe etwas schlimmes, schmerzhaftes. Für mich gab es in der Liebe keine schönen Momente, verstehst du?
Deswegen wollte ich nicht, dass Jungkook sich in mich verliebt. Ich wollte ihm nicht weh tun, denn wenn ich mich beschreiben würde, würde ganz oben, rein aus Erfahrung, stehen, dass ich anderen Menschen weh tue.
Dann habe ich wegen dem ganzen eine Angst entwickelt, die Angst vor Menschen und Menschenmassen. Ich habe Angst, Leute zu enttäuschen und in peinliche Situationen zu geraten.
Doch dann habe ich diesen Idioten kennengelernt.
Er hat das alles auf den Kopf gestellt. An der Brücke, da habe ich ihn gebeten mir zu helfen, weil ich dachte, dass er es sowieso nicht ernst meint. Doch er ist gekommen. Er hat dafür gesorgt, dass ich Wärme, Fürsorge und Nahrung bekam. Und meine Bitte bestand darin, dass ich gequengelt habe 'mir ist kalt, ich hab Hunger' und trotzdem ist er gekommen.
Ich habe bemerkt, dass er mir nicht weh tun würde und ... Ich habe Gefühle für ihn entwickelt. Sehr starke sogar. Durch ihn weiß ich, dass Liebe sich verdammt gut anfühlen kann.
Vor ihm habe ich öfter geweint, als vor meinen Eltern, denn im Vergleich zu diesen, hat er mich immer aufgefangen.
Ich habe so große Angst vor Menschen, aber wenn ich .. seine Hand halte, verschwinden solche Gefühle.
Ich mache mich hier gerade zum Affen, ich weiß. Du willst das wahrscheinlich gar nicht hören, aber ich will klarstellen, dass ich nicht menschenfeindlich, nicht Homophob und auch nicht mehr eingeschlossen in einem einsamen Kerker bin. Ich will etwas ändern und deswegen fange ich mit dem zweit wichtigsten Menschen an, den ich kenne.
Es tut mir alles so schrecklich leid..."
Sofort schlug er seine Augen nieder, wollte die Reaktion des anderen gar nicht miterleben. Für eine Momentaufnahme war es still. Überlegende Stille deckte uns zu und ließ uns inne halten.
"Jimin, lass uns gehen, ich bin total dumm. Ich habe echt gedacht-"
"Warte!" Yoongi wollte aus dem Raum stürmen, doch Taehyung hielt ihn auf, bat ihn zu bleiben. "Jimin?" Er richtete sich zu mir und lächelte, als hätte er gerade irgendwelche Geschenke erhalten. Ich blickte ihn fragend an, wollte er nichts dazu sagen?
"Was fühlst du für ihn?"
Ich lächelte. Tja, was fühlte ich bloß für ihn? Ich guckte gen Boden und knetete meine Hände.
"So viel..
Wenn ich bei ihm bin, vergesse ich die Zeit.
Eine einzige Berührung seinerseits gibt mir so viel Kraft und Mut, dass ich vor tausenden von Leuten reden könnte.
Bei ihm bin ich immer so glücklich, weil mich sein Aussehen und seine Art einfach fröhlich macht.
Ich liebe seinen Gesichtsausdruck, wenn ich einen seiner Befehle nicht befolge oder Wiederworte gebe. Natürlich gibt er mir keine Befehle, so wie du denkst, das verstehen Ausstehende vielleicht sowieso nicht.
Ich liebe seine Fähigkeit Gefühle zu unterdrücken oder zurückzuhalten bis er ganz alleine ist und dass es bei mir nicht klappt und er wegen mir oft die Kontrolle über sich selbst verliert-" ich musste so breit grinsen, dass mir meine Wangen davon weh taten.
"Jimin! Warum erzählst du sowas? Das lässt mich voll dumm dastehen!" Auch wenn er genervt klang, ich hatte sein Herz berührt, genauso wie er meins.
"Ich weiß nicht was ich davon halten soll," fing Tae an, "Yoongi-Hyung, es tut mir leid, ich hätte mich nach dem Vorfall einfach nicht so weit von dir entfernen sollen. Eigentlich ist es meine Schuld, ich habe Jungkook von dir weggezogen, weil ich dachte, du tust ihm nicht gut und- ach keine Ahnung." Er sah zwischen uns hin und her mit einem sanften Lächeln. "Ihr zwei seid irgendwie einfach perfekt aufeinander zugeschnitten, oder? Aber eine Sache noch."
"Die wäre?" Yoongi spürte, dass alles einen guten Lauf nehmen könnte.
"Küsst euch. Sonst kaufe ich euch das nicht ab." Er grinste, Yoongi stöhnte genervt und ich stand dort, durfte das machen, was mir am meisten gefiel.
Hyung stellte sich vor mich, seine Augen funkelten. Wir hatten es noch nie mit Absicht vor jemand anderem gemacht. "Warum mache ich das eigentlich? Ihr beide seid jünger als ich."
"Sei leise." Ich legte meine Arme um seinen Hals.
"Heute bist du wieder so frech."
"Kannst es mir später heimzahlen." Lächelte ich ihm sanft entgegen.
Ich legte meine Lippen auf seine und schloss die Augen. Kurz hatte ich Bedenken, da es vor Tae war, doch sobald ich seine Lippen schmeckte, blendete ich alles andere aus. Ich drückte mich näher an ihn, wollte es in die Länge ziehen, worauf er seine Arme um meine Taille schlang und unbemerkt meinen Hintern streifte. Ich zuckte kurz auf, seufzte dann jedoch einfach nur.
Er war perfekt.
Und er war Mein.
Egal, was kommen sollte, ich würde ihn wohl immer anhimmeln.
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Sooo~
Ich hoffe ich trage hiermit für einen schönen Sonntag bei.
Sagt man das so? Mein Gehirn ist gerade nicht auf Hochtouren x3
Naja, see you soon♡
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