#30 Beating up
Pov Yoongi
Nach einer weiteren Stunde langweiligem Unterrichts machte ich mich auf den Weg zum nächsten Klassenraum. Ich ging schnell und freute mich, da ich wieder zusammen mit Jimin hatte. Ich ging durch eine Tür auf einen anderen Flur. Was mir direkt auffiel, war, dass ein Streitendes Gebrüll hinter der nächsten Ecke auf mich wartete. Ich stolperte los, als ich eine mir sehr bekannte Stimme hörte. Ich rannte um die Ecke. Was ich dort sah, ließ mein Herz zusammenzucken.
"Zwingt er dich zu irgendwas?!"
"Nein, lass mich los!"
Taehyung hielt Jimin fest und drückte ihn gegen die Wand. Er redete mit lauter Stimme auf ihn ein und ich konnte sehen, wie sehr Jimin gerade Angst hatte.
"Warum läufst du ihm dann hinterher?!" Tae rüttelte am Körper des jüngeren, worauf er etwas härter gegen die Wand geschupst wurde. Daraufhin konnte ich mich nicht mehr halten. Niemand sollte ihn anfassen, dafür würde ich mein Leben geben.
"Yah! Kim Taehyung! Lass ihn in Ruhe!" Ich ging schnellen Schrittes auf die beiden zu. "Seit wann wirst du Handgreiflich?" Provozierte ich. Er starrte überrascht in meine Richtung.
"Seit wann interessierst du dich wieder für Menschen?" Konterte er. Das tat weh.
"Hast du nichts besseres zu tun, als Menschen vor mir zu warnen?" Ich wurde immer aggressiver.
"Du machst alles kaputt, was du anfasst, also bleibt mir ja nichts anderes übrig. Ich will ja nicht, dass du Jimin auch noch verletzt."
Meine Faust traf ihn im Gesicht, welches sich danach schmerzerfüllt verzog. Ich würde meinem Idioten nie weh tun. Er torkelte ein paar Schritte zurück und hielt sich die Wunde stelle an seiner Nase. "Du hast dich kein bisschen verändert." Fauchte er, wodurch er sich noch einen Schlag fing. "Halt dich von ihm Fern!" Schrie ich ihn an. Seine Nase fing an zu bluten. "Hängst du schon so an ihm? Wie schwach du geworden bist. Früher hattest du mehr Kraft!" Grinste er, seinen Schmerz komplett ignorierend. Er nahm sich einfach das Recht über mich zu urteilen.
Ich fing an auf ihn einzutreten. Mal wieder konnte ich mich nicht kontrollieren und ließ mich von meinen Gefühlen leiten. Er hatte recht, ich war schwach geworden.
"Nimm dir nicht das Recht so mit mir zu reden! Hab ein bisschen Respekt, ich bin älter als du! Denkst du, dass sich Menschen nicht verändern?! Halt dich endlich aus meinem Leben raus!-"
"Stopp!"
Jimins verzweifelte Stimme drang zu mir durch und ließ mich zögern. Kurz darauf hielt mich Jin von hinten zurück. Erst dann realisierte ich, was ich getan hatte.
Taehyung lag vor mir am Boden. Er schrie immer wieder schmerzerfüllt auf und hielt sich seinen Bauch, auf den ich gerade eben noch eingetreten hatte. Jungkook stürzte zu ihm. "Tae! Tae, beruhig dich! Ruft wer einen Krankenwagen?"
"Dieser... Mistkerl.." Ächzte Tae auf und warf mir einen so kalten Blick zu, dass mir mein Herz ruckartig in die Hose rutschte. Was hatte ich getan? Jin hielt mich immer noch fest. Ich wehrte mich nicht gegen seinen Griff. Die Situation war mir peinlich und noch mehr war ich erschrocken von mir selbst. Ich war erschrocken darüber, dass Jimin mich bereits so weit hatte, dass ich etwas derartiges schon für ihn tat.
Mehrere andere Schüler schauten mich mit abtrünnigen Blicken an, während sie Taehyung bedauernswert anstarrten. Es war wieder alles meine Schuld, er hatte recht gehabt.
Taehyung wurde kurz darauf von Sanitätern davon getragen, immer wieder stöhnte er vor schmerzen auf und schrie. Es hatte geklingelt und alle anderen Schüler wurden gezwungen, sich in ihre Räume zu begeben. Erst dann ließ mich Jin los, als wäre ich sonst noch auf andere losgegangen. Mein erstarrter Blick lag leer auf dem Boden. Die Situation lief nochmal und nochmal vor meinen Augen ab. Plötzlich spürte ich Jimins Hand, die nach meiner Griff.
"Ich weiß nicht ob ich mich bedanken oder dir eine reinhauen sollte.."
Kam es geistesabwesend und leise aus seinem Mund. Erschrocken sah ich ihn an, fast betend, dass er sich nicht von mir abneigte, doch er war enttäuscht. Sein Blick sprach Bände. "Du.."
"Ich dachte, ich könnte dich ändern. Ich dachte, wir hätten das hinter uns." Sprach er Kopfschüttelnd und zerriss mein Herz mit seinen Worten. Er war so entsetzt und enttäuscht, dass ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. Er ließ meine Hand los und fuhr sich mit beiden durch die Haare. Diese Geste gab mir den Rest. Es verließ mich jeder Mut.
"Hey, warum lässt du dich so provozieren?" Ich drehte mich zu Jin um, der immer noch bei uns stand. Ich hatte keine Kraft um ihn anzubrüllen und wollte nicht noch mehr Menschen verärgern.
"Ich.. Ich wollte doch nur Jimin.. beschützen.." Meine Augen wurden glasig. Doch Jin sah mich bemitleidend an, anstatt mich auszulachen. Ich hatte noch nie wirklich etwas mit ihm zu tun gehabt, aber er schien vertrauenswürdig.
"Ich muss zum Unterricht." Sagte Jimin monoton und setzte sich in Bewegung. "Nein..!" Hauchte ich. Eine einzelne Träne verließ mein Auge. "Lass ihn. Er ist nicht so enttäuscht, wie du denkst." Ich schloss die Augen, hoffte, dass das alles nicht wahr war. "Du magst ihn oder?" Ich blickte dennoch zu Jin auf. Er war viel größer als ich. Eine weitere Träne bahnte sich den Weg über meine Wange.
"Hilf mir," flüsterte ich, "Ich weiß nicht, wie man mit Menschen umgeht."
Er lächelte zaghaft, als hätte er gerade etwas in mir erkannt. Ich wollte nicht den einzigen Menschen verlieren, der mir auf dieser Welt Hoffnung, Liebe und Zuflucht gab. Vielleicht tat es ja gut, mit jemand anderem darüber zu reden.
"Komm mit." Sagte er und ich folgte ihm auf den Schulhof. Wir setzten uns auf eine Bank, die etwas abseits vom Gebäude stand.
"Du hast erkannt, dass Menschen gar nicht so schlimm sind oder?"
"Ich liebe ihn-" platzte es aus mir heraus. Ich schlug mir beide Hände vor den Mund. Mir wurde heiß und kalt. Ich hatte mich wirklich nicht mehr unter Kontrolle. Von meinem Nebenmann kam jedoch nur ein belustigtes Schnauben. "Das ist es also."
"Ich meinte das nicht so! Vergiss es!"
"Nein, du meintest das ernst."
"Wirklich-"
"Halt die Klappe, man merkt es dir doch an." Lächelte er mir zu. Er konnte selbst bei diesen Worten noch nett gucken. Er war älter, also beherrschte ich mich.
"Jimin ist ein guter Junge. Er sagt dir bestimmt oft, dass er dich gern hat oder?" Er guckte sich in der Gegend um.
"Woher weißt du..?"
"Man merkt es, wenn Menschen sich ändern, Yoongi. Du hast einen gewaltigen Tapetenwechsel unternommen. Das war das erste mal, dass du jemanden beschützen wolltest."
"Es tut mir leid."
"Sei doch stolz drauf," er strich mir über den Rücken, er wusste genau, was ich gerade zuließ und was nicht, "klar sollte man deswegen gleich keine Leute umbringen, aber du wolltest Jimin einfach nicht alleine lassen. Und Taehyung hat maßlos übertrieben, dagegen kann man nichts sagen. Er lebt wohl immer noch in der Vergangenheit." Er hielt mir erstmal einen langen Vortrag, wie eine Mutter, die zwanghaft versuchte, den Frieden unter ihren Söhnen wiederherzustellen.
Jins Art brachte mich dazu, ihm vieles zu erzählen. Seine braunen Augen Versicherten mir immer, dass alles was ich ihm hier erzählte, unter uns bleiben würde. Er stimmte mir bei einigen Sachen zu, gab mir Rat oder nickte einfach verständlich. Und im generellen war ich froh, nun auch den Beweis dafür hatte, dass mich jeder mögen konnte, wenn ich bestimmte Sachen zuließ.
"Liebt er dich auch?" Fragte Jin vorsichtig. Ich gab ihm immer nur stumpf antworten und redete ohne große Gefühle. "Wir sind seit gestern zusammen glaube ich, keine Ahnung, es fühlt sich schon so lange an."
Es fühlte sich an, als hätte ich Monate, Jahre mit ihm verbracht. Es machte mich traurig, ihn enttäuscht zu haben, weil ich noch nichtmal wusste, was wirklich in ihm vorging. Aber was hätte ich tun sollen?
Ich hatte so Angst, dass man ihn mir nehmen würde.
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Ist im Endeffekt doch nicht soo lang geworden rip ._.
Und ein Shoutout an meine mum, weil ich ohne ihre, vor einer Woche gekaufte, Tiefkühl-pizza jetzt verhungert wäre.
Hope you liked ittttt~♡
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