#16 Feeling thing
Pov Yoongi
Doch ich stoppte.
Zitternd blieben meine Lippen von seinen entfernt. Ich hielt inne. Irgendwas hielt mich von ihm fern. Als wenn man mich an den Schultern zurückziehen würde.
Nicht aus Ekel.
Nicht aus Schüchternheit.
Nicht wegen meiner Angst.
Sondern Unsicherheit.
War er damit einverstanden? Ich wollte ihn zu nichts zwingen. Würde das etwas an der Situation zwischen uns ändern? Stand ich nur wegen seinem Wohlbefinden still?
Ich sah ihn an. Er war auf's Höchste angespannt und starrte leer gegen meine Lippen. Erst jetzt bemerkte ich, wie weich seine aussahen. Und ich bemerkte, wie gern ich sie doch küssen würde.
"Fuck." Flüsterte ich.
Nun ließ ich mich neben ihn auf den Rücken fallen.
Nein! Verdammt, das konnte nicht wahr sein.
Ich bemerkte, dass ich in seiner Gegenwart ruhiger wurde, dass seine Nähe mich beruhigte.
Ich bemerkte, dass ich gleichzeitig viel nervöser in seiner Nähe wurde, dass mein Herz schneller schlug.
Ich bemerkte, dass mein Körper von alleine immer seine Nähe suchte, verständlich, denn bei ihm konnte ich ganz normal sein, einfach ein normaler Mensch. Ich machte mir viel weniger Gedanken und hatte so wenig Angst, er tat mir so gut.
Ich bemerkte, dass ich selbst an ihn dachte, wenn er nur wenige Schritte von mir entfernt saß, eigentlich dachte ich nur an ihn.
Bemerkte, dass mich diese ganzen komischen Situationen nicht mal ansatzweise gestört hatten, sondern ich sie amüsant fand.
Ich bemerkte, dass ich ihn von selbst an mich ran ließ, selbst ich wollte zu ihm, ich hatte das Gefühl, dass er für mich Sorgen würde.
Doch ich hatte das alles nicht gemerkt - bis jetzt.
Ich hatte gemerkt, nein, festgestellt, dass ich mich in Park Jimin verliebt hatte.
Test bestanden. Doch die eigentliche Aufgabe konnte ich jetzt gepflegt in die Tonne treten. Ich wollte diesen Idioten doch gar nicht ausnutzen. Er war viel zu liebenswert und seine Tränen wollte ich nicht noch einmal sehen. Er wühlte alles in mir auf, meine ganzen Gefühle, meine ganzen Emotionen. Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
Es klopfte.
"Schlaft ihr beiden schon?" Jimins Mutter lugte durch den Spalt, der gerade geöffneten Tür. Als sie uns beide sah, so nebeneinander, kam sie rein und knipste die Schreibtischlampe an. Zuerst ging sie zu Jimin, der sich daraufhin klein machte. "Gute Nacht Schatz, schlaf gut." Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
'Muttersöhnchen' kam es in mir hoch. Ich nahm alles zurück. Ich hätte so etwas nicht sagen dürfen. Ich hatte damals einen so falschen Eindruck von ihm. Ich musste ein Lächeln unterdrücken, damals war er noch einer von ihnen, ein ganz normaler Mensch, den ich zu hassen schien.
Sie deckte Ihren Sohn zu.
Dann kam sie zu meiner Seite rüber. Noch einmal fühlte sie meinen Kopf und deckte dann auch mich zu. Auch mir gab sie einen Kuss auf die Stirn, welchen ich jedoch genoss. Ich hatte lange keine so mütterlichen Gesten mehr geschenkt bekommen. "Schlaf gut! Komm einfach zu mir, wenn dir etwas fehlt und vergiss nicht: hier bist du willkommen."
Sie schenkte mir ein warmes Lächeln und verschwand, nachdem sie das Licht ausgeknipst hatte.
Nun lagen wir wieder hier. Unter einer Decke, in der Dunkelheit. Die Stille fraß sich diesmal durch mich hindurch. Ich hatte ihn verängstigt, das war sicher.
Doch er brach kurz darauf das Schweigen.
"Das ist komisch."
"Was?" Ich antwortete schnell, hatte auf einen Ansatz gewartet.
"Ich sollte mich jetzt wundern, oder? Mich ekeln oder fürchten. Aber das tue ich nicht." Er flüsterte, starrte zur Decke.
Ich bemerkte, dass dieses alleinige 'er' meinen Lungen schon jede Luft zum Atmen nahm.
Er seufzte.
"Das war ein Test. Schlaf jetzt."
"Okay."
Er drehte sich von mir weg.
"Nein!"
"Mhm?"
"Nichts. Schlaf!"
"Was war das für ein Test?" Er drehte sich wieder zu mir. Das, was ich wollte.
"Das ist nicht wichtig."
"Ich will es aber wissen." Diese Neugier machte mir zu schaffen. Was sollte ich sagen?
Ehe ich darüber nachdenken konnte, kroch er zu mir und rüttelte vorsichtig an meiner Schulter.
"Wirklich nicht." Sagte ich leise.
Er platzierte seine Arme verschränkt auf meiner Brust und legte seinen Kopf darauf ab. Seinen Blick konnte ich trotzdem spüren, auch, wenn es dunkel war. Sein Körper war warm und in mir wuchs das Verlangen danach.
"Und?" Er forderte eine Erklärung.
"Ich wollte gucken, wie du reagierst." Ich versuchte meinen Herzschlag normal zu halten, er würde ihn spüren.
"Hab ich den Test bestanden?" Seine Stimme war so süß, wenn er müde war.
"Mit Bravour." Gab ich lächelnd zurück.
Eine Weile war es ruhig.
"Ich mag es wirklich, dass du nicht solche Hemmungen hast, mich anzufassen."
"Dich anzufassen?!"
"Mir so nahe zukommen."
"Normalerweise ist das nicht so." Gab ich monoton zurück. Meine Deckung sollte nicht gleich auffliegen. Er wusste nichts von meiner einseitigen Liebe und das wollte ich auch nicht ändern. Er löste sich von mir und drehte sich wieder von mir weg. Das tat weh. Jedoch nur, weil ich nun alle Gefühle zuließ. Begann, sie zu akzeptieren.
"Dann bin ich wohl eine Ausnahme. Na, ich will deinen Befehl aber befolgen, gute Nacht."
Ich sah zu dem kleinen, betrachtete seinen Rücken in der Dunkelheit. Dann bekam ich Mitleid und fasste einen Entschluss.
"Ich will dir aber erzählen, warum ich dich so behandle." Sprach ich leise, weil ich dachte, dass er es verdiente.
Vielleicht sprach ich zu leise, sodass er es nicht gehört hatte, jedenfalls regte er sich nicht.
Leicht zittrig streckte ich meine Hand aus und legte sie ihm flach auf den Rücken. Ich spürte Wärme unter meinen Fingerspitzen, er atmete tief und regelmäßig. Er war direkt eingeschlafen.
Ich stieß seufzend die Luft aus und lächelte sanft, was hatte ich für ein Glück, dass ich mich genau in ihn verliebte?
"Gute Nacht, kleiner Idiot."
*************************
Der Schrille Alarm weckte mich.
Ich schlug die Augen auf und sah mich panisch um. Es war hell. Und es war zu spät.
7:40 Uhr
Ich drehte mich zu Jimin und rüttelte stark an ihm.
"Mist, hey, Jishit! Wach auf! Wir kommen zu spät! Wir haben Schule!"
Er reagierte nicht. Ich packte ihn an den Schultern, richtete ihn auf. Erst jetzt sah ich, wie rot er im Gesicht war und drückte ihn sofort wieder ins Kissen. Akribisch untersuchte ich seine Stirn mit meiner Handfläche. Sie glühte schon fast.
"Yah! Jishit, hörst du mich?!" Er kam langsam aus seinem tiefen Schlaf, dann lief ihm eine Träne übers Gesicht.
Ich war höchst alarmiert.
Schon panisch, wegen der Uhrzeit und dann auch noch das, nach allem anderen, was gestern passiert war. "Hey! Rede mit mir!" Meine Stimme brach in der Mitte des Satzes.
Schließlich öffnete er halb seine Augen. "Mir.. Mir ist so.. Heiß."
Mein Gehirn funktionierte nicht mehr, es tut mir leid. Ich handelte einfach zu schnell. "Komm her!" Ich richtete ihn wieder auf, streckte seine Arme in die Höhe und versuchte ihn aus seinem Shirt zu befreien. Mir war vollkommen egal, dass er es während der Nacht vollgeschwitzt hatte. Das war menschlich. Auch sein Nacken und somit seine Haare waren feucht.
"Mein Gott! Was machst du denn auch für Sachen?" Ich brachte meine Aktion zu einem Ende und blickte auf einen nackten Oberkörper vor mir.
"W-was... Machst du..?" Er schaute mich erschöpft an.
"T-tut mir leid. Dir war heiß.. warte hier!" Ich legte ihn vorsichtig wieder zurück und gab ihm mein Kissen noch zur Stütze.
Dann rannte ich gedankenlos aus dem Raum. Zuerst zu Hoseok. Ohne zu klopfen stieß ich die Tür auf, doch keiner war drinnen. Hysterie breitete sich in mir aus. Ich rannte, fast stolperte, die Treppen runter in die Küche, wo ich endlich beide, Hoseok und seine Mutter, antraf.
"Bitte," Ich atmete schwer, "Bitte helfen Sie mir! Jimin... Er ist heiß.. Also-"
"Wo liegt das Problem?" Fragte der Junge Park mit einem dreckigen Grinsen.
"N-nein! Er, ihm geht es nicht gut!"
Nun war seine Mutter alarmiert und folgte mir ins Zimmer.
Sie fühlte seine Stirn. "Schatz, du hast hohes Fieber!"
"Mama, nicht.." Sie tastete seinen Brustkorb ab.
"Ich wollte Krankenschwester werden," gab sie mir als Erklärung und wandte sich wieder ihrem Sohn zu, "Aber sonst scheint alles in Ordnung zu sein. Du hast dir bestimmt eine Grippe oder sowas eingefangen, ich hole dir gleich Tabletten."
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[Danke für's kommentieren und voten]
Und 400 reads xnylyoyisöwwöyklslq~
Da ich mir irgendwas eingefangen habe, hab ich zuhause Zeit weiter an meinen ff's zu schreiben ._.
How are you all?
Ich wünsche euch einen wundervollen Tag mit diesem wundervollen Kapitel huehue ^3^
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