Kapitel 53: Ekelhaft
Jeongguks Sicht:
Langsam gewinne ich wieder an Bewusstsein, da ich die anderen Jungs um mich herum sprechen höre. Ihre Stimmen klingen zwar ziemlich gedämpft und ich verstehe kein Wort, aber die Erkenntnis, dass sie bei mir sind, beruhigt mich ziemlich. Mein ganzer Körper fühlt sich total schlapp und taub an. Meine komplette rechte Seite schmerzt so bestialisch durch diese Pfeile, die mich getroffen haben. Ich merke auch, dass ich auf einem Stuhl sitze und meine Hände hinter der Rücklehne verbunden sind. Ich möchte wissen, was gerade vor sich geht, aber ich habe kaum die Kraft meine Augen zu öffnen. Ich bin so schrecklich müde und erschöpft.
"Denkt ihr, dass Jeongguk bald aufwacht?", fragt irgendjemand.
"Ich hoffe nicht", antwortet jemand anderes.
Wieso sollte ich nicht aufwachen? Angestrengt versuche ich meine Augen zu öffnen, doch schaffe es einfach nicht. Ich kann keinen einzigen Zentimeter meines Körpers bewegen.
"Fuck, ihn bloß anzuschauen, macht mich fertig. Diese ganzen blauen Flecke und Verletzungen sind teilweise unser Verschulden", flucht einer und anscheinend muss ich halbnackt vor ihnen sitzen, wenn sie meinen Körper begutachten können.
Plötzlich packt mich eine Person gewaltsam am Kinn und hebt mein Gesicht an. Durch den Schreck öffne ich meine Augen einen kleinen Spalt und sehe dem Mann von vorhin in die eisigen blauen Augen. Er trägt immer noch eine Skimaske, sodass ich keine weiteren Gesichtsmerkmale erkennen kann.
"Oh, you're awake", stellt er fest und lässt mein Kinn augenblicklich los.
Mein Kopf sackt ein gutes Stück noch unten, aber ich halte ihn mit meinen übrigen Kräften oben. Er geht einen Schritt zurück, sodass ich die anderen sehe. Wir sitzen in einem Halbkreis und wurden bis auf die Boxershorts ausgezogen. Ihre Arme wurden ebenfalls hinten an den Stuhl gekettet und sie sehen mich alle mit ängstlichen Augen an. Was geht hier ab? Wer ist dieser Typ? Spricht er wirklich nur englisch? Versteht er uns etwa nicht?
"Starre ihn auf keinen Fall an", haucht mir Jimin mit zittriger Stimme zu, der links neben mir sitzt.
Ich drehe meinen Kopf in seine Richtung und erleide einen Schock, als ich seine aufgeplatzten Lippen sehe. Seine rechte Wange ist rötlich und total angeschwollen.
"W-was?", bringe ich bloß heraus, weil mir die Kraft fehlt mehr zu sagen.
"Ich wurde als Erstes wach und habe ihn seiner Meinung nach zu lange angeschaut. Er hat mir ohne zu zögern mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen und nannte mich eine ekelhafte Schwuchtel", erzählt er mir leise und ein ungutes Gefühl macht sich im mir breit.
Zögerlich nicke ich und sehe zu meiner rechten. Dort sitzt Namjoon angespannt und starrt still zu Boden. Meine Augen weiten sich schlagartig, als ich das Blut aus seiner Nase tropfen sehe. Wieso hat er uns dann ausgezogen, wenn er eindeutig ein Homophob ist?
"Listen, faggots. If one of you gets an erection, that person will be shot, understood?", sagt der Kerl etwas auf englisch, was ich nicht verstehe.
"Was hat er gesagt?", fragt Jin irritiert und sieht direkt zu Namjoon.
"Wenn irgendeiner eine Erektion bekommt, wird von ihm erschossen. Wahrscheinlich denkt er, dass Homosexuelle nur einen männlichen Körper anschauen müssen, um rollig zu werden", übersetzt Namjoon für uns und verrollt die Augen, als der Kerl nicht in seine Richtung schaut.
"Wie sollen wir in so einer Situation einen Ständer bekommen? Der ist doch bescheuert", fragt Hoseok entsetzt.
"Ich glaube, dass ich durch dieses Experiment impotent geworden bin", meint Yoongi trocken.
Taehyung, der neben ihm sitzt, starrt ihn durch angeschwollene Augen an. Er kann sie nicht mal richtig aufhalten, da sie auch so rot angelaufen sind. Plötzlich leuchtet die Leinwand hell auf, was nicht Gutes bedeuten kann. Danach wird der schwarze Raum eingeblendet, in dem sich Yunho allein befindet. Mein Herz rutscht mir in die Hose, weil er, nur in Unterhose gekleidet, auf dem Boden kniet und eine Augenbinde trägt. Alle ziehen scharf die Luft ein und dieser Kerl lacht bei unserer Reaktion.
"The show begins", schnauft er belustigt, als zwei Typen den Raum betreten und setzt sich hinter mich auf den Esstisch.
Der eine Mann packt Yunho grob an den Haaren und reißt seinen Kopf nach oben. Er zischt laut vor Schmerzen und versucht sich aus dem Griff zu winden, aber das verschlimmert seine Situation nur. Der andere Typ holt sowas wie eine Tablette aus seiner Hosentasche und stellt sich hinter Yunho, um seinen Mund gewaltsam mit einer Hand zu öffnen und ihm die Tablette tief in den Rachen zu schieben. Er würgt heftig und wehrt sich eindeutig dagegen, aber er hat keine Chance gegen die Beiden.
"W-Was habt ihr m-mit ihm vor?!", drehe ich mich um und schreie den Blauäugigen panisch an.
"What? I can't speak your language", kommt es nur amüsiert von ihm.
"Er versteht dich nicht, Jeongguk", teilt mir Namjoon mit.
Heiße Tränen laufen mir über die Wangen und ich wende mich langsam von ihm ab. Meine Augen wandern wieder zu der Leinwand und mir kommt die Galle hoch, da der eine Mann seine Hose öffnet und runterzieht. Ich presse die Augen zusammen und möchte das nicht mitansehen. Yunho hat mich zwar hintergangen, aber er war jahrelang mein bester und einziger Freund. Einer von den Jungs fängt an zu würgen und steckt die anderen damit an, weil mehrere Würggeräusche daraufhin folgen.
"Sch-Schau nicht hin!", warnt mich Jimin und schluchzt vor sich hin.
Auf einmal packt mich jemand von hinten am Kiefer und hebt meinen Kopf an. Erschrocken öffne ich erneut die Augen und muss mitansehen, wie der eine Bastard seinen Schwanz in Yunhos Rachen rammt und der andere ihm seine Finger in den Arsch schiebt. Mein Magen dreht sich einmal komplett um und mir kommt die Magensäure hoch. Ich schließe schnell wieder die Augen, weil ich nicht mehr sehen möchte.
"Look at him. Doesn't he look sexy?", flüstert mir der eklige Kerl ins Ohr, wodurch ich noch mehr zu weinen beginne und den Kopf schüttle.
Wieso leiden alle Menschen um mich herum? Ich bin nie in der Lage ihnen in den richtigen Momenten zu helfen. Ich konnte meiner Schwester nicht helfen. Ich konnte meiner Mutter nicht helfen, wenn sie von ihren Lovern zum Sex gezwungen wurde. Meine Fresse, ich bin so ein Nichtsnutz! Mein bester Freund wird von zwei Männern vergewaltigt und ich kann nichts dagegen tun.
Das Kratzen der Lautsprecher holt mich aus meinen Gedanken, da der Ton aus dem schwarzen Raum zu hören ist. Am ganzen Körper kriege ich eine eklige Gänsehaut, da ich Yunho und die zwei Typen stöhnen höre. Langsam öffne ich meine Augen und muss mitansehen, wie er in den Mund und in den Arsch gefickt wird. Jedoch sieht er nicht so aus, als würde er leiden. Er genießt es offensichtlich, weil er seine Hüften und seinen Kopf zu den Stößen mitbewegt.
"Na, Baby? An wen denkst du? Sag es nochmal für mich", fragt der Mann ihn und nimmt seinen Penis aus seinem Mund.
"Ngh... J-Jeongguk", stöhnt er meinen Namen und wird daraufhin dafür gelobt.
"Das ist so ekelhaft", bringt Yoongi entsetzt heraus.
"Ist das sein verdammter Ernst?!", gibt Seokjin schockiert von sich und schaut in meine Richtung.
Der pure Ekel packt mich und mir kommt mein ganzer Mageninhalt hoch, wodurch ich keine Sekunde auf meine Oberschenkel übergebe. Die gelbe, schaumige Flüssigkeit läuft an meinen Beinen herunter und ich zittere am ganzen Körper. Es ist so widerlich. Wie konnte ich ihm jemals vertrauen? Er hat mit mir im selben Bett geschlafen. Er hat mich komplett nackt gesehen. Ich habe ihm mein ganzes Leben anvertraut und fühlte mich sicher bei ihm, weil ich dachte, dass er mir niemals so etwas antun könnte, aber da habe ich mich wohl gewaltig getäuscht. Ich fühle mich absolut widerlich und auf jegliche Weise benutzt.
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