Kapitel 39: Entschuldigungen

Jeongguks Sicht:

Erschöpft liege ich auf meinem Bauch und starre die Wand vor meinen Augen an, während ich versuche, mich an irgendwas zu erinnern. Mein gesamter Körper schmerzt und eine Stelle an meinen Hals pocht ununterbrochen. Es nervt mich, aber ich bin zu müde, um mich darüber aufzuregen. Ich bin vor wenigen Minuten aufgewacht und verstehe nicht, wieso ich solche Schmerzen habe. Nachdem ich Taehyung beruhigt hatte, ging ich Hände waschen und danach endet meine Erinnerung. Ich weiß nicht, wann und wie ich ins Bett gekommen bin. Irgendwas muss passiert sein, aber es ist so, als wurde es aus meinem Gedächtnis gelöscht.

„Jimin, hör endlich auf, mich so anzuschauen. Jeongguk wird bald wieder aufwachen. Sein Körper war komplett überlastet und er muss sich erholen", höre ich Taehyungs Stimme hinter mir und runzle die Stirn, weil er so genervt klingt und uns bei unseren Namen nennt.

„Das nennst du erholen? Er ist bewusstlos! Namjoon und Hoseok waren gestern auch bewusstlos. Wer ist als nächstes dran? Jin? Yoongi? Ich kann das nicht mehr. Ich bin langsam mit dem Nerven am Ende. Jede Stunde geschieht etwas anderes und es wird ab jetzt nur noch schlimmer. Der Professor ist seit Stunden nicht anwesend und macht sonst was mit diesem ekelhaften Kerl. Mir macht das Angst, dass wir hier eingeschlossen sind und er uns allein gelassen hat", flüstert Jimin mit gebrochener Stimme und bewegt sich unruhig auf Taehyungs Bett herum, da es unter seinem Gewicht knatscht.

Ich war bewusstlos? Der Professor ist weg? Welcher ekelhafte Kerl? In meinem Kopf rattert es, aber ich bin so verwirrt. Was zur Hölle ist geschehen? Sie müssen mir erklären, was passiert ist. Offensichtlich wissen sie mehr als ich im Moment. Dann können sie mir auch erklären, wieso ich meinen Körper kaum bewegen kann, ohne höllische Schmerzen zu erleiden.

„Aua", bringe ich krächzend heraus, als ich mich vom Bett aufraffe und muss auf meine Schienbeine setze, um mein Oberteil hochzuziehen, weil es nicht normal ist, dass meine Haut an bestimmten Stellen brennt, wenn ich mich bewege.

„Jungs! Jeongguk ist wach!", teilt Taehyung den anderen mit und dreht sich mit Jimin in meine Richtung.

Nachdem ich das T-Shirt bis zu meinem Hals gezogen habe, schaue auf meinen Körper und erstarre in meinen Bewegungen. Mehrere Bisswunden und Knutschflecken befinden sich auf diesem. Insgesamt sind es sieben Bisswunden. Zwei habe ich an der Brust, zwei knapp über meinem Hosenbund und drei auf meinen Rippen. Eine ist sogar auf meiner Operationsnarbe und mein Tattoo sieht verzerrt aus, da meine Haut um die Bisswunden angeschwollen ist. Ich presse meine Hand auf meine Narbe und schaue ruckartig zu den Jungs, die sich hinter Taehyung und Jimin gestellt haben, die vor mir auf Taehyungs Bett sitzen. Sie sehen mich alle besorgt an und was mich verwundert, ist, dass sogar Namjoon bei ihnen steht und mich nicht mit seinen Blicken umbringt.

„Kann mir einer verraten, was passiert ist?", frage ich sie und versuche nicht direkt die Fassung zu verlieren.

Sie runzeln alle augenblicklich die Stirn und sehen mich verwirrt an. Jin schubst Namjoon in meine Richtung und nickt ihm zu, dass er es mir erzählen soll. Was hat Namjoon damit zu tun?

„Wie? Kannst du dich an nichts erinnern? An rein gar nichts?", fragt Hoseok irritiert und fängt an zu lachen, aber eher aus Unglauben als aus Freude.

„Das Einzige, an was ich mich noch erinnern kann, dass ich Taehyung beruhigt habe, weil er im Schlaf geweint hat und dann Hände waschen gegangen bin. Danach weiß ich rein gar nichts mehr. Also könnt ihr mir bitte verraten, wer mich als Beißring benutzt hat?", sage ich ihm gereizt und setze mich an die Bettkante, um die anderen besser anschauen zu können, jedoch lehnen sie sich zurück und wollen mir nicht zu nah kommen.

Was haben die denn?

Namjoon setzt sich neben mich auf mein Bett und beißt sich unsicher auf die Unterlippe, was mein Blut zum Kochen bringt. Wenn sie mir nicht sofort erzählen, was mit mir passiert ist, dann zerstöre ich diesmal unsere Stühle.

„Mich hat doch so ein Kerl hier reingetragen, als ich bewusstlos war. Der ist mitten in der Nacht hier eingebrochen und hat dich im Waschraum... überfallen? Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Aber ich habe dich dann unter ihm auf dem Boden liegen sehen. Er hat dir Heroin gegeben, damit du dich nicht gegen ihn wehrst. Jedenfalls habe ihn von dir losgerissen und ihn verprügelt. Der Professor hat keine Ahnung von seinem Plan gehabt und ist vollkommen ausgetickt. Seitdem hat er sich nicht mehr bei uns gemeldet, um den Kerl wahrscheinlich zu bestrafen", erzählt mir Namjoon ruhig und sieht mir durchgängig in die Augen, um mir zu versichern, dass er nicht lügt.

„Was zur Hölle? Heroin? Wie hat er mir das bitte gegeben, wenn auf meinen Armen keine Einstichstelle ist?", frage ich entsetzt und checke meine Arme ab, aber die sehen unversehrt aus.

„Er hat es dir in die Halsschlagader gespritzt", antwortet Yoongi.

„Darum schmerzt mein Hals so sehr...", murmle ich nachdenklich und fasse mir an die pochende Stelle.

„Geht... Geht es dir gut? Also du bist so ruhig. Vor ein paar Stunden bist du komplett ausgerastet und wolltest keinen von uns in deiner Nähe haben", möchte Jimin wissen und hat Tränen in den Augen, die er wegblinzelt.

Für einen Moment sehe ich ihn ruhig an, aber muss selbst feststellen, dass ich nicht das Bedürfnis habe, in die Luft zu gehen. Ich fühle mich zwar unwohl, dass mich der Typ wortwörtlich verschlungen hat, jedoch kann ich mich an nichts erinnern. Ich finde es gruselig, dass da einfach eine Lücke in meinem Gedächtnis ist, was auch gar nicht so schlecht ist. Das erkläre ich ihm auch so und er nickt mehrmals. Taehyung starrt mich an und grübelt vor sich hin, was mich etwas kirre macht. Plötzlich schnipst er und bohrt mir fast seinen Finger ins Gesicht.

„Das ist ein Schutzmechanismus. Es macht Sinn, dass er sich an die Zeitspanne im Rausch nicht erinnern kann. Aber er müsste sich daran erinnern, dass der Kerl den Waschraum betreten hat. Er stand zu diesem Zeitpunkt nicht unter Drogen. Also muss das bedeuten, dass dein Gehirn diese Erinnerung in eine abgeschlossene Kiste gepackt hat, um dich zu schützen", sagt Taehyung und diesmal sehen wir ihn alle irritiert an, weil das so plötzlich kommt.

„Taehyung, mal ganz im Ernst. Was geht in deinem Kopf vor? Vorhin hattest du auch so einen Gedankenblitz und meintest, dass wir ihn in einen anderen Raum bringen sollen, damit er es aus seinem Heulkrampf herausschafft", kommt es von Jin.

„Wieso guckt ihr mich so an? Ich schaue mir halt gerne Dokumentationen an. Ist es verboten, mein Wissen mit euch zu teilen? Immerhin hilft uns das doch!", meckert er drauf los und fühlt sich auf einmal angegriffen. 

„Das war doch kein Vorwurf, du Idiot!", mault ihn Jimin an.

„DU bist ganz leise. Du hast mich die letzten Stunden die ganze Zeit fertig gemacht. Als wäre ich daran schuld, dass der Typ ihn missbrauchen wollte. Ich bin nicht zu ihm hin gegangen und meinte: 'Ey, Bruder. Vergreif dich an Jeongguk'. Habe ich das gesagt? NEIN! Habe ICH ihn bewusstlos geschlagen? NEEEEIIINNN! Ich wollte bloß, dass er sich beruhigt, was auch funktioniert hat! Lasst mich endlich in Ruhe", faucht Taehyung ihn an und steht von seinem Bett auf, um zu verschwinden, jedoch greife ich nach seinem Arm und schleudere ihn neben mich auf mein Kissen.

Erschrocken schreit er auf und zieht seinen Arm aus meinem Griff. In mir lodert die Wut, weil ich gerade überhaupt nichts mehr verstehe. Ich starre die anderen an und knirsche mit den Zähnen. Haben die nichts Besseres zu tun, als sich zu streiten?

„Wieso haben sie dich angemeckert? Was hast du vorgeschlagen? Erzähl es mir", fordere ich Taehyung in einem ruhigen Ton auf, obwohl ich am liebsten rumschreien möchte.

„Ich war erst mit Jimin und Hoseok auf der Toilette, bis wir dich schreien gehört haben. Du lagst dann zusammengerollt auf deinem Bett und hast am ganzen Leib gezittert, während du dir mit beiden Händen durch die Haare gefahren bist und immer wieder 'Fass mich nicht an' vor dich hingemurmelt hast. Du hast gedacht, dass wir dieser Kerl waren. Ich habe dann gesagt, dass es die beste Lösung wäre, wenn wir dich zu sechst in den Waschraum tragen und in die Dusche setzen. Du hast dabei losgeschrien und wolltest uns angreifen, aber du hast dich dann wenigstens direkt beruhigt, als wir dich mit Wasser nass gemacht haben. Im Endeffekt bist du bewusstlos geworden, weil dein Körper runtergefahren ist. Du dachtest, dass du in Lebensgefahr wärst und als du festgestellt hast, dass du es nicht bist, warst du auch schon weg! Danach hat Jimin gesagt, dass meine Idee beschissen gewesen ist und sie nicht auf mich hören sollten! Er hat mir dann die ganze Schuld zugeschoben!", erzählt er mir erst unsicher, aber wird dann etwas lauter, weil er so aufgewühlt ist.

Während er spricht, bleibe ich ruhig und nicke ihm zu, um ihn etwas zu bestärken. Als er zu Ende gesprochen hat, klopfe ich ihm auf die Schulter und drehe mich dann zu Jimin, der den Blickkontakt mit mir meiden möchte. Ich schnalze genervt mit der Zunge und sehe wieder zu Taehyung, der wie ein Häufchen Elend neben mir sitzt.

„Entschuldige dich bei ihm", verlange ich von Jimin und tippe gegen sein Knie, damit er weiß, dass ich ihn meine.

Jimin reagiert nicht und verschränkt die Arme vor der Brust. Das macht Taehyung wütend, sodass er nach vorne rutscht und ihn hauen möchte, aber ich halte ihn an der Brust zurück. Die anderen Jungs verdrehen die Augen bei ihrem Verhalten und die Streitereien gehen wohl schon eine ganze Weile. Das sind solche Kinder. Ohne einen weiteren Gedanken hole ich aus und klatsche den beiden gegen die Schädel. Sie reißen die Augen auf und zischen vor Schmerz, während sie ihre Köpfe reiben. Die anderen Jungs pressen ihre Hände auf ihre Münder und unterdrücken es laut loszulachen.

„Reißt euch verdammt nochmal zusammen. Sind wir hier im Kindergarten, oder was? Ihr entschuldigt euch jetzt, sonst verpasse ich euch noch eine. Ich mache so einen Bullshit nicht mit", drohe ich ihnen und hebe meine Hände, um sie ein weiteres Mal zu schlagen.

„Nein! NEIN! Ich entschuldige mich! Tut mir leid", schreit Jimin und hält sich schützend die Arme über den Kopf.

„Ja, tut mir auch leid", murmelt Taehyung verängstigt und behält meine Hände im Auge.

„Geht doch. Was ist eigentlich jetzt mit dem Professor? Der ist einfach weg oder wie soll ich das verstehen?", wechsle ich das Thema und schenke den beiden keine Aufmerksamkeit mehr.

„Anscheinend. Nachdem ich ihm erzählt habe, was passiert ist, hat er rumgeschrien und ist seitdem nicht mehr da. Wir nennen uns schon die ganze Zeit beim Namen und es passiert nichts. Das alles ist schon seit mehreren Stunden her", sagt Namjoon und zuckt ahnungslos mit den Schultern.

„Entschuldigung, meine Herren. Hier spricht Frau Park. Wegen dem Vorfall mit unserem Mitarbeiter wird die Aufgabe von Nummer 5 auf morgen verschoben. Dementsprechend werden zwei Aufgaben morgen stattfinden. Der Professor ist heute nicht mehr für sie da. Sie sind bis morgen unbeaufsichtigt. Im schwarzen Raum befindet sich eine große Kiste. Zwei von Ihnen müssen diese in den Wohnraum tragen", ertönt die monotone Stimme von Frau Park durch die Lautsprecher und kommt wie gerufen.

„Okay... Jackpot. Lasst uns eine Party veranstalten", witzelt Jin herum und läuft in Richtung Esstisch, aber bleibt stehen, als Frau Park weiterspricht.

„Nummer 7. Uns tut es wirklich leid, dass Sie von unserem Mitarbeiter angegriffen wurden. In der Kiste liegen Desinfektionsmittel, Pflaster, Einwegtücher für ihre Wunden. Wir haben Ihnen ebenfalls Antibiotika dazu gelegt, falls sich die Wunden entzünden. Erholen Sie sich und nochmal... es tut uns sehr leid", entschuldigt sie sich und hört sich erschüttert an, als würde es ihr wirklich leidtun.

Danach kommt nichts mehr von ihr und ich lache verächtlich. Die können sich ihre dummen Entschuldigungen sonst wohin stecken. Wenn ich mich daran erinnern könnte, wäre es nicht so friedlich hier drin und ich hätte höchstwahrscheinlich irgendwas zerstört.

„Jin und ich holen die Kiste! Setzt euch an den Esstisch!", ruft Hoseok und schleppt Jin mit sich, als die Luke sich öffnet.

Die anderen Jungs springen auf und laufen den beiden hinterher. Ich erhebe mich ebenfalls, aber auf einmal tänzeln schwarze Punkte vor meinen Augen und mir bleibt die Luft weg. Ein Rausch durchfährt meinen ganzen Körper, der mich zu Boden zieht. Meine Beine klappen zusammen und ich falle hart auf den Boden, sodass ich vor Schmerzen am liebsten geschrien hätte, aber mir bleibt der Schrei im Hals stecken. Meine Knie und Handflächen, mit denen ich mich aufgefangen habe, pochen und brennen, wodurch ich mich nicht bewegen kann. Nicht heulen, Jeongguk. NICHT HEULEN!

„H-Hilfe?", bringe ich heraus, da sie nicht gemerkt haben, dass ich mich gerade komplett auf die Fresse gelegt habe.

Namjoon und Yoongi drehen sich zu mir um und sehen mich überrascht an, bevor sie zu mir eilen und mir helfen aufzustehen, indem sie mich an den Armen hochziehen. Ich beiße mir auf die Lippen und würde am liebsten wie ein Baby flennen, weil sich meine Knie endgültig verabschiedet haben. Da ist es mir auch absolut egal, ob sie mich anfassen oder nicht.

„Sorry, Jeongguk. Wir haben nicht daran gedacht, dass du Hilfe gebrochen könntest", entschuldigt sich Yoongi und bringt mich mit Namjoon zum Esstisch, während ich mich an ihren Schultern festhalte und dagegen ankämpfe nicht in den Tränen auszubrechen.

„Hat das nicht weh getan? Du humpelst", fragt Namjoon besorgt und setzt mich auf einen freien Stuhl.

„Doch. Aua", piepse ich und reibe mir über die Knie.

„Oh, nein. Wie süß", quiekt Jimin und lacht verzückt von meiner Reaktion.

Mir steigt die Röte ins Gesicht, aber ich sehe ihn böse an. Hier ist gar nichts süß. Hoseok und Jin tragen die große schwarze Kiste zu uns, die sie dann auf den Boden stellen. Taehyung und Jimin rücken sofort näher und sehen neugierig dabei zu, wie der Älteste den Deckel von der Kiste nimmt. Namjoon stellt sich neben Jin und Yoongi bleibt neben mir stehen. Jin, Hoseok und Namjoon bewegen sich nicht, sondern ihre Münder klappen auf und in ihren Augen beginnt irgendwas zu strahlen.

„Was zur Hölle? Da sind Süßigkeiten drin", flucht Namjoon und beugt sich vor, um eine Packung Gummibärchen rauszuholen.

„Da sind auch Chips! Ah, warte. Hier, Jeongguk", freut sich Taehyung erst, aber holt danach einen durchsichtigen Beutel mit den Pflastern und Desinfektionsmittel heraus und steht dann auf, um ihn mir über den Tisch zu geben.

„Danke", sage ich ihm und nehme den Beutel an mich.

„Soll ich deinen Hals desinfizieren oder willst du dafür ins Bad gehen?", bietet mir Yoongi seine Hilfe an, der überhaupt nicht interessiert an dem Inhalt der Kiste ist.

„Kannst du das machen?", frage ich ihn beschämt, weil ich nicht nochmal beim Aufstehen auf die Schnauze fallen möchte.

Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, dass ich seine Hilfe annehme, weil er beginnt zu strahlen und sich einen Stuhl schnappt, um sich vor mich zu setzen. Ah, fuck. Manchmal kann er echt süß sein. Er nimmt mir den Beutel aus der Hand und legt alles aus dem Beutel sorgfältig in eine Reihe. Ich halte mir eine Hand über die Brust und kneife die Augen zusammen, weil ich ihn so süß finde.

„Okay, ich bin so weit!", teilt er mir mit und lässt mich die Augen wieder öffnen, jedoch bringt mich sein knuffiger Anblick zum Lachen.

Yoongi hat die grüne Desinfektionsflasche in der rechten Hand und die sauberen Einwegtücher in der anderen, während er mich vollkommen ernst anschaut. Ich beuge mich zu ihm vor und strecke mein Kinn etwas nach oben, damit er besser an meinen Hals kommt. Er sprüht die Flüssigkeit auf meine Wunde, die direkt brennt und mir einen erstickten Laut entlockt, weil es echt weh tun. Er sprüht dann nochmal auf das Tuch und tupft mit diesem auf der Wunde herum, was dazu führt, dass ich mich in meine Oberschenkel kralle und gequält an die Decke schaue.

„Denkst du, dass es sich entzünden wird?", frage ich ihn unsicher und sehe ihn an, als er irgendeine Salbe in der Hand hält und den Deckel abschraubt.

„Nicht, wenn wir diese antiseptische Salbe draufschmieren", murmelt er konzentriert und schmiert die dunkelbraune Salbe auf ein Tuch, um sie dann auf meiner Haut zu verteilen.

„Igitt, warum ist die braun?", ekel ich mich und verziehe das Gesicht.

„Keine Ahnung. Meine Mutter schmeißt mir diese Salbe hinterher, wenn ich irgendwelche Wunden habe und sie hilft echt gut", antwortet er konzentriert und nimmt sich dann ein großes weißes Pflaster, welches genauso groß wie seine Handfläche ist.

Er klebt es mir auf die Haut und mich stört dieses Gefühl von dem Gummi, aber ich halte die Klappe und zwinge mich es einfach auszuhalten. Yoongi legt alles auf den Tisch, damit ich die Wunden auf meinen Oberkörper versorgen kann. Dementsprechend ziehe ich mir das T-Shirt über den Kopf und lege es auf meinen Schoß. Ich nehme mir das Desinfektionsmittel und sprühe jede Wunde ein, die nicht so weh tun, wie die an meinem Hals. Yoongi starrt meinen Oberkörper an und betrachtet dabei meine Tattoos. Grob tupfe ich mit dem Tuch über die Wunden und schmiere mir die Salbe auf die Stellen. Danach klatsche ich mir diese riesigen Pflaster auf die Haut und sehe dann den Älteren an, der mich entgeistert anschaut.

„Noch liebloser konntest du zu dir selbst nicht sein, hm?", schüttelt er den Kopf.

„Ist doch egal", erwidere ich gleichgültig und stecke das unbenutzte Zeug in den Beutel.

„Mund auf!", kommt Taehyung plötzlich von hinten und stopft mir einen salzigen Chip in den Mund, als ich ihn automatisch öffne.

Perplex kaue ich darauf rum und schlucke ihn dann runter. Yoongi wird auch von Taehyung gefüttert, der sich dann selbst einen Chip in den Mund steckt und um Yoongi herumtänzelt. ich grinse ihn an und halte ihm meine Handfläche hin, damit er mir auch welche gibt, was er auch großzügig tut.

„Taehyung, hör auf die Chips an jeden zu verteilen! Lass uns doch erstmal den Reis essen", seufzt Jin und reißt dem Braunhaarigen die Tüte aus der Hand, woraufhin dieser beginnt zu schmollen.

„Komm. Wir teilen", flüstere ich meinem Komplizen zu und halte ihm meine volle Hand hin, als Jin die Tüte in die Kiste wirft.

Kichernd setzt sich Taehyung zu mir auf den anderen freien Stuhl, damit wir zusammen die Chips vernaschen können. Yoongi lacht leise und beobachtet uns dabei, wie wir über unsere Eroberung her machen und keinen einzigen Krümel hinterlassen.

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Besser isses, dass er sich nicht daran erinnert 😀

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