3.

Namjoom's PoV.:

Wir hatten nicht mehr viel miteinander reden können, da hallte bereits die laute Stimme von Mr. Park über den Zeltplatz. Er stand etwas weiter hinten auf seiner Cola Kiste und hatte wieder dieses dämliche Megafon in der Hand. „Versammelt euch bitte alle mal!“, waren seine lauten Worte und sofort raffte ich mich hoch. Auch Jungkook und Hoseok krochen aus ihrem Zelt und liefen in Mr. Park's Richtung. Doch bevor auch ich losging, warf ich noch einen Blick auf Yoongi. Er kämpfte sich gerade ebenfalls aus dem Zelt und stolperte dann in meine Richtung. Mit schnellen Schritten hechtete er schließlich an mir vorbei.

Auch wenn er sehr still war und somit einen gelassenen Eindruck machte, schien er irgendwie etwas tollpatschig…

Kopfschüttelnd ging ich ihm nach, bis wir vor unserem Coach standen. Auch die anderen hatten sich hier schon versammelt.
„Wir werden jetzt alle zusammen in den Wald hinter uns reingehen und die Umgebung etwas erkunden. Ich werde euch zeigen wo die Toiletten sind und wo ihr euch frisch machen könnt. Danach ist das Programm für heute auch schon zu Ende“, sprach er und setzte noch schnell hinten an, „Ach ja, und außerdem steht heute eine heiße Pilzsuppe auf dem Speiseplan. Wir werden die Pilze selber suchen und die Suppe dann frisch zubereiten“.

Gesund… Es war Gesund. Und definitiv viel zu wenig. Wie sollten wir alle von einer einzigen Suppe satt werden? Ich aß bei meiner Größe sehr viel, da würden mir also nicht einmal zwei Schalen Suppe reichen.

„Igitt, Pilze...“, beschwerte Jungkook sich würgend und auch die anderen schienen das Menü für heute nicht sonderlich toll zu finden. „Auf Pizza schmeckt das ja noch, aber einfach nur in heißem Wasser wird mir auch das kotzen kommen“, gab Hoseok angewidert zu. „Außerdem ist das viel zu wenig. Wer wird schon von ein bisschen Suppe satt?“, murrte ich. „Ist echt so. Ich glaube wir sind im falschen Camp gelandet. Das hier ist bestimmt ein Diät-Camp, oder so“, setzte Hoseok noch dazu und kicherte etwas. Auch Jungkook und ich mussten daraufhin gequält mitlachen.

Mr. Park sprang währenddessen von seiner Cola Kiste herunter und marschierte voraus, in den Wald hinein. Die ersten Gruppen folgten ihm eilig und auch wir schlossen uns letztendlich an. Allerdings weiter hinten, da wir nichts von der langweiligen Pflanzenkunde, welche Mr. Park gerade wie ein Wasserfall erklärte, mitbekommen wollten.
Hoseok, Jungkook und ich liefen in einer Reihe liefen, Yoongi trottete uns dabei schweigend hinterher. Er schien nicht einmal daran interessiert, es wenigstens mit uns zu versuchen. Es enttäuschte mich zugegebenermaßen etwas und machte mich auch gleichzeitig wütend. Er tat gerade so, als hätten wir ihm etwas Böses angetan. Dabei hatten wir bis jetzt nur nach seinem Namen gefragt.
Gut, ich hatte ihm etwas angepisst die Bauanleitung in die Hände gedrückt, aber deswegen musste er jetzt ja nicht so eine Show schieben.

Während wir über den unebenen Waldboden liefen, fingen wir wieder an übers Zocken zu reden. Jeder von uns dreien erzählte, was er gerne zockte und wie und wo und mit wem. Nachher kamen wir sogar vom Thema Zocken ab und erzählten etwas über unsere Familien und Freunde. Da gab es zwar nicht sonderlich viel zu erzählen und dafür kannten wir uns auch noch nicht so gut, aber wir bekamen mit den ganzen Themen gut unsere Zeit rum. So merkten wir auch gar nicht erst, dass wir bereits an einem kleinen Bach angekommen waren, welchen gen Süden hinabfloss.
Erst als Mr. Park stehen blieb und mit seinem Megafon um Ruhe bat, wurden wir still.

„Ob ihr es glaubt oder nicht, aber hier befinden sich eure Luxusdusche!“, sagte er grinsend und erst verstand ich nicht so ganz was er meinte. Immerhin waren hier nichts weiter als Nadelbäume, Laub und ein schmaler dreckiger Bach.
„Meinen Sie etwa den Bach hinter Ihnen?!“, rief plötzlich einer der Jungen erschrocken aus und Mr. Park's Grinsen wurde breiter. „Ist das jetzt Ihr ernst?!“, hakte Hoseok neben mir nochmal laut nach. Mr. Park nickte. „Dieser Bach ist nicht sonderlich tief und müsste euch ungefähr bis zu den Kniekehlen gehen. Ihr könnt euch also wunderbar da drin waschen! Wenn ich ehrlich bin, habt ihr auch gar keine andere Chance, schließlich gibt es hier weit und breit keine andere Möglichkeit sich sauber zu machen“, meinte er grinsend.

Das war doch wohl nicht sein ernst… Wir sollten uns jetzt wirklich in einem Bach waschen?! Zwischen all dem Laub und der Erde und kleinen Krabbeltieren?! Wenn die Tatsache, dass wir keine elektronischen Geräte mehr in unserem Besitz hatten, nicht schon schlimm genug gewesen wäre, dann wäre dieses Camp spätestens in diesem Moment die reinste Hölle gewesen.

„Sind da nicht Fische drin?“, fragte ein anderer Junge ängstlich nach und Mr. Park lachte, schüttelte den Kopf. „Nein, allerdings könnte es vorkommen das ihr auf Blutegel stoßt. Und wenn das passiert, können wir euch sofort ins Krankenhaus bringen. Also passt lieber auf!“, antwortete er, immer noch dämlich grinsend. Ein unruhiges Murmeln raunte durch die Reihen und es vielen sogar ein paar Schimpfwörter.
„Jetzt beruhigt euch doch erst mal wieder! Das wird nicht so schlimm werden, versprochen. Ich zeig euch jetzt erstmal noch die Toiletten, ja?“, Mr. Park sah aufmunternd durch die Runde, doch niemand schien die Toiletten sehen zu wollen. Wahrscheinlich, weil sie das schlimmste vermuteten. Jedenfalls tat ich das. Ich konnte mir schon so richtig gut vorstellen, wie er uns gleich zu einer Grube führen würde, in der all das verarbeitete Essen drin lag. Allein bei dem Gedanken daran, musste ich würgen.

Mr. Park spazierte wieder los und wir folgten ihm wiederwillig. Der Weg war nicht sonderlich lang und führte uns, zu meiner Überraschung, zu einer kleinen hölzernen Kabine. Sie stand zwischen zwei großen Tannen und auf ihrem Dach hatte sich schon Moos gebildet. Außerdem machte sie einen sehr alten Eindruck. So als würde sie jeden Moment in sich zusammenfallen.
Unser Coach stieß die kleine Tür auf und sofort kam uns ein unangenehmer Gestank entgegen. „Ein Plumpsklo“, würgte Hoseok verärgert heraus. Obwohl ich es genauso ekelig empfand, war ich auch irgendwo erleichtert das wir wenigstens vier schützende Wände um uns hatten.

„Das hier ist die Toilette. Leider haben wir nur eine davon, aber sie ist besser als gar keine. Sie muss alle 3 Monate gesäubert werden und zwar von den Teams, die gerade zu der Zeit bei uns sind. Aber ich kann euch beruhigen; die Säuberung dieser Kabine war erst vor einem Monat, was bedeutet, dass ihr sie nicht saubermachen müsst“, plapperte Mr. Park los. Ein genervtes und gleichzeitig erleichtertes Stöhnen raunte ernsut durch die Reihen.

„Faszinierend, dass diese Kabine so stark stinkt, obwohl sie erst vor einem Monat gesäubert wurde“, murmelte ein braunhaariger Junge vor uns. Er hatte seine Nase in die Armbeuge gedrückt, um dem starken Geruch nicht einatmen zu müssen. „Wie kann man sowas faszinierend finden?“, grummelte Jungkook verständnislos, woraufhin ich bloß mit den Schultern zuckte. Der Braunhaarige drehte sich daraufhin zu uns um und schaute Jungkook belustigt an. „Das war sarkastisch gemeint, Kleiner“, grinste er ihn an. Jungkook verschränkte empört die Arme ineinander. „Ich bin nicht klein, Blödmann“, zickte er zurück. Hoseok legte unserem jüngsten Teammitglied beschwichtigend einen Arm auf die Schulter.
„Tut mir leid, wenn ich dich damit wütend gemacht habe. Mein Name ist Taehyung und wie heißt du?“, Taehyung hielt Jungkook seine Hand hin. Aber der Schwarzhaarige nahm sie nicht in seine und antwortete bloß: „Das geht dich nichts an“. Ich musste mir daraufhin ein Lachen unterdrücken. So einen miesen Korb hatte ich noch nie mitbekommen.

Unser Gegenüber machte einen Schmollmund und zog seine Hand wieder zurück. Dann drehte er sich wieder um und hörte Mr. Park zu, der gerade etwas über wilde Tiere, wie Wildschweine, Rehe und Bären, erzählte. Auch Hoseok, Jungkook und ich richteten unsere Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Immerhin war es sehr wichtig zu wissen, wie man sich in der Gegenwart eines Wildschweines zu verhalten hatte. Erst recht Abends, wenn man mitten in der Nacht auf Toilette musste und von genanntem Tier überrascht wurde.

Als dann auch dieses Thema abgehakt war, machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unseren Zelten. Mr. Park begann dabei irgendeine bestimmte Pilzsorte zu suchen und letztendlich einzusammeln. Ab und zu erklärte er uns auch etwas über irgendwelche Pflanzensorten und deren Wirkung. Nicht wirklich interessant, aber auf dem Rückweg schien Mr. Park aufmerksamer geworden zu sein was seine Nicht-Zuhörer anging und somit hatten wir schließlich keine andere Wahl, als still zu sein und uns sein Geschwafel mit anzuhören.

Es dämmerte bereits, als wir auf dem großen Zeltplatz ankamen. Die einzelnen Gruppen verzogen sich sofort zu ihren Zelten und Mr. Park versicherte uns allen, er würde uns rufen, sobald seine köstliche Pilzsuppe fertig war. Ob die so köstlich war, wie er schwärmte, stellte ich noch ziemlich groß in Frage.

Während Yoongi es sich alleine in unserem Zelt bequem machte, setzte ich mich wieder vor Hoseok und Jungkook's Zelt ins Gras. Mittlerweile konnte ich die beiden recht gut leiden und wollte meine Zeit lieber mit den beiden verbringen, als mit Yoongi. Der war immerhin schweigsam wie ein totes Lamm und sah dazu auch noch so aus wie eines.

„Freust du dich schon nachher mit Mr. Ich-Spreche-Nicht in einem Zelt schlafen zu dürfen?“, fragte Hoseok grinsend nach. „Pfff“, machte ich beleidigt und rupfte etwas Gras aus der Erde, „Mir egal. Wenn er sich nicht mit uns anfreunden will, dann will ich mich auch nicht mit ihm anfreunden. Soll er doch still vor sich hinvegetieren“. Hoseok lachte laut aus, was die Aufmerksamkeit der umliegenden Zelte sofort auf uns richtete. „Diese Leute, die nicht leise Lachen können…“, kicherte Jungkook peinlich berührt und stupste Hoseok mehrmals an, damit dieser endlich mal Ruhe gab. „Du bist ganz schön frech, Jungkook“, stellte Hoseok breit grinsend fest, wozu ich nur zustimmen konnte. „Da hat er recht. Als ich dich das erste Mal gesehen habe, dachte ich du wärst einer der ganz schüchternen Sorte. Doch du bist das komplette Gegenteil“. Der Jüngere warf seine nicht vorhandenen langen Haare über die Schulter und streckte die Nase in die Höhe. „Ich kann's halt“, protzte er, woraufhin wir alle laut zu lachen anfingen.

„Ich störe ja nur ungern, aber darf ich Fragen, in welchem Team ihr seid?“, riss uns plötzlich eine mir bekannte Stimme aus unserem Lachanfall. Der braunhaarige Junge, mit dem Jungkook sich mehr oder weniger angelegt hatte, stand vor uns und sah uns grinsend an. „Sieht man doch“, giftete Jungkook ihn an und hielt seinen Arm hoch, sodass man das Orangene Bändchen daran sehen konnte. „Team Orange also. Cool, ich bin Team Blau!“, meinte Taehyung und setzte sich direkt neben mir ins Gras. Völlig perplex starrte ich ihn an.

Vielen Dank an die Leute, die ein Kommentar hinterlassen und für die Kapitel Voten ^^

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