2.
Namjoon's PoV.:
„Wie wäre es mit einer kleinen Vorstellrunde? Ich bin Jung Hoseok“, plapperte der aufgedrehte von den dreien sofort los. „Kim Namjoon“, sagte ich und versuchte es mit einem freundlichen Lächeln. Immerhin wollte ich mich nicht schon am ersten Tag unbeliebt machen. Man konnte es ja wenigstens einmal versuchen...
„Ich bin Jungkook“, stellte auch der schüchterne Kerl sich vor und dann lächelte er ebenfalls in die Runde. Seine niedlichen Hasenzähne stachen einem dabei sofort ins Auge.
Doch als von unserem vierten Teammitglied kein einziger Ton kam, drehten wir alle fragend die Köpfe in seine Richtung. Der Schwarzhaarige seufzte, ließ seine Augen rollen und vergrub seine Hände in den Jackentaschen. „Min Yoongi“, grummelte dann auch er.
Unsympathisch, war mein erster Gedanke. Aber vielleicht würde er ja noch aufblühen oder sowas.
„Ich hoffe wir kommen alle gut miteinander klar. Immerhin müssen wir jetzt für zwei Wochen beieinander sein. Warum seid ihr eigentlich hier?“, fragte Hoseok gleich weiter. „Wir sind doch alle aus ein und demselben Grund hier. Weil wir zu viel zocken und uns nicht mehr mit dem wirklichen Leben befassen“, meinte ich Schulterzuckend und Hoseok schüttelte daraufhin sofort den Kopf. „Nicht nur das. Einige sind auch hier, weil sie Alkoholprobleme haben. Oder zu viel Rauchen“, sagte er. Ich hob überrascht eine Augenbraue an. Das war mir neu.
„Also ich bin nur hier, weil ich zu viel zocke“, gestand Jungkook und ich nickte ihm zustimmend zu. „Ich auch“, meinte dann auch Hoseok. Von Min Yoongi kam dazu kein Statement und somit redeten wir einfach ohne ihn weiter.
„Und wie lange habt ihr schon mal durchgezockt? Was ist euer Rekord?“, hakte Hoseok grinsend nach. Auch ich musste daraufhin schmunzeln. „Bei mir sind es glaube ich vier Tage gewesen“, strahlte ich stolz. „Vier Tage? Woah… Also ich habe nur drei Tage durchgehalten. Danach waren meine Augen voll Rot und haben die ganze Zeit getränt“, erzählte Jungkook. „Glaub mir, das sah bei mir nicht viel anders aus. Als meine Mutter mich mit meinen Augen gesehen hat, dachte sie, ich hätte über mein Leben philosophiert und daraufhin geheult“, lachte ich, woraufhin auch die anderen beiden lachen mussten.
„Also mein Rekord liegt auch bei vier Tagen. Wobei ich fasst fünf Tage geschafft hätte, wäre ich nicht in den letzten Minuten direkt vor meinem Laptop eingeschlafen“, meinte Hoseok und zum Ende des Satzes hin, klang er tatsächlich etwas verärgert.
Noch bevor wir daraufhin etwas erwidern konnten, ertönte plötzlich wieder die Stimme von unserem Coach, Mr. Park, und augenblicklich stoppten wir unser Gespräch und drehten uns in seine Richtung um. Die Gruppen waren nun alle eingeteilt und er stand, neben sich sein kleiner Kollege, vor uns und strahlte uns alle wie ein Honigkuchenpferd an. „Das sieht doch schon mal gut aus!“, freute er sich, „Und jetzt kommen wir zum nächsten Schritt. Wie ihr hinter euch vielleicht schon gesehen habt, sind dort die Teile für kleine Zweierzelte ausgelegt. Ihr werdet euch gleich in euren Vierergruppen aufteilen, zu zweit ein Zelt nehmen und es aufbauen. In diesem werdet ihr dann für die zwei Wochen mit eurem Aufbaupartner schlafen. Wenn ihr fertig seid, könnte ihr euch ein bisschen einrichten und ausruhen und später rufen wir euch dann noch mal zusammen und erkunden die Gegend“.
Als er geendet hatte, suchte mein Blick sofort den von Hoseok auf. Doch dieser hatte sich schon bei Jungkook eingeharkt. Unweigerlich verließ ein genervtes stöhnen meine Kehle. Der mir sympathischste Junge hatte sich den schüchternen Kerl gekrallt, weswegen ich wohl oder übel mit dem grummeligen Sturkopf Min Yoongi ein Zelt teilen musste.
Ich sah kurz zu dem Schwarzhaarigen rüber und stellte fest, dass er mich desinteressiert ansah. Scheinbar hatte auch er begriffen, dass wir nun zusammen arbeiten und schlafen würden. Und das für ganze zwei Wochen. Das sich die Freude bei ihm und mir in Grenzen hielt, war klar.
Die Gruppen lösten sich langsam aber sicher auf und alle trotteten zu den Zeltteilen rüber. Auch wir marschierten schließlich los.
Als Team Orange entschlossen wir uns dazu, zwei Zelte nebeneinander aufzubauen. Während Jungkook und Hoseok bereits anfingen das ganze Zeug auszupacken und mithilfe einer Bauanleitung aufzubauen, standen Yoongi und ich uns nur unentschlossen gegenüber und starrten auf das Bündel vor uns. Es sah nicht danach aus, als würde er den ersten Schritt wagen. Dann musste ich das wohl übernehmen…
Ich hockte mich zu der kleinen Tasche herunter, öffnete sie und zog die ganzen Stäbe und schließlich auch den Mantel des Zeltes heraus. Ganz tief unten fand ich dann auch die Bauanleitung.
Dumm nur, dass ich noch nie so ein dämliches Zelt aufgebaut hatte und selbst die Bauanleitung ziemlich schlecht beschrieben war.
„Ich check das nicht“, grummelte ich genervt und drückte meinem Partner das Heft in die Hand. Erst sah er mich verärgert an, doch dann blätterte er die erste Seite auf und versuchte zu verstehen, was der erste Schritt darin sei.
„Ich würde sagen, wir sollen erst mal die ganzen Stangen zusammenstecken und sie dann durch die Ösen in den Boden machen“, meinte er und warf das Heftchen auf den Boden, ehe er sich ein paar der Stangen schnappte und sie irgendwie zusammensteckte. Zögerlich tat ich es ihm nach und nachdem wir das geschafft hatten, führten wir sie durch die Ösen hindurch, in den Boden rein. Der nächste Schritt lautete dann, den ganzen Kram durch gewisse Gestängekanälen hindurch zu fädeln und das sah, nachdem wir es dann fertig hatten, auch schon relativ gut aus. Das Zelt sah immer mehr wie ein richtiges Zelt aus.
Insgesamt hatten wir eine halbe Stunde gebraucht, um unser bescheidenes Paradies fertig zu bekommen.
Der nächste Schock war dann allerdings, dass es verdammt eng darin aussah. Ich fragte mich wirklich, wie wir beide da reinpassen und schlafen sollten. Zumal so ein Zelt ja auch dafür da war, sich ein wenig Ruhe und Privatsphäre zu gönnen. Das war in diesem kleinen Ding nur überhaupt nicht möglich, da wir wortwörtlich aufeinandersitzen würden.
Ohne ein Wort zu sagen, krabbelte Yoongi in das kleine Ding rein, zog seine Tasche hinterher und breitete dann ganz rechts vom Zelt seinen Schlafsack aus. Am Fuße dessen legte er dann seine Tasche hin. Scheinbar wollte er seine Sachen lieber dort drin lassen und sie nicht vollständig auspacken. Bei der Größe des Zeltes hätte ich es aber auch nicht sonderlich anders gehandhabt.
Nachdem er fertig war, quetschte auch ich mich hinein und richtete alles etwas her. Bereits jetzt herrschte in diesem Zelt eine stickige Luft, weswegen wir die Öffnung sperrangelweit offenließen. Der warme Sommerwind verbesserte das ganze zwar nicht sonderlich, doch es fühlte sich dadurch trotzdem etwas frischer an.
Als ich fertig war, krabbelte ich wieder raus und lief rüber zu Jungkook und Hoseok, welche sich bereits in ihrem Zelt hingelegt hatten und über Gott und die Welt sprachen. Ich ließ mich vor ihnen ins Gras fallen und rupfte ein paar der Halme vor meinen Füßen heraus.
„Und wie ist er?“, hörte ich Hoseok fragen, welcher nun in Yoongi's Richtung nickte. Dieser saß immer noch in dem Zelt und wühlte gedankenverloren in seiner Tasche herum. Ich zuckte bloß mit den Schultern. „Still und stumpf“, war meine knappe Antwort. Jungkook begann über meine Wortwahl leise zu kichern und auch Hoseok musste Grinsen. „Naja, lieber still und stumpf, als laut und nervig, oder?“, meinte er dann und ich musste zustimmend nicken. Da hatte er gewaltig recht. Mit einem aufgedrehten Junkie in einem Zelt zu schlafen wäre sicherlich nerviger. Da war mir Yoongi's stille Art lieber. Auch wenn er ruhig mal etwas mehr reden könnte. Immerhin waren wir jetzt ein Team. Und ein Team funktionierte nur, wenn sich alle auch gut verstanden und miteinander kommunizierten.
Das zweite Kapitel kommt früher als gedacht, aber egal ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen :3
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