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Ohne länger darüber nachzudenken, riss Nevid dem Mann die Zigarette aus der Hand, bevor der auch nur einen Zug tun konnte. Verdattert starrte der Blauhaarige die am Boden liegende, noch glimmende Zigarette an.
Die Straße war mittlerweile von vielen lärmenden Menschen gefüllt worden, die nun nach vergangenem Regen nach draußen strömten. Kleine Kinder rannten wild durch die Menge, unbekümmert von dem Treiben um sie herum. Noch hatten sie keine Ahnung vom Leben. Sie wussten nicht von dem Schmerz aber auch dem Glück, das es bringen konnte. Sie wussten nichts von gebrochenen Herzen und einsamen Menschen, für sie zählte nur der Moment. Ihnen war es egal, wie die anderen Kinder aussahen, woher sie kamen oder welcher Religion sie angehörten. Alles was sie wollten war spielen.
Wenn die heutige Gesellschaft doch nur annähernd so denken und handeln könnte wie die Kleinsten unter uns, so wäre die Erde ein besserer Ort, dachte Nevid bekümmert und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Hohlkopf, der nach wie vor auf den steinernen Boden starrte als wäre dort vor seinen Augen ein Elefant aus dem Boden gewachsen.
,,Ach was solls", murmelte er schließlich und drängte sich durch die Menschenmenge zu dem Haus am Straßenrand ohne von seinem unsichtbaren Verfolger zu wissen. So, dann gucken wir Mal, wie du lebst..., brach die Neugierde über Nevidian Cyrell herein und er musterte verstohlen das kalte, fast klinisch weiße Treppenhaus.
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Fünf Stockwerke- fünf verdammte Stockwerke war Nevid nun hinter dem Irren, der es offenbar eilig zu haben schien, diese verfickten Treppen hochgelaufen und stand nun um Atem ringend vor einer weißen, nichtssagenden Türe. Verdammt, seine Kondition war auch nicht das, was sie ein Mal gewesen war...
Nevid versuchte, seine Atmung unter Kontrolle bekommen, damit Maximilian ja nicht bemerkte, dass er beobachtet wurde. Jener steckte nun den silbernen Schlüssel in das Schloss und öffnete die Türe mit einem leisen Quietschen und während er selbst noch seine weißen Chucks auszog, betrat der unsichtbare Gast bereits neugierig die Wohnung.
Sie wirkte hell aber hatte dennoch etwas düsteres an sich. Einzig und allein das Ticken einer Uhr war zu hören, ansonsten herrschte beinahe gespenstige Stille. Maximilian schien es allerdings nicht so mit Ordnung und Aufräumen zu haben, denn Nevid musste immer Mal wieder aufpassen, nicht gegen irgendwelche am Boden zerstreute Gegenstände, wie zum Beispiel Bücherstapel zu laufen. Im Wohnzimmer angelangt ließ er sich in einen großen Ledersessel fallen, in dem er sofort versank: Eindeutig sein neuer Lieblingsplatz!
Das durch die Stille laut Krachende Zuschlagen der Eingangstüre, ließ Nevid panisch hochfahren und seine Atmung beruhigte sich erst, als er Maximilian im Türrahmen stehen sah. Dieser wirkte im hellen Licht noch bleicher und müder, als Nevid ihn vorher wahrgenommen hatte.
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Während die Brillenschlange duschen ging, schlenderte Nevid wie selbstverständlich durch seine neue Wohnung. Ja, hier ließ es sich durchaus leben! Einzig und allein in der Küche störte ihn -neben der Unordnung- etwas: Er fand Salat, Kräuter, Obst, Gemüse und anderes gesundes Zeug, doch im Gefrierschrank fand sich weder Eis noch Tiefkühlpizza! Nevid wusste, was seine Mission war...
Am Besten gefiel ihm jedoch das Schlafzimmer: das riesige Bett wirkte bequem und einladend und er mochte das Bild, das darüber hing. Außerdem waren die Wände von Buchschränken gesäumt und Nevid fühlte sich, als wäre er im Paradies angekommen. Nein, so schnell würde er nicht von hier verschwinden.
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Heyoo!
Und was meint ihr, was im Laufe dieses Buches noch so passieren könnte? Ich weiß, es ist noch ein wenig langweilig aber das sollte sich im nächsten Kapitel ändern!
Machts gut!
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