Leben in einer Lüge
Für den Kurzgeschichten Wettbewerb von
Fassungslos starrte ich auf das Papier in meiner Hand.
Auf die Papiere.
Sie waren alt und vergilbt.
Man hatte sie mit einem hellen Bleistift beschrieben.
Ich hatte Glück, dass es sie noch gab.
Und doch, war ich zwiegespalten über das, was sie aussagten.
Sollte diese Akte stimmen, war ich Mailin Schröder, nicht Hannah Bauer.
Meine Eltern waren keine Staatssicherheitsarbeiter, sondern geflüchtete.
Mein ganzes Leben war eine Lüge.
"Es war alles Nur eine Lüge!" Diesen Schrei konnte und wollte ich nicht unterdrücken.
Einige Köpfe drehten sich zu mir, als ich wieder merkte, dass ich nicht allein hier war.
Vielleicht erlitten andere Zwanzig Jährige gerade das gleiche.
Wollten wissen, was in ihrer Stasi Akte stand, und entdeckten, dass sie Adoptiert waren.
Adoptiert, von Menschen denen der Staat vertraute.
Die sie erzogen, als sei alles richtig was hier abging.
In diesem Land.
Einem Labyrinth, einem Geflecht aus Lügen.
Weil ihre Eltern kein Bock mehr auf dieses Land hatten.
Weil sie ihre Meinung sagen wollten.
Frei, ohne verhaftet zu werden.
Was hatte mich hier rein geritten?
Was hatte mich dazu gebracht, meine Füße hier herein zu setzen.
Warum musste ich die Wahrheit so erfahren? So schmerzvoll, und nicht anders?
Doch es ergab alles einen Sinn.
Warum sie so anders Tickten.
Mein Bruder und meine Familie.
Ich war anders.
Ich war jemand anderes.
Mein ganzes Leben lang.
Die Verarbeitung zum Thema "Das war alles nur eine Lüge!"
Ja, ich hoffe es hat euch nicht zu sehr verwirrt, in der Geschichte geht es um ein Mädchen welches nach dem Mauerfall in ihre Stasi Akte schauen will, und dann merkt, dass sie adoptiert ist, wir erleben sie Quasi im Realisierungsmoment.
Eure Niani
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