33. Kapitel

Kapitel 33

*Flashback*

..."Warum hast du dich in mich verliebt...und vor allem wann? Das sind die zwei Fragen, welche mich am meisten irritieren..Was ist deine Antwort darauf...?"
Okay...darauf ist er nicht vorbereitet...was soll er da nur sagen?
Die Wahrheit ist am besten nicht wahr?
Okay...

...bringt er es halt hinter sich.
Vielleicht hilft es ja auch Jisung.

"Also...uhm...Ich habe mich vor mehr als vier Jahren in dich verliebt...", fängt Minho an, atmet tief durch.

"Warte was? Ich dachte das wäre in den letzten Wochen passiert und nicht vor vier Jahren?!", fragt Jisung, setzt sich wieder richtig hin.
Sieht den älteren absolut geschockt an.
Das was er da gerade gehört hat, kann er einfach nicht glauben.
Vor vier Jahren?
Wann soll das bitte passiert sein?
Er kennt Minho doch erst seit ein paar Monaten.

"Holy Shit, bist du ein krankhafter Stalker?"

"Natürlich Jisung. Ich hocke abends vor deinem Zimmer und schaue dir zu. Ganz sicher nicht, lass es mich erklären, okay?", schmunzelt Minho, schnippst dem süßen Jungen sanft gegen die Stirn.

Zögerlich nickt Jisung, schaut ihn dann aber wieder neugierig an, lässt ihn nicht aus den Augen, weshalb Minho wieder seinen Satz aufnimmt, weiter spricht.

"Du bist einmal in mich rein gerannt, hast mich nur kurz angeguckt, aber war ich sofort hin und weg von deinen wunderschönen braunen Augen, Jisung...dann habe ich gemerkt, das ich immer wieder nach dir Ausschau gehalten habe...aber hab dort noch nicht verstanden was es ist...Nach und nach, habe ich mehr von dir erfahren, ohne auch nur ein Wort mit dir zu sprechen. Eigentlich wollte ich es immer, aber habe ich mich nie getraut, hatte kein selbstbewusstsein dafür. Als mir klar wurde das ich mich in dich verliebt habe, war mir auch klar, das es nichts bringen würde. Kurz darauf war ich dann in New York, hatte zwei Beziehungen. Eine mit Taliya und eine mit einem Monster, deswegen waren meine Freunde wohl auch so überrascht als sie von dir erfahren haben...Du hattest vor vier Jahren etwas mit mir gemacht, was ich, selbst heute noch nicht, nie verstanden haben...Als ich aus New York zurück gekommen bin und du das erste Mal mit mir gesprochen hast, hat mein Herz Purzelbäume geschlagen und ich war so glücklich. Vielleicht war es nicht das richtige, was ich als Einstieg zu unserer 'Beziehung' zueinander gesagt habe...aber endlich konnte ich mit dir reden...Etwas was ich mir schon Ewigkeiten gewünscht hatte...jede Sekunde mit dir macht mich so glücklich. Am Anfang wollte ich es gar nicht wahr haben, wollte diese Gefühle nicht wieder haben, aber jetzt sind sie noch stärker als davor. Sie sind sehr viel stärker geworden und es fällt mir immer und immer wieder schwer, dich nicht einfach zu küssen, dir zu sagen was ich empfinde, aber werde ich das nicht tun. Nicht solange du nicht weißt was du fühlst...Ich habe es erst vor ein paar Wochen so wirklich selbst eingesehen...gemerkt das deine Nähe und alles mich glücklich macht, das ich eifersüchtig auf Beomgyu gewesen bin...Gott Choi Jisung, was hast du nur mit mir gemacht?"

Minho atmet tief durch, streicht Jisung ein paar Haarsträhnen aus der Stirn.
Dieser schaut ihn sprachlos mit seinen großen Augen an.
Das muss Jisung erst einmal verdauen.

"Das...das..das ist wow.", haucht Jisung, bringt Minho etwas zum lachen.
"Warum so sprachlos? Glaubst du wirklich es ist so unvorstellbar sich in dich zu verlieben?"

"Ich verstehe einfach nicht wie du dich in mich verlieben konntest. Ich habe absolute Stimmungsschwankungen, setze Boyloves über Menschen und ich bin einfach das reinste Chaos...dazu sehe ich, fast jeden Tag, aus wie ein Penner...Ich verstehe es einfach nicht..", murmelt Jisung, schaut auf seine Hände.

"Ich habe es dir zwar schon einmal gesagt, aber kann ich es gern wiederholen. Vielleicht kannst du es ja dann endlich verstehen..", schmunzelt Minho, trinkt sein Kaffee aus, eh er weiter spricht:

Minho nimmt Jisungs Hände in seine und zieht ihn sanft näher zu sich. Er sieht ihm tief in die Augen und spricht leise, aber bestimmt: "Jisung, du siehst dich selbst vielleicht als Chaos, aber ich sehe dich als das schönste Chaos, das ich je erlebt habe. Deine Stimmungsschwankungen sind nur ein Teil dessen, wer du bist, und sie machen dich echt und authentisch. Du bist nicht nur die Fassade, die du meinst zu zeigen. Du bist so viel mehr als das.“

Er hebt eine Hand und streicht sanft über Jisungs Wange. „Du hast ein Herz aus Gold, Jisung. Du bist kreativ, einfühlsam und unglaublich leidenschaftlich in allem, was du tust. Du bringst Menschen zum Lachen, selbst wenn du es nicht merkst. Und deine Liebe zu Boyloves zeigt nur, dass du tief in deinem Inneren ein hoffnungsloser Romantiker bist. Und was das Aussehen angeht… du siehst für mich immer wunderschön aus, egal was du trägst oder wie du dich fühlst.“

Minho zieht Jisung noch näher, ihre Stirn berühren sich beinahe. „Ich habe mich in dich verliebt, weil du du bist. Du bist einzigartig, und es gibt niemanden auf dieser Welt wie dich. Du hast eine Art, Menschen zu berühren und zu verändern, ohne es zu merken. Und du hast mich verändert, Jisung. Du hast mich zu einem besseren Menschen gemacht, einfach indem du du selbst bist. Wie könnte ich dich nicht lieben?“

Jisung blinzelt, überwältigt von den Worten und den Gefühlen, die darin mitschwingen. Minho nimmt seine Hand und drückt sie sanft. „Ich weiß, dass du vielleicht noch Zeit brauchst, um zu verstehen, was du fühlst. Aber ich bin hier, und ich werde hier bleiben, egal wie lange es dauert. Du bist es wert, Jisung. Jede Sekunde mit dir ist es wert.“

Eine Träne rollt Jisung über die Wange, und Minho wischt sie sanft weg.
"Das ist so ekelhaft kitschig.", schnieft Jisung, muss aber etwas lachen.
"..du erinnerst mich manchmal so sehr an Phum von We are. Machst du das absichtlich? So einen Menschen kann es doch nicht in real geben. Du kannst nicht echt sein. Niemand kann so eine Greenflag sein... niemand kann so perfekt sein und du machst mich so fertig, Lee Minho. Was soll das nur..?"

"Ich weiß es nicht.", schmunzelt der Silberhaarige, wischt ihm sanft die nächsten Tränen weg. "Möchtest du nicht lieber deine Folge zuende schauen? Wir können ein anderes Mal darüber reden... jetzt weißt du wann und wieso ich Gefühle für dich habe...das reicht für's erste."

Jisung nickt etwas, legt seinen Kopf wieder auf die Schulter des älteren, schaut dann auf sein Handy, spult wieder vor.
Hatte eine Menge der Folge verpasst, weshalb er wieder zum Anfang muss.
Minho dagegen hält ihn sanft fest, streicht über seinen Arm und genießt die Nähe des jüngeren einfach.

*Flashback Ende*

"...und du hast ihm immer noch nicht geantwortet?", fragt Felix, sieht seinen Bruder sprachlos an, hat sich gerade alles von dem Abend davor angehört.
Selbst er hatte sich ein kleines Stück in Minho verliebt.
Wie kann ein Mensch nur so perfekt sein?
Dieser Junge passt perfekt zu seinem Bruder.
Sie haben zwar nicht vieles gemeinsam, aber passen sie so perfekt zusammen...das ist nicht mehr normal.

"Was soll ich denn bitte darauf antworten?", fragt Jisung, sieht seinen Zwillingsbruder von der Seite an.

"Vielleicht das du auch Gefühle für ihn hast?"

"Aber was ist wenn ich die nicht habe? Wenn ich mich einfach nur so wohl bei ihm fühle? Vielleicht habe ich nur ein Herzfehler, was mein Herzrasen erklärt und.."

"Glaubst du dir das eigentlich selbst?", fragt Felix, zieht eine Augenbraue hoch, kann nicht glauben, welche lahmen Ausreden sein Bruder da gerade sucht.
Es sieht doch jeder das dieser Gefühle für Minho hat...
Das ist mehr als nur offensichtlich...so unglaublich offensichtlich.

"Wo vor hast du Angst, Jisung? Etwas hält dich doch davon ab deine Gefühle zu zulassen. Was ist es?"

Jisung beißt sich auf die Innenwange, zuckt mit den Schultern.
Dabei weiß er den Grund ganz genau..

"Er geht in acht Monaten wieder zurück nach New York.", murmelt er dann,  lässt Felix hellhörig werden. "...Ich kann ihm nicht sagen, das ich vielleicht auch dasselbe fühlen und dann ist er kurz darauf weg. Das kann ich nicht Felix...Mal davon abgesehen das ich nicht mal weiß ob es wirklich Gefühle sind und.."

"Hör auf dich selbst an zu lügen.", unterbricht sein Bruder ihn, stellt sich vor ihm.
"Ich verstehe deine Angst, kann also auch verstehen, dass du daher diese Gefühle nicht haben möchtest, aber hör auf dich selbst an zu lügen und kapiere endlich das du unglaublich in diesem Typen verliebt bist."

Jisung schluckt, schaut auf seine Schuhe.
Diese sind gerade so viel interessanter als das Gesicht seines Bruders.

"Ich sage dir ja nicht, das du es Minho sagen musst, Ji...Ich möchte nur das du es dir selbst endlich eingestehst und zu dem stehst was du wirklich fühlst...Ich weiß es ist das erste Mal für dich, aber selbst du bist nicht blöd...du weißt was du fühlst.."

Damit ist das Gespräch für beide beendet.
Felix hat ja schon Recht...
Jisung weiß ganz genau was er fühlt...nur möchte er es nicht fühlen.
Es würde einfach zu sehr weh tun diesen Jungen zu verlieren, ihn wieder nach New York zu lassen.
Das würde er einfach nicht ertragen.
Dafür ist er Mental nicht stark.

Er kann nicht wirklich leugnen das er Gefühle für Minho hat, aber solange er es diesem nicht sagt, ist es ja dann sowieso egal, nicht wahr?

Allein gestern, bei dem Geständnis des älteren, ist es ihm wieder aufgefallen.
Sein Herz hat gerast, nur in dessen Nähe ist er wirklich glücklich...er kann einfach er selbst sein ohne Angst davor zu haben...
Keine Ahnung wann oder wie es passiert ist...aber er hat sich verliebt...
Er hat sich wirklich in Lee Minho verliebt...

"Wir sind im übrigen da, Ji.", sagt Felix, reißt diesen wieder zurück ins hier und jetzt.
Stehen direkt vor dem Haus seiner Mom... besser gesagt von ihm Verlobten.
"Sicher das wir hier sein sollten? Ich bin nur wegen dir hier und..."
"Ji, du kriegst das hin. Wir haben einander und es wird nichts passieren...dieser Dude ist nicht unser Vater und wenn es dir zu viel wird gehen wir wieder, ja?"

Jisung nickt etwas, eh er tief durch atmet und auf die Klingel drückt.
Vielleicht lenkt es ihn ja auch von seinem Problem mit Minho hat.
Hoffentlich lenkt es ihm ab...sonst dreht er noch durch.
Vielleicht sollte er danach zu Yeosang...dort kommt er wieder herunter.
Sein Patenonkel hat eine Kraft die er selbst nicht wirklich beschreiben kann.
Vielleicht liegt es daran das Yeosang von Natur aus eine sehr ruhige Natur ist..oder sie den selben Mbti haben.

Felix greift nach Jisung seiner Hand, verschränkt diese mit seiner und lächelt Eunha an, als diese, endlich, die Tür öffnet.
"Hay Mama."
Sie lächelt beide breit an, umarmt Felix kurz.
Bei Jisung harpert sie, lässt es dann aber sein...
Er vertraut ihr noch immer nicht.
Etwas was sie an seinem Blick erkannt, aber kann sie es ihm auch nicht übel nehmen.
"Es ist schön euch beide zu sehen..danke das ihr gekommen seid. Hayon freut sich schon euch kennenzulernen."

Sie führt beide rein, direkt ins Wohnzimmer, wo ein Mann, Mitte vierzig auf dem Sessel sitzt und ein kleines Mädchen auf dem Schoß hat.
"Hallo.", lächelt er, weshalb Felix ihn mit großen Augen ansieht, dann zu seinem Zwilling guckt.
Zuletzt schaut er zu seiner Mom.
"Du hast eine Tochter? Ich dachte du bist in der Psychiatrie gewesen bis vor kurzem und.."

"Es ist nicht meine Tochter.", schmunzelt Eunha, wuschelt ihm durch die Haare. "Es ist Hayon seine Tochter. Er hat sie in die Beziehung mit rein gebracht. Ich selbst kann keine Kinder mehr bekommen.", murmelt sie dann, wird zum Schluss immer trauriger.

"Aber Emilia sieht Eunha als Mama.", erklärt Hayon, streicht seiner Tochter durch die Haare, welche die beiden Jungen neugierig mustert, aber sich gleichzeitig schüchtern in den Armen ihres Papas kuschelt.

"Hallo du...Ich bin Felix.", sagt der blondhaarige, lächelt Emilia breit an.
Jisung dagegen fühlt sich gar nicht wohl...weiß nicht was er denken soll...das ist ihm alles zu viel.
Doch grinst das Mädchen ihn so niedlich an, das er auch ein kleines Lächeln über die Lippen bringt.

"Möchtet ihr etwas trinken?", fragt Hayon, weshalb Felix hektisch nickt. "Ich hole mit Mama etwas zum Trinken. Jisung, setz dich ruhig schon hin. Ich bin gleich zurück."

Bevor Jisung überhaupt etwas sagen kann, zieht Felix Eunha mit in die Küche.
Nervös setzt sich Jisung auf die Couch, schaut auf seine Hände.

"Du fühlst dich nicht wohl, nicht wahr? Das ist vollkommen in Ordnung.. ich weiß was passiert ist, in der Vergangenheit und das du dies alles auch noch nicht verkraftet hast...wenn es dir zu viel wird, darfst du ruhig gehen. Niemand wird es dir böse nehmen.", sagt Hayon, weshalb Jisung zu ihm sieht.

"Danke.", sagt er dann leise, zuckt etwas zusammen als etwas auf seinem Schoß springt.
Als er runter sieht, sieht er wie ein kleines Kätzchen sich auf seinem Schoß zusammen rollt.

Einen Verlobten, ein Haus, ein kleines Mädchen und eine Katze...?
All das hatte sich Eunha schon immer gewünscht...
Nun hat sie es ja endlich bekommen...warum also hat sie ihre Söhne aufgesucht?
Die Menschen die sie an ihre Vergangenheit erinnern, wenn sie nun endlich das Leben hat, was sie schon immer wollte.
Er versteht es nicht.

"Wie lange kennst du Eunha schon?"

"Fast acht Jahre.", schmunzelt Hayon. "..wir waren beide in der selben Therapiegruppe, aber erst nach dem meine Frau vor fünf Jahren gestorben ist, bei der Geburt meiner Tochter, kamen wir uns immer näher. Wir hatten zwar nur Briefkontakt und ein paar Besuche bei ihr in der Klinik, aber hat Emilia sie schon immer als Mama gesehen und vor drei Jahren haben wir gemerkt, dass es mehr als nur Freundschaft ist...jetzt heiraten wir in ein paar Wochen."

Jisung nickt etwas, sieht zu Emilia, welche ihn noch immer neugierig mustert.
Er versucht etwas zu lächeln, aber sein Inneres Kind ist gerade absolut nicht glücklich.
Vielleicht spürt er auch nur so etwas wie eine Eifersucht.
Dieses kleine Mädchen hat seine Mom und diese sieht Emilia mit auf.
So sehr wollte er seine Mom auch bei sich haben...aber mit der Zeit hat er abgeschlossen gehabt... gewusst das sie nie wieder kommen würde.
Er liebt Wooyoung und San, keine Frage... aber sie sind nicht seine Mom gewesen.
Früher war er ein absolutes Mamakind, aber mit der Zeit hat er nichts mehr außer Wut und Trauer empfunden als man über sie sprach...mehr Wut als Trauer.

"Du siehst aus wie ein Eichhörnchen.", entkommt es Emilia, bringt Jisung etwas zum lachen.
"Findest du?"
"Ohja! Eichhörnchen sind meine Lieblingstiere. Was ist dein lieblingstier?", fragt sie ihn neugierig, weshalb Jisung wieder auf das Kätzchen schaut.
Irgendwie erinnert es ihn an Minho.

"Katzen.", murmelt er dann, krault der orangenen Katze hinter dem Ohr und atmet tief durch, sieht zu Emilia.
"Katzen sind meine Lieblingstiere."

Emilia strahlt ihn breit an, krabbelt von Hayon seinen Schoß, auf die Couch, direkt neben Jisung und sieht ihn mit ihren großen, strahlenden Kinderaugen an.

Eunha und Felix kommen zurück, stellen Getränke auf dem Tisch, eh sie sich auch setzen.
Während Jisung mit Emilia beschäftigt ist, redet Felix mit Eunha und Hayon.
Findet diesen Mann sogar wundervoll für seine Mom.
Sie hat nach all der Vergangenheit nur das beste verdient..
Immer wieder rutscht sein Blick zu Jisung, welcher sich mit Emilia unterhält.
Was er wohl denkt?
Wie er sich gerade fühlt?
Sein Gesicht sagt so viel Schmerz aus, doch überspielt dieser es für Emilia.
Er hat die kleine Maus jetzt schon in sein Herz geschlossen.

Felix beobachtet Jisung weiterhin aus dem Augenwinkel und kann nicht umhin, sich Sorgen zu machen. Er kennt seinen Zwillingsbruder zu gut, weiß, wie tief die Wunden sitzen, die Eunha hinterlassen hat. Dennoch hofft er, dass dieser Besuch ein Schritt in die richtige Richtung sein könnte – eine Möglichkeit für Jisung, endlich etwas Frieden zu finden...sie wieder näher beieinander zu bringen.

"Wie habt ihr euch auf die Hochzeit vorbereitet?", fragt Felix und lächelt dabei Hayon und Eunha an. Er will die Stimmung auflockern und die Unterhaltung am Laufen halten.

"Es ist viel zu tun, aber wir sind auf einem guten Weg," antwortet Eunha und lächelt glücklich. "Emilia freut sich schon sehr auf ihre Rolle als Blumenmädchen.."

"Ja, sie übt schon fleißig," fügt Hayon hinzu und lacht. "Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst.."

In der Zwischenzeit hat Emilia sich voll und ganz auf Jisung konzentriert. Sie zeigt ihm ihre Lieblingsspielzeuge, die sie von einem kleinen Rucksack auf dem Boden zieht, und erzählt ihm Geschichten, die in ihrer kindlichen Fantasie entstanden sind. Jisung lächelt und hört ihr aufmerksam zu, obwohl sein Inneres noch immer aufgewühlt ist.

"Ich habe eine Idee," sagt Felix plötzlich und steht auf. "Warum gehen wir nicht alle zusammen spazieren? Es ist so schönes Wetter draußen, und es wäre schön, ein bisschen frische Luft zu schnappen."

Eunha und Hayon sehen sich kurz an und nicken dann. "Das klingt nach einer guten Idee," sagt Hayon. "Was meinst du, Emilia? Willst du spazieren gehen?"

"Ja, ja, ja!" jubelt das kleine Mädchen und springt von der Couch, zieht an Jisung seinem Arm. "Spazieren gehen! Komm Jisung!"

Felix wirft Jisung einen aufmunternden Blick zu. "Was meinst du, Ji? Frische Luft könnte uns allen gut tun."

Jisung nickt zögernd, spielt mit seinen  Hoodiebändern "Ja, warum auch nicht."
Er erhebt sich langsam und setzt die Katze vorsichtig auf die Couch, bevor er Emilia anlächelt. "Dann gehen wir spazieren."

Die Gruppe zieht sich Jacken und Schuhe an und macht sich auf den Weg nach draußen. Die frische Luft und die sanfte Brise wirken beruhigend auf Jisung, und er fühlt, wie sich ein kleiner Teil seiner Anspannung löst.

Sie schlendern durch die ruhigen Straßen und erreichen bald einen nahegelegenen Park. Emilia läuft voraus, hüpft fröhlich umher und zeigt auf alles, was ihre Aufmerksamkeit erregt. Jisung folgt ihr mit einem sanften Lächeln, während Felix, Eunha und Hayon ein wenig hinter ihnen hergehen und sich weiter unterhalten.

"Du machst das großartig, Ji," flüstert Felix, als er neben seinem Bruder geht. "Ich weiß, dass das nicht leicht für dich ist."

"Danke, Lix," murmelt Jisung. "Ich versuche es. Für dich und... vielleicht auch für mich."

Felix legt einen Arm um Jisungs Schultern und drückt ihn kurz. "Das ist alles, was zählt."

"Jisung!", ruft Emilia, greift nach seiner Hand und zieht ihn mit zum Spielplatz, welcher mitten im Park ist.

Eunha lacht leise. "Sie liebt ihn jetzt schon.."

"..und Sungie sie..das sieht man richtig.", lächelt Felix, steckt die Hände in seiner Hosentasche.
"Ich hoffe er wird auch bald wieder mit mir reden..", murmelt sie, schaut ihren blondhaarigen Sohn an, streicht sanft durch seine Haare.
"Ganz bestimmt...er braucht nur mehr Zeit als ich. Gib ihm Zeit...er wird ganz bestimmt auf dich zukommen, wenn er so weit ist."

"Ich bin so froh was Wooyoung und San mit euch beiden auf die Reihe gebracht haben...Ihr seid beide zu wundervollen, erwachsenen und wunderschönen Menschen heran gewachsen.", lächelt sie, lehnt sich dabei an Hayon, welcher sofort einen Arm um seine Verlobte legt.

"Es tut mir so leid das ich nicht für euch da sein konnte..", murmelt sie, doch winkt Felix ab.
"Ich kann es verstehen, Mom. Du brauchtest mehr Hilfe als wir...aber vielleicht solltest du es auch nicht mir erzählen...Es gibt da jemand anderen dem du das erzählen solltest."

Eunha seufzt leise und nickt. "Ich weiß, Felix. Ich weiß, dass ich mit Jisung reden muss, aber ich habe Angst. Was, wenn er mich nicht anhören will? Was, wenn er mich immer noch hasst?"

"Er hasst dich nicht, Mom," sagt Felix sanft. "Er ist verletzt, und das braucht Zeit zu heilen. Aber ich glaube, wenn du ihm ehrlich und offen begegnest, wird er dir irgendwann zuhören. Er ist stärker, als du denkst...und sturer als vor einigen Jahren. Ernsthaft...Ich verstehe nicht wie man so stur sein kann."

Hayon drückt Eunha noch ein wenig fester. "Wir sind hier, um dich zu unterstützen. Du musst diesen Schritt nicht alleine gehen...wenn es nicht beim ersten Mal klappt, dann beim zweiten Mal...aber lass ihn auf dich zukommen. Dich ihm aufzudrängen bringt nichts. Dieser Junge ist vielleicht alles, aber nicht geheilt. In ihm steckt noch immer das kleine gebrochene Kind, welches von einem auf dem anderen Tag bei fremden Menschen gewesen ist..vor allem aber ist er verängstigt, nachdem was dein Exmann alles getan hat."

Eunha nickt und wischt sich eine Träne weg.
"Ich weiß..und es tut so weh...ich wünschte es wäre nie passiert..."

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