18. Kapitel

Kapitel 18 TW: Panikattacke

"Was haben du und Dad dann noch gemacht gehabt?"

"Absolut nichts. Er hat mich nach Hause gefahren und ist dann selbst gegangen.", schmunzelt Jisung.

"Er hatte nämlich wirklich etwas zu tun. Beomgyu und Yeonjun hatten ihn zu einem Meeting gerufen und dafür brauchte er seinen Laptop, welcher Zuhause war."

Riwoo nickt verstehend, schmollt ein wenig.
Da gab's ja wirklich kaum Action von seinen Eltern.
Ist ja verdammt langweilig.
Kann man nicht das ganze Freundschaftsdings skippen und zu dem richtigen und wichtigen kommen?

"Dein Onkel war genauso enttäuscht als ich es ihm am Tag später erzählt hatte.", lacht Jisung, schaut dann zur Tür, welche sich öffnet.

"Papi!", ruft Woonhak und rennt zu den beiden, krabbelt auf sein Schoß. "Was macht ihr?", fragt der fünfjährige, schaut ihn neugierig an.

"Ich erzähle deinem Bruder gerade eine Geschichte."

"Will auch hören!"

"Wo ist Dad?", fragt Jisung, wuschelt dem kleinen Jungen durch die Haare.

"Keller. Er wollte da was hinbringen, aber er kommt gleich hoch."

Jisung nickt verstehend, eh er die Geschichte weiter erzählt, nur dieses Mal mit Woonhak auf dem Schoß.

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"..Hay! Hier sind wir!", ruft Hyunjin, winkt hektisch, springt auch auf und ab.
So das er sicher gehen kann das die Zwillinge ihn sehen.
Ihn nicht übersehen.
Dabei ist das völliger Schwachsinn.
Man kann diesen pinkhaarigen gar nicht übersehen.
Dafür ist er einfach zu auffällig.
Wegen seinen Haaren, wegen seiner Größe und weil er so verdammt schön ist.

"Wie kann man jeden einzelnen Tag so hyperaktiv sein?", fragt Jisung seinen Bruder, welcher nur kichert, ihm sofort antwortet.
"Ich mag ihn genau deswegen."

"Ja..weil ihr euch da absolut nichts nehmt...und du wolltest mir vorhin wirklich weiß machen das er introvertiert ist? Dann bin ich aber absolut extrovertiert."

"Du musst es mir nicht glauben, aber Hyunjin kann auch anders. Vor allem wenn er nicht gerade in einer Gruppe unterwegs ist. Dann ist er ganz anders.", erklärt Felix, zieht ihn mit zu dem Pärchen und dem hyperaktiven Frettchen.

"Ihr seid zu spät.", sagt Seungmin, mustert die beiden, verschränkt die Arme vor der Brust.

"Schau mich nicht so an. Es war ganz allein Felix seine Schuld. Er brauchte eine Stunde im Badezimmer, nicht ich. Ich habe literally noch mein Schlafzeug an.", sagt Jisung, zuckt nur mit den Schultern.

"Ach daher die ganzen Flecken auf dem Shirt. Habe kurz gedacht das dies extra so ist, aber das ergibt mehr Sinn.", sagt Hyunjin, mustert Jisung sein Outfit, grinst dabei etwas.

"Du interessierst dich nicht wirklich für Mode was?"

"Nicht ein bisschen. Bin ja nicht Yongbok oder Jeongin...Klamotten sind Klamotten. Alles andere interessiert mich nicht.", brummt der braunhaarige, mustert sein Shirt und seine Jogginghose, zuckt dann nur mit den Schultern.
Was juckt es ihn.
Menschen reden so oder so und außerdem muss er sich für niemanden schön machen.
Wozu also darauf achten?

Er versteht auch die Menschen nicht die explizit alles aufeinander abstimmen.
Von der Unterwäsche, bis zu den Schuhen.
Das wäre ihm zu anstrengend.
Viel zu anstrengend.

"Dann wird's langsam mal Zeit~", ruft Hyunjin, greift nach seinem Handgelenk und zieht ihn einfach mit.
"Was soll das?! Ich zeige dich an, wegen Entführung!", ruft Jisung, versucht den Griff zu lösen, doch hat Hyunjin extrem viel Kraft.

"Tue es ruhig, aber erst wenn du ordentlich gekleidet bist.", ruft Hyunjin, zieht ihn in den ersten Laden hinein.


"Sollten wir ihm nicht lieber helfen?", fragt Felix besorgt, doch winkt Seungmin nur ab.
Sie stehen noch immer am selben Platz, haben dies gar nicht so schnell realisieren können.
So schnell wie Hyunjin den braunhaarigen mitgezogen hatte.

"Ach was...Wo bleibt dann da der Spaß? Einer von beiden wird das heute nicht überleben und ich wette nhn zehner darauf das es Hyunjin sein wird."

"Man wettet nicht um die Leben anderer..", schmollt Felix, "...aber ich denke das Sungie dies nicht überleben wird...ich setze also auf Sungie..", fügt er dann leise hinzu, bringt das Pärchen zum lachen.

"Dann steht die Wette~, lasst uns Spaß haben und das Kino vor uns genießen.", sagt Jeongin, zieht beide dann mit zu dem Laden wo Hyunjin und Jisung schon drin sind.


Hyunjin, zu der selben Zeit, schleppt Jisung energisch durch die Eingangstür des Ladens, während dieser immer noch protestiert.
"Das ist Freiheitsberaubung!", jammert Jisung, versucht jedoch nicht ernsthaft, sich loszureißen.

Die Blicke der Menschen in dem Laden sind alle auf sie gerichtet, weshalb Jisung verstummt, rot an läuft.
Er hatte doch absolut keine Lust darauf...

Hyunjin ignoriert ihn und zieht ihn weiter in Richtung der Kleidung, während er laut über mögliche Outfits sinniert.

"Was hältst du hiervon?", fragt Hyunjin, nach ein paar Minuten, hält ein T-Shirt mit auffälligem Design hoch.
Jisung verzieht das Gesicht.
Kann das alles nicht glauben.
Ihn interessieren Klamotten ja nicht wirklich, aber das?
Das würde er nicht einmal über seine Leiche anziehen wollen.

"Das sieht aus, als hätte ein Einhorn darauf gekotzt," murrt er und schüttelt den Kopf.
Möchte Hyunjin am liebsten den Kopf abhaken.
Wie kann Felix diesen Typen nur mögen?
Nichts gegen Hyunjin...okay doch...in genau diesem Moment hatte er so vieles gegen Hwang Hyunjin!

Hyunjin lacht und wirft das Shirt über die Schulter. "Okay, vielleicht doch etwas dezenteres," sagt er und greift nach einem anderen Oberteil, diesmal in einem schlichtem Schwarz mit nur einem kleinen, stilvollen Aufdruck. "Und dazu eine passende Hose," fügt er hinzu, zieht eine Baggy Jeans aus dem Regal.

Jisung seufzt, nimmt dann dennoch die angebotenen Kleidungsstücke und schlurft, mit Hyunjin am Rockzipfel, zur Umkleidekabine.
"Ich mach das nur, damit du endlich Ruhe gibst, verstanden?" murrt er und verschwindet hinter dem Vorhang.

Hyunjin grinst nur und lehnt sich entspannt gegen eine Kleiderstange.
Inzwischen haben sich Felix, Seungmin und Jeongin, schon einige Minuten, am Eingang des Ladens eingefunden und beobachten die Szene mit amüsierten Gesichtern.

"Meinst du, er zieht es wirklich an?", fragt Felix und schielt in Richtung der Umkleidekabine.

"Ich denke, er hat keine Wahl," antwortet Jeongin und lacht. "Hyunjin wird ihn nicht rauslassen, bis er es tut..."

Kurz darauf öffnet sich tatsächlich der Vorhang und Jisung tritt zögernd heraus. Er trägt das schwarze Shirt und die Jeans, und seine braunen Haare sind etwas zerzaust. Hyunjin klatscht begeistert in die Hände. "Siehst du? Du siehst großartig aus! Besser als diese riesen Teile die du sonst immer trägst! Holy Shit..dieses T-Shirt passt sich deinem Oberkörper an...Bro...du hast so einen geilen Oberkörper, weißt du wie viele Menschen dafür sterben würden wollen? Du bist gesegnet mit diesem Körper.."

Jisung rollt nur mit den Augen, aber ein kleines Lächeln huscht doch über sein Gesicht.
Wohl fühlt er sich in diesem Moment trotzdem nicht.
Diese ganzen blauen Flecken an seinem Oberkörper sind noch immer mehr als nur deutlich zu sehen.
Eine falsche Bewegung und das Shirt würde Hochrutschen und einige Flecken sichtbar machen.

"Wenn es dich glücklich macht, Hyunjin," brummt er und dreht sich einmal um sich selbst, damit alle einen guten Blick auf das neue Outfit haben.

"Perfekt!" ruft Hyunjin und greift Jisung an den Schultern, lässt diesen leise auf zischen.. "Jetzt brauchen wir nur noch Schuhe! Dann ist dieses Outfit mehr als nur perfekt. Du musst das kaufen und oh mein Gott...Dir würde bauchfrei so gut stehen..wir müss.."

"Das reicht jetzt," protestiert Jisung, zieht die Augenbrauen hoch. "Ich habe dir den Gefallen getan, aber neue Schuhe kaufe ich mir sicher nicht...und erst Recht nicht bauchfrei. Nur über meinen Leiche und selbst dann nicht, weil ich mich lieber in Bleiche schmeißen würde als dich mich ankleiden zu lassen!"

Hyunjin legt den Kopf schief und überlegt einen Moment, hat dabei einen Schmollmund auf dem Gesicht. "Na gut, dann verschieben wir die Schuhe auf das nächste Mal. Aber du musst zugeben, du fühlst dich doch gleich viel besser, oder? Auf alle Fälle siehst du zu neunzig Prozent besser aus."

Jisung zuckt nur mit den Schultern.
Was soll er auch schon dazu sagen?
"Vielleicht ein bisschen," gibt er zu, als sie zur Kasse gehen. Er lässt das einfach gleich an.
Auch wenn er aufpassen muss, wegen den Flecken.

Aber sich noch einmal umziehen?
Nein danke.
Hoffentlich lässt Hyunjin ihn jetzt auch in Ruhe.
"Aber ich behalte mein Schlafzeug für später...", murrt er, zahlt die Klamotten sobald er dran ist.

Die Gruppe verlässt den Laden, und Felix legt einen Arm um Jisung. "Siehst du, so schlimm war es doch gar nicht," sagt er sanft.

"Wenn du meinst," murmelt Jisung, während Hyunjin mit einer triumphierenden Miene neben ihm hergeht.

"Jetzt können wir endlich weitermachen," verkündet Hyunjin und deutet auf die Straße vor ihnen. "Lasst uns den Tag genießen!"

Die Gruppe lacht und setzt ihren Weg fort, während die Sonne am Himmel über ihnen strahlt.
Die Mall hat ein Glasdach, daher kann man das sagen.

"Sag mal Sungie..", fängt Jeongin an, als sie gerade in einen weiteren Laden laufen.
In einen Laden in welchen Felix unbedingt rein wollte.
"Was denn?", fragt dieser, zupft am Shirt.

"Was lief zwischen Minho und dir gestern noch als ihr beide gestern gegangen seid?", fragt Jeongin, weshalb auch die anderen drei hellhörig wurden.

"Nichts.", seufzt Jisung "..er hat mich einfach nur nach Hause gefahren und ist dann auch weg gefahren, weil Beomgyu ihn brauchte."

"Really? Kein Date? Nichts süßes zwischen euch? Nur das? Ich bin enttäuscht.", entkommt es Felix, schmollt vor sich hin.

"Ich habe auch mit mehr Action gerechnet, aber anscheinend seid ihr zwei ziemlich langweilig. Wäre ich an deiner Stelle gewesen hätte ich einfach mit Minho geschlafen."

"Du bist in einer Beziehung, Hwang!", ruft Jeongin, weshalb dieser nur mit den Schultern zuckt.

"Das weiß ich und zweites kann man doch trotzdem gucken. Niemals würde ich Chan fremd gehen, dafür liebe ich ihn auch viel zu sehr. Aber niemand von uns kann leugnen das Lee fucking Minho heiß ist.", sagt Hyunjin, schaut alle vier schmollend an, verschränkt die Arme vor der Brust.

"Er ist eine reinste Nervensäge.", sagt Jisung.
"Das ist kein leugnen über den Fakt das er heiß ist.", schmunzelt Seungmin, legt einen Arm um seinen besten Freund. "..du findest ihn auch heiß, was?"

"Eher sterbe ich.", brummt Jisung, verzieht das Gesicht, so als wäre ihm schlecht.

"Natürlich doch.", lacht Hyunjin. Für ihn ist das Gespräch danach aber schon wieder vorbei, zieht Felix mir zu ein paar Ständen voller Klamotten.

Jeongin dagegen zieht Seungmin mit.

Jisung bleibt allein im Laden stehen, während die anderen sich in verschiedene Richtungen zerstreuen.
Seine Finger spielen nervös mit dem Stoff des neuen Shirts, das Hyunjin ihm ausgesucht hat.
Er kann das nicht.
Er kann nicht allein irgendwo sein wo zig Menschen sind...
Warum lassen sie ihn hier allein stehen?
Zwar sieht er sie, aber hört er sie nicht mehr.
Er verfällt ihn Gedanken...

Auch wenn Jisung nicht weiß warum, prasseln urplötzlich diese Gedanken auf ihn ein.
Jede einzelne schlechte Erinnerung taucht auf.
Seine Mom erscheint vor seinen Augen, schaut ihn mit blutigen Armen an. Dahinter sein Erzeuger, welcher wieder zuschlagen möchte.

Danach sieht er Jiwoong und Matthew vor sich, spürt den Schmerz.
Dabei wird er gar nicht geschlagen.
Aber sieht er auch seine Familie, sieht seine Freunde...
Sein Kopf macht ihn fertig, möchte ihn zerstören.
Aber warum jetzt?

"Nichts Besonderes...es ist nicht real...ich bin nicht dort..", murmelt Jisung vor sich hin und versucht, sich zu beruhigen. Doch die Gedanken lassen ihn nicht los...Sie werden sogar immer schlimmer.

Jisung spürt, wie sein Herz schneller schlägt. Die Wände des Ladens scheinen plötzlich näher zu kommen, und er kann das Gefühl nicht abschütteln, dass er beobachtet wird. Er wirft einen schnellen Blick um sich, aber niemand achtet auf ihn. Trotzdem fühlt er sich, als stünden alle Augen auf ihm.

Die Geräusche im Laden verschwimmen immer mehr, und er kann das Lachen und die Stimmen der anderen kaum noch unterscheiden.
Alles hört sich wie durch Watte an.
Ein Kloß bildet sich in seinem Hals, und er schluckt schwer. Die Luft um ihn herum wird dicker, und seine Brust zieht sich zusammen.
Von Sekunde zu Sekunde immer mehr.

"Reiß dich zusammen, Jisung," flüstert er, aber seine Hände beginnen zu zittern.
Er versucht, sich auf etwas zu konzentrieren, greift nach einem zufälligen Kleiderbügel und starrt auf das Etikett. Doch die Buchstaben verschwimmen vor seinen Augen, und er spürt, wie die Panik ihn langsam überrollt.

Er atmet flach und schnell, seine Beine fühlen sich schwach an. Er lehnt sich gegen das nächste Regal, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Seine Gedanken rasen. Was, wenn er hier zusammenbricht? Was, wenn jemand ihn so sieht? Er will nicht schwach wirken, nicht jetzt, nicht vor den anderen.

Tränen steigen in seine Augen, und er blinzelt sie schnell weg. Ein Zittern durchläuft seinen Körper, und er versucht verzweifelt, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch die Angst hat ihn fest im Griff, lässt ihn nicht los. Er ballt die Fäuste, seine Nägel graben sich in seine Handflächen.

In diesem Moment bemerkt niemand in der Gruppe, was mit Jisung passiert. Hyunjin und Felix sind in ein Gespräch über die neuesten Modetrends vertieft, während Jeongin und Seungmin in einer anderen Ecke des Ladens lachen und Witze machen.

Jisung fühlt sich, als würde er ersticken. Die Panikattacke ist in vollem Gange, und er kann sich nicht dagegen wehren. Er will schreien, doch kein Laut kommt aus seiner Kehle. Er muss hier raus, sofort.

Er taumelt in Richtung des Ausgangs, die Welt um ihn herum dreht sich. Die Geräusche sind gedämpft, als ob er unter Wasser wäre. Mit letzter Kraft schiebt er die Tür auf und stolpert nach draußen.

Er lehnt sich gegen die Außenwand des Ladens, nimmt mit zitternden Händen sein Handy aus der Hosentasche, ruft die erste Person an, welche ihm in den Sinn kommt.
Zum Glück geht diese sofort heran.

"H-Hyung?"
"Hay Sungie~ alles gut bei dir? Wo bist du? Du klingst nicht gut. Weinst du?"

"H-hyung..I-Ich glaube...i-ich glaube I-Ich habe e-eine Panikattacke", haucht Jisung zitternd, schnappt dann schwer nach Luft.
Warum ist es so schwer Luft zu bekommen?

"Wo bist du?", fragt man am anderen Ende des Hörers, wartet geduldig auf eine Antwort.
Natürlich weiß er von Jisung seinen Panikattacken, hat selbst schon eine miterleben müssen.

"M-Mall..", ist alles was der braunhaarige heraus bekommt, eh seine Beine nach geben und er auf dem Boden rutscht.

Das Handy fällt neben ihm auf dem Boden, während seine Luft immer weniger wird.
Alles in seinem Kopf dreht sich schon.
Daher hört er auch das:  "Ich hole dich ab. Es ist alles gut, Sungie.. Ich bin in fünf Minuten bei dir.", nicht.

Stumm weint er vor sich hin, schlägt sich immer wieder gegen die Brust und versucht es dadurch besser zu machen.
Als das nicht klappt, fängt er an sich zu kratzen.

"Jisung!", hier er seinen Bruder stumpf durch sein Gehör, danaxh spürt er Arme die sich um ihn schließen.

Felix drückt ihn fest, doch macht es nichts besser.
Gerade macht es sogar alles schlimmer, weshalb er um sich schlägt, immer wieder 'nein' ruft.
Komplett Gefangen in der Panikattacke und der Erinnerung von früher.
Spürt regelrecht wie er verprügelt wird,  obwohl dies nicht der Fall ist.

Felix lässt ihn wieder los, sieht zu Hyunjin.
"Kannst du etwas zuckerhaltiges zu trinken kaufen und Süßigkeiten?", fragt er, bekommt ein nicken als Antwort, eh er los rennt.
Felix atmet tief durch, greift nach Jisung seinem Handy und schaut drauf.

"Bitte komm schnell, Hyung...er braucht dich.", haucht er, eh er sich versucht weiterhin um seinen Bruder zu kümmern...etwas was er immer noch nicht kann, viel zu sensibel dafür ist...
Niemals wird er dies können...
Niemals...


"Sungie...Sungie, ich bin hier..", dringt es irgendwann durch Jisung seine Ohren, kann diese Stimme auch zu ordnen.

"Onkel Yeosang...", schluchzt Jisung, spürt kurz darauf die Arme seines Onkels um sich, drückt sein Gesicht in seine Schulter.
Zieht seinen Geruch ein.

"Es ist alles gut, Sungie. Ich habe dich...Du bist in Sicherheit...es ist alles gut...Niemand tut dir weh, niemand.", haucht Yeosang, streicht durch die verschwitzten Haare seines Neffen.

Jisung umklammert sein T-Shirt, beruhigt sich langsam aber sicher.
Seine Atmung wird wieder etwas besser und er sieht nicht mehr alles verschwommen.
Geschweige hört er alles, immer mehr, wieder normal.

"Ich bin da...genauso wie dein Bruder und deine Freunde. Niemand tut dir etwas an. Niemand tut dir weh, hörst du?"

Jisung nickt gegen Yeosang seine Schulter, schaut ihn dann verheilt an.
"Na mein kleiner Troublemaker, mhm. Bist du wieder bei mir?"

Jisung nickt erneut, zitternd und mit Tränen in den Augen. Er spürt langsam, wie die Panik nachlässt, obwohl sein Körper noch immer schwach und erschöpft ist.
Yeosang hält ihn fest und sicher, seine ruhige Stimme wirkt beruhigend.
Dafür liebt er seinen Patenonkel...

"Ich bin hier, Sungie. Atme tief durch, ganz langsam," wiederholt Yeosang, während er weiterhin sanft durch Jisungs Haare streicht.
Die vertraute Geste und die Worte seines Onkels helfen, Jisung aus dem Albtraum seiner Panikattacke zu befreien.

Hyunjin kehrt mit einem Getränk und Süßigkeiten zurück.
Er reicht das Getränk vorsichtig Jisung, der es mit zitternden Händen entgegen nimmt und langsam daran nippt. Der süße Geschmack hilft, seine Sinne wieder zu schärfen und die Panik weiter zu vertreiben.

"Hier, iss auch etwas davon," sagt Hyunjin leise und reicht ihm ein paar Süßigkeiten. Jisung nimmt dankbar ein Stück und kaut langsam auf der Schokolade herum, während seine Atmung sich weiter normalisiert.
Zucker ist manchmal wirklich ein Wunderhelfer.

Felix, der neben ihnen kniet, beobachtet die Szene mit sorgenvollem- und auch mit einem schulbewussten Blick. "Es tut mir leid, dass ich nicht mehr helfen konnte," sagt er leise. "Ich wollte dich nur festhalten, aber ich habe es nur schlimmer gemacht."

Yeosang schüttelt den Kopf, streicht Felix durch die Haare, wischt ihm dann eine Träne von der Wange.
"Du hast dein Bestes getan, Felix. Manchmal wissen wir nicht, was das Richtige ist, aber du warst da für ihn. Das ist das Wichtigste...Du warst bei deinem Bruder als er es brauchte. Du hast das toll gemacht.",

Jisung greift nach Felix' Hand und drückt sie leicht. "Es ist nicht deine Schuld," flüstert er schwach, seine Stimme noch zittrig. "Ich... ich war einfach überfordert...ich war viel zu gefangen in etwas..."

"Geht es dir besser?", fragt Seungmin sanft, welcher etwas abseits stand, direkt neben Jeongin. Er schaut besorgt auf seinen besten Freund herab, fühlt sich schlecht, es so spät bemerkt zu haben, das er weg war.

Jisung nickt nur langsam, versucht sich mit einem Lächeln. "Ja, ein bisschen. Danke, dass ihr alle hier seid."

Yeosang hilft Jisung vorsichtig auf die Beine, hält ihn fest, um sicherzugehen, dass er nicht wieder zusammenbricht.
"Lass uns dich nach Hause bringen, okay? Du brauchst Ruhe."

Die anderen nicken zustimmend, und sie machen sich langsam auf den Weg zum Ausgang der Mall. Jisung lehnt sich schwer gegen Yeosang, während Hyunjin, Felix, Seungmin und Jeongin um ihn herum eine schützende Formation bilden.

"Aber wir dürfen das nicht Papa und Dad sagen.", haucht Jisung, weshalb Yeosang zu Felix und den anderen sieht, dann wieder zu seinem Neffen.

"Sie müssen es erfahren, Sungie. Ich weiß das es absolut gegen deinen Willen spricht, aber sie lieben dich und machen sich nur Sorgen...Ich kann ihnen nichts sagen."

"Bitte..", haucht Jisung, schaut seinen Onkel mit Tränen in den Augen an. "..bitte sag es ihnen nicht...Sie stecken mich sonst nur wieder in Therapie und das halte ich nicht mehr aus...bitte.."

Yeosaseufzt, nickt dann etwas.
Kann sein kleines Eichhörnchen nicht so sehen.
Nicht so komplett verzweifelt und überfordert.

"Okay, ich sage ihnen nichts, aber ich bleibe heute und morgen bei euch, falls du deine Meinung änderst. Außerdem kann ich so Wooyoung und San auf die Nerven gehen und sie abfucken."

Felix muss etwas kichern, dreht sich zu den beiden um.
"Dann schmeißt Dad dich heraus."
"Das wäre nicht das erste und auch nicht das letzte Mal wenn es so sein sollte.", lacht Yeosang, führt Jisung zu seinem Wagen.

"Komm, leg dich hin.", sagt Yeosang, streicht durch Jisung seine Haare.
Dieser nickt nur, lächelt kurz, eh er dann langsam in sein Zimmer läuft und sich ins Bett legt.

Felix folgt seinem Bruder, deckt ihn zu und legt dessen Handy neben sich, haucht ihm ein Kuss auf die Stirn.
"Ich liebe dich, Ji."
"Ich liebe dich auch, Bruderherz.", haucht Jisung, schließt müde die Augen.

Felix lächelt leicht, blinzelt die Tränen weg, eh er das Zimmer leise verlässt und runter zu Yeosang und Wooyoung geht.
Die anderen hatten sie jeweils bei sich Zuhause abgesetzt gehabt.
Das war das beste für den heutigen Tag.
Er lehnt sich gegen die Theke und schaut selbst auf sein Handy, liest Minho seine Nachricht, muss etwas lächeln.

Minho-Hyung: Ich habe von Innie gehört was passiert ist. Geht's ihm gut? Ist er Zuhause? Ruht er sich aus? Braucht er etwas? Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn...Wenn du das liest antworte mir bitte. Ich möchte nicht vorbei kommen, wenn es ihm nicht gut geht, ganz gleich wie es mir in den Fingern kribbelt einfach zu euch zu fahren...sag mir einfach wie es ihm geht.. sonst drehe ich durch.

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