Kapitel fünf
Cosmos Spielwaren
»Taedongfluss Nummer eins. Dieser Mann hat ihn wahrscheinlich bei seiner Mission geholfen. Es gibt keine Beweise, dass er sich im Land aufhält.«,sagt Gang- mu, lässt das Foto in der Hand sinken.
Ha na betretet den Raum. Gang- mu beginnt zu fluchen und der Mann neben Ha na, Anweisungen auf Gang- mu hört, Flucht ebenfalls als er sie sieht. Sie schlägt den Mann am Hinterkopf. Er sieht sie fassungslos an, sagt jedoch nichts weiter dazu.
»Warum weiß ich von der Besprechung nichts?«
»Agentin wie dich kann ich nicht gebrauchen.«
Sie nimmt das Foto zur Hand. Mustert es.
»Wer ist das?«,fragt Ha na. Sie bekommt nur ein schweigen zur Antwort. Sie grinst. »Ah... er hat irgendwelche Verbindungen mit Taedongfluss eins? Okay.«
Gang- mu verdreht die Augen, wendet den Blick von ihr ab. »Ich übernehme Professof Han I- seop. Berater von Choi Dae- Yeong, dem Anführer der Oppositionspartei. Ich traf ihn mehrmals, als ich ihn überwachte.«
»Wie willst du ihn überwachen, obwohl er dein Gesicht kennt?«Ha na lässt die Unterlagen in ihren Händen sinken und starrt den Rücken des misstrauischen Gang- mu an. »Ah. Er denkt, dass ich eine Journalistin bin, die gefeuert wurde, weil ich die Regierungspartei verteufelte.«Sie nährte sich dem Mann, bis sie direkt hinter ihm steht, und noch weiter nährt sie sich, bis ihr Gesicht direkt neben dem seines schwirrte. Er dreht leicht den Kopf und sieht Ha na direkt in die Augen. »Ich schaffe es bis in sein Schlafzimmer falls nötig.« Gang- mus Atem streift sie für einen Moment. Seine dunklen Augen starren sie an, als würden sie nach etwas suchen.
❄️
Honsu- Universität
»Das ist toll. Das ist der Junge, denn ich mit euch traf! Das ist toll!«
»Schnell!«
»Ehrlich?«
»Meine Güte!«
»Machen wir's auf!«
Die kreischenden Studentinnen entfernen sich von mir, während ich im Briefkasten stöberte, suchend nach meinen Namen. Hoffnung, das jemand einen Brief für mich hinterlassen hätte. Mit einem Knall schloss ich dafür meine Zimmer Tür, lasse mich auf den Schreibtischstuhl ab und fauchte schreckliche Dinge.
»Du bist echt gemein! Wie konnte er nur... kein Haft Urlaub, keine Briefe...«Ich lasse den Kopf mit einem Knall auf den Tisch fallen, während der Stift auf das Papier ansetzt. Dann beginne ich zu schreiben.
-WIE KONNTEST DU NUR-
Ich richtete mich wieder auf, dabei fällt mein Blick auf das Foto in einem gerahmten Bilderrahmen. Ich faltete das Papier. »Dann mache ich eben das ...« Ich laufe zum offenen Fenster. »Du bist ein gemeiner Bruder.«,zischte ich erneut und lasse das Papier Flugzeug aus dem Fenster fliegen. Ich seufze. Das war nicht das erste mal, dass ich das tat.
»Komm schon. Soldaten schreiben Schwestern nie zurück. Du bist ja nicht... seine Freundin.«,sagt Bun- ok, während sie Zeitung liest. Ich lasse den Stift auf den Zeitplan fallen. Nicht gerade sanft. »Mein Bruder hat keine Freundin. Seine Schwester war ihm wichtiger und deswegen sorgt Oma sich immer um ihn.«
»Er ist in der Armee. Er hat anderes zu tun.«
»Freiwillig ist er da nicht hingegangen...«,murmelte ich. Da fiel mir etwas ein. Ich nahm etwas aus meiner Tasche, die ich zu Boden gelegt habe. »Bun- ok.«Sie sieht auf. »Hier. Für dich.«
Sie staunt und riss es mir beinahe aus den Händen. »Thank you~«,summt sie mit übertriebener quietschender Stimme. Sie streicht sich die Haare nach hinten, hebt das Kinn. »Wie sehe ich aus?«,fragt sie, das Buch drückt sie an sich, jedoch so, dass man den Titel noch gut sehen konnte.
Verwirrt sehe ich sie an.
»Wieso?«
»Sehe ich schlau aus?«
Sekunden verstreichen. Ich war perplex, verwirrt, sehe sie an und stimmte einfach zu:»Ja.« und lächle leicht. Sie steht auf. »So werden mich alle für eine Studentin halten, oder?«Sie streicht erneut ihre Haare zurück. Ich lache. Sie lacht mit mir, doch sie hielt inne, als sie den Blick der telefonierenden Studentin vor uns sieht. Sie weicht Bun- oks Blick aus. Mit dem Buch knallte sie leicht gegen das Holz. »He, fass dich kurz, ja? Es ist nicht nur deins.«
Die Studentin gibt Bun- ok einen Blick. »Du, Schatz, ich fürchte, ich muss auflegen. Ja. Wir sehen uns dann morgen, 18 Uhr im Harmony.«Sie kichert, legt dann das Telefon ab. Ich und Bun- ok tauschen einen Blick aus, dann machten wir uns wieder an die Arbeit. Doch kaum wurde das Telefon abgelegt, beginnt es wieder zu klingeln.
Bun- ok seufzt. Ich gehe ans Telefon und sehe Bun- ok mit einem grinsen an. »Wohnheim der Honsu- Universität für Frauen.«
Ich halte das Telefon dicht an mein Ohr. Am anderen Ende ist stille, dann die Stimme eines jungen Mannes:»Ist ihre prima- Donna da? Go Hye- Ryoung? Stimmt es, dass die zukünftige weltberühmte Opernsängerin in Zimmer 207 wohnt?«
»Das stimmt, ja.«
»Hier spricht Oh Gwang- Tae. Ich wohne in einer Pension, in der Haedal, wo die meisten Studenten ihre staatliche Prüfung bestehen. Sogar einer die Prüfung für Wirtschaft und Finanzen bestanden und sie ist echt schwer.«Der junge Mann am anderen Ende des Telefons lacht. »Ja, und weiter?«,frage ich. »Könnte ich einer der Damen aus Zimmer 207 Sprechen?«
»Aus Zimmer 207 ist gerade keiner da, aber ich würde eine Nachricht für sie ausrichten.«,log ich. Beim zuhören des jungen Mannes weiteren sich meine Augen.
»Blind- Date in der Gruppe?«,wiederhole ich überrascht, dann rüttelt Bun- ok an meinen Arm. »Ein blind- Date?!«
Ich begann zu grinsen, verkniff es mir versuchend. »Moment... ja, sprich weiter.«Ich habe mir einen Zettel und einen Stift zusammen genommen.
Ich nickte, während ich schrieb. »15 Uhr diesen Samstag. Im Café Rom vor der Honsu- Uni?«
»Ja, genau!«
»Augenblick!«,sage ich. »Was, wenn die Mädchen aus Zimmer 207 nicht wollen?«,fragte ich spielerisch. »Wir werden dort warten, bis sie kommen!«,rief der Junge am anderen Ende.
»In dem Zimmer wohnen vier Damen, richtig? Bitte reiche es ihnen weiter!«
»Okay.«,stimme ich nun zu. »Das tue ich.«
Der junge Mann am anderen Ende seufzt. »Gut.«Er wirkt erleichtert. Dann legte ich auf.
Die jungen schreiten, als die junge Frau am Telefon aufgelegt hat. »DU HAST ES GESCHAFFT! DAS IST TOLL, MAN!«
Die anderen beiden, die das Gespräch belauscht haben, jubeln. »Ich liebe dich dafür!«,schreien sie, dass es durch das ganze Haus schallt.
Ich konnte nicht anders als breit zu grinsen. Ich war schon immer gespannt auf ein Gruppen blind Date gewesen, auch wenn es vielleicht nicht der richtige Partner sein würde. Es könnte Riesen Spaß machen und wer weiß, vielleicht findet das Schicksal jemanden für mich. »Wir haben dank Hye- ryeong eine Chance auf ein blind Date... aber... Jeong- min wird sicher nicht mitkommen wollen.«
»Dann fehlt euch ein Mädchen.«
»Ja, doch wir finden sicher einen Ersatz.«
»Ich könnte doch mit. Ich bin zwar keine Studentin, aber ich wohne auch hier.«
Ich sehe Bun- ok an.
Gwang-Tae spürte, wie ihm die Aufregung durch den Körper schoss. Die Ankündigung des Blind Dates hatte die Stimmung in der kleinen Gruppe von Freunden sofort verändert. Die Freude und die Vorfreude der Jungen waren wie weggeblasen, als sie realisierten, dass sie in der Unterzahl waren. Vier Mädchen und nur drei Jungs – das war nicht gerade die idealste Ausgangslage für einen gelungenen Abend.
»Moment mal. Gwang-Tae...«, begann einer der Freunde, den sie nur als Dickerchen kannten, mit einer monotonen Stimme.
»Vier Mädchen kommen zu dem Blind Date im Café... und wir sind zu dritt.« Er sah sie an, seine Augen hinter einer dicken Brille versteckt, aber seine Enttäuschung war deutlich spürbar.
Gwang-Tae blinzelte perplex, sein Kopf war ein einziges Durcheinander aus Gedanken und Emotionen. Er konnte nicht zulassen, dass sie die Chance verpassten, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ohne weiter nachzudenken, sprang er auf, seine Beine trugen ihn schnell zur Tür. »Ich hole Soo-Ho!«, rief er über die Schulter, während er die Treppen hinaufstürmte, die aus dem gemütlichen Inneren des Hanoks führten.
»Soo-Ho!«, rief Gwang-Tae laut, als er die Türe des Zimmers aufstieß. Der Klang seiner Stimme hallte durch die stillen Gänge des Hanoks, der von der ruhigen Atmosphäre und dem vertrauten Geruch von Holz und Lehm geprägt war. Er wusste, dass Soo-Ho dort war – sein bester Freund, der oft die Ruhe selbst war und in solchen Situationen die besten Ratschläge geben konnte.
Hinter dem Milchglas lauschten die beiden anderen, Dickerchen und ein weiterer Freund, gespannt, was Gwang-Tae sagen würde. Doch in ihrer Aufregung bemerkten sie nicht, dass die Scheibe aus Milchglas war und ihr Versteck kein wirkliches Versteck darstellte. Sie waren in einem Raum, der nur durch das milchige Glas von dem Rest des Hanoks getrennt war, und jeder, der vorbeikam, hätte sie leicht sehen können.
»Hast du Samstag Zeit?! Wenn nicht, nimm sie dir!«,verlangte Gwang- Tae frech.
Soo- ho sieht von dem Papier auf, vofnddn er am Schreibtisch sitzt. »Du bist echt nervig. Was willst du denn jetzt schon wieder?«
Soo- ho erhebt das Kinn leicht, um Gwang- Tae anzusehen.
»Soo- ho, du weißt, ich habe keine Dates, weil ich immer lernen muss«Gwang- Tae wird von Soo- hos stimme unterbrochen:»Wieder ein Gruppen- Blind- Date? Nein, kannst du vergessen, da mach ich nicht mit.«
Stille.
Soo- ho neigt den Kopf.
Gwang- tae beugt den Kopf und flüstert ihm zu:»Sie sind von der Honsu- Uni!«
»Ja, und?«, fauchte Soo- ho.
Er beugt sich noch weiter vor:»Wir treffen die Maria- calles-«
»Nein! Verschwinde einfach!«Soo- ho schlug ihn zurück.
Gwang- tae seufzte dümmlich. »Na schön. Wenn du nicht mitkommst, werde ich dich nicht Professor Han übergeben. Musst du nicht neh wichtige Arbeit schreiben, und hast viele Fragen an ihn?«
Stille. Gewang- tae hatte sich von dem Jungen abgewendet, der ihn so grimmig anmachte. Dieser mustert seinen Hinterkopf eigensinnig. »Von der Hosu- Uni?«,wiederholte Soo- Ho.
Bun- ok seufzte an ihren Telefonistenplatz. »Einen einzigen Tag. Nicht mehr und nicht weniger, möchte ich gerne mal so leben, wie eine Studentin. Ist das denn zu viel verlangt?« Sie beginnt zu weinen, nimmt sich ein Taschentuch. Ich sehe sie überfordert an, schreibe zwei Wörter auf das Papier, sehe sie wieder an, dann schreibe ich wieder. »IST DAS ZU VIEL VERLANGT?!«Sie rotzt inmitten ihres Taschentuches. Meine Hand verharrte mit dem Stift in der Hand. Ich sehe auf. »Nein.«,sage ich leise und abrupt hörte sie auf zu weinen und strahlte. »Kannst du Hye- Ryoung überzeugen, ja?«
Ich war mir unsicher, doch schließlich nickte ich. »Na gut...«
»Das ist nicht lache.«,sagte Hye- Ryoung und ich beiße mir auf die Lippe. »Hühnerstallkacke will mitkommen? Wie würdelos? Warum muss sie so tun, als würde sie Studien?«
Ich beobachtete Hye- Ryoung, während sie sich schminkt. Sie will nach einem Taschentuch greifen. Ich tat es ihr gleich und überreiche es ihr. »Na ja... ich verstehe sie irgendwo auch... Ich beantworte auch dauernd Anrufe, in denen sich Mädchen mit Jungs verabreden. Natürlich, möchte sie auch dann zu einem Date mitgehen und jemanden netten kennenlernen.«
Sie zieht noch ein Taschentuch.
Herzlos sagt sie:»Aber nicht zu diesem.«
Ich kniff die Augen leicht zusammen, ihr Tonfall fühlte sich wie ein Schlag ins Gesicht an.
»Wir würden die Jungs täuschen, denn sie ist keine Studentin und die Jungen haben uns eingeladen.«
»Das finde ich auch.«,platzte Seoul- hui ins Gespräch ein. Ich drehte den Kopf zu ihr.
Ich nickte:»Die Anwesenheitskontrolle. Sie hat uns geholfen.«
Seoul- hui stottert:»Äh... stimmt.... Auch wieder.... Aber es ist schlimm jemanden anzulügen.«
Ich sehe Seoul- hui mit einem finsteren Blick an. Sie weicht mir sofort aus.
»Echt... das alles nur wegen dir. Warum kannst du nicht einfach mitkommen?«,murrt ächzend der schminkende Lockenkopf und sieht dann zu Jeong- min, die sitzend am Schreibtisch lernt.
»Ich wünsche euch viel Vergnügen.«,singt sie.
»Also für mich ist es keins. Gruppen blind Dates brauch ich nicht. Ich sorge nur für die Mädchen im ersten Jahr für schöne Erinnerungen.«
Ich stehe und und hebe die Schüssel mit dem Handtuch, welche ihre war. Sie wollte sich auf den Weg machen, um zum wasch Raum zu gehen.
»Hye- Ryoung!«,Summe ich und komme schleimend vor ihr zum stehen. Ich gehe auf die Knie.
»Das bist du mir wert.«Ich verkniff mir das grinsen, hob die Schüssel wie die Schatulle des Soldaten. Sie sieht mich düster an, wirft eingebildet ihr Haar nach hinten und seufzt. Sie nimmt mir die Schüssel ab und läuft an mir vorbei.
»Hey, hey, hey...! Ich weiß, es ist schlimm jemanden zu hintergehen, aber ich bitte dich! Nur ein einziges Mal! Ja? Ja?«
»Ich sagte nein!«
Ich halte sie auf. »Auch wenn... Bun- ok das nicht tun würde, aber... sie könnte bei anrufen für dich auflegen.«
Sie hielt inne. Sieht mich an. »Sag ihr... nur dieses eine mal. Verstanden?«Ich umarme Hye- Ryoung, dann laufe ich zur Tür hinaus.
❄️
Soo- ho schaltet das Wasser ein. »Das ist ein menschlicher Instinkt. Das ist ganz natürlich.«So- ho sieht in den Spiegel, betrachtet seinen zu aufgeregten Freund. »Du meine Güte, ein Gruppen Date... ein Gruppen Date!«
»Damit meinst du eine Frau au guter Familie, oder?«,fragte Soo- ho ruhig.
»Ja, klar! Nur Gesindel heiratet aus Liebe. Für die herrschende Klasse heiratet man nur wegen Geld. Das hat Engels auch gesagt«, antwortete Gwang-tae, seine Stimme klang fast schon wie eine Verteidigung seiner Überzeugungen. Soo-ho konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Soo-ho schaltete das Wasser aus und drehte sich dann zu seinem Freund um, der sich immer noch intensiv mit seinen Haaren beschäftigte. »Da du die erste Runde bestanden hast, willst du also die reiche Hye-Ryoung umwerben?«, fragte Soo-ho mit einem schalkhaften Unterton, während er Gwang-tae musterte.
In diesem Moment stieß Gwang-tae die Lippen zusammen und machte ein Gesicht, das zwischen Entschlossenheit und Unsicherheit schwankte. Soo-ho konnte nicht anders, als an ihm vorbeizulaufen und ihm einen Schlag auf den Arm zu geben. »Widerlicher Mistkerl...«, murmelte er und rollte mit den Augen, aber ein Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.
»Hey! Du musst dich bitte an dein Wort halten, okay? Also... hilf mir, Hye-Ryoung zu schnappen, okay? Ich bin mir zwar sicher, dass sie mich wählen wird, aber nur zur Sicherheit«, fügte Gwang-tae hastig hinzu, seine Stimme klang fast flehend, als hätte er Angst, dass Soo-ho ihn im entscheidenden Moment im Stich lassen könnte.
Soo-ho starrte auf seinen Kumpel hinab, der etwas kleiner war als er selbst und in einem schrecklich bunten Anzug steckte, der alle Farben des Regenbogens zu vereinen schien.
»Gut, dafür bringst du mich mit Professor Han zusammen, ja?«
»Schon klar, Verlass dich drauf.«
Soo-ho nickte nicht sehr begeistert und wollte weitergehen, doch Gwang-Tae hielt ihn mit einem sanften Druck an der Brust auf. Soo-hos Blick streifte den seines verzogenen Freundes, der ihn mit einem Ausdruck zwischen Neugier und Schalk beobachtete.
»Was... willst du... da... präsentieren?« Gwang-Tae musterte den größeren Mann ausgiebig, als wäre er ein Kunstwerk, das es zu begutachten galt.
»Was... soll ich präsentieren?« Soo-ho hob leicht die Brauen, eine Geste, die Gwang-Tae zum Lachen und zugleich zum Seufzen brachte.
»Also... das ist ja kaum zu fassen. Was nützt dir ein Studium an der Uni Berlin, wenn du so etwas Einfaches nicht weißt?« Gwang-Tae schüttelte den Kopf, als ob er einem Kind gegenüberstand, das gerade seine ersten Schritte machte.
Mit einem plötzlichen, spielerischen Schwung betatschte er Soo-ho, was diesen sichtlich irritierte. »Hey... was soll das?« Soo-hos Stimme klang kühl, aber ein Hauch von Panik schwang in seinen Worten mit, als er sich versuchte, aus Gwang-Taes Griff zu befreien.
»Na ja, für gleich...«, stammelte Gwang-Tae in seinem grünen Sakko und der rot karierten Hose, während er in den Taschen von Soo-hos beigem Sakko wühlte. Seine Finger tasteten nach etwas, das er für passend hielt.
»Eine Designer-Brieftasche...«
»Hey, das reicht jetzt ja!« Soo-ho wurde etwas lauter und versuchte, seine Privatsphäre zu wahren.
Gwang- tae begrabscht ihn weiterhin.
»Meine Fresse, hol ja nicht diesen teuren Füller mit Firmenaufdruck!«, lachte Gwang-Tae laut, seine Augen funkelten vor Belustigung. Soo-ho verdrehte die Augen und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
»Ein Papierflieger?« Gwang-Tae lachte erneut, als ihm die Idee kam.
»Das ist perfekt. Der ist super niedlich, nimm den!«, rief er begeistert und deutete auf den kleinen, gefalteten Flieger, den er in einer der Taschen gefunden hatte. Soo-ho starrte monoton seinen Freund an, als würde er ihn jeden Moment hier auf der Toilette umbringen wollen.
Er räusperte sich, um sich zu sammeln. »Wirklich, das hat was«, sagte er schließlich, während er ein schüchternes Grinsen auf sein Gesicht zauberte. Gwang-Tae hatte einen Weg gefunden, die ernste Miene seines Freundes aufzulockern, und das war ihm ein kleines Stück weit gelungen.
Die beiden Jungen bemerkten nicht, dass aus beobachtet werden. Die Frau, die sie belauscht, beginnt zu grinsen, während sie Soo- Ho ausgiebig mustert. Sie presst die Lippen zusammen und unterdrückt ein grinsen.
Soo- ho schnappt sich den Papierflieger aus Gwang- taes fesseln. »Ein Treffen mit Han.«,wiederholt Soo- Ho und läuft diesmal gekonnt an ihn vorbei.
Er eilt ihm schnell. »Ja, da sagte ich dir doch.«Ihre Schritte halten durch den stillen Flur.
Er kichert. »Ein Gruppen- Date! Ein Gruppen- Date!«
Gwang- taes aufgeregte Stimme schallt durch den Flur.
Die beiden Jungen bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden. Am Ende des Flurs stand eine Frau, die sich in den Schatten des Eingangs zurückgezogen hatte. Ihr Blick war auf Soo-ho gerichtet, und während sie ihn ausgiebig musterte, konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken. Es war eine Mischung aus Neugier und Belustigung, die in ihren Augen funkelte, als sie die Dynamik zwischen den beiden Freunden beobachtete.
Soo-ho schnappt sich den Papierflieger aus Gwang-Taes Händen, mit einem schwungvollen Griff, der fast schon spielerisch wirkte. »Ein Treffen mit Han«, wiederholt er, während er mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen an Gwang-Tae vorbeiläuft. Mit schnellen Schritten eilt er weiter, als wolle er dem Moment entfliehen, in dem er sich noch mehr in die Absurdität der Situation hineinziehen ließ.
»Ja, da sagte ich dir doch!«, ruft Gwang-Tae ihm nach, während er ihm hinterherläuft. Ihre Schritte hallen durch den stillen Flur, der von den sanften Lichtern der Wände erleuchtet wird. Es ist eine fast magische Atmosphäre, die mit jeder Sekunde intensiver wird.
»Ein Gruppen-Date! Ein Gruppen-Date!«, echoiert Gwang-Taes aufgeregte Stimme durch den Flur, und die Freude in seinem Tonfall ist ansteckend. Er kann es kaum fassen, dass sie alle zusammen tatsächlich zu einem Gruppen-Date gehen.
Ich zischte leicht. »Hye- Ryoung, es ist zehn vor drei.« Sie war noch immer mit ihren Haaren beschäftigt. Duzende von locken Wicklern um ihr dickes Haar.
»Ich weiß.«
»Bun- ok wollte um drei im Café Rom sein.«,sage ich Bescheid.
»Dann geht sie unterwegs noch zum Friseur. Aber dadurch verbessert sie ihr Aussehen auch nicht.«
Ich unterdrückte ein Augen rollen und stütze mich von dem Tisch ab.
»Die Typen wollten, dass wir um drei da sind. Warum sollten wir uns daran halten? Liebesbeziehungen beginnen mit einem Tauziehen. Und am besten geht das, indem man Männer warten lässt. Verstanden?«Sie sieht mich zu Schluss an, hebt eine Braue, steht auf und ich fuhr in mich zusammen, als sie vor mir ihre Jacke mit einem Ruck ausschüttet.
Café Roma
Die Einrichtung des Cafés ist im typischen Stil der 1980er Jahre gehalten, mit einem nostalgischen Charme, der die Zeitperiode widerspiegelt. Es gibt gemütliche Sitzgelegenheiten, eine ansprechende Dekoration und eine Auswahl an Speisen und Getränken.
Das Café Roma ist ein einladender Rückzugsort, der sich in unmittelbarer Nähe der Universität für Frauen befindet. Wenn man das Café betritt, wird man sofort von der warmen, gemütlichen Atmosphäre umhüllt. Das Licht strahlt durch die großen Fenster, die eine atemberaubende Aussicht auf die belebte Straße bieten. Die Sonne wirft goldene Strahlen auf die Holztische und die bunten Stühle, die in sanften Tönen gehalten sind und den Raum lebendig wirken lassen.
In einer Ecke des Cafés befindet sich ein großes Aquarium, in dem bunte Fische fröhlich umherschwimmen. Das Licht, das durch das Glas des Aquariums bricht, reflektiert sich in schimmernden Wellen und taucht den Raum in ein sanftes, gelbes Licht. Die Fische scheinen in ihrer eigenen Welt zu leben, und ihre Bewegungen bringen eine friedliche Dynamik in den Raum, die den Gästen ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit vermittelt.
Im Hintergrund spielt leise Musik, die eine entspannende Melodie bietet und die Gespräche der Gäste sanft untermalt. Die Klänge von Geschirr, das leicht gegeneinander klimpert, und das fröhliche Gezanke der Gäste mischen sich harmonisch mit der Musik. Man hört das Lachen von Freunden, die sich um einen Tisch versammelt haben, und das leise Murmeln von Pärchen, die in tiefgründige Gespräche vertieft sind.
Die Wände des Cafés sind mit nostalgischen Bildern und Erinnerungen aus vergangenen Zeiten geschmückt, was dem Raum eine persönliche Note verleiht. An den Wänden hängen Bilder von berühmten Persönlichkeiten und historischen Momenten, die die Atmosphäre des Cafés bereichern und den Gästen Geschichten erzählen.
Gwang- tae seufzt. »Uh, man... bin ich nervös... nervös... Ich bin voll nervös.«
Der junge Mann in beige, der still am Tisch sitzt, wirkt wie ein ungewollter Teilnehmer an einem Wettkampf im Streichholzstapeln. Mit einer Mischung aus Konzentration und einer Prise Verzweiflung hat er bereits einen Turm aus über fünfzig Streichhölzern hochgezogen. Das Ganze sieht aus wie ein fragiles Kunstwerk, das jeden Moment in sich zusammenfallen könnte – ein bisschen wie sein Leben, denkt er vielleicht. Er greift nach dem nächsten Streichholz, seine Finger zittern leicht – vielleicht vor Aufregung oder einfach, weil er sich fragt, ob sein Turm die nächste Erschütterung überstehen kann.
In diesem Moment klingelt die Tür und die beiden anderen Jungen zucken zusammen, als ob ein Erdbeben die Stille durchbrochen hätte. Sie strecken sich wie zwei neugierige Katzen, die versuchen, einen Blick auf den Eindringling zu erhaschen. »Sind sie das?«, fragen sie im Chor, als hätten sie ein geheimes Signal ausgegeben.
»Lass das doch!«, schnauzt der eine, während der andere mit einer dramatischen Geste seinen weißen Pullunder zurechtrückt, als würde er sich für eine Modenschau vorbereiten.
»Nerv mich nicht!«, kontert der andere und rollt mit den Augen.
»Was ist'n das für ein Pulli?!«, zischen sie sich gegenseitig an, während Gwang-Tae, der für den Moment der einzige Erwachsene in der Runde zu sein scheint, nervös an seinem Sakko zupft, als könnte er damit das Chaos um ihn herum besänftigen.
Die Tür klingelt erneut, und das Geräusch lässt sie alle zusammenzucken, als ob sie gerade einen Schuss gehört hätten. »Jetzt aber!«, ruft einer der Jungs mit einem Hauch von Ungeduld, als ob er sich auf einen lange erwarteten Filmstart vorbereitet.
»Sind sie da?!« Die Frage hängt in der Luft wie ein schwerer Duft von Unsicherheit.
Sie strecken sich erneut, um einen Blick auf die Tür zu werfen, als ob sie auf einen großen Auftritt warten. Seufzer erklingen im Chor – es ist fast so, als ob sie eine tiefgründige Symphonie der Enttäuschung aufführen.
»Kommen die noch?«, fragt der eine im weißen Pullunder verzweifelt, seine Stimme klingt wie die eines Menschen, der auf ein lebensveränderndes Ereignis hofft, während Gwang-Tae monoton antwortet: »Ich weiß nicht.«
Inmitten dieses kleinen Dramas ist Soo-Ho, der, als ob er in einer anderen Dimension gefangen wäre, völlig vertieft ist in sein Streichholzprojekt. Er setzt ein weiteres Streichholz auf den Turm, als wäre es das letzte Stück in einem Puzzle, das er unbedingt vervollständigen möchte.
»Drei Uhr ist schon lange durch, man«, seufzt der junge Mann neben dem weißen Pullunder, als wäre er ein leidenschaftlicher Zeitreisender, der sich in einem Zeitloop gefangen fühlt. Doch in diesem Moment, als ob das Universum auf ihre Verzweiflung reagiert, kommen elegante Mädchen, die wie frisch gebackene Engel aussehen, neben den Sitzbänken zum Stehen.
Ein kollektives Aufstöhnen folgt, gefolgt von einem raschen Umstyling der beiden Jungen, die sich jetzt plötzlich so verhalten, als wären sie die Stars einer Reality-Show, die um die Aufmerksamkeit der neuen Ankömmlinge buhlen.
Jeong- ros Augen weiterten sich, als sie den Turm sieht. Eine art Begeisterung erschüttert sie.
»Du bist Gwang- tae?«,fragt Hye- Ryoung ihn, und dann hebt Soo- ho den Blick. Hye- Ryoung hatte ihn verwechselt. Soo- ho aus seinem Element gerissen, sieht zu seinem gegenüber—Gwang- tae, der sich hingepflanzt hatte. »Nein, das bin ich!«Gwang- tae springt mit so einer Wucht auf, dass sein Bein den Tisch berührt.
Der Streichholz-Turm wackelt bedrohlich, und Soo-Ho kann nur hoffen, dass er nicht der nächste ist, der in diesem chaotischen Spiel der Teenager-Drama-Queen den Halt verliert.
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