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,,Das hat etwas länger gedauert, hast du dich auf dem Weg verlaufen?"; fragte mich Areum, als ich ihr die bestellten Kopien vor die Nase legte und grinste breit, während ich angestrengt überlegte, ob ich ihr über das kleine Gespräch über mich erzählen sollte. Ich entschied mich dann dagegen.
,,Ach was, nein, ich hab mich ein wenig mit Hansol verquatscht, weiter nichts", wunk ich lächelnd ab und setzte mich wieder zurück auf meinen Schreibtischstuhl. Areum nickte nur und wand sich ihrer Arbeit zu, während ich mir eine blonde Haarsträhne hinters Ohr strich und mein Skizzenbuch wieder öffnete, mir den Bleistift zur Hand nahm.
Doch so sehr ich es auch versuchte und versuchte, ich bekam meinen Kopf einfach nicht frei. Und so konnte ich mich nicht entspannen und weitermachen. Aber diese psychische Verspannung kam nicht allein von dem Lästergespräch eben- ich meine man muss sich schon etwas mehr Mühe geben, um mich so zu beleidigen, dass es mich wirklich kümmern tut. Leicht zu provuzieren bin ich nämlich nicht gerade.
Es schwirrte einfach so viel in meinen Gedanken. Die peinliche Szene von heute morgen, dann generell, dass ich mit Hobi auf dem Sofa gepennt habe, die Festanstellung bei BigHit.. es passierte so viel in den letzten Wochen. Das Bedürfniss, einfach nach dem Hörer zu greifen und meine Mama anzurufen, um mich bei ihr auszuheulen, war gerade so groß, dass mich noch nicht einmal die Anwesenheit Areums dabe stören würde.
Dennoch unterdrückte ich dieses Verlangen und seufzte leise, stützte meinen Kopf auf meinem Kinn ab. Eigentlich lief ja alles super, also wieso fühlte ich mich so komisch? Ich hab in meinem Leben nicht so gut verdient, wie ich es jetzt tue und mein Freundeskreis ist der Beste, den ich mir je hätte vorstellen können. Ja sogar einen Besten-Freund-Freund hatte ich irgendwie. Mich wühlte es immernoch so sehr auf, dass ich nicht wusste, was ich für ihn empfand. entweder ich liebte ihn, oder ich mochte ihn nur als Kumpel, was kann daran so schwer sein?
Ich schmunzelte, als mir auffiel, dass dieses Zitat von Yoona hätte stammen können. Und dann schaute ich auf mein Handy und wusste ganz genau, bei wem ich mich nun ausheulen würde.
,,Und dann haben wir uns geküsst", erklärte ich wimmernd, kam langsam zum Ende meiner Geschichte, schnäuzte nebenbei noch in ein Taschentuch, na meine Nase immer schrecklich anfing zu laufen, wenn ich weinte.
,,AHAHA ICH HAB'S GEWUSST; JAEHOPE IST REAL BEACHES!", brüllte meine Freundin allerdings nur in den Hörer, den ich daraufhin mit verzogener Miene weit von meinem Ohr weghalten musste, um nicht zu ertauben.
,,Geht das auch leiser? Außerdem erhoffe ich mir ernsthafte Ratschläge von dir, zumal ich gerade meine Mittagspause für dieses Telefonat opfere", grummelte ich leise und wusch mir mit dem Tuch unter der Nase lang.
,,Ratschläge? Aber was brauchst du denn für Ratschläge? Ich meine es scheint doch alles blendend zu lauf-"
,,Ich weiß nicht, ob ich genau dasselbe empfinde"; seufze ich und bringe Yoona damit zum Vertsummen: ,,Du kennst mich. Gerade in solchen Sachen werde ich verdammt unsicher. Ich habe Angst wieder was kaputt zu machen, mir wieder was unglaublich Tolles zu verbocken."
,,Also magst du Hoseok nicht?"
Ich weitete empört meine Augen und schnappte beinahe nach Luft: ,,Ich soll ihn nicht mö- man Yoona er ist ein ENGEL. Er hat mir nicht nur diesen Job ermöglicht, sondern auch einen Weg, meinem Bruder näher zu sein. Er biett mir eine Schulter zum Anlehnen, wenn du nicht da bist und ist ein hervorragender Trinkpartner. Er sieht unheimlich gut aus und ist einfach super lieb. Und dann noch dieses Lächeln.."; ich wurde leiser und musste bei dem gedanken an den Rothaarigen warm lächeln.
,,Grinst du gerade?"; fragte die verzerrte Stimme am anderen Ende der Leitung mit einem leicht amüsierten Unterton, ich fing mich schnell wieder und schüttelte den Kopf. Ja, ich wusste, dass sie mich nicht sehen konnte.
,,N-nein, wie kommst du darau-"
,,Jae, so wie du ihn beschreibst, klingt es ganz danach, dass du Hals über Kopf verliebt bist. Das ist keine einfache Freundchaft mehr. Das habe ich noch in Busan gesehen. Und wie ich dich kenne, weißt du das bereits eine ganze Weile."
Ich schwieg. Sie hatte irgendwie ja Recht. Mir war schon länger bewusst, das Hobi nicht wie jeder andere beliebige Junge auf mich wirkte. Ich hatte das Gefühl, er würde eine Art besondere Wirkung auf mich haben. Ich war glücklicher, lebendiger in seiner Nähe.
,,Du Yoona ich glaub ich muss langsam auflegen.."
,,Oh nein. Du legst jetzt nicht auf, weil du wieder mit der Wahrheit konfrontiert wirst. Habe keine Angst vor dem, was passieren könnte. Tu das, was dein Herz dir sagt und nicht das, wovon dein Kopf glaubt es sei das Beste für dich und ihn."
,,Ist gut. Aber ich muss jetzt wirklich langsam wieder zurück"; seufze ich und lehne meinen Kopf zurück, gegen die kühlen Kacheln der Damentoilette. Ich saß im Schneidersitz auf dem Boden zwischen zwei der insgesamt fünf Waschbecken und starrte mit einem undefinierbaren Blick auf die Duftstäbchen auf der Fensterbank.
,,Verstehe schon, dass du mich loswerden willst", kicherte Yoona und ich musste ein wenig schmmunzeln.
,,Ich würde dich nie loswerden wollen."
,,Gaaaaayyy.. okay Spaß, ruf mich nachher nochmal an", kicherte sie und auch ich lachte leise auf.
,,Mach ich."
,,Okay.. und Jae? Kommst du nächste Woche alleine oder bringst du jemanden mit?"
Ich runzelte verwirrt die Stirn, dachte angestrengt nach. Mir wurde heiß und kalt zugleich, da ich nicht auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, worüber sie redete. Nach einer kurzen Pause der Stille, ergriff sie nochmals das Wort.
,,Du willst mir doch wohl nicht weiß machen, du hast vergessen, dass ich nächste Woche Samstag heiraten werde."
Ich weitete meine Augen und schlug mir mit der flachen Handfläche gegen die Stirn. Fuck.
,,Du hast es vergessen", seufzte sie.
,,Nein, als würde ich das jemals vergessen", log ich stumpf und schluckte feste.
,,Du lügst."
,,Tu ich nicht, ich hab ja immerhin schon mein Kleid", log ich dreist weiter und facepalmte mich selbst. Welches KLEID?!
,,Aha. Und welche Farbe hat es denn?"
,,Es ist.. r-rot..?", meinte ich, lies es eher wie ein Frage klingen.
,,Rot?"; hörte ich ihre skeptische Antwort, biss mir kräftig auf die Lippe.
,,Rot also.. naja es passt sogar ziemlich gut. Ich werde einen roten Blumenstrauß tragen und der Trauzeuge von Sehyun wird ebenfalls rote Accesoires haben... woah, als hättest du es gewusst!"
Ich blies erleichtert die Luft aus. Dem Himmel sei Dank. Mein Schutzengel verdient eine Gehaltserhöhung.
iCh HaB iN 3 tAgEn EiNe TaEgI sToRy FeRtIg GeScHrIeBeN oMg #EsIstEineTryNotToCryStory
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