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,,Aber vergiss nicht, dass lag nur an meinen herausragenden Modelfähigkeiten", wiederholte er erneut, während ich die Kleidung zusammenfaltete und anschließend in eine der Kisten legte, um sie dann unter meinen Schreibtisch zu schieben.
,,Gaaanz bestimmt", seufzte ich lächelnd und band mir mein offenes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen, um mir dann meine Jacke anzuziehen: ,,Wenn du fertig damit bist, dich selbst zu loben können wir jetzt auch gerne aufbrechen."
,,Ich hab nur auf dich gewartet", lachte er und stand von meinem Schreibtischstuhl auf, schob diesen ran und wir verliesen das BigHit Gebäude. Mittlerweile war es schon weit nach Feierabend. Kurz nach zehn oder so, ich bin mir nicht sicher.
Nachdem mir gesagt würde, ich würde hier meine Festanstellung sicher haben kam noch ein großer Haufen an Unterlagen auf mich zu. Versicherungstechnische Dinge, mein Lohn und weitere Aspekte wie das Begleiten der Band auf Konzerte rund um die Welt, meine Arbeit an sich etc.
,,Kaum zu glauben, dass ich jetzt wirklich einen richtigen Job habe", grinste ich, nachdem wir die Hälfte unseres Fußweges vor uns hin geschwiegen haben.
,,So lange träumt man davon sein eigenes Geld mit etwas zu verdienen, für das man sich nicht zu schämen braucht und es niemandem verheimlichen muss, aus Angst lächerlich gemacht zu werden."
,,Und jetzt hast du es geschafft. Nicht alles im Leben läuft scheiße, Jae", meinte Hobi leise, der mich wieder mit einem seiner wärmsten Lächeln musterte, wie ich mit einemSeitenblick feststellte.
,,Da hast du recht. Schließlich habe ich dich kennengelernt. Ich meine seit der Bar hat sich für mich unheimlich viel verändert", seufzte ich leise und musste grinsen, bei allem was wir bisher schon erlebt hatten.
,,Das kannst du laut sagen", stimmte mir der Engel zu und zwinkerte mir zu: ,,Schließlich trifft man nicht jeden Tag in irgendeiner beliebigen Bar eine Prinzessin."
,,Sagte der Engel"; murmelte ich mit rötlichen Wangen.
,,Hm?"
,,Nichts", wimmelte ich ihn ab und straffte die Schultern, als er vor einem Gebäude stehen blieb und mich mit hinein zog. Dieses entpuppte sich im Nachhinein als ein Club, dessen laute Musik die Luft zum Vibrieren brachte und so gut belichtet war wie eine kilometerlange Straße mit drei Straßenlaternen. Jetzt ehrlich das Neonlicht brachte so gut wie gar nichts.
Durch die Umrisse erkannte ich Hobi, welcher meine Hand fest in der seinen hielt und uns zwischen den tanzenden Menschen hindurch schleuste. An einer kleinen Sitzecke blieb er stehen, wir liesen uns auf das weiße Leder fallen. Da sich unter den Sitzflächen LED Lampen befanden, konnten wir einander hier etwas besser sehen.
Der Engel bestellte uns eine Flasche Whiskey, den wir mit zwei Shotglösern beschlossen auf den Kpf zu Hauen.
,,ALLES GUTE NOCHMAL", brüllte er mich an, um gegen die Musik anzukommen und ich schrie ein Dankeschön zurück, wir stießen an und exten unser Getränk weg.
Wir waren beide bereits angetrunken, als wir die letzten Reste der mittelgroßen Flasche auf unser Gläser aufteilten und erneut anstießen.
,,Mein Arzt sagt, es ist erst ein Alkoholproblem, wenn ich alleine trinke-", ich krallte mich an seinen Arm und lachte laut auf: ,,Ich bin soooooo froh, dass es dich gibt!"
,,NAwwWW", schwärmte Hobi und umarmte mich, sodass wir ganze fünf Minuten hin und her wippten.
,,Ich hatte noch nie einen besten Freund, weißt du? Du bist zwar nicht schwul, aber deine Qualitäten sind ausgezeichnet"; stellte ich fest und Hobi lies mich los, seine Lippen waren zu einer feinen Linie gepresst.
,,Ich hatte auch noch nie eine .. beste Freundin"; betonte er das Wort leicht angeekelt und ich schob die Augenbrauen zusammen, als jemand Gestörtes plötzlich brülle die nächste Runde gehe auf ihn. Die Angestellten verteilten daraufhin wie die Verrückten Wodka, der Hobis Gesichtsausdruck wieder normal machte und meine Frage somit aus der Welt schaffte.
,,Komm, wir werden wieder kreativ", nuschelte ich und zog eine der Servietten aus der Tischmitte zu mir, zog aus meiner Jackentasche einen Kugelschreiber, sah dann aufmerksam zu meiner Begleitung, die mit ihren Blicken das rotfarbene Tuch durchdringend anschaute. Nach zwei Minuten des stillen Starres, schüttelte er den Kopf und griff nach der neuen Flasche Whsikey, die vorhin noch gebracht wurde.
,,Ich bin nicht betrunken genug."
,,Aber Alkohol löst keine Probleme, Hobi", tadelte ich mit hoher Stimme, zitierte jemanden, von dem ich den Spruch bereits mal zu hören bekommen hatte.
,,Milch auch nicht", antwortete er schulterzuckend und füllte auch das Glas von mir, wir tranken auch diese Runde schnell weg. Und wie der Alkohol es versprach und bei uns bewirkte, wurden wir lockerer und kreativer, als es der gesunde Menschenverstand je zulassen würde.
,,Das hat eindeutig Goldene-Tafel-Potenzial", nuschelte Hobi und ich riss die Augen auf.
,,Meinst du echt?!"
Dieser nickte überschänglich und ich packte die Serviette und stieg kurzerhand auf den kleinen runden Tisch.
,,HEEEYY.. AUFMERKSAMKEIT.. FICKT NACHER UND HÖRT KURZ ZUUUUU", brüllte ich und wedelte mit meinen Armen, während sich ein paar Leute umrehten und in ihrem Gezappel innehielten, um der Durchgeknallten kostbare Sekunden ihrer Konzentration zu schenken.
,,Alkohol... du böser Geist!", fauchte ich und Hobi drückte mir die leere Whiskeyflasche in die Hand, die ich als Mikrofon benutzte.
,,Auch wenn du mich zu Boden reißt.. Ich stehe auf, du boxt mich nieder. Ich kotz' dich aus und trink dich wieder!", jubelte ich und lachte auf, als der großzügige Typ von vorhin erneut eine Runde für alle ausgab, zu Ehren meiner kleinen Vorstellung.
,,Wie heißt du eigentlich, Kleine?", fragte der Mann, der mir den Shot persönlih überrichte, nachdem Hoseok mich sicher vom Thresen gehoben hat.
,,Ich heiße Jae-"
,,Jung Jae. Meine Frau. Verpissssssssssssss dich", zischte der Engel zu einer Rechten, ich hatte allerdings nur faszinierte Augen für die kleinen Sabberfäden, die bei dem langezogenen 'S' seinen Mund verliesen.
,,Jo alter ich wollte nicht-"
,,Ja ne is klar. Warte, weißt du was, wir gehen einfach", meint er und drehte sich zu mir, hob mich über seine Schulter und schlug mir auf den Arsch.
,,Wir haben noch so.. Ehepaar Sachen zu erledigen."
Ich kicherte und schlug ihm durchgehend auf den hübschen Hintern, während er uns von der viel zu heißen Luft an die fast schon andere Klimazone nach draußen brachte und mich dort runterlies, meine Hand nahm und wir einfach die Straße entlang liefen. Es war bestimmt schon weit nach zwölf Uhr. Mein Zeitgefühl hatte ich in der Bar gelassen, Zussammen mit meiner Scham vor Allem.
,,Hobiii?"
,,Hm Prinzessin?"
,,Sind wir wirklich verheiratet?"; fragte ich mit verengten Augen und er lächelte zu mir herunter. War es der Alkohol, der meinen Körper gerade schlagartig um zehn Grad wärmer werden lies?
,,Wenn du möchtest. Wir können alles sein was du willst. Aber keinen besten Freunde."
,,Und wieso nicht? Beste Freunde sind cool, sie lachen miteinander und albern herum, sind füreinander da, weißt du. Und das sind wir doch auch oder."
,,Aber natürlich sind wir das, Jae."
Plötzlich blieb er stehen, wir standen auf der Mitte einer Brücke und schauten in den Nachthimmel rauf, die Sterne leuchteten so hell, das Wasser war so klar. Es lief beides ineinander über wie eine klare dunkle Masse, mit leuchtenden kleinen Punkten dazwischen.
,,Aber nicht nur, sondern halt etwas mehr."
,,Das musst du mir genauer erklären", fragte ich ihn verwirrt und sah zu ihm auf, er nahm mein Gesicht in seine Hände und näherte sich mir so weit, das unsere Nasen sich berührten.
,,Beste Freunde machen Folgendes nie nie nie und nimmer, da es alles kaputt machen würde."
,,Was meins-"
Und in diesem winzigen Moment, in dem ich noch nicht einmal meinen ganzen Kopf beisammen hatte, erfüllte mich das warme und berauschende Gefühl seiner wunderbar weichen Lippen auf den Meinen.
OH GOTT ENDLIIIICH. 30 KAPITEL BIS HIER HIN BEACHES.
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