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Ich war nun schon seit ganzen zwei Wochen in Seul. Mein Handy zeigte mir den 20. November an, es war wieder Montag und Areum und ich machten uns in den dicken Winterjacken verpackt auf unseren alltäglichen Arbeitsweg. Zuerst das kurze Stück von unserem Wohnblock zur U-Bahnstation, von der aus wir vier Stationen fahren müssen. Ab da sind es weitere zehn Minuten Fußweg, ehe wir das BigHit Management erreichten.
Wir gingen hinein und zeigten unsere Ausweiskarten bei Hansol vor. Mittlerweile hatte ich auch so eine Karte mit dem blauen Umhängeband, auf dem meine persönlichen Daten und Zugehörigkeit standen. Nur das Bild ist ein wenig.. bescheiden geworden. Weil der Fachmann von Fotograf schon bei zwei abgedrückt hat, obwohl er bis drei zählen wollte. Zumindest war ich nur auf die drei vorbereitet gewesen. Naja.
In den letzten Tagen kam ich gut mit dem Outfit weiter, ich war noch relativ optimistisch, bis mir gesagt wurde, Haare und Make-Up sollte ich an diesem Tag dann auch machen. Ich weiß nicht ob es meine Angst ist, Hobis wunderhübsches Haar zu verbrennen oder sein hübsches Gesicht mit haufenweise Schminke zuzukleistern, dass ich mich nervös an Areum gewendet habe.
Diese hat mir vorgeschlagen den kompletten Tag mit mir ein wenig zu üben und mir kleine Basics bei zu bringen. Unteranderem hat sie mir auch augenzwinkernd vorgeschlagen, mein Haar ebenfalls zu stylen, es vielleicht zu färben und ein wenig zu schneiden. Dem habe ich breitwillig zugestimmt, denn wann bekommt man schon eine kostenlose Frisur geschenkt?
Jedenfalls saß ich nun auf dem überraschend bequemen Schinkstühlchen und legte mein Vertrauen in die magischen Hände meiner Freundin. Sie beriet mich mit der Farbe meines Haares, als ich mich für eine entscheiden durfte. Sie schlug mir ein honigfarbenes, warmes goldblond vor, welches ihrer Meinung nach super zu meinem Stil passen würde. Da ich dunkles Haar besaß, war ich erst skeptisch, lies mich dann überzeugen. Sie war ja schließlich die Fachfrau.
,,So die Farbe muss jetzt etwas einziehen", teilte sie mir grinsend mit und band mein Haar mit einem Tuch zu einem Turban hoch, setzte sich dann mit ein Paar Paletten und Pinseln zu mir.
,,Wie ich mitbekommen habe, wir Hobi das Outfit tragen, dass du für ihn rausgesucht hast?"
Ich nickte mit einem Grinsen als ich daran zurückdachte wie er letzten Freitag die beinahen fertigen Sachen anprobiert hat. Er war hin und weg von den Klamotten und hat mich bereits gefragt, sie danach behalten zu dürfen. Bisher ist er der Einzige, der weiß, wie alles in Kombination aussehen wird.
,,Da er rotes Haar hat, wird das ganz bestimmt toll zu dem Gesamtbild passen. Denn mir hat ein Vögelchen gezwitschert du hast besonders mit rot- und grünfarbenen Pailetten gearbeitet?"
Ich bestätitgte ihre Ahnung mit einem Nicken, sie lachte glücklich auf: ,,Das bringt ja gleich ein wenig Weihnachtsfeeling in dieses momontone Gebäude. So lange ist es ja ach nicht mehr bis hin zu Heiligabend", stellte sie begeistert fest.
Sie erklärte mir die Farben auf den einzelnen Paletten, wo ich was hinzusetzen hatte und mit welchem Pinsel ich sie jeweils auftragen sollte. Anschließend gab sie mir Tipps, wie ich Hobi stylen könnte, wenn er morgen vor Sejin und den anderen Managern, zudem auch den Stylisten und Stylistinnen aus meiner Abteilung meine Kreation tragen würde.
Als ich mich halbwegs sicher fühlte, war die Farbe meiner Haare bereits eingezogen und sie nahm das Tuch ab und wusch meine Haare gründlich, föhnte sie und machte mit einem runden Kamm etwas mehr Volumen in sie hinein. Ich musste leise kichern, als sie mir am Ende noch ein wenig Lippenbalsam auf die Lippen auftrug, mein Gesicht abpuderte.
,,Bereit?", fragte sie und legte die Hände auf den Drehstuhl, jederzeit bereit mich meinem Spiegelbild zuzuwenden, von dem ich hoffte, dass es mich nicht zu sehr verstören würde.
,,Na das hoffe ich doch", lachte ich nervös, ehe Areum mich umdrehte und mir die Augen aus dem Kopf zu fallen schienen, so groß wie sie wurden. Ich sah.. gut aus.
,,Gefällt es dir?", fragte sie und schüttelte mein leichtes Haar mit ihren Händen durch, ich nickte überschwänglch und beugte mich vor, konnte es noch immer nicht so Recht fassen.
,,J-ja..! Es ist unglaublich toll geworden! Ich liebe es", schärmte ich und die kleine Silberhaarige verschränkte zufrieden die Arme, musterte meine Reaktion.
,,Freut mich, dass es dir gefällt."
,,Ich frage mich wie Hoseok reagiert", meinte ich plötzlich und hüpfte vom Stuhl, umarmte Areum stürmisch, ehe ich mit einem Blick auf die Uhr meine Jacke und Tasche schnappte. Wir aßen seit Mitte letzter Woche immer gemeinsam zu Mittag, manchmal begleiteten ihn auch ein paar der anderen Jungs. Heute wollte er aber mit mir allein in seinem Studio essen. Und ich war bereits elf Minuten zu spät dran.
,,Da läuft doch mit Sicherheit was!"; rief sie mir neckend hinterher, als ich zum Aufzug hüpfte und ein Stockwerk höher fuhr, um dann das Arbeitszimmers Hoseoks anzusteuern. Bevor ich anklopfte, wickelte ich mir den Schal um den Kopf und achtete mit einem letzten Blick in die Glasscheibe darauf, das keine Haarsträhne zu sehe war. Hektisch klopfte ich dann an- hinter der Glasscheibe stand jemand und hat mich beobachtet, während ich meine Spiegelung benutzt hatte.
,,Jaeee~ Endlich bist du- was wird das?", fragte er lachend und sah mich verwirrt an, nachdem er die Tür geöffnet hatte.
,,Ich frage mich wie du reagieren wirst", kicherte ich und ging stumpf an ihm vorbei, warf meine Tasche auf seinen Stuhl und drehte mich wieder zu ihm um, während er die Tür hinter mir wieder schloss.
,,Worauf reagier-?", in diesem Moment zog ich mir den Schal vom Kopf und schüttelte meine Haare hin und her, strahlte ihn glücklich an.
,,Da ich in Punkto Styling und Make-Up noch lernen muss, hat mich Areum heute frisiert. Wie findest du meine Haare?"
Hobis Mundwinkel zogen sich zu diesem herrlich warmen Lächeln nach oben und er kam auf mich zu und nahm eine der Haarsträhnen, zwirbelte sie sanft.
,,Sie stehen dir hervorragend."
,,Findest du?", fragte ich hoffnungsvoll und sein Lächeln vertiefte sich noch weiter, seine Augen wurden noch weicher.
,,Jepp. Du siehst wunderschön aus."
Mein Herz machte einen winzigen Sprung und ich blinzelte erst leicht perplex, ehe ich ihm kichernd gegen die Brust schlug: ,,Dankeschön, alte Schleimtasche du~"
,,Ich hab das Mittagessen bereits fertig- ich hoffe du magst Ramen?", fraagte er dann nachdem er ebenfalls gelacht hatte und zeigte zu seinem Schreibtisch, auf dem zwei kleine dampfende Becher standen.
,,Ist ja nicht so, dass wir es die anderen Male auch gegessen haben, also nein überaupt nicht", antwortete ich augenverdrehend und lies mich grinsend auf den Hocker fallen, während er in seinem Schreibtischstuhl Platz nahm und wir uns der Nudeln bemächtigten.
,,Irgendwann werde ich dich in ein teures Restaurant ausführen. So richtig mit allem drum und dran."
,,Und du bezahlst alles was ich esse?"; fragte ich und verengte spielerisch meine Augen, Hobi beugte sich dann ebenfalls leicht vor.
,,Wer weiß ob ich wirklich genug verdiene um dich satt zu kriegen."
Lachend und einander neckend aßen wir dann gemeinsam unsere Nudeln. Und es war einfach so angenehm neben ihm zu sitzen. Und noch schöner war es, sein Lächeln zu sehen, von dem ich nie und nimmer genug bekommen würde.
Irgendwie habe ich das Gefühl es wird mit der Zeit ein wenig träge und langweilig.. oder findet ihr die Spannung bleibt halbwegs erhalten? C:
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