Kapitel 8
Leider besuchte er mich nicht, aber warum sollte er auch, ich hab ihm gewissermaßen einen Korb gegeben. Ich schmiss mich auf mein Bett und schrieb Brooke eine Nachricht, die die Situation zwischen mir und Colt von eben schilderte.
~~Chat zwischen Angel und Brooke~~
A
Rate mal was passiert ist
B
Was denn?
Erzähl schon!
A
Colt war auf dem Weg in die Stadt und hat mich gesehen wie ich auf der Treppe hockte
B
Weiterrrr
A
Er hat voll geflirtet mannn
B
Und das obwohl du ihn gekorbt hast?
A
Scheint so
Ich frage mich echt wie es Zane geht
B
Schreib ihm doch einfach
hast wohl nen Narren an ihm gefressen
A
Du hast Recht ich sollte ihm schreiben
auf deine Provokation gehe ich jetzt nicht ein.
B
Hahaha
Ich halt dich mit mir und Elijah auch auf dem laufenden nur momentan passiert nicht sooo viel
Sitzen gerade in nem Restaurant in der Stadt
A
Ouhhhh vielleicht seht ihr Glücklichen ja Colt
B
Stimmt
Es wär mir nh Ehre
A
Hahah
bis spätestens Montag :))
B
Klar!
~~Ende~~
~~Chat zwischen Zane und Angel~~
A
Hey, alles ok bei dir?
Z
Mehr oder weniger
A
Ich wollte noch mit dir über die Sache reden die auf der Party im Wald passiert ist
also ausführlicher
Hör zu ich will dir helfen, aber ich weiß nicht wie
Z
Das kannst du nicht.
Seitdem ich meine Schwester
Gott- ich kann einfach nicht aufhören zu fressen
A
Denkst du es ist eine Essstörung?
~~Ende~~
Ich bekam keine Antwort mehr von ihm. Er hat noch ein schlechtes Gewissen. Ich verstehe das zwar, aber es stimmt offensichtlich was nicht mit ihm. Er kann nichts für sein momentanes Handeln. Ich muss echt Jemanden finden, der ihm helfen kann. Sofort schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf. Chase hat doch so verdammt viele Bekannte! Andererseits steh ich eh schon in seiner Schuld. Zane und er sind auch nicht gerade Freunde, aber ich muss es trotzdem versuchen. Ich entschloss mich dazu Chase Montag zu fragen. Zuerst wollte ich ihn anrufen, aber ließ es dann sein, weil ich die letzten Tage genug mit ihm zutun hatte.
Den Rest meines Wochenendes verbrachte ich somit hauptsächlich in meinem Zimmer. Brooklyn erzählte mir wie es mit Elijah lief- kurz gesagt gut und schon war auch Sonntag Abend.
Gerade aßen mein Vater und ich Nudeln zum Abendessen. „Was genau hast du Zane im Büro eigentlich gegeben?" fragte ich ihn kurz bevor ich aus meinem Glas Sprudel trank. „Menschenfleisch, das weißt du doch." antwortete er mir. „Wie viel ungefähr?" „Wir essen doch gerade, Engel, du verdirbst mir noch meinen Appetit." „Es ist wichtig." machte ich ihm klar. „Ich muss sagen mehrere frische Leichen... Ungefähr 3 Stück" begann er und betrachtete seinen Teller eine Weile lang lustlos. Ich glaub jetzt ist ihm wirklich der Appetit vergangen. Ich nickte bloß und aß weiter. Drei Leichen also... Eine würde bei einem normalen Ghoul mindestens 3 Monate reichen, aber Zane ist ja noch ein Krallenträger. Ich brachte meinen Teller in die Spüle und verschwand danach oben in mein Zimmer.
Ich hab keine Ahnung wie ich Chase um Hilfe beten soll... Irgendwie hab ich großen Respekt vor ihm und seiner Kraft. Vor allem nachdem er Zane so leicht stoppen konnte.
Weiterhin zerbrach ich mir den Kopf darüber wie ich die Sache angehen könnte, jedoch schlief ich nach mehreren Gedankengängen und zum Scheitern verurteilten Lösungsansätzen ein.
In der Welt der Träume gab es wohl auch keinen guten Platz für mich.
Ich wachte auf und sah nur weiß um mich herum. Wie ein riesiger Raum, ohne Boden, ohne Decke, ohne Wände. Ich fühlte mich federleicht und schwebte. Einen Moment später spürte ich warme Handflächen auf meinen Augenlidern. „Du wirst bald zurück kommen, dahin, wo du hingehörst." sagte mir eine sanfte Stimme die so klar und rein klang wie die keines Menschen.
Mein Wecker weckte mich wie jeden morgen und ich sprang heute weniger motiviert auf nachdem ich mindestens zweimal auf die Schlummertaste gedrückt hatte. Was war das für ein wirrer Traum? Schweißgebadet legte ich meine Stirn in Falten und desto mehr ich nachdachte desto sinnloser erschien es mir. Träume sind Schäume, huh? Schnell interessierte mich der Traum nicht mehr und ich stellte mir erneut die selben Fragen wie gestern. Ich war so ratlos. Wie könnte ich Zane nur helfen? Ich schmiss mich in meine Uniform und ging die Treppen hinunter ins Foyer.
Mal wieder waren die meisten schon vor mir da. Ich sah Colt bei seinem Werwolfrudel, Chase angelehnt an der Wand mit seinen beiden Geschwistern und Zane komplett abgeschottet von allen. Nicht falsch verstehen- Zane hat viele Freunde, aber ich denke momentan will er sich einfach nur von allen isolieren.
Ich wollte gerade auf ihn zugehen doch ein stahlharter Körper versperrte mir den Weg. Ich blickte leicht nach oben und sah Chase, der mich ernst musterte. „Lass mich vorbei." ordnete ich an, doch er blieb stehen wie angewurzelt. „Du solltest dich von ihm fern halten." „Klar, das hilft ihm in seiner momentanen Situation bestimmt." antwortete ich ironisch. Ich bahnte meinen Weg an ihm vorbei, wurde jedoch erneut durch eine Hand aufgehalten, die mich an meiner Schulter packte. „Angel, ich meine es ernst." Ich blieb stehen. Was soll das? Ich will zu Zane. Warum hält der mich auf? „Chase, hör auf damit. Ich bin ein freier Mensch, der eigene Entscheidungen treffen darf." machte ich ihm klar, aber er ließ mich nicht los. Im Gegenteil, er festigte seinen Griff. Es tat beinahe weh. „Ist dir dein eigenes Leben etwa so egal?" fragte er mich mit ausdrucksloser Miene. „Dir scheint es ja nicht egal zu sein." merkte ich genervt an. Er ließ abrupt meine Schulter los und drehte mir den Rücken zu. Es war wohl nicht besonders schlau so mit ihm zu reden. Ich brauch ihn- seine Kontakte schließlich noch. Außerdem hat er mich doch gerettet. Ich lief zögernd zu Zane und blickte über meine Schulter in die Richtung von Chase. Er würdigte mir keinen einzigen Blick. Ich schaute wieder zu Zane, der wohl auch nicht scharf drauf war mich anzuschauen. Na super, zwei Sturköpfe. Ich drehte mich von beiden weg und setzte mich auf eine Treppenstufe.
Kurz danach erblickte ich Colt der aus seiner Freundesgruppe zu mir kam. Er setzte sich neben mich und sagte eine Weile lang nichts. „Du siehst heute anders aus." merkte er an. Verwundert drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. „Wie meinst du das?" fragte ich ihn. „Du siehst blass aus." „Oh- ja.. Die letzte Zeit war stressig." begann ich. „Die letzte Zeit oder die letzten Sekunden?" fragte er und schaute in Chase Richtung. Scharfsinnig- der war doch eben noch mit seinen Freunden beschäftigt. „Wegen dem mach ich mir keinen Kopf, ehrlich, aber nett dass du dich dafür interessierst." log ich den Werwolf an. „Wenn etwas sein sollte, kannst du wann immer du möchtest zu mir kommen. Du hast was gut bei mir." zwinkerte er. Die Schulklingel erlöste mich endlich, zumindest dachte ich das. Chase kam in meine Richtung und seine leuchtenden Augen machten mir verdammt Angst. Er packte mein Handgelenk, doch wurde seins von Colt gepackt. „Hör auf die Schülersprecherin zu belästigen, Prince Charming." sprach er herablassend. „Nimm gefälligst deine widerlichen Finger weg du Oger, oder willst du wieder Schläge?" meldete Chase sich ebenso herablassend zu Wort. „Ich klär das." wendete ich ein und Colt ließ, wenn auch zögernd, nach mehreren Sekunden von ihm ab. Also zog Chase mich mit nach draußen und wirkte angepisster denn je.
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