Hürden am ersten Tag

Am nächsten Morgen stand ich früh genug auf um mein "morgentliches Ritual" durchzuziehen. Es war leider sehr zeitaufwendig, da ich mich geweigert hatte, jemand anzustellen der mir während meiner Heilphase half. Ganz alleine, entfernte ich die Bandagen um mein Oberschenkel. Ich zog die Luft durch meine Zähne als der Stoff an der neu gebildeten Haut zog und einige kleine Stellen abriss. Zum Glück fing die Wunde nicht neu an zu bluten. Ich strich die Salbe, die mein Artzt mir gegeben hat auf die Stelle und verband das ganze zum Schluss wieder. Danach zog ich mich an ging kurz mein Frühstück holen. Ich schlang ein Brötchen runter und ging schnellstmöglichst zum Übungsplatz. Da ich morgens momentan nie besonders schnell auf den Beinen bin, war ich schon fast zu spät um mich mit Shadis und den anderen Ausbildner zu treffen. Dieser liess mich nicht lange verschnaufen und fing direkt an, die Aufgaben zuzuteilen. Ich kam ganz zum Schluss dran. Shadis kam auf mich zu und hielt mir eine Liste hin.
"Sie werden bei der Apparatur Nummer vier auf folgende Kadetten aufpassen und beurteilen." Er zeigte auf die Lieste und ich schaute sie mir durch. 30 Kadetten standen auf der liste, alphabetisch aufgereiht.
"Sie wissen selbst wie es läuft. Wer nicht mit den Gurten klar kommt, fliegt raus. Alle haben nur heute und morgen die Chance. Ich hoffe Sie werden gut mit den kids klarkommen." Danach wandte er sich ab. Die Kadetten waren gerade dabei, auf den Übungsplatz zu kommen. Ich reihte mich neben den anderen Ausbildern rein während Shadis sich vor uns stellte und auf die Kadetten wartete. Sobald alle anwesend waren sprach er mit seiner lauten Stimme zu den Kadetten.
"Also spitzt mal eure Ohren. Heute werden wir sehen, wer von euch überhaupt geeignet ist, mit den 3D-Manöver-Ausrüstung umzugehen. Wer hier nicht weiterkommt fliegt raus und ihn habt keine weitere Chance zurückzukommen." Ich sah wie sich einige sich panisch umdrehten und einige etwas bleich wurden. Shadis kümmerte sich aber nicht darum und brüllte weiterhin vor sich hin.
"Jeder von euch geht jetzt seine Gruppe suchen. Die Ausbildnern hinter mir haben je eine Liste mit euren Namen darauf. Geht zu ihnen hin, nennt euren Namen und diese werden euch mitteilen, ob ihr in der Gruppe seid oder nicht. Nun steht nicht wie angewurzelt dar und bewegt euch endlich!" Ein einstimmiges "Jawohl" ertönte aus der Gruppe der Kadetten. Wir Ausbildnern hatten uns in der Zwischenzeit unsere Posten aufgesucht.

Es dauerte einige Minuten bis die ersten bei mir ankamen und mir ihre Namen nannten. Die ersten die in meiner Gruppen auftauchten, war eine Dreiergruppe, zwei Jungs und ein Mädchen. Ich gab ihnen ein kleines Lächeln, da ich sah, dass sie etwas nervös waren.
"Eure Namen?"
"Armin Alert."
"Eren Jäger."
"Mikasa Ackemann."
Ich sah mir meine Liste an und nickte ihnen zu.
"Ihr seid bei mir. Bitte wartet bis alle aufgeteilt wurden. Ihr könnt aber in der zwischenzeit je ein Gurt aus der Kiste dort holen. Ihr werdet es für die Übung brauchen." Sie nickten mir zu und ich sah es ihren Gesichtern an, dass sie froh waren nicht aufgeteilt worden zu sein. Die drei schienen gute Freunde zu sein. Ich drehte mich aber wieder um, da schon wieder einige darauf warteten, ihre Namen zu sagen. Meine Gruppe war schon fast vollständig, als ich auf einmal hörte, wie sich zwei der Kadetten anfingen zu streiten. Ich drehte mich um und sah wie sich der letzte Kadett den ich hinzugeholt hatte, Jean Kirschtein, und Eren Jäger, sich gegenüber standen und es sah so aus als ob sie sich gleich prügeln würden. Als Aufsichtsperson musste ich natürlich dazwischengehen.
"Von allen Gruppen musste ich ja umbedingt mir dir zusammen landen." Jean war nicht gerade nett mit seinen Worten.
"Das gleiche könnte ich auch sagen!" Eren wollte wohl nicht verlieren. Sein Freund Armin wohlte ihn aufhalten, aber war nicht gerade erfolgreich dabei. Ich ging zwischen den zwei und trennte die Sreithähne.
"Ihr zwei hört jetzt sofort auf damit, oder ich lass euch zwei durchfallen, ohne dass ihr überhaupt je eine richtige Chance hattet. Ja, ich kann und werde das tun wenn es sein muss, Herr Jäger." Eren wollte gerade protestieren aber ich schnitt ihm ins Wort. "Wenn ihr euch nicht sofort benehmt, werde ich meine Drohung umsetzten!" Damit liessen beide ab und liefen etwas davon. Ich seuftzte und führte meine Aufgabe weiter fort.

Einiges später konnten alle Gruppen anfangen. Eins nach dem andern, versuchten sich in dem Gestell. Sie mussten ihr Gleichgewicht halten, während die Apperatur sie mit einer Seilen an den Gurten in die Luft hob. Keine einfache Aufgabe, aber es war einfacher als selbst mit dem 3D-Manöver-Ausrüstung umzugehen. Wer diese Aufgabe aber meistern konnte, würde schon mit viel Übung irgendwann mit der Ausrüstung klarkommen. Bei mir hatte es ja auch geklappt. Der Grossteil meiner Gruppe bestand die Aufgabe ohne probleme. Ich lobte sogar Mikasa Ackermann, da sie soweit die einzige war, die gar kein Problem mit dem Gleichgewicht hatte.
Bei Eren Jäger machte ich aber grosse Augen. Kaum eine Sekunde in der Luft, fiel er um und schlug seinen Kopf hart auf dem Boden auf.
"Argh!" Ich lief zu ihm hin um ihn aufzuhelfen da er hilflos in der Luft hing. Hinter mir hörte ich wie Jean losbrüllte und sich über Eren lustig machte.
"Wer hat noch gesten Abend grosse Sprüche gemacht, dass er alle Titanen niedermetzeln wird? Sieht ja nicht so aus als ob das so weit kommen wird." Eren war bleich, vermutlich vom Schock des Aufschlages aber es sah auch so aus als würden ihn Jeans Worte ebenfalls verletzen. Ich drehte mich zu Jean rum während ich Eren immer noch festhielt, damit er nich nochmals umkippen würde.
"Herr Kirschstein, sie halten jetzt ihre Klappe bevor ich es mit etwas stopfe. Ich will Sie daran erinnern, das auch Sie Probleme mit dem Gleichgewicht hatten."
Jean schloss seinen Mund sofort und lief etwas rot an. Ich wiedmete mich wieder Eren zu.
"Hören sie mir zu, sie können das hier noch einige Male versuchen. Sie haben sicher selbst gesehen, dass die meisten am Anfang nicht mit dem System klarkommen. Ich werde Sie nun loslassen und dann können Sie es nochmals versuchen." Eren nickte mir zu und ich spürte wie er sich anspannte. Ich nickte ihn ebenfalls zu bevor ich ihn losliess und einige Schritte zurückging. Leider kippte Eren sofort wieder um und ich musste ihm nochmals zur Hilfe eilen.
Das ging einige weitere Male so bis ich leider ihm sagen musste, dass wir mit dem nächsten Kadetten weitermachen mussten. Ich sah zu wie er sich zu Armin und Mikasa gesellte, die beide den Test bestanden hatten. Ich hatte etwas Mitleid mit ihm. Es sah wirklich so aus als ob er sich wirklich auf diese Übung gefreut hatte. Aber ich musste mit den andern Kadetten weitermachen.

Am Ende des Tages war Eren der einzige aus meiner Gruppe, der den Test soweit nicht bestanden hatten. Ich sah von weitem zu wie sich die drei Freunde noch lange nach der Übung sich Gedanken machten, wie Eren den Test bestehen könnte. Mikasa und Armin gaben Eren alle Tipps die sie sich denken konnten, aber es schien nicht zu helfen. Ich lief zu der Gruppe hin. Alle drei salutierten als sie mich sahen.
"Es ist schon gut Kadetten, ihr müsst mir nicht salutieren. Ich sehe du hast immer noch Probleme Jäger? Haben die Tipps von Ackermann und Alert dir nicht geholfen?" Eren schüttelte den Kopf.
"Nein, leider nicht. Es kann doch nicht so schwer sein!" Eren war aufgewühlt und konnte wie es scheint nicht mehr korreket denken. Ich machte mich daran, ihn von den Seilen zu befreien.
"Hey, ich will noch etwas ausprobieren!" Ich gab Eren einen scharfen Blick der ihn zum Schweigen brachte.
"Du machst heute gar nichts mehr. Es würde nichts mehr bringen. Mach morgen weiter du morgen wenn du deinen Kopf abgekühlt hast." Eren liess seinen Kopf hängen als ich ihn befreit hatte. "Am Besten fragst du noch einige andere nach Tipps und Tricks. Sich nur auf deine Freunde zu verlassen wird dir nicht weiterhelfen. Du musst deinen Horizont erweitern. Und nun ab mit euch zu den Unterkünften. Ihr wisst ihr dürft hier nicht mehr sein, wenn die Sonne untergegangen ist." Ich schubste die drei in Richtung der Unterkunften während ich mich nachher selbst zu meiner Hütte drehte. Was ich aber nicht sah war dass sich die drei nochmals zu mir umdrehten und mir nachsahen als ich mich zu meiner Hütte schleppte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top