Kapitel 3 - Zaubertränke
Severus sass an seinem Lehrerpult, als die ersten Schüler eintrafen. Zu seiner Verwunderung setzten sich Draco, Blaise, Hermine und Harry alle zusammen an einen Tisch. Hatten sie ihre Feindschaft wohl endlich begraben. Er fand sie schon immer kindisch. Severus wusste noch genau, als Draco sich im ersten Schuljahr bei ihm beschwert hatte, weil der grosse Harry Potter nicht mit Draco Malfoy befreundet sein wollte. Er konnte es Harry nicht verübeln, denn Draco war ein Arsch. Das hatte sich aber nach dem Krieg geändert und scheinbar hatten sie sich vertragen. Severus wurde aus seinen Gedanken gerissen, als auch der Rest der Klasse eintraf. Er begann die Stunde und schrieb ein Rezept an die Tafel. Es war ein komplexer Heiltrank und er bezweifelte, dass auch nur die halbe Klasse ihn Fehlerfrei hinbekommen würde.
Harry musste ein Grinsen verstecken. Konnte er diesen Heiltrank doch in und auswendig. Ja er war schwierig, aber Harry hatte nach seinem Sechsten Schuljahr gar keine andere Wahl als ihn zu lernen. Also fing er an die Zutaten zu holen und sie zu bearbeiten. Dies tat er alles ohne Rezept, da er wie schon gesagt, diesen Trank auswendig konnte.
«Mister Potter, halten sie sich für so klug, dass sie nicht einmal ein Rezept brauchen?» «Ja, da ich diesen Trank bereits kann, halte ich es nicht für nötig.»
Harry musste sich stark zusammenreissen nicht noch einen dummen Spruch abzugeben, wollte er es sich mit Snape nicht gleich in der ersten Stunde verscherzen.
«Wir werden sehen.» Das war das Einzige was Severus als Antwort geben konnte. Er wollte es nicht zugeben, aber er war beeindruckt. Potter hatte bis jetzt alle Schritte richtig ausgeführt.
Die Zeit verging und der Unterricht neigte sich dem Ende zu. «Bringen sie mir alle eine Phiole mit einer Probe eures Trankes nach vorne, natürlich mit Namen versehen. Als Hausaufgabe schreibt ihr einen Aufsatz zu diesem Trank. Der Unterricht ist beendet.» Harry brachte seine Phiole nach vorne und räumte seine Sachen weg. Er freute sich, denn der Trank war ihm Perfekt gelungen. Sie machten sich auf den Weg in die grosse Halle, welche bereits prall gefüllt war, um zu Abend zu essen.
Die Zeit verging schnell und es ging schon Richtung Weihnachten zu. Während alle immer bessere Laune bekamen, wurde die von Severus immer schlechter. Gott sei Dank, musste er nur noch eine Woche bis zu den Weihnachtsferien aushalten. Er hasste Weihnachten. Der einzige Lichtblick in seinem Unterricht war ein gewisser Schüler. Er hatte Potter seit der ersten Zaubertrankstunde beobachtet und der Junge war wirklich begabt. Sogar noch begabter als Miss Granger. Potter würde in den Weihnachtsferien sowieso hierbleiben und er würde das Gespräch suchen. Ein Gespräch das sowieso längst überfällig war. Sie hatten sich nämlich noch nicht über die Ereignisse im Krieg unterhalten. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als es an seiner Bürotür klopfte.
«Herein.» Die Tür öffnete sich und eine Wütende Minerva kam hinein. «Minerva, was kann ich für dich tun?» «Wer kam eigentlich auf die Idee mit diesen dummen Mistelzweigen? Ich steckte jetzt schon zu dritten Mal mit einem Schüler unter diesen Dingern! Weisst du eigentlich wie erniedrigend das ist?» Severus musste sich ein Lachen verkneifen. Ja er wusste, wie das war und deshalb wusste er auch wo die Dinger hingen, damit er einen grossen Bogen um sie machen konnte. «Ich glaube die sind noch aus Dumbledores Zeit, aber warum verdiene ich deinen Besuch? Ich glaube kaum wegen den Mistelzweigen.» «Eigentlich wollte ich nur die Liste mit den Schülern von Slytherin abholen, die Weihnachten in Hogwarts verbringen.» «Hier ist sie, aber sie ist nicht lang. Es sind eigentlich nur Malfoy, Zabini und zwei Drittklässler.» Snape übergab ihr die Liste. «Wunderbar. Aber sag mal, was ist eigentlich mit Potter passiert? Er schreibt nur noch gute Noten und das bei dir?» «Schau nicht so, ich weiss es auch nicht. Aber was ich weiss ist, dass der Junge ein ziemliches Talent für Zaubertränke entwickelt hat. Er ist sogar besser als Miss Granger.» «Hm vielleicht kann er dies so gut, weil er es können musste. Ich meine niemand des goldenen Trios hat je über die Ereignisse auf ihrer Jagd nach Horkruxen gesprochen. Niemand weiss was wirklich passiert ist.» «Ja das ist möglich, aber es scheint ihm Spass zu machen.» Als Minerva wieder ging, liess sie einen nachdenklichen Snape zurück.
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