Kapitel 6

Meine ersten Tage in Hogwarts verliefen ganz gut. Manchmal machte ich etwas mit Draco. Er war abnormal nett zu mir, dafür, dass ich deutsch war und nicht über andere herzog. In meiner Gegenwart zog er auch über niemanden her. Ich hätte nie gedacht, dass er auch so anders sein konnte. Also war ich bis Freitag eigentlich ganz glücklich.

Doch dann kam unsere erste Zaubertrankstunde, was hieß, dass ich an Dracos Seite Harry begegnen würde. Ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde. Aber vielleicht war es einfach so bestimmt. Ich saß neben Draco. Ich hatte ehrlich gesagt ein wenig Angst. Denn da sagte Snape schon:

„Ah yes, Harry Potter, our new - fame "

Draco, Crabbe und Goyle fingen an zu kichern. Harry sah mich neben ihm sitzen und schaute mich böse an. Was hatte ich denn getan? Ich hatte mich neben ihn gesetzt, toll. Er war nett zu mir gewesen, wieso sollte ich mich nicht neben ihn setzen. Ich wusste, dass diese grauen Augen nicht abgrundtief böse waren. Ich versuchte doch nur das Gute in ihm zu sehen!

Dann stellte Snape seine Fragen an Harry: „What do I get if I add grated Affodill root to a wormwood infusion?"

Einen so mächtigen Schlaftrank, dass er als Trank der lebenden Toten bekannt ist, klar.

"Potter, where would you look if you had to get me a bezoar?"

Im Magen einer Ziege, Harry!

"What's the difference between aconite and wolfwort, Potter?"

Sie bezeichnen beide die gleiche Pflanze, auch bekannt unter dem Namen Aconitum, Potter!

Natürlich wusste Harry all das nicht. Hermine anscheinend schon, denn sie hüpfte fast auf ihrem Platz auf und ab, um die Antwort zu sagen. Hallo? So eifrig war ja selbst ich nicht! Ich konnte allmählich verstehen, warum Draco sie nicht mochte.

Der Unterricht ging weiter und Snape setzte alles daran, Harry und den Gryffindors Punkte abzuziehen. Ich verstand ihn, auch wenn ich es nicht richtig fand, was er tat. Mein Trank war perfekt. Snape ließ auch keine Möglichkeit aus, um der Klasse zu zeigen, wie gut mein Trank und der von Draco war.

Ron sah mich finster an, und meine Laune wurde noch schlechter. Nach dem Unterricht würden Harry und Ron zu Hagrid gehen und ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich fühlte mich miserabel. Weil mich alle dafür verurteilten, dass ich in Slytherin war, dafür, dass ich Dracos wahres Ich kannte. Hinter dieser gemeinen Maske war die Seite, die so nett zu mir war. Vielleicht war er auch einfach nett zu mir, weil er irgendwie spürte, dass ich wusste, wie er wirklich war.

Jedenfalls mochte ich es, wenn er nett zu mir war und hatte gleichzeitig aber auch in meiner schmerzhaften Erinnerung, dass Fred und George mich ausgebuht hatten und dass Harry mich richtig hasserfüllt angeschaut hatte. Wie um Himmels Willen sollte ich diese Zeit in Hogwarts überstehen?

Da fiel mir ein, dass Dumbledore gesagt hatte, dass ich sein Feuer benutzen könnte. Ich lief schnell zu seinem Büro und stand am Ende vor den beiden Wasserspeiern, die den Eingang versperrten. „Floo powder?" probierte ich, und wurde eingelassen. Dumbledore hatte an mich gedacht und es mir extra leicht gemacht.

Ich stieg auf die sich drehende Wendeltreppe und ließ mich hochfahren. Als ich oben angekommen war, klopfte ich an der Tür. „Come in!", kam die Stimme Dumbledores. Ich trat ein und sah Dumbledore an seinem Schreibtisch sitzen. „I guess you want to use my fire?", fragte er.

Ich nickte und kniete mich vor den Kamin. Ich nahm eine handvoll Flohpulver und schmiss sie in den Kamin. Ich sagte Sabines Adresse und steckte meinen Kopf in das Feuer. Mein Kopf wurde herumgewirbelt und kurz darauf war ich im Wohnzimmer von Sabine. Sie saß gerade auf dem Sofa. Sie erschreckte sich, als ich plötzlich im Kaminfeuer saß. Sie kam zu mir.

„Rose?"

„Hast du meine Nachricht bekommen?", fragte ich sie.

Sie nickte. „Du bist also in Slytherin. Und Harry ist in Hogwarts. Ja, das habe ich mir schon gedacht."

„Wie, das hast du dir schon gedacht?", fragte ich sie und vergaß kurz, warum ich eigentlich hier war. Sabine begann zu erzählen: „Lily, die Mutter von Harry war ja auch in Hogwarts. Als wir das Auslandsjahr gemacht haben, war sie zwar ein paar Klassen unter uns, aber sie war dort. Natürlich haben wir uns gedacht, dass wenn sie Lily Evans ist, mit Snape befreundet und in Gryffindor, dass Harry dieses Jahr in Hogwarts ist."

„Aber warum habt ihr mir das dann nicht erzählt?" „Ich habe es schlicht und einfach vergessen!" ich wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach, ich erkannte, wenn Menschen logen.

Doch ich hakte nicht weiter nach, sondern erzählte Sabine kurzer Hand, was alles in meiner ersten Woche passiert war: „ ...Und dann letztens beim Zaubertrankunterricht haben Draco, Crabbe und Goyle über Harry gelacht und nur, weil ich eine Slytherin war und neben Draco gesessen habe, hat Harry mich so hasserfüllt angesehen!

Ich mag beide, Harry und Draco, ich meine, Draco ist zwar zu vielen irgendwie gemein, aber zu mir halt überhaupt nicht. Nicht mal, nachdem ich gesagt habe, dass ich deutsch bin! Irgendwie ist er anders zu mir. Und dann setze ich mich halt auch neben ihn. Aber dann mit diese Blick bestraft zu werden... Ich halte das nicht aus! Vielleicht muss ich auch einfach total der Einzelgänger werden. Dann werde ich wenigstens nicht mehr so angesehen...

Jedenfalls hat Snape Draco und mich dann auch vor der Klasse gelobt, weil unser Trank zur Heilung von Furunkeln perfekt war. Und natürlich hat uns Ron dann noch so finster angesehen. Woher will der denn wissen, dass ich fies bin? Nur weil ich Draco mag?"

Sabine sah mich mitleidig an. „Ich fürchte, da hast du ein schweres Los gezogen... Und Dumbledore meinte, dass der sprechende Hut dich vermutlich nach Slytherin geschickt hat, weil du den Ruf von Slytherin wiederherstellen sollst?"

„Ja. Und eigentlich könnte Slytherin ja auch ein ganz normales Haus sein. Wenn da nicht dieser Wahn zum reinen Blut wäre. Ansonsten sind das ja keine schlechten Eigenschaften. Ich meine arrogant kann man ja in vielen Hinsichten sein. Hermine ist ja auch ein wenig arrogant. Und bei mir ist es gleich, wie bei ihr. Ehrgeiz und Schlauheit sind ja auch wichtig. Aber das Problem ist, dass Voldemort auch in dem Haus war. Daher kommen ja auch viele Vorurteile." Sabine nickte.

Dann sagte sie: „Rose, wenn Dumbledore glaubt, dass du es schaffen kannst, dann kannst du es auch. Du bist stark, du hältst viel aus. Du hast die Fähigkeit andere von deiner Meinung zu überzeugen. Du wirst das schon schaffen. Und ich finde es toll, wie du mit Draco umgehst." Ich nickte. „Tschüss!" Und ich zog meinen Kopf aus dem Feuer.

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