Kapitel 11

Ein frohes neues Jahr!

Tut mir leid, dass es so lange Schreibpause gab. Motivation war so gut wie nicht vorhanden und das Kapitel zu Weihnachten erst halb fertig... Dafür ist es ein wenig länger als der Durchschnitt. :)

Liebe Grüße,
Merope

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Overgirl tobte.
Lena Luthor entwarf doch tatsächlich mit Kryptonit versetzte Waffen, um sie zu besiegen. Kara hatte ihr vertraut – und damit anscheinend heftig danebengelegen.
Ein Mann im Laborkittel kam ihr entgegen, wich aber zurück, als er ihr ins Gesicht sah. Die Leute hier kannten sie und kannten ihre Launen. Sie wussten, dass ihre Anwesenheit bei L-Corp streng vertraulich war. Und sie steckten alle unter einer Decke! Eigentlich hätte sie ihn gerne getötet, aber sie wollte sich ihre Wut für ihre sogenannte beste Freundin aufheben.
Sie bog ab. Ihre Faust fand sich im nächsten Moment in der Betonwand wieder, die wie Gips nachgab. Rotes Kryptonit pulsierte durch ihre Adern.
Auf einmal stand ein junger Mann in rotem Anzug mit integrierter Maske vor ihr. Orange Blitze zuckten um seine Gestalt.
„Flash", zischte sie, die Augen zu Schlitzen verengt.
Er sah beunruhigt zum das Loch in der Wand ein paar Schritte hinter ihr, kommentierte es aber nicht. „Wir sollten reden", sagte er entschlossen. Seine Stimme verzerrte er.
Kara warf ihm einen Todesblick zu, ehe sie ihre Fingernägel inspizierte. „Das sehe ich anders. Meine beste Freundin ist der Meinung, mich umzubringen wäre das Beste für die Welt, und hat sich mit dem DEO zusammengetan. Geh mir aus dem Weg, lass mir zehn Minuten Zeit und dann können wir uns unterhalten. Was nicht heißt, dass du mich verhaften darfst." Sie lachte gekünstelt.
Barry musste einsehen, dass eine Diskussion mit ihr Zeitverschwendung wäre, und nahm kurzentschlossen die Kapuze mit der Maske daran ab.
Das falsche Lächeln, das mehr ein aggressives Zähneblecken war, kippte ihr aus dem Gesicht. „Du bist Flash?"
„Du bist Overgirl", erwiderte er ungerührt, „Kara." Ihren Namen zog er demonstrativ in die Länge.
Sie fing sich schnell wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie du mich gefunden hast, muss ich wohl nicht erst fragen", sagte sie. „Du hast vermutlich ganz National City nach mir abgesucht, richtig?"
Barry sah auf einmal geschafft aus. „So ziemlich." Er konnte die Frustration nicht aus seiner Stimme heraushalten. „Warum hast du kein Telefon mehr?"
Kara prustete in verächtlicher Manier los. „Es wird in den Staaten überall nach mir gesucht, schon vergessen? In National City gab es einige angebliche Sichtungen. Hätte ich ein Handy, könnte man mich tracken und ich wäre längst die Zielscheibe von irgendwelchen absurden Technologien, die Lena und das DEO entwickelt haben." Sie verdrehte die Augen. „Andere Frage: Wie hast du meine Identität herausbekommen?"
„Ich habe meine Quellen", sagte Barry ruhig. „Und da ich nicht hier bin, um erfolglos zu versuchen, dich zu verhaften, kann es dir auch egal sein, wer den Tipp gegeben hat."
„Gibt es einen speziellen Grund für deinen Besuch?", wollte Kara ein wenig pikiert wissen.
Barry nickte. „Den gibt es tatsächlich. Aber das bereden wir nicht hier."

~*~

Langsam fiel es Caitlin nicht mehr so schwer, die Schlagabfolge an der verhassten Stange auszuführen und dabei den ‚sicheren Stand' zu wahren. Zwar musste sie in Gedanken mitzählen, da sie jede Bewegung nummeriert hatte, aber ansonsten lief es ganz gut.
Auf einmal hörte sie ein Summen, begleitet von einem Klacken. Dann Schritte. Das war nicht Felicity. Caitlin zog sich in die Schatten zurück, von denen es im aktuellen Versteck von Arrow mehr als genug gab.
Die Person blieb alarmiert stehen, dabei war sich der Eismeta sicher, kein Geräusch verursacht zu haben. Was auf Arrow schließen ließ. Umso irritierter war sie, als sich Oliver Queen in ihr Blickfeld bewegte. Er ging lautlos und schnell, sah sich oft um. Genau wie...
Ich fass es nicht. Der gestrandete idiotische Milliardärssohn ist Arrow. Nun machte vieles Sinn. Aber das half ihr auch nicht aus der misslichen Lage, sich ohne seine Erlaubnis hier aufzuhalten.
Im nächsten Moment sauste ein Pfeil auf sie zu und verfehlte sie nur knapp. Wann hatte er sich denn den Bogen geschnappt? Sie feuerte einen Eiszapfen. Doch der war gegen Oliver Queen so sinnvoll wie eine Nadel. Dem nächsten Pfeil musste sie ausweichen, ansonsten hätte er sie zweifellos getötet.
„Schon gut, schon gut!" Beschwichtigend die Hände erhoben, machte sie einen Schritt nach vorne ins grünliche Licht. „Caitlin Snow, erfreut, Sie kennenzulernen."
Er ließ den Bogen sinken. „Na großartig. Meine Vorstellung kann ich mir wohl gleich sparen."
Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Da haben Sie wohl recht. Vermutlich wollen Sie wissen, was zur Hölle ich hier tue."
„Eigentlich schon, ja." Er betrachtete sie argwöhnisch. „Wollten Sie etwas stehlen, uns auflauern oder ist der unwahrscheinliche Fall eingetreten, dass jemand Sie hierhin eingeladen hat?"
„Letzteres", antwortete Caitlin wahrheitsgemäß. „Felicity. Ich bin eine Freundin von Flash."
„Ich sehe Felicity aber nirgendwo." Olivers Stimme war gefährlich leise geworden. Er hob wieder den Bogen.
In Caitlin flammte rasende Wut hoch. Sie hasste es, wenn Menschen nicht ihrem Charme verfielen und sie infrage stellten. Olivers Gesichtsausdruck wechselte zu verstört. Ihre Augen mussten eisblau aufgeleuchtet haben. Ihre Stimme klirrte vor Frost, als sie in schneidendem Ton sagte: „Es hat alles seine Richtigkeit, du Dummkopf. Ruf ruhig Flash an, wenn du mir nicht glaubst!"
„Eine falsche Bewegung...", drohte Arrow, nahm sein Telefon heraus und wählte Barry an. Er stellte auf laut. Es piepte dreimal, dann hob Flash ab.
„Hey, Oliver. Wie geht's?", tönte Barrys Stimme fröhlich-blechern aus dem Handylautsprecher.
„Ganz gut, bis auf die Tatsache, dass eine gewisse Caitlin Snow sich bei mir im Versteck herumgetrieben hat und behauptet, Felicity wisse Bescheid", grummelte Oliver in vielsagendem Ton. „Du weißt nicht zufällig etwas darüber? Die werte Dame sagt, sie sei mit dir befreundet."
Kurze Stille am anderen Ende der Leitung. „Äh..." Barry schnappte nervös nach Luft. „Ja, das stimmt alles."
„Der Grund?", bohrte Arrow ein wenig gepresst klingend nach.
„Caitlin steigt bei mir im Team ein, kann sich aber noch nicht so gut verteidigen. Sie soll bei euch üben. Unter Felicitys Leitung."
Oliver wirkte zunehmend genervt: „So wie ich das sehe, kann sich die Lady hier ganz gut verteidigen, wenn sie denn will."
Ein unterkühltes Lächeln von Caitlin. „Barry denkt da an Metahandschellen. Die können Kräfte blockieren."
„Soweit ich weiß, sind Flash und mein Team aber die Einzigen, die Metahandschellen besitzt, also wo liegt das Problem?"
„Du weißt schon..." Barry druckste herum. Auf diese Frage hatte er keine Antwort parat. Er konnte ja schlecht verraten, dass Caitlin die Ausbildung für einen Raubzug brauchte, bei dem durchaus auch andere Metas, Attentäter, Diebe oder maskierte Rächer im Zivildienst auftauchen könnten. Er beschloss, dass die Frage unbeantwortet zu lassen, das Beste wäre: „Könntest du Cait zeigen, wie man Handschellen öffnet? Wenn jemand anderes sie trägt und wenn sie selbst die Unglückliche ist? Ich hatte bisher bereits ein paar Probleme mit diesen Metahandschellen – erinnerst du dich an Hazard?"
Oliver knirschte mit den Zähnen. „Nur zu gut. Die Frau kam fast bis National City und hatte uns schon in einige seltsame Unfälle verwickelt, bis ihr sie anders außer Kraft gesetzt hattet. Du hast dir einmal versehentlich selbst die Handschellen angelegt."
Barry lachte atemlos auf, erleichtert, dass sein Versuch, Oliver von den Widersprüchlichkeiten seines Handelns abzulenken. Und dass Oliver noch nicht die Verbindung zwischen Caitlin Snow und Killer Frost gezogen zu haben schien. „Genau deshalb könnte ich es gut gebrauchen, wenn ein Teammitglied die Dinger von innen öffnen könnte."
„Meinetwegen", stimmte Arrow wenig begeistert zu. „Aber du bist mir was schuldig. Gib ihr die Handschellen morgen mit."
„Okay." Barry legte hastig auf. Es piepte.
Oliver sah Caitlin an. Diese starrte zurück.
Die Tür am oberen Ende der Metalltreppe, die ins Verdant führte, öffnete sich schwungvoll. „'Tschuldigung, dass ich zu spät bin!" Felicity blieb stehen. Sie hatte sofort die Situation erfasst. Zerknirscht kratzte sie sich am Haaransatz. „Tut mir leid, Oliver."
„Sie hat soeben einen zweiten Lehrer bekommen." Mit gespielter kindlicher Freude zeigte Oliver auf sich selbst.
Caitlin zuckte lächelnd die Achseln. Sie kam sich mit jeder Sekunde mehr vor wie ein grinsender Horrorclown. Dieser Tag konnte nicht schlechter werden. Oliver Queen vertraute niemandem leicht, insbesondere nicht ihr. Ihr war bewusst, dass Barrys Erklärung zu unglaubwürdig gewesen war und dass Arrow ihm kein Wort glaubte. Er duldete sie nur, um sie im Auge zu behalten.
Sie musste ein tadelloses Verhalten an den Tag legen.

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Ich würde mich zum neuen Jahr über ein bisschen mehr Rückmeldung freuen, die nicht "nur" von den "üblichen Verdächtigen" stammt, auch wenn ich für die natürlich trotzdem sehr dankbar bin.
Das nächste Kapitel könnte wieder ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen, da ich dafür bisher noch nichts - aber wirklich gar nichts - vorgeplant habe, außer Caitlins Unterricht bei Oliver und Felicity. Her mit den Ideen! XD

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