Andrew (25)

Als ich das nächste Mal aufwache. spüre ich Ryker immer noch hinter mir, doch er scheint auf dem Rücken zu liegen. Vorsichtig drehe ich mich; darauf achtend nicht aus dem Bett zu fallen, da es für zwei solche Pakete wie Ryker und ich sind, wirklich zu klein ist. 

Vor lauter Konzentration darauf, nicht hinaus zu fallen, vergesse ich ganz die Wunde an meinem Oberschenkel und lege mich direkt darauf. Ein Schmerzenslaut entfährt mir und ich presse meine Augen zusammen, bevor ich mich, noch einmal, doch etwas vorsichtiger, auf den Oberschenkel lege. 

Nachdem ich fertig bin mit meinem rumgerutsche, fällt mein Blick auf einen grinsenden Ryker. 

"Was grinst du so dämlich?" frage ich ihn ernst, zumindest sollte es ernst klingen.

"Irgendwie fand ich es witzig wie du versucht hast dich rumzudrehen ohne in irgendeiner Weise aufzufallen, oder runter zu fallen. Wie ein kleiner süßer Marienkäfer der auf dem Rücken liegt." entgegnet er mir belustigt. Ich boxe ihn gegen den Schulterknochen, was ihn noch mehr zum lachen bringt. 

Ich stütze mich mit meinem Arm ab und beuge mich leicht über ihn.

"Macht es Spaß jemanden auszulachen der vor nicht einmal 5 Stunden angeschossen und operiert wurde?" zisch ich ihn an. 

Schlagartig ändert sich sein Gesichtsausdruck, von belustigt zu besorgt und reuevoll. Ich kann nicht anders als liebevoll zu seufzen, er kann doch nichts dafür dass das Ganze passiert ist.

Seine Arme lagen die ganze Zeit neben ihm, doch jetzt zieht er sie unter mir hervor und legt seine Hände auf meine Wangen. 

"Drew...es tut mir so leid wie ich dich die letzte Zeit behandelt habe. Wenn ich könnte würde ich alles rückgängig machen und mehr auf dich eingehen anstatt gegen dich zu arbeiten.......Ich...." 

Ich unterbreche ihn, denn ich kann ihm nicht dabei zuhören wie er sich die Schuld an etwas gibt wo er nicht wusste, wo er nicht einmal hätte erahnen können. 

"Schhh Babe. Du hast nichts falsch gemacht, ok? Ich hätte es dir erzählen, oder mich gar nicht erst darauf einlassen sollen, auch wenn er es dann auf dich abgesehen hätte. Solange du gewusst hättest was auf uns zu gekommen wäre, hätten wir uns zusammen etwas überlegen können. Ich war einfach nur dumm. Es tut mir leid." 

Ryker's Daumen fährt über meine Wange, wo ich jetzt erst bemerke dass mir die Tränen gekommen sind. Ich senke meinen Blick und schaue Ryker auf das Kinn. 

"Babe, schau mich an." sagt er und sein etwas dominanter Ton entgeht mir nicht. Ich schaue ihm direkt in die Augen und befeuchte nervös meine Lippen mit meiner Zunge, was ihn schmunzeln lässt. Er schließt für ein paar Sekunden seine Augen und atmet tief durch, bevor er mit seinem Gesicht immer näher kommt. Mein Herz schlägt Purzelbäume, meine Hände werden feucht und mein Arm auf dem ich mich abstütze fängt an leicht zu zittern. Was hat er vor? Will er mich küssen? Nein, oder? 

Bevor ich weiter Fragen an mich selbst stellen kann, presst Ryker seine Lippen auf meine und seufzt laut. Ich weiß was das heißt und ich spüre wie mein Herz noch mehr Saltos schlägt. Rykers eine Hand schiebt sich in meinen Nacken und drückt mich näher an ihn heran. Leicht öffne ich meine Lippe und genieße es wie Ryker sich mit seiner Zunge in meinen Mund schiebt.  Ich habe so lange darauf gewartet und dieser Kuss enttäuscht mich keines Falls. Unsere Lippen bewegen sich sanft und liebevoll, seine Zunge stupst an meine Zungenspitze. Er schmeckt nach Minze und Whisky, den Geruch den ich an ihm am meisten liebe. 

Ich schließe die Augen und lasse mich von meinen Gefühlen leiten indem ich mit meiner Hand, auf der ich mich nicht abstütze, in seine Haare greife und leicht daran ziehe. Ryker stöhnt leise auf und und verstärkt den Druck in meinem Nacken und auf meinen Lippen. Es ist sein erster Kuss und doch weiß er genau was er tut und ich hoffe, ich werde ab jetzt der Einzige sein den er küsst.

Ich spüre wie er sich löst und öffne meine Augen. Seine Augen funkeln und glänzen. Sie sehen wunderschön aus. Rykers Mundwinkel zucken nach oben und er setzt noch einen einzelnen Kuss nach. Auf meine Lippen, auf meine Stirn und auf meine Nasenspitze. 

"Ich liebe dich Drew und das schon wirklich lange." gesteht er mir und ich sehe das erste Mal in meinem Leben wie seine Wangen rot werden. Meine Güte, er sieht so süß damit aus. Sein Blick verändert sich, seine Augen glänzen nicht mehr sondern wirken enttäuscht und erst als er mich los lässt, merke ich dass ich viel zu lange gebraucht habe um zu antworten. Ich schiebe den Arm mit dem ich mich immer noch abstütze weiter nach oben zu Rykers Kopf, und nehme die andere Hand und lege sie dieses mal an seine Wange. 

"Ryker, Babe, ich liebe dich auch und das wirklich sehr. Wie sehr, das habe ich dir glaube ich schon gezeigt." hauche ich liebevoll, beuge mich nach unten und gebe ihm noch einen Kuss. 

Grinsend zieht er mich runter, so, dass ich mich nicht mehr mit meinem Arm abstütze und halb auf ihm drauf liege. Seine Nase vergräbt er in meiner Halsbeuge und knabbert leicht an der Haut meines Halses. Gerade als mir ein leises Stöhnen entwischt, klopft es an der Türe und öffnet sich fast im selben Moment. Ich drehe meinen Kopf zur Türe und lege ihn auf Rykers Schulter ab. 

"Oh, Entschuldigung, ich wollte nicht stören, aber man sagte mir ich solle etwas zu Essen herein bringen." sagt die Krankenschwester. "In zwanzig Minuten möchte der Arzt sie auch noch einmal untersuchen Mr. Griffin." 

Ich versuche mich aufzusetzen, was sich jedoch schwieriger gestaltet als gedacht und ich falle fast hinaus. Ryker packt mich geistesgegenwärtig und hält mich, damit ich nicht auf dem Boden lande.
Dankbar grinse ich ihn an und stelle mich dann auf ein Bein.
Ryker erscheint neben mir und stützt mich, während ich zu dem Tisch, der neben der Türe steht, hinke.

Ich setze mich und die Krankenschwester stellt erst mein Tablett und dann das Tablett von Ryker auf den Tisch. Ryker setzt sich gegenüber von mir, während die Schwester das Zimmer wieder verlässt.

Eigentlich habe ich gar keinen Hunger. Zu viel ist in letzter Zeit passiert und auch wenn ich mich im Moment, bei Ryker wohlfühle, habe ich dennoch einen Knoten im Magen.

"Drew?" höre ich Ryker fragen.
"Hm?"
"Du starrst."
"Du bist halt schön." erwidere ich trocken.
"Wow, danke." verlegen greift er mit seiner Hand in seinen Nacken. Dann legt er sie auf meine, die neben meinem Teller auf dem Tisch liegt und drückt sie.

"Babe, bitte erzähl mir was passiert ist und wieso du nicht zu mir gekommen bist." sagt er das unausweichliche. Ich wusste dass ich mich dem irgendwann stellen muss, doch es fällt mir wirklich schwer darüber zu reden.

"Ich möchte es dir ja alles erzählen, aber es ist schwer und ich muss es noch sooft erzählen. Kannst du nicht einfach bei mir bleiben wenn Ian kommt? Bitte." flehe ich und sehe ihm an das es ihm nicht so wirklich passt.

"In Ordnung, ich bleibe bei dir, aber wenn es Dinge gibt die du Ian nicht sagen kannst oder du nicht musst dann erzähl es mir bitte."

Ich nicke und streiche mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

Er ist ein wirklich toller Mann. Jeder andere hätte mir eine Szene gemacht für mein Verhalten, was ich die letzten Monate an den Tag legte, doch er bleibt ruhig und besonnen, wird mir Zeit geben und wird für mich da sein. Das weiß ich.


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