30
Am nächsten Morgen ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn sanft, bis er wach wird und mir entgegen lächelt. Da er gestern nach dem Duschen mit feuchten Haaren ins Bett gegangen ist, stehen ihm diese heute in alle Richtungen und ich kann es mir nicht verkneifen, durch diese zu wuscheln. "Wie geht es dir?" Besorgt fahre ich über seine Seite und zu seinem Hintern um anzudeuten, was ich meine.
Da ist wieder das verlegene Lächeln. "Gut, ich hoffe ich habe dich gestern nicht allzu sehr verstört." Damit versteckt er sein rotes Gesicht in meiner Brust.
Lachend küsse ich seine Stirn. "Eher im Gegenteil." Nun schaut er mich aus großen Augen prüfend an, bevor er erleichtert lächelt. "Du kannst mich nennen, wie du willst. Könnte höchsten dafür sorgen, dass es dann nicht mehr lange andauert." Nun kann ich spüren, wie ich bei diesen Worten etwas verlegen werde.
"Also hat Daddy nichts dagegen mit mir zu spielen?" Dabei wirft er mir einen übertrieben unschuldigen Blick zu, während seine Hand langsam abwärts wandert. Gott er macht mich noch wahnsinnig. "Daddy versohlt dir gleich den Hintern, wenn du weiter so frech bist. Wir müssen dringend aufstehen." Doch statt wie erwartet abwehrend zu reagieren, stöhnt er mir gerade erregt ins Ohr. Verdammt so war das nicht geplant.
Im nächsten Moment sieht er mich aus großen Augen an und wird rot, während er sich die Decke über den Kopf zieht. Ok, da hat jemand definitiv spezielle Vorlieben, darüber müssen wir uns noch unterhalten, aber nicht jetzt.
Beim Frühstück ist es ungewöhnlich ruhig im Raum, irgendwie scheinen alle ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. "Wir müssen echt aufpassen, was wir in nächster Zeit sagen. Allerdings würde ich unser Verhalten nicht zu sehr ändern. Wir standen uns schon immer sehr nahe. Wenn wir nun alle auf Abstand gehen, bestätigen wir mehr, als wir in einem Interview könnten." Ernst blickt Jin in die Runde. Normalerweise ist er eher für die gute Stimmung zuständig, doch wenn er ernst wird, wissen alle, dass es auch ernst ist.
Bedächtiges Nicken und Gemurmel folgt dieser Aussage und Tae und Kookie grinsen sich erleichtert an. "Dem kann ich nur zustimmen, aber übertreibt es nicht." Damit werfe ich den beiden einen belustigten Blick zu. Schlimmer kann es im Moment ja eigentlich nicht werden.
Jimin ist heute besonders schweigsam. Er versucht zwar tapfer zu lächeln, aber man merkt ihm an, wie sehr ihn die Situation belastet. Immerhin ist es sein Onkel.
"Haben wir noch etwas Zeit, bevor wir losmüssen?" Fragend sieht er mich an. "Nicht mehr viel. Was gibt es denn so dringendes?"
"Ich glaube ich sollte mit meinen Eltern sprechen, sie werden auch von den Gerüchten hören und ich habe keine Ahnung, was mein Onkel ihnen alles erzählt." Damit lässt er den Kopf wieder hängen und schaut traurig auf seine Finger. "Wenn du möchtest, bin ich gerne dabei."
Dankbar blickt er mir entgegen und nickt verlegen. Jin deutet uns an, zu verschwinden, während er den Tisch abräumt.
Mit zittrigen Fingern tippt Jimin auf seinem Handy herum und kurz darauf hört man ein Freizeichen: "Jimin Schatz?" Seine Mutter klingt aufgewühlt, aber nicht unfreundlich. "Kann ich dich sehen Engel, wie geht es dir?"
Sanft drücke ich seine Hand und sehe, wie er nickt. "Moment, ich mache das Bild an." Wenige Sekunden später kann ich seine Mutter sehen, die uns besorgt entgegenblickt.
Jimin stellt mich kurz vor und sie schenkt mir ein sanftes Lächeln, Jimin kommt eindeutig nach ihr. "Lass dir von Seung-Won bitte nichts einreden. Du bist perfekt, so wie du bist mein Schatz." Ich kann spüren, wie Jimin bei diesen Worten neben mir erzittert. "Nein bin ich nicht, ich mache euch nur Ärger. Ich bringe Schande über die Familie."
"So einen Blödsinn will ich überhaupt nicht hören. Dein Onkel bringt Schande über die Familie. Sein Verhalten ist das Letzte und das habe ich ihm auch deutlich zu verstehen gegeben. Einfach eklig, wie er versucht hat, hier gegen dich zu hetzen. Sicher, dein Vater ist nicht unbedingt davon begeistert. Aber du weißt, dass wir immer hinter dir stehen. Du bist und bleibst unser Sohn, komme was wolle."
Ich kann spüren, wie seine Tränen heiß auf meine Hand tropfen und streiche ihm diese sanft von den Wangen. Jimin schafft es kaum seine Mom anzuschauen, während ich ihr ein dankbares Lächeln zuwerfe. "Versprich mir gut auf meinen Kleinen aufzupassen, er ist nicht so stark, wie er manchmal tut." Schnell nicke ich. "Versprochen."
Verlegen sieht Jimin seine Mom an. "Ihr zwei seid süß. Ich hoffe doch sehr ihr seid nicht nur Freunde." Neben mir erstarrt Jimin. "Du hättest damit kein Problem?" Seine Stimme klingt, als würde sie ihm jeden Moment versagen.
"Nein, ich will nur, dass du glücklich bist." Da Jimin sich immer noch nicht regt, hauche ich ihm, gut sichtbar, einen Kuss auf die Wange. Seine Mom strahlt uns an und ich weiß das Jimin gerade rot wird, ohne ihn ansehen zu müssen.
"Aber nehmt euch in Acht. Seung-Won wird das nicht auf sich sitzen lassen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich ihn gerade zur Vernunft bringen soll. Vielleicht findet ihr bei euren Oberen einen, der gewillt ist zu graben, ich glaube seine Liebschaften sind auch nicht so Gesellschaftskonform." Damit rümpft sie angeekelt die Nase.
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