drug smuggling

Hallöchen!

Vielen lieben Dank für eure süßen Kommentare <3

Ich halte ausnahmsweise mal mein Versprechen und lade heute tatsächlich noch ein Kapitel hoch :D

Viel Spaß beim Lesen und immer weiter so ;)

Wenn ihr wüsstet was ich geplant habe, dann bringt ihr mich wahrscheinlich um, also genießt noch das ruhige Vorgeplänkel :D

Tüdelü~

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Meine Augen habe ich das ganze Essen über auf meinen Boss gerichtet. Erst jetzt fällt mir so richtig auf, wie hübsch er eigentlich ist. Klar, heiß ist er auch, das habe ich schon gesehen, aber jetzt habe ich endlich mal die Zeit dazu, ihn ganz genau anzusehen. Seine Wimpern sind echt lang und schön geschwungen, er hat schmale Lippen, die in ein schönen rosa Ton haben und kein einziger Pickel ist auf seinem gesamten Gesicht zu sehen. Blass ist er auch, aber es ist ein schönes blass.

„Eren“, flüstert er plötzlich und reißt mich somit aus meiner starre. Ertappt presse ich meine Lippen zusammen und ziehe meine Augenbrauen fragend hoch, in der Hoffnung, dass er es nicht mitbekommen hat. Nächstes Mal setze ich mir eine Sonnenbrille auf, dann sieht man es wenigstens nicht, wenn ich jemanden angaffe.

Mit dem Kopf nickt er zu dem Tisch neben uns, wo die Herren gerade dabei sind zu bezahlen. Das heißt dann wohl, dass die gleich gehen und unser schönes Essen damit auch enden wird. Schade eigentlich, ich find gerade damit an, es zu genießen. „Die Rechnung bitte“, meint Levi zum Kellner, der gerade an unserem Tisch vorbeigeht.

Schnell esse ich noch auf – da ich die letzten Minuten mit anderen Dingen beschäftigt war – und trinke den Wein aus. Bevor mein Boss bezahlt hat, verlassen die komischen Kerle das Restaurant schon, weshalb er etwas ungeduldig wird. „Was haben die eigentlich vor?“, frage ich nebenbei und wische mir den Mund ab. Levi legt dabei schon das Geld auf den Tisch und sieht zu mir.
„Hier in der Nähe ist ein Park, der am Wasser liegt. Dort wollen sie am Pier ein bisschen mit Drogen handeln. Nur weiß ich offiziell davon nichts und dafür müssen sie eine ordentliche Strafe zahlen.“ Verstehend nicke ich. Also habe ich das wichtigste bei deren Gespräch noch rausgehört. Als Levi endlich bezahlen kann, steht er auf und zieht sich seine Jacke über, was ich ihm gleich tue. Zusammen verlassen wir dann das Lokal, wobei ich ihm hinterherlaufe, da er diesmal nicht zum Auto geht. „Warum müssen die eine Strafe zahlen?“

„Weil sie bei mir eine Art Zoll zahlen müssen, damit ich sie nicht verpfeife. So verdiene ich eben noch etwas extra und habe einen Überblick über die ganzen Geschäfte, die die Leute hier machen. Sind zu viele Drogen im Umlauf wird die Polizei schneller darauf aufmerksam“, erklärt er und läuft in den Park, von dem er vorhin gesprochen hat. Dort bleibt er stehen und schaut zu mir. . „Gib mir deine Hand“, fordert er mich plötzlich auf und hält mir seine an. „Hä?“

„Du hast schon richtig verstanden“, brummt er genervt und verdreht dabei die Augen. Ich dachte gerade wirklich, ich habe mich verhört... Aber wenn er es so will, gerne. Ohne noch großartig zu zögern nehme ich seine Hand, wobei er unsere Finger ineinander verschränkt. Seine Hand ist etwas kühl, dafür aber verdammt weich. Kurz sieht er zu mir, ehe er weitergeht und mir mitzieht. „So fällt es nicht auf, wenn wir uns hier genauer umsehen.“ Aha. Ja, genau das wird es sein, Levi.

„Dann müssen wir uns aber auch küssen, damit es noch realistischer wirkt“, sage ich plötzlich und könnte mir dafür eine klatschen; wo kommt das jetzt bitte her? Kann ich nicht einmal darüber nachdenken, was ich sage? „Nur über meine Leiche“, erwidert er darauf und läuft weiter. Eine andere Antwort habe ich auch nicht erwartet…

Während wir händchenhaltend durch den Park laufen und Levi sich alles ganz genau einprägt, gehe ich nur stumm neben ihn her und lasse mich mitziehen. Heute Abend werden wir also einen Drogenschmuggel verpfuschen, klingt schon einmal interessant. Aber wenn es nur bei Levi und mir bleibt könnte es schwierig werden, immerhin wissen wir rein gar nichts, außer, wo sie sich treffen. Wie viele es sind oder ob die Waffen haben, können wir nur schätzen.

Unten am Pier schaut Levi sich ebenfalls um. Bis auf ein paar Bäume und einem kleinen Häuschen auf der linken Seite gibt es hier nichts interessantes. Keine Menschenseele treibt sich hier rum, weshalb Levi auch nach einiger Zeit meine Hand loslässt. Schade, ich habe mich gerade erst an das Gefühl gewöhnt. „Wir verstecken uns am besten bei dem Haus, bis es abends wird und die aufkreuzen“, erwähnt er und geht voraus, sodass ich ihm diesmal selbstständig folgen muss. Die Fenster sind kaputt und ein paar Dachziegel fehlen, die Haustür ist auch nicht mehr vorhanden. Das scheint schon eine Weile hier zu stehen und unbenutzt zu sein. Drinnen sieht es nicht anders aus; die Wände sind demoliert und teilweise eingeschlagen, überall ist Graffiti und Möbel sind keine mehr vorhanden. Ja, das steht hier definitiv schon eine Weile so. Schade eigentlich, hier ist es zwar abgelegen aber echt schön.

„In ein bis zwei Stunden sollte es soweit sein. Setz dich solange.“ Mein Boss lehnt sich gegen die Wand und atmet ein tief durch. Da hier kein Sofa oder ähnliches steht – wo ich mich garantiert auch nicht drauf gesetzt hätte – setze ich mich einfach auf den Boden. „Willst du eigentlich noch mehr über mich wissen oder haben dir die zwei Sätze vorhin gereicht?“, fragt er nach, nachdem er sich zu mir gesetzt hat. Wenn er das schon so sagt, nutze ich doch mal die Chance, oder?

„Wie bist du denn eigentlich der Boss geworden? Musstest du dich hocharbeiten?“ Levi schüttelt den Kopf. „Nein, ich wurde hier reingeboren. Nachdem mein Vater gestorben ist, habe ich sofort seinen Platz eingenommen. Da war ich siebzehn“, erzählt er, wobei er seine Jacke auszieht. Ich tue es ihm gleich und lege meine auf meinen Schoß. „Klingt gut“, erwidere ich darauf und schaue an die Wand gegenüber von mir. Wie schön es sein muss, von Anfang an viel Geld zu haben und sich nie darum kümmern muss, woher das Geld kommt. Auf andere hören musste er auch nie, da er seit Beginn in der Führerposition ist. Ein Traum.

„Ich fand es Scheiße.“ Abfällig fängt mein Boss an zu lachen. „Ich wollte nie in dieser Szene arbeiten. Viel zu viel Stress und zu viel Risiko. Damals hatte ich einen anderen Wunsch.“ Interessiert schaue ich zu ihm. Er erzählt tatsächlich mehr, als ich erwartet habe. Kann es vielleicht sein, dass er mich mag und deshalb etwas offener zu mir ist? Schön wäre es ja. „Der wäre?“

„Du lachst mich aus, wenn ich es dir erzähle“, meint er sofort und richtet seine Augen auf den Boden. „Niemals“, erwidere ich sofort und erlange damit direkt seine Aufmerksamkeit. Nervös schauen mir seine eisblauen Augen entgegen, wobei er sich am Hinterkopf kratzt. „Ich… Ich wollte früher Pianist werden und…“ Levi unterbricht sich selbst, als er draußen Stimmen hört und steht augenblicklich auf. Innerlich verfluche ich denjenigen, der gerade draußen vorbeigeht und würde ihn am liebsten abschießen – Levi ist endlich mal offen zu mir und erzählt mir von sich, aber genau wenn es spannend wird muss uns jemand unterbrechen! Das geht gar nicht. Nochmal bekomme ich ihn doch nie dazu.

„Das sind sie“, flüstert er zu mir und greift nach seiner Jacke, um die anzuziehen. Widerwillig stehe ich auf und ziehe mich ebenfalls an, während er neben der fehlenden Tür an der Wand steht und so gut es geht die Leute draußen belauscht. Sie scheinen direkt neben dem Haus zu stehen, denn auch ich verstehe sie diesmal klar und deutlich reden. Es sind fünf, die drei vom Restaurant und zwei andere. Wahrscheinlich die, die die Drogen kaufen wollen. Erst wird über die Menge verhandelt, dann über den Preis.

„Wir gehen da jetzt raus und du passt auf, dass keiner wegrennt. Falls alle losrennen, versuchst du einen von den dreien aus dem Restaurant zu schnappen und ich knöpfe mir einen der Käufer vor“, erklärt Levi seinen Plan und lädt vorsichtshalber seine Waffe nach. „Wenn die unbewaffnet sind wirst du auf keinen Fall schießen, klar?“ Sofort nicke ich, ehe ich hinter Levi bleibe, der sich aus der Tür schleicht. Tatsächlich stehen die da, mitten am Pier neben dem Haus, mit einem Rucksack zwischen ihnen, aus dem mehrere kleine Kartons rausschauen.

„Guten Abend meine Herren“, begrüßt er die Jungs und läuft mit einem aufgesetzten Lächeln auf sie zu. „Der Handel hier ist doch bestimmt genehmigt, oder? Darf ich die Papiere sehen?“ Levi geht erschreckend nahe an die heran; hat er keine Angst, dass die vielleicht doch eine Waffe haben oder ist er nur lebensmüde? „Verpiss dich von hier“, zischt einer angepisst, und stellt sich vor meinen Boss. Levis Lächeln versiegt langsam, als er auf die erneute Nachfrage über die Genehmigung wieder keine richtige Antwort bekommt. Das ist einer dieser Momente, wo ich Angst vor ihm bekommen würde. Mittlerweile weiß ich, dass man immer seine Klappe halten sollte, wenn man nicht weiß wer da vor einem steht.

„Ohne Genehmigung müsst ihr wohl eine Strafe zahlen. In meinem Gebiet dürfen ohne mein Wissen keine Drogen verkauft werden“, sagt er nun, mit deutlich ernsterer Stimme. Spätestens jetzt wäre ich weggelaufen. „Ich werde gar nichts zahlen“, lacht er vorlaute Kerl, wobei die anderen beiden langsam verstehen, was hier passiert. Ja, so habe ich auch geguckt, als mir bewusst geworden ist, vor wessen Auto ich mich geschmissen habe.

„Ähm.. Wir sollten lieber bezahlen und uns dann zurückziehen“, flüstert einer zu dem Kerl, der sich davon aber nicht beeinflussen lässt und weiterhin nichts bezahlen will. „Jäger“, brummt Levi nur und deutet mit seinen Augen auf den Rucksack. Die Käufer sind schon lange verschwunden, was für Levi aber nicht mehr relevant ist – so sieht es jedenfalls aus. Unauffällig gehe ich ein paar Schritte nach vorne und will mir den Rucksack schnappen, da zieht der, der gerade noch mit Levi am diskutieren war, eine Waffe.

Fuck, ich wusste doch, dass die hier nicht unbewaffnet sind!
Ehe ich mich versehe, schnappt sich einer der anderen beiden den Rucksack und rennt los. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Renne ich dem jetzt nach oder ist es dafür schon zu spät?! Oder soll ich doch lieber Levi beschützen? „Eren! Der mit dem Rucksack!“, schreit Levi zu mir, wobei er den einen Kerl plötzlich über seine Schulter wirft und auf den Boden drückt, sodass er seine Pistole loslässt und festgesetzt ist. Am liebsten würde ich dem ganzen geschockt zusehen, aber ich muss mich selbst um etwas kümmern.

Sofort renne ich los und hole den mit dem Rucksack schnell ein; das Training hat sich echt bewährt. Mit links packe ich ihn an der Tasche und ziehe ihn zu mir, sodass er zurückgezogen wird und auf den Rücken fällt. Der dritte von denen ist über alle Berge, jedoch ist das nur halb so wild, solange wir die beiden haben. Ein zufriedenes Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus, als ich den Kerl mitsamt Rucksack hochziehe und ihm diesen abnehme, während ich ihn am Arm festhalte. Gemeinsam gehen wir dann zurück zu Levi, der den anderen mit seinem Fuß auf den Boden festgepinnt hat.

„Ich habe dir doch gesagt, wer das ist und du die Klappe halten sollst! Der bringt uns jetzt bestimmt um!“ Fluchend versucht er sich aus meinem Griff zu befreien, scheitert aber daran und gibt schon nach wenigen Sekunden auf. „Scheiße…“, murmelt er leise und fängt an zu weinen. Na super. Die sind doch viel zu weich und viel zu jung, um Drogen verticken zu können? Wie sind die an das Zeug überhaupt drangekommen?

„Hör auf zu heulen, das ist ja peinlich“, knurrt der Kerl, der unter Levi liegt und bekommt direkt von ihm einen Schlag auf den Kopf. „Ich tue euch nichts, wenn ihr eure Lektion lernt und die Strafe zahlt. Verkauft meinetwegen eure Drogen, aber meldet es bei mir an. So schwer ist das nicht.“ Levi bleibt ruhig, ehe er aufsteht und die Waffe, die eben runtergefallen ist, entlädt. Das Magazin steckt er sich in die Jackentasche und schmeißt die leere Pistole wieder auf den Boden. „Bezahl ihn endlich“, brummt der eine und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Widerwillig steht der, der bis eben noch auf dem Boden lag, auf und klopft seine dreckigen Klamotten sauber. „Wie viel bekommen Sie?“, richtet er an Levi, wobei es in seinem Kopf wohl endlich Klick gemacht hat. „Zwanzigtausend Yen.“ Schnell hat er es aus seinem Portemonnaie geholt und Levi in die Hand gedrückt, sodass ich den Rucksack zurückgeben kann. Sofort wird er mir abgenommen, ehe die beiden auch schon panisch das Weite suchen.

„Das war komisch“, kommentiere ich die Situation und muss ehrlich sagen, dass ich es mir ganz anders vorgestellt habe. Sogar mit einer Schießerei habe ich gerechnet, aber mit zwei Amateuren, die wirklich gar nichts auf die Reihe bekomme haben? Das kam mir nicht in den Sinn. Und Levi hat den einen einfach mit einer Bewegung auf den Boden geworfen…

„Sowas passiert öfter. Gerade die jüngeren wissen noch nicht, wie sie sich richtig verhalten müssen.“ Levis Augen wandern zu mir, ehe ein leichtes Lächeln sein Gesicht schmückt. „Aber das hast du echt gut gemacht heute.“

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