Kapitel 70 - Davide

Davide betrat die Kneipe und entdeckte Marian sofort. Das Geld klimperte in seiner Tasche, als er zu ihm ging und sich neben ihn setzte. 

„Hey", sagte er und klopfte Marian auf die Schulter. Marian erwiderte den Gruß und strahlte ihn wie gewöhnlich an. 

„Danke für deine Hilfe bei meinem Referat. Ich habe es heute gehalten", berichtete er und Davide nickte. 

„Wie lief es denn?", erkundigte er sich, woraufhin er nur den Daumen nach oben streckte. Er lächelte, denn es freute ihn, dass er helfen konnte. 

„Und bei dir? Schaffst du es endlich, deine Masterarbeit fertig zu schreiben?", neckte Marian ihn, denn Davide hatte sich eine ganze Weile davor gedrückt, mit seinem Studium fertig zu werden. Warum konnte er gar nicht so genau sagen, vielleicht weil er ein wenig Angst vor der Veränderung hatte, die damit einherging. 

„Dieses mal kriege ich es hin. Ich habe gestern angefangen, die Einleitung zu schreiben", antwortete er und Marian nickte anerkennend. 

„Ich bin stolz auf dich", sagte er und auch wenn es albern klang, fühlte es sich gut an. Davide lachte, winkte dann die Kellnerin heran und bestellte sich sein übliches Bier. Er kannte die Kellnerin vom Sehen und sie lächelte ihm zu. Anscheinend wollte sie mit ihm flirten, doch er erwiderte ihr Lächeln nicht. 

„Hat sich anscheinend rumgesprochen, dass du auf Kellnerinnen stehst", sagte Marian leise und knuffte ihn in die Seite. 

„So ein Quatsch", erwiderte er und musste unwillkürlich an Duygu denken. 

„Ach ja stimmt, es sind eher Studentinnen seit Neustem", sagte Marian und hob den Finger, als sie ihm gerade eben erst wieder eingefallen, dass Davide ihm von Duygu erzählt hatte. 

„Hast du noch einmal was von ihr gehört?", fragte er dann ernster, doch bevor er antworten konnte, ließ sich Linda in Begleitung von Diana an ihrem Tisch nieder. Sofort richtete Marian seine Aufmerksamkeit auf Linda. 

Er war offensichtlich bei seinem Plan ihr näher gekommen noch nicht weit gekommen, denn sie begrüßte ihn nur und wandte sich dann Diana zu. Davide warf seinem Freund einen Blick zu, der Linda noch immer ansah. Als die Kellnerin wieder an ihren Tisch kam und ihm sein Bier brachte, stieß er mit Marian an. 

„Auf unseren Erfolg bei den Frauen, die wir wollen", sagte er leise, damit die Mädchen es nicht mitbekamen. Davide hätte sich beinahe verschluckt, musste dann aber zugeben, dass er recht hatte. 

Er wollte Duygu und es fiel ihm unendlich schwer, sie in dieser Zeit allein zu lassen. Zwar konnte er verstehen, dass sie sich nicht mit ihm über ihren Ex hinwegtrösten wollte, aber das bedeutete doch nicht, dass daraus nichts Ernstes werden konnte. Er würde sie in einer schwierigen Phase unterstützen, daran war doch nichts Falsches. 

Davide kramte sein Handy heraus und sah es erwartungsvoll an, als hätte Duygu auf einmal seine Handynummer und würde ihm schreiben. Mit einem Seufzen ließ er es auf den Tisch fallen und trank sein Bier. Auch wenn Duygu noch eine Weile brauchte, es lohnte sich, ihr diese Zeit zu geben, das spürte er irgendwie. Nicht, dass er groß Erfahrungen darin hatte, die Gefühle von Frauen einzuschätzen, aber sie war etwas Besonderes und sicherlich würde er es nicht bereuen, weiter bei ihr dran zu bleiben. Denn ganz offensichtlich schienen sie sich immer zufällig über den Weg zu laufen, als wollte eine übernatürliche Macht, dass sie zusammenkamen.

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