𝟑.𝟒 | 𝐀𝐝𝐥𝐞𝐫, 𝐁ä𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐅𝐮𝐜𝐡𝐬

Zarja erstarrte mitten in der Bewegung und spürte, wie sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Grisha?

Für den Bruchteil einer Sekunde war sie der festen Überzeugung ihn vor sich zu sehen, bis sich das Bild desjenigen, der rechts aus der Menge auf sie zugetreten war, neu zusammenfügte. Zu dem eines Fremden. Keine dunklen Augen, die sie anfunkelten, sondern ein bei diesem Licht undefinierbares Gemisch aus Grün, Braun und Grau, das herausfordernd, aber nicht unfreundlich glänzte. Keine wilden, schwarzen Locken, sondern mehr oder minder ordentliches rotbraunes Haar. Keine Narbe, außer einem hellen Schatten davon am Kinn.

Bei genauerer Betrachtung hatte der junge Mann kaum Ähnlichkeit mit Grigorij außer dem wohl ungefähr gleichen Alter von höchstens Anfang zwanzig. Nichts an ihm besaß diese Aura der Bedrohlichkeit und Verachtung. Seinen Gesichtszügen nahm ein hochgezogener Mundwinkel, der in jedem Moment zu einem richtigen Grinsen überzuleiten schien, sogar noch ihre Schärfe.
Auch unter den drei anderen, die sie nun bemerkte, die nur wenige Schritte entfernt zu ihnen hinübersahen und offenkundig Freunde des Fremden waren, befand sich kein Grigorij.

„Dieser Schlag", er ahmte ihre Bewegungen demonstrativ nach, „und erst dieser Tritt! Dem armen Kerl hast du ganz schön zugesetzt. Großartige Technik!"
„Ähm ... danke", brachte Zarja hervor, darum bemüht sich ihr Erstaunen, vielleicht sogar den warmen Hauch von Stolz, der sich in ihr regte, nicht anmerken zu lassen und noch viel weniger ihren Schrecken.

„Wirklich unglaublich für ein Mädchen."
„Für ein Mädchen?", wiederholte sie mit hochgezogener Augenbraue, in der Hoffnung, sie hätte sich verhört, und spürte dabei wie die Wärme in ihrem Brustkorb Kälte wich. Ich zeig dir gleich, was dieses Mädchen kann.

„Bist du doch, oder nicht? Eigentlich sollte ich wütend sein. Dank dir hab' ich zwei Kruna beim Wetten verloren." Ihm schien ihr nüchterner Ton nicht weiter aufzufallen; der fröhliche Ausdruck in seinem Gesicht war unverändert und wie in Erwartung eines längeren Gesprächs lehnte er sich gegen die Tribüne.
„Mein allerherzlichstes Beileid", blaffte Zarja und wollte bereits wieder verschwinden. Dass man mit diesem Geschäft irgendwelche merkwürdigen Bewunderer – wenn man ihn das nach dieser Beleidigung überhaupt nennen durfte – anziehen könnte, hätte sie bis heute nicht vermutet und sie hatte für dergleichen weder Zeit, noch Lust.

„Aber diesen Kampf zu sehen war mir jeden Malo wert. Werden wir gegeneinander antreten?", hielt sie der Fremde allerdings abermals auf.
Vermutlich musste ihr Blick wesentlich mehr von ihrem Unmut, und vielleicht immer noch etwas von dem Schock, der ihr seit der vermeintlichen Begegnung mit Grisha in den Knochen saß, verraten, denn der andere setzte gleich noch weitere Worte nach.
„Tut mir leid, wie unhöflich. Ich hätte mich vorstellen sollen. Orel. Zumindest heiße ich hier so." Sein Lächeln entblößte eine Reihe strahlendweißer Zähne. Zu allem Überfluss streckte er ihr auch noch seine Hand entgegen, die Zarja befremdet musterte.

Orel? Das ist das „Küken"?
Stanislau hatte mit seiner Einschätzung durchaus recht gehabt. Unter dem simplen weißen Hemd ließ sich zwar ein trainierter Körper erahnen, aber gegen Hünen wie Stamen wirkte Orel dennoch wenig bedrohlich. Dass sein Gesicht für einen Ort wie diesen wesentlich zu hübsch und unversehrt war, trug lediglich zu dem Eindruck bei, dass er ein Bürschchen aus besserem Hause war, das sich in seiner Abenteuerlust hierher verirrt hatte und sich selbst und seinen Freunden, die das Geschehen nun neugierig beobachteten, irgendetwas beweisen wollte.
Aber gut, das mochte täuschen. Schließlich traute ihr ebenso niemand zu, dass sie im Ring auch nur eine Chance hätte.

„Nein, ich kämpfe heute nicht mehr", antwortete Zarja, seine Hand ignorierend, die er ohne irgendeine Reaktion zu zeigen wieder zurückzog. Obwohl sie nach dieser freundlichen Begrüßung durchaus Lust gehabt hätte, ihre Unterhaltung in den Ring zu verlagern.
„Schade. Stimmt es, dass du hier ungeschlagen bist?"
Orels Freunde flüsterten einander grinsend etwas zu.
„Wenn man das so sagt." Sie zuckte mit den Schultern.

Sein charmantes Grinsen wurde breiter. „Ich mag Herausforderungen."
„Auf diese musst du verzichten. Ich bin mir aber sicher, die anderen hier sind gut genug, wenn du deinen Freunden beweisen willst, was für ein harter Kerl du bist, Orel", erwiderte Zarja kühl. Zunehmend wurde ihr die Arroganz dieses Jungen lästig. Was war denn heute nur los, dass man sie nicht in Ruhe lassen wollte? Erst Dima und jetzt er.

„Desja. Meine Freunde nennen mich Desja", korrigierte er sie. Wofür das Kürzel wohl stand?
„Wir sind keine Freunde."
Desja überging den Kommentar gekonnt: „Sicher, dass ich dich nicht umstimmen kann? Ich hab' noch nie gegen ein Mädchen gekämpft."
„Und ich nie gegen einen solchen Hohlkopf, aber man kann nicht alles haben." Zarja atmete zischend aus. „Hör mal, wenn du plaudern willst, bist du an der falschen Adresse. Im Ring schließt man keine Freundschaften. Und für deine Gegner empfehle ich dir bessere Prioritäten zu wählen."

Das waren dann auch der Worte genug, die sie an diesen eingebildeten Esel verschwenden wollte. Zarja machte auf dem Absatz Kehrt und stapfte die Stufen der Tribüne hoch.
„Na, dann vergiss wenigstens nicht auf mich zu wetten!", rief Desja ihr noch hinterher.

Im Nachhinein bereute sie, dass sie eben das vorhin erst getan hatte und hätte viel dafür gegeben, ihre Entscheidung zu ändern. Aber dummerweise machte Stas' keine Ausnahmen. Gewettet war gewettet und daran ließ sich nicht rütteln, auch nicht, wenn eine beliebte Boxerin und Bekannte darum bat. Ging es ums Geschäft, blieb er hartnäckig und hielt viel auf seine Pingeligkeit, denn alles andere würde ihm und seinem guten Ruf langfristig nur schaden. Demnach würde sie jetzt auch noch auf seinen Sieg hoffen müssen.

In ihrem Rücken hörte Zarja, wie Desjas Freunde in Gelächter ausbrachen.
„Gut gemacht. Die ist absolut verrückt nach dir."
„Richtiger Frauenversteher, was? Na hoffentlich hast du größeres Talent im Boxen."

„Oh großer Meister, bitte weihe uns in die Kunst ein, eine so grandiose Abfuhr zu erhalten!", rief einer theatralisch aus, was alle folgenden Worte in einer neuen Lachsalve erstickte.
„Ach, haltet doch die Klappe", zischte Desja gerade noch hörbar.
Zarjas auf ihn konzentrierte Sinne nahmen den dumpfen Satz, den sein Herz machte, wahr. Geschah ihm wohl ganz recht.

Seufzend ließ sie sich auf die Holzbank fallen. Hoffentlich erwies sich Desja als wenigstens halb so gut wie er sich fühlte, denn in seinem Fall war die Kresnitsa wenig erpicht darauf, mit ihren Kräften aushelfen zu müssen. Ein Grund mehr, warum sie üblicherweise auf nähere Bekanntschaft zu anderen Boxern verzichtete. Es brachte nichts als Ärger.

Mit einem strahlenden und selbstbewussten Lächeln sprang Desja in den Ring zu Tahir, den Stas' anscheinend noch hatte auftreiben können, sich seiner Sache offensichtlich mehr als sicher, obwohl sein Gegner mehr als einen Kopf größer und wesentlich breiter war.
Das kann ja mal was werden ...

Ein Gongschlag eröffnete den Kampf.
Mit unverhohlenem Stolz tänzelte Desja um Tahir herum, täuschte immer wieder Schläge vor, nur um auf den richtigen Moment zu warten. Man hätte meinen können, er wäre ein Raubtier, das mit seiner sich aufbäumenden Beute spielte. Bloß war noch in keiner Weise klar, wer hier wirklich Jäger und wer Gejagter sein sollte.

Tahir jedenfalls spielte nicht. Nur einmal ließ er sich von Desja täuschen, dann umkreiste er ihn mit einer gefährlichen Ruhe, die nur oberflächlich wie Irritation wirken konnte, bevor er viel schneller und wendiger als man es seinem muskulösen Körper zugetraut hätte, eine Wendung verzog und von der Seite zuschlug. Seine gewaltige Faust donnerte gegen Desjas Rippen und schleuderte ihn quer durch den Ring. Tahir ließ ihm keine Zeit, sich davon zu erholen, sondern überbrückte den Abstand augenblicklich, um nachzusetzen.

Die Menge tobte, als Fingerknöchel auf Wange trafen und sein Kopf zurückgeschleudert wurde.
Zarjas Finger krallten sich in den Stoff ihrer Hose, als könne sie damit das mehr als dumm gewettete Geld noch festhalten. Hätte seine Fähigkeit nicht wenigstens halb so groß sein können wie sein Mundwerk? Jetzt wäre der Moment gewesen, ihm zu helfen, doch dafür brauchte sie zumindest ... irgendetwas. Wie sollte das Publikum nicht Verdacht schöpfen, wenn Tahir ohne auch nur einen Schlag abzubekommen, plötzlich schlapp machte?
Komm schon, steh auf und kämpfe!

Nur ein einziger Treffer und sie könnte das Blatt noch wenden. Ihre Sinne streckten sich nach Desja aus, erahnten einen wild pochenden Herzschlag zwischen den anderen. Nicht ohne jede Mühe wandte sie sich davon ab, und versuchte, Tahirs aus den anderen zu filtern. Wenn sie ihm nun einen kleinen Stich versetzen würden; nur genug Energie aufwenden, um Desja eine Chance zu geben, wieder aufzustehen? Langsam schlossen sich ihre Kräfte wie eine unsichtbare Hand, um sein Herz ...

„Wie schade, ich fürchte, wir haben den Kampf bereits verpasst", vernahm Zarja nicht unweit von sich die Stimme des Grafen.
Für eine Sekunde wanderte ihr Blick die Reihen hoch, wo besagter durch eine Lorgnette enttäuscht auf das Geschehen im Ring hinabsah – und erstarrte dann dort. Neben Lisitsyn und dem blonden Offizier, der oben schon bei ihm gewesen war, saß eine junge Frau in schwarzer mit Brustschnüren verzierter Uniform ... mit einer Gruppe weiterer Männer in derselben. Auf dem dunklen Stoff prangte sichtbar das Sonnenrad. Die Kresniknina!

Als hätte sie sich daran verbrannt, wichen Zarjas Sinne von Tahirs Herz zurück.
„Nein, seht doch. Er steht wieder auf!", rief jemand aus.
Nun war es Zarjas Herz, das sich schmerzhaft zusammenzog und Angst durch ihren Kreislauf pumpte. Hatten sie ihre Magie bemerkt? Konnten sie das überhaupt?

Im Gegensatz zu anderen Kresniki hatte Zarja nie jemanden gehabt, der sie über die theoretischen Aspekte der Magie aufklären konnte. Für gewöhnlich sorgte sie sich auch nicht weiter darum, waren doch die einzigen anderen Magier, mit denen sie sonst zu tun hatte, schlichte Arbeiter in Jaromirs Fabrik, die von einem Wissen über ihre Kräfte wohl nicht weiter profitiert hätten. Im Übrigen ließen deren geringen Mächte ohnehin daran zweifeln, wie fein ihre Sinne für fremde Magie waren, wenn Zarja selbst davon ebenso wenig wahrnahm. Doch das war die Elite!

Und wenn sie wussten, was sie eben getan hatte, befand sich der Galgen plötzlich nur noch wenige Schritte entfernt. Der bloße Gedanke ließ die Welt um sie zu einem einzigen wirren Chaos verschwimmen. Einige Sekunden lang meinte sie wieder schmale Lichtstreifen durch den Holzboden auf sie hinabfallen sehen, die als einzige die erstickende Dunkelheit durchbrachen; die schmerzhaft gegen ihre Lippen gepresste Faust zu spüren, die ihre Schreie erstickte, damit sie sich nicht zu jenen über ihr mengen konnten, während eine Stimme ihr immer wieder „Es ist nur ein Alptraum" zuflüsterte. Damals, als sie diesem Schicksal entgangen war ...
Mit aller Macht schob Zarja die Bilder beiseite. Nur ein Alptraum ... nicht real, versuchte sie sich zu besinnen.

„Was für ein Schlag! Der Junge ist nicht schlecht, was meinen Sie, Draganov?", durchdrang die vertraute Stimme des Grafen den dunklen Nebel ihrer Gedanken und zwang sie in die Wirklichkeit zurück, wo keine Finsternis herrschte, niemand schrie und keiner sie daran erinnerte, dass all das gar nicht existierte.
„Beeindruckend, ja."

Mit erzwungener Ruhe beobachtete sie die anderen. Keiner der Kresniks sah in Zarjas Richtung, zu ihrer Erleichterung, doch im nächsten Moment trafen sich ihre Blicke mit denen des blonden Offiziers. Etwas an ihrem, wie sie die Gruppe anstarrte, hielt seinen fest, der sonst vielleicht, ohne ihr oder den anderen Zuschauern weiter Beachtung zu schenken, weitergewandert wäre.

 Für einen Herzschlag regte sich keinerlei Emotion in den braunen Augen, ehe sich die dunklen Brauen darüber ein wenig zusammenzogen und sie sich schlussendlich zu Schlitzen verengten. Dieser Blick schien durch sie hindurch direkt in ihre Gedanken zu dringen, als wäre das, was ihn davon trennte, nicht mehr als ein dünner Schleier. Zarja hielt den Atem an. Er weiß es!

Vermutlich wäre es das Klügste gewesen, sich abzuwenden, um nicht weiter Aufmerksamkeit zu erregen, doch diesmal war es sein Blick, der ihren nicht loslassen wollte und sie mit so bohrender Eindringlichkeit musterte, dass ihr keine Wahl blieb, als in dieser Position zu verharren.

„...Draganov?"
„Ich fürchte, er hört Sie nicht", antwortete eine Frauenstimme spöttisch, „er ist zu versunken in den Ausblick."
Plötzlich wandte sich der Offizier ab und befreite sie damit vollends aus ihrer Starre, die nur wenige Sekunden oder Minuten gedauert haben mochte. Aufatmend richtete Zarja ihren Blick wieder nach vorne, streifte damit bloß noch die Kresnitsa, deren rote Lippen sich zu einem kleinen, bösen Lächeln verzogen hatten, damit allerdings Draganov bedachte und sie selbst ignorierte.

Ohne weiter darüber nachzudenken und Draganovs Antwort zu hören, sprang Zarja auf und bahnte sich ihren Weg durch die protestierende Menge. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, wie Desja sich auf Tahir stürzte. Diesmal schien es ihm zu gelingen seine Wendigkeit zu seinem Vorteil zu nutzen, denn er entschlüpfte den Angriffen des anderen Boxers, schlug dafür selbst umso härter zu.

Als sie das untere Ende der Tribüne erreicht hatte, beförderte er Tahir gerade zu Boden und stürzte sich auf ihn. Ein Schlag sauste auf sein Gesicht nieder. Ein zweiter. Den dritten unterbrach ein Gongschlag, der Desjas Faust in der Luft verharren ließ.
„Orel gewinnt!"

Vor wenigen Minuten war dieser noch unsichere Sieg ihre einzige Sorge gewesen, nun musste Zarja sich sogar daran erinnern, dass es etwas Gutes hatte, kein Geld verloren zu haben. Allerdings verfolgte sie das Gefühl eben die Schlinge um ihren Hals oder das kalte Beil an ihrer Haut gespürt zu haben weiterhin und überschattete jede echte Freude. Sie wollte nichts weiter als ihren Gewinn abholen und dann schleunigst von hier zu verschwinden.
Wahrscheinlich war es Paranoia. Nein, ganz sicher war es das. Erst der kleine Dima, dann Grigorij und jetzt das ... 

Dima! Vielleicht hatten er und seine Ähnlichkeit zu dem Jungen aus ihrer Kindheit, diese Lawine in ihrem Inneren ins Rollen gebracht. Vielleicht hatte dieser winzige Blick in die Vergangenheit gereicht, all den anderen Erinnerungen wieder Tür und Tor zu öffnen. Etwas, das Zarja nicht nur nicht brauchen konnte, sondern das auch überaus gefährlich war. Hätte sie die Wahl zwischen Paranoia oder einer Horde Kresniknina-Soldaten im Nacken, wählte sie trotzdem mit Freuden ersteres. 

Glücklicherweise schien niemand sie verfolgt zu haben oder ihr weiter Beachtung zu schenken.
Kein Risiko eingehen. Du greifst dir deinen Gewinn und verschwindest.
„Du hattest Recht! Meine Güte, wie machst du das, Mädchen? Ich hätte dem Küken keine Minute im Ring gegeben", begrüßte sie Stas'.
„Muss mein unfassbares Glück sein." Zarja zwang ein freches Grinsen auf ihre Lippen und griff schon nach den Geldscheinen, als sie Desjas Stimme hörte.
„Du hast es also getan?"

Mit hochgezogener Augenbraue wandte sie sich dem Mann zu, der die Spuren seines Kampfes mit sichtlichem Stolz trug. Sein Haar war zerzaust, Schweiß glitzerte auf seiner Haut und auf einer Wange hatte Tahirs Faust eine Schramme hinterlassen hatte. Von seiner vorherigen Enttäuschung war er dagegen geheilt. Offensichtlich hatte er sich einen kurzen Moment des Ruhms erhascht, denn um ihn versammelte sich mit seinen Freunden, die Zarja schon kannte, ein Grüppchen junger Männer und Frauen – und Desja schien sich nur zu gerne in diesem zu sonnen.

„Nach deiner netten Empfehlung hätte ich's mir gerne anders überlegt."
„Tut das weh?", fragte eines der Mädchen und streckte seine Finger nach Desjas Wange aus.
„Ein echter Boxer kennt keine Schmerzen", erwiderte er mit dunkler Stimme und entlockte Zarja damit ein Augenrollen. Gewonnen hin oder her, er blieb ein Hohlkopf.

„Wie mutig!" Das schon leicht betrunkene Mädchen kicherte begeistert.
„Ach", Desja lächelte bescheiden, „das eben war doch gar nichts. Wenn ich euch erst von meinen anderen Gegnern erzähle ..."
„Oh bitte, bitte!"
„Nun, wenn ihr es wollt. Die Getränke gehen auf mich. Kommst du mit hoch?" Der Held der Stunde – oder für einige wohl nur Minute – wandte sich noch einmal an Zarja.

„Nein, danke, das ist sicher nichts für Mädchen. Aber herzliche Gratulation zum Sieg. Und, großer Kämpfer, vergiss bei deinen Märchengeschichten nicht ein bisschen Wahrheit übrig zu lassen."

Sie lächelte ihm noch einmal süßlich zu, griff nach dem Geld und verschwand dann ohne ein weiteres Wort durch den Hinterausgang nach draußen, mit dem beunruhigenden Gefühl eines eisigen Blickes in ihrem Rücken.

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A N M E R K U N G E N

und da haben wir nach Bär und Fuchs auch schon unser Küken...äh unseren Adler, mein ich natürlich. Ich weiß, dieser kleine Witz war schon in der Geschichte nicht witzig, aber ich konnte nicht anders.
Was haltet ihr von Desja?

Ich weiß, er ist...er. Aber das Zauberwort lautet ✨Charakterentwicklung✨... und bis dahin kann er dafür schön von Zarja stellvertretend für alle YA-Fantasy-Charaktere (aka love interests der Prota) seiner Art geroastet werden :'D

Wie immer freu ich mich auf eure Gedanken, Meinungen, Kritik,... Lasst einfach alles davon in den Kommentaren :D

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