SLaRe in "The Maze Runner" 2

Das ist mit einem Wordcount von genau 2300 Wörtern schon wieder extrem lang und es tut mir leid. Mir macht das Schreiben einfach richtig viel Spaß, was dazu führt, dass ich meine eigentliche Grenze von 1000 Wörtern vergesse. Ich hoffe, es ist nicht ganz so schlimm für euch. Vor allem für dich dschaesmin :)
~ Jana;)
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Teil 2 - Eingliederung des Frischlings

*Cassandras (=der neue Frischling) POV*
Erst vor ein paar Tagen war ich hier auf der Lichtung angekommen. Während meiner kurzen Zeit hier hatte ich mich mit Bree angefreundet, einer unerfahrenen Läuferin, die zwei Monate vor mir hergekommen war. Vor kurzem hatte man ihre Schnelligkeit und Wendigkeit entdeckt, weswegen sie zur Zeit von Ella auf ihre Aufgabe als Läuferin vorbereitet wurde. Mit Ella hatte ich seit sie mir hier alles gezeigt hatte, nicht mehr wirklich geredet. Allerdings redete ich kaum mit jemandem außer Bree.
Bree war auch dabei gewesen, als mir plötzlich einfach so mein Name wieder eingefallen war. Cassandra.
Trotzdem nannte mich so ziemlich jeder noch Frischling, was aber laut Bree normal war. Erst wenn ein Neuer hochkam, würde ich von diesem Namen erlöst werden.
Heute war ein großer Tag für mich.
Gerade standen Bree und ich vor dem Versammlungsraum, indem die verschiedenen Hüter, von jedem Bereich der weibliche und der männliche Hüter, gerade eine Versammlung abhielten und sich berieten welchen Job ich bekommen sollte.
Und das war etwas großes, denn Änderungen wie in Brees Fall gab es nur selten.
Ich hatte absolut keinen Schimmer was das Ergebnis betraf. Bree hatte mir erzählt, dass Ella meine Schnelligkeit als durchschnittlich betitelt hatte und ich war auch nicht besonders gut in anderen Dingen.
Eigentlich hatte ich nirgendwo ein besonderes Talent gezeigt.
Vermutlich würde ich als Schwapper enden. Das waren die Leute, die die Drecksarbeit machten. Die Arbeit, auf die keiner Lust hatte - Alles sauberzumachen.
„Was seid ihr denn für Langweiler?", riss eine ungläubige Stimme mich aus meinen Gedanken, die ich als Lydias abstempelte.
Als Bree und ich uns umwandten, erblickten wir Lydia, Belle und Carol.
„Was?", fragte ich verwirrt.
„Ich glaube, ich habe noch nie jemanden getroffen, der bei so einer Versammlung nicht gelauscht hat.", erklärte Lydia. „Ihr seid wahrscheinlich auch die Art von Menschen, die sich beim Essen holen nicht vordrängeln und die aufstehen und arbeiten, wenn man es ihnen sagt. Solche Menschen sind mir echt unheimlich."
Belle und Carol nickten zustimmend und Carol grinste amüsiert.
„Na, ihr könnt ja gerne weiter dir braven Mustervorzeigelichter spielen, aber ich will wissen, ob ich eine weitere Möglichkeit habe, einen Griever zu kriegen.", meinte Lydia und drückte sich an uns vorbei.
Carol folgte ihr mit erhobenem Haupt. Wie konnte jemand nur durchgehend so elegant durch die Gegend stolzieren?
Sie trug nichts Besseres als alle Anderen und sie schien sich auch nicht sonderlich Mühe mit ihrem Auftreten zu geben, aber sie sah einfach immer grazil und hübsch aus.
Langsam verstand ich, warum sie das "sympathische Flittchen" war.
Belle lächelte uns unschuldig an, bevor sie sich ebenfalls an Bree und mir vorbei mogelte und sich neben Carol und Lydia vor den Holzwänden aufstellte.
Durch die dünnen löchrigen Wände aus Stöcken konnte man vermutlich alles genau hören, wenn man nah genug dran war.
Meine Neugier siegte zeitgleich wie Brees und wir schlichen zu den Anderen.
Wie erwartet konnte man alles gut verstehen, weil jeder da drinnen deutlich sprach.
„Ein Läufer kann sie unmöglich werden!", erklärte Ellas Stimme gerade entschlossen. „Sie ist in den Bereichen, die ein Läufer benötigt, kompletter Durchschnitt und würde keinen Tag im Labyrinth überstehen. Und ihre Ausdauer ist eine Katastrophe."
„Das stimmt.", meinte auch Minho. „Sie stirbt schon halb, wenn sie jemandem schnell eine Nachricht überbringen muss. Sie kann keinen Tag am Stück im Labyrinth rennen, so wie wir es müssen."
Bree neben mir prustete leise, doch sie riss sie schnell zusammen. Irgendetwas schien daran anscheinend sehr witzig zu sein, denn sie grinste echt gruselig.
Auch Carol und Lydia grinsten leicht.
Belle und ich wechselten einen verwirrten Blick.
Vielleicht war das einfach ein Läufer-Insider.
„Baumeister kann sie auch nicht werden. Die hat Arme wie der Stängel einer Blume. Sie würde nur im Weg stehen.", ergänzte Gallys mürrisch. Irgendwas sagte mir, dass der männliche Hüter der Baumeister nicht leicht zu beeindrucken war.
„Pff, du stehst doch auch nur im Weg rum.", kommentierte seine weibliche Kollegin Rachel verächtlich. An ihren schnippischer Ton gegenüber Gally hatte ich mich schon gewöhnt. „Du stehst doch immer nur rum und erteilst Befehle. Nebenbei regst du dich noch darüber auf, was für ein Schwachkopf Thomas eigentlich ist und das Belle dir mit ihrer "dümmlichen Träumerei" auf den Sack geht. Cassandra wäre wahrscheinlich sogar hilfreicher als du."
„Du gehst mir übrigens auch auf den Sack.", zischte Gally. „Nur für den Fall, dass dir das noch nicht aufgefallen ist."
„Das ist mein Zweitjob, Gally, mit dem ich übrigens immer noch mehr Arbeit leiste als du als Baumeister.", erwiderte Rachel trocken.
Rachel war eigentlich nicht besonders schlagfertig. Sie war nicht komplett hilflos, wenn es um Diskussionen ging, aber sie war nunmal auch kein besonderes Talent in Sachen Schlagfertigkeit. Sie setzte normalerweise eher auf aggressive Erwiderungen und Beleidigungen als auf schlaue und raffinierte Konter. Was das anging hatte Joanna, die Hüterin der Sanis, eher die Nase vorn. Und zwar mit Abstand.
Aber manchmal hatte Rachel in Bezug auf Gally auch fiese Konter parat. Selten, aber immerhin oft genug, um Gally hin und wieder die Sprache zu verschlagen und ihm dadurch einen Dämpfer zu verpassen.
Wer weiß schon, wie arrogant Gally jetzt ohne diese regelmäßigen Konter wäre.
„Joanna, was denkst du?", unterbrach Newts Stimme die Streiterei der zwei Baumeister-Hüter.
Joanna war, wie ich bereits erfahren hatte, die einzige Hüterin, die die Sanis hatten. Aber die waren auch nur drei Sanis insgesamt. Wie bescheuert würde sich derjenige wohl fühlen, der kein Hüter war, wenn es zwei Hüter geben würde.
„Weiß nicht.", antwortete Joanna vage. „Sie ist ganz okay, ich denke man könnte sie ausbilden. Und darauf wird es auch hinauslaufen, weil sie sonst keinerlei Talente aufweist."
Na danke auch.
„Ja, das glaube ich auch. Ich will echt nicht schlecht über sie reden, aber Cassandra wurde in den paar Stunden, in denen sie mit den Tieren gearbeitet hat, dreizehnmal von verschiedenen Tieren grundlos angegriffen. Dreizehnmal!", erzählte Winston, der männliche Hüter der Schlitzer, mit fassungslosem Unterton.
Oh ja, daran erinnerte ich mich noch gut...
„Und sie konnte die Tiere nicht mal abwehren, also kann sie sie ganz sicher auch nicht schlachten.", ergänzte Winston.
Gally grummelte irgendetwas unverständliches.
„Nur weil sie keine Tiere abschlachten will, heißt das nicht, dass sie ein Weichei ist, Gally.", entgegnete Ella genervt. „Ich kann auch keinen Tieren wehtun und ich bin Hüterin der Läufer, wenn ich dich daran erinnern darf."
Gally glaubte also, ich sei ein Weichei. Langsam verstand ich, warum jeder ihn hasste.
„Naja, streng genommen bist du nur Hüterin, weil Carol und Lydia keine Lust auf den Posten hatten, Bree zu jung ist und es sonst keine weiblichen Läuferinnen gibt. Du bist wirklich kein besonderes Talent, Ella, in keinem Bereich.", meinte Gally abfällig.
„Ella hat immer noch mehr Talente als du. Wahrscheinlich hilfst du deswegen nicht beim Bauen, sondern lästerst stattdessen über alle möglichen Lichter. Und solltest du nochmal sowas zu Ella sagen, solltest du wissen, dass ich gute Freunde bei den Schlitzern habe. Und ich hab selber auch kein Problem damit Tieren oder Gallys wehzutun, anders als Ella und Cassandra.", verteidigte Joanna Ella mit beunruhigend ruhigem Ton.
„Danke, Joanna.", hörte ich Ella leise flüstern. Anscheinend standen die zwei nahe an uns dran, denn sie flüsterte es sehr leise, doch ich verstand sie trotzdem.
In den paar Tagen, in denen ich jetzt schon hier war, hatte ich bereits mitbekommen, dass Belle, Ella, Joanna, Mariah, Rachel und Lydia quasi eine Einheit waren. Dass Joanna Ella verteidigte war also vollkommen vorhersehbar. Sie waren alle sechs wie Schwestern und nannten sich selbst SLaReP.
Bree hatte mir erzählt, dass sich die sechs daran erinnerten, dass sie sich bereits vor dem Labyrinth so genannt hatten, aber dass keiner von ihnen wusste, warum oder wofür die Abkürzung stand.
Aber wer sich gegen eine von SLaReP stellte, stellte sich praktisch gegen alle sechs und jede hatte laut Bree eine bestimmte Eigenschaft oder ein bestimmtes Talent, mit dem man sich besser nicht anlegte.
Bei Joanna war das unübersehbar ihre Schlagfertigkeit und ihre Direktheit, mit der sie ihre Meinung lebte.
Bei Rachel war es ihre Aggressivität und die Tatsache, dass sie relativ nachtragend war. Gally würde sie diese Bemerkung über Ella nie verzeihen.
Bei Mariah war es die Position und Macht, die sie dadurch hatte. Sie war nicht ohne Grund die weibliche Hüterin der Lichter. Jeder mochte und respektierte sie. Wer sich mit ihr anlegte, legte sich mit der gesamten Lichtung an. Sogar die Tiere mochten sie. Vor zwei Tagen hatte Gally einen abfälligen Kommentar über sie gemacht und, als hätte sie es verstanden, war eine Ziege auf ihn losgegangen.
Was Belle und Ella so "gefährlich" machte, wusste ich noch nicht. Beide schienen mir nicht wie Personen, die irgendwie bedrohlich werden konnten. Deswegen hatte es mich auch überrascht zu hören, dass Ella eine Läuferin war. Ella war nämlich auch für mich eine pure Definition von Durchschnitt. Sie konnte praktisch unsichtbar werden, wenn sie wollte. Das Einzige, was mir an ihr überdurchschnittlich erschien, war ihre Tollpatschigkeit. Denn die hatte ich trotz meines kurzen Aufenthalts hier schon zu Genüge kennengelernt. Ständig stolperte sie über Dinge, rannte gegen Türstöcke und tiefhängende Äste und tat sich weh. Joannas Hauptpatient war wahrscheinlich sogar Ella. Gally und so manch anderer benahm sich ihr gegenüber deswegen sogar spöttisch, doch Ella reagierte nie angemessen darauf. Sie ignorierte meistens die Blicke, die sie bekam. Bree glaubte, dass sich insgeheim die meisten Lichter über sie lustig machten. Aber ich hoffte, dass sie falsch lag, denn Ella konnte nichts für den Tollpatsch in sich. Bree hatte mir erklärt, dass dieser amüsante freundliche Tollpatsch nur die eine Seite von Ella war. Aber die andere zeigte sich scheinbar im Labyrinth. Bree hatte mir nie genaueres erzählt, aber anscheinend gab es da eine Seite an Ella, die kaum jemand kannte.
Belle... Was man bei Belle als "bedrohlich" sehen konnte, war mir noch nicht so genau klar. Aber vermutlich war es genau das. Niemand schien sie genau zu kennen, niemand kannte ihre Gedanken. Man hatte manchmal sogar den Eindruck ihre Träumerei sei nur ein Scheinbild. So als würde sie nur aus einem Grund so tun.
Belle verunsicherte mich zugegebenermaßen ein bisschen. Bree hatte mir erzählt, dass sie eine gute Schauspielerin war. Vielleicht war das ihre Waffe.
„Du drohst mir, Joanna?!", fragte Gally fassungslos. „Alby, da-"
„Sei still, Gally.", unterbrach Albys Stimme ihn ruhig. „Ella ist Hüterin, weil sie ihren Job gut macht. Bei Versammlungen benimmt sie sich zumindest vorbildlich und schätzt Frischlinge sachlich und unvoreingenommen ein. Das ist etwas, das weder Carol und Lydia können noch ist es etwas, das Bree können wird. Ellas Begabung als Läuferin ist nur im Labyrinth wichtig und nicht hier auf der Lichtung. Es ist unwichtig, ob Carol oder Lydia eventuell bessere Läuferinnen sind, denn auf einer Versammlung wie dieser könnten sie die Läufer nicht vertreten. Und sie würden einen Frischling schlecht reden, wenn sie ihn nicht mögen. Carol, Lydia und Bree sind zweifellos gute Läuferinnen, vielleicht auch bessere Läuferinnen als Ella, aber als Hüter wären sie ungeeignet. Was mich daran erinnert, dass ich einen neuen männlichen Hüter der Baumeister ernennen sollte."
Lydia neben mir nickte leicht. „Als Hüterin wäre ich wirklich unbrauchbar.", murmelte sie leise. „Außerdem will ich echt nicht gezwungen sein, ständig vorbildlich zu sein. Ella kann einem eigentlich nur leidtun."
Carol nickte zustimmend. „Und Gally sollte wirklich ausgewechselt werden.", ergänzte sie mit gesenkter Stimme.
„Kommen wir zurück zum Thema.", meldete sich Mariah zu Wort. „Welchen Job soll Cassandra denn nun bekommen?"
„Sie war mir gestern eine große Hilfe beim Kochen.", meldete Bratpfanne sich zu Wort.
„Oh wow. Normalerweise steht dir doch jeder nur im Weg.", kommentierte Joanna überrascht.
„Ja, ungefähr so wie Gally meiner guten Laune immer im Weg steht.", knurrte Rachel.
Bratpfanne ignorierte den Kommentar. „Ich weiß. Aber Cassie denkt genauso wie ich und deswegen ergänzen wir uns gut. Und es wäre doch gut, wenn es einen zweiten Koch gäbe."
„Okay, Frischling. Genug gelauscht. Stell dich zurück. So wie das klingt, wird die Besprechung gleich vorbei sein und du willst doch nicht beim Lauschen erwischt werden.", flüsterte Lydia und wedelte mit ihrer Hand in meine Richtung. „Glückwunsch, kleiner Koch."
Damit huschte sie davon und Carol und Belle folgten ihr genauso lautlos.
Bree und ich staksten weniger schnell und extrem auf unsere Schritte bedacht zu unserem ursprünglich Platz zurück.
„Freust du dich?", fragte Bree. „Auf deinen Beruf, meine ich."
„Joa.", erwiderte ich nur vage.
In den Moment ging die Tür zum Besprechungsraum auf und Ella winkte mich heran.
Bree drückte noch einmal kurz meine Hand, dann lief ich allein auf Ella zu.
Als ich vor ihr stand, zwinkerte sie mir zu. „Wenn du das nächste Mal lauscht, solltest du Carol und Lydia klarmachen, dass sie leiser kommentieren sollten.", raunte sie mir zu, bevor sie mich in den Raum schob.
Gab es etwas, dass Ella nicht mitbekam?
Vielleicht war es ja das, was sie bedrohlich machte?
Ich schob den Gedanken beiseite und sah mich unsicher im Raum um.
Mariah und Alby lächelten warm.
Ella schob mich seufzend weiter in den Raum. „Wir sagen dir nur deinen Beruf, Cassie. Nicht deinen Todestag.", flüsterte sie mir so leise zu, dass es vermutlich niemand sonst hören konnte.
Dann ließ sie mich los und stellte sich neben Joanna, wo sie wahrscheinlich schon vorhin stand. Direkt dort nur auf der anderen Seite der Wand hatten wir vorhin gelauscht.
„Cassandra, wir machen es kurz: Wir haben beschlossen, dass du als Koch arbeiten wirst. Trotzdem wirst du dich in deiner Freizeit auch ein wenig anderweitig einbringen müssen, aber das weißt du vermutlich schon. Bratpfanne wird dich gleich mitnehmen, denn es wird Zeit, dass Abendessen zu kochen.", erklärte Alby.
Bratpfanne löste sich aus den Hütern und kam auf mich zu. „Komm, Cassie."
Ich folgte ihm zur Tür.
„Versuch nichts abzufackeln.", brummte Gally noch, dann war ich draußen.
„Könntest du Gallys Essen vielleicht vergiften?", rief Rachel mir noch hinterher.
Ich grinste schief und lief weiter. Rachels Bitte würde ich wohl kaum erfüllen können.

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