SLaRe in einer WG (feat. Pauline)

Als ich nach der Uni nach Hause kam, wollte ich mich einfach nur auf das Sofa schmeißen und mich gar nicht mehr bewegen. Doch kaum dass ich die Tür geöffnet hatte, schallte mir Lärm entgegen. Und irgendetwas roch verbrannt.
Alarmiert warf ich meine Tasche in die Ecke und jagte den Flur entlang zur Küche. „Bitte, sag mir nicht, dass Anna unbeaufsichtigt in der Küche ist!", rief ich laut.
In der Küche wartete ein riesiges Chaos auf mich. Ich erblickte Anna und Sarahs zwei Hunde Lucy und Amy. Alle drei voller Mehl und Anna hatte sogar ein Ei im Haar. Mit einem aufgebrachten Schnauben pfefferte Anna gerade einen kohlrabenschwarzen pfannkuchenähnlichen Gegenstand in den Mülleimer.
„Was tust du da? Sind das deine Mordgegenstände, um uns zu beseitigen?", fragte ich fassungslos, während ich mich in der schmutzigen Küche umsah.
Erschrocken wirbelte Anna herum. Mit der Pfanne in der Hand sah sie sehr bedrohlich aus.
Lucy und Amy kamen zu mir und begrüßten mich, in dem sie mich überall abschlabberten. Das machten sie sowieso bei jedem. Immer.
„Warum bist du schon zu Hause?", fragte Anna.
„Ähm. Es ist Mittwoch, Anna. Da komme ich immer so heim.", erinnerte ich sie, während ich versuchte Lucy und Amy vom Mehl zu befreien. „Wo sind die anderen? Und warum bist du überhaupt in der Küche? Du weißt, dass das... keine besonders gute Idee ist."
„Lea und Jasmin sind einkaufen gegangen, Sarah ist noch in der Uni und Pauline... keine Ahnung, wo die ist.", antwortete Anna. „Ich wollte euch mit Pfannkuchen überraschen."
„Wohl eher mit einem riesigen Brand.", entgegnete ich trocken und seufzte. Ich warf einen Blick auf den Teig und erstatte. „Warum ist der Teig blau? Was zur Hölle hast du gemacht? Lebensmittelfarbe reingeschüttet? Bitte sag mir, dass du Lebensmittelfarbe reingeschüttet hast!", meinte ich verzweifelt.
Anna schüttelte den Kopf. „Soll das nicht so aussehen?"
„Mein Gott, Anna, hast du noch nie einen Pfannkuchenteig gesehen? Was hast du da bitte rein gemacht?", fragte ich und roch an dem Teig.... Ew.
„Ich weiß es nicht mehr. Ich hab das Rezept verloren, also habe ich es so gemacht, wie ich es für richtig gehalten habe.", antwortete Anna.
„Mach das nicht, okay?", bat ich sie und schüttete den Teig in den Abfall, wo schon zahlreiche verbrannte Exemplare warteten. Ich hörte, wie die Haustür aufging und jagte in den Flur. Erleichtert fiel ich Sarah um den Hals. „Endlich! Du musst mir helfen!" Sarah sah vollkommen überrumpelt aus und mir wurde klar, dass ich gerade wie ein Klammeräffchen an ihr dran hing. Schnell ließ ich sie los. „Du musst Lucy und Amy ent,mehl'en."
Verständnislos sah sie mich an. Ihr Blick war so ein „Geht's-dir-gut-oder-soll-ich-dich-in-die-Klapse-bringen"-Blick. „Bitte was?"
In dem Moment kamen die Hunde schon um die Ecke und begrüßten ihr Frauchen stürmisch.
Sarahs Blick wurde misstrauisch, verwandelte sich dann aber in einen „Was-habe-ich-eigentlich-erwartet"-Blick. „Erklär es mir später, aber ich gehe von einem typischen "Anna und Küche"-Vorfall aus."
Ich nickte nur und Sarah verschwand mit den Hunden im Bad.
Ihr Seufzen klang nicht weniger verzweifelt als meins.
„Und du, Anna...", wandte ich mich an Anna. „... gehst bitte duschen."
Anna nickte und lief davon ins zweite Bad.
In dem Moment ging die Wohnungstür erneut auf. „Ich brauch ein Messer. Und Ronja, Camillo bilde ich zur Kampfratte aus.", informierte mich Pauline, kaum dass sie einen Fuß in der Wohnung hatte.
Perplex sah ich sie an. „Was ist heute nur los?"
Pauline stapfte an mir vorbei in die Küche „Wow. Hattet dir ein Kampf? Ohne mich? Oder habt ihr eine Bombe ausprobiert? Ohne mich? Egal, was es war, warum habt ihr mich nicht geholt?"
„Anna hat nur gekocht.", erklärte ich.
Ein fast schon gruselig teuflisches Grinsen erschien auf Paulines Gesicht. „Wo sind die Ergebnisse? Damit kann ich Leute langsam und qualvoll vergiften und umbringen!"
„Wen willst du überhaupt umbringen? Und warum?", fragte ich überfordert.
Pauline zuckte mit den Achseln, während sie ein großes Fleischmesser aus einer Schublade zog. „Ach nur so ein paar Missgeburten, die ein bisschen zu oft irgendwo dagegen gelaufen sind. Wie zum Beispiel... DIE SCHEISS PROFESSOREN AN DER UNI!"
Erschrocken zuckte ich leicht zurück. Egal, wie lang man schon mit Pauline zusammen lebte, man gewöhnte sich vermutlich nie völlig an ihre Art. Außer vielleicht Sarah. Aber die haben auch die gleichen merkwürdigen Mordgedanken. Denn Sarah war mit Pauline komplett anders, als mit Anna. Wenn sie und Pauline die Köpfe zusammensteckten, bekam ich Angst, wer wohl ihr nächstes Opfer war, während ich bei Sarahs Verhalten gegenüber Anna einen Niedlichkeitsanfall bekam. „Okay, was haben sie jetzt schon wieder getan?"
„Ihre Existenz ist schon schlimm. Aber dass sie sich dann auch noch ans Pult stellen und irgendeine Scheiße reden und mich damit langweilen, ist echt das Schlimmste. Und dann kündigen sie am Ende der Stunde eine Klausur an, die über alles geht, bei dem ich nicht zugehört habe!", erwiderte Pauline, während sie wild mir dem Messer rumfuchtelte. Ich trat sicherheitshalber einen Schritt zurück.
Ich hob belustigt die Augenbrauen. „Du hörst nie zu."
„Korrekt.", erwiderte Pauline. „Aber hätten sie die Klausur früher angekündigt, hätte ich wenigstens versucht nicht einzuschlafen." Gespielt dramatisch hob sie das Kinn an und rümpfte die Nase. „Jetzt entschuldige mich bitte, ich muss Morde planen."
Und damit huschte sie davon. Wenige Sekunden später knallte die Tür von Paulines und Sarahs Zimmer zu. Ich seufzte nochmal tief. Das gefühlte tausendste Mal an diesem Tag. Pauline würde ihre Pläne sowieso nicht durchführen. Das tat sie nie. Anscheinend waren ihr es diese Morde doch nicht wert, im Gefängnis zu schmoren.
„Was zur Hölle ist hier schon wieder los?", hörte ich Leas entsetzte Stimme.
Sie und Jasmin standen jetzt in der Tür, Lea mit zwei Einkaufstüten, Jasmin mit einer und einer Laugenstange in der Hand, von der sie sich gerade ein Stück in den Mund schob.
„Anna und Küche, Hunde voller Mehl, Pauline mit Messer in ihrem Zimmer.", murmelte ich.
Jasmin schien davon komplett unbeeindruckt. Sie stellte die Einkaufstüte ab und ließ sich auf einen Stuhl am Esstisch fallen. Dann schenkte sie sich ein Glas Wasser ein.
Lea dagegen kam mir wie der einzige helfende Mensch hier vor. Endlich war ich nicht mehr allein mit potenziellen Mördern und gemeingefährlichen 5-Sterne-Köchen. Und einem Mädchen, das gerade genüsslich auf ihrer Laugenstange herum kaute und sonst nichts tat.
„Okay, Jasmin, Ronja, räumt die Küche auf!", meinte Lea. „Ich versuche, das Messer aus Paulines Händen zu bekommen."
„Warum muss ich die Küche aufräumen? Ist doch Annas Problem.", maulte Jasmin.
Ich war so kurz davor, einfach schreiend aus dem Haus zu rennen und die Nacht unter einer Brücke zu verbringen. „Jasmin... Bitte."
Jasmin grummelte ein bisschen vor sich hin, sagte aber nichts mehr.
Lea lief aus dem Raum, während Jasmin und ich begannen die Küche aufzuräumen.
Während ich die Rührschüssel abwusch, räumte Jasmin Zucker und so wieder in den Schrank zurück.
Plötzlich war Jasmins Hand vor meinem Gesicht. „Boop.", machte sie und stupste meine Nase an.
Genervt sah ich sie an. „Wenn ich da jetzt Mehl habe..."
Jasmin grinste breit und im nächsten Moment strich sie mit ihrem Finger über mein ganzes Gesicht.
Ich atmete scharf ein und versuchte sie nicht zu packen und zu schütteln. Eigentlich war ich nicht leicht reizbar, aber nach einem anstrengendem Tag in der Uni nach Hause zu kommen und sowas zu erleben, war hart.
Im nächsten Moment leerte ich die mit Wasser und Teigbrühe volle Schüssel über Jasmins Kopf aus.
Jasmin quiekte auf, vermutlich weniger weil das Wasser so warm war, sondern eher weil es echt abartig stank.
In dem Moment kam Lea dicht gefolgt von einer aufgebrachten Pauline in die Küche. Das Messer war zum Glück in Leas Hand.
„Dich setze ich auch auf meine Todesliste, Lea!", zischte Pauline gerade.
Lea räumte das Messer weg und nahm das Mehl. „Zumindest kannst du mich dann nicht mit einem Messer erstechen."
Die triefende Jasmin und meine Kriegsbemalung ignorierten beide eiskalt.
In dem Moment betrat Sarah mit ihren jetzt wieder sauberen Hunden die Küche.
Lucy und Amy freuten sich uns alle zu sehen und Amy begann stürmisch an Lea hochzuspringen.
Oh shit.
Ich ahnte es schon, bevor es geschah.
Lea rutschte das Mehl aus den Händen, welches mit einem ‚Puff' auf den Boden knallte und uns in Mehl einhüllte.
„Hey, Leute, ich bin wieder da!", flötete Anna, während sie die Küche betrat. „Was ist den hier passiert?"
Ich knurrte leise. „Lea, wir ziehen aus."

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Jap, alles ist ein bisschen überspitzt. Ich glaube nicht, dass Anna bei einem blauen Teig weiter backen würde und wahrscheinlich würde Pauline auch nicht mit nem Messer durch die Gegend rennen, aber hey😂 SaikoOotsutsuki hier hast du deinen Gastauftritt😂

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