SLaRe beim Einkaufen
Als wir den Supermarkt betraten, wäre ich am liebsten wieder rausgerannt.
Ich wusste jetzt schon, dass dieser Einkauf ein Desaster werden würde, obwohl Lea und ich einen Einkaufszettel geschrieben hatten.
Es fing schon an, als wir kaum zwei Schritte in die Obst- und Gemüseabteilung gemacht hatten.
„Können wir eine Wassermelone mitnehmen?", fragte Jasmin.
„Nein.", antwortete ich. „Wir können nicht bei jedem Einkauf unnötiges Zeugs kaufen."
„Wassermelonen sind nicht unnötig!", entgegnete Jasmin empört.
Lea seufzte leise und zog Jasmin weiter, welche übertrieben dramatisch die Melone anstarrte, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwand.
„Ich hole die Eier!", rief ich.
„Die einzigen Eier, die du je halten wirst.", schrie Sarah mir hinterher.
„Geh dich vergraben, Sarah!", flötete ich gespielt gut gelaunt und bog um die Ecke.
Okay, meine Mutter meinte, man sollte immer testen, ob die Eier fest kleben, denn wenn schon, dann waren sie meistens kaputt. Vorsichtig hob ich einen Karton hoch und öffnete ihn. Alle Eier ließen sich problemlos bewegen außer das letzte.
»Wahrscheinlich stellst du dich wie immer einfach zu dumm an.«, dachte ich und drückte stärker aufs Ei.
Plötzlich brach das Ei zusammen.
Panisch und hilfesuchend sah ich auf.
Lea und Sarah kam in dem Moment um die Ecke. Misstrauisch sah Lea mich an. „Wieso siehst du so aus wie ein hilfloses verzweifeltes Frettchen?"
„Ich hab ein Ei kaputt gemacht...", erklärte ich wie in Trance.
„Kein Wunder, dass du keinen Freund hast.", kommentierte Sarah trocken.
„Hast du denn einen?", fauchte ich. „Ach nein, stimmt ja, die übersehen dich immer!" Bevor Sarah mir bei einem Angriff womöglich die Eier aus der Hand schlagen konnte, nahm Lea die Eier, stellte sie zurück und nahm einen anderen Karton.
Ja, so kann man's auch machen.
Als wir zu Anna und Jasmin zurückkamen, hatten diese Unmengen von Süßigkeiten auf dem Arm.
„Nein.", meinte ich bestimmt.
„Doch.", hielten die zwei dagegen.
„Leute, wir wollten doch sparen. Bringt die Hälfte wieder zurück.", versuchte ich einen Kompromiss zuschließen.
Die zwei zogen schmollend ab. Ich wusste, dass ich gerade ein Spießer war, aber wenigstens achteten Lea und ich auf das Geld. Sarah eigentlich auch, aber sobald sie an Sachen vorbei kam, die sie unbedingt haben wollte, war auch ihre Vernunft weg.
Sarah, Lea und ich wandten uns den Tiefkühlpizzen zu.
„Weg da!", rief Anna und drängte sich zwischen uns. Warum war sie so schnell wieder da?
„Ich will die Pizza... Und die! Die au-", fing sie an.
„Anna, wir essen einmal Pizza.", erinnerte Lea sie belustigt.
„Na und? Dann esse ich halt drei!", erwiderte Anna mit einem Tonfall, als würde sie nicht verstehen, was das Problem dabei sei.„Anna...", seufzte ich.
„Gut, dann halt nur zwei.", meinte Anna entschlossen und legte die zwei Pizzen in den Einkaufswagen.
„Nur.", wiederholte ich und machte Gänsefüßchen in die Luft.
„Jasmin, hol bitte drei Packungen Tortellini.", wies Lea Jasmin an.
Jasmin Augen leuchteten auf und sie huschte davon.
Ich stellte mich an ein Regal, um Gewürze rauszusuchen.
Plötzlich tauchte Annas Kopf neben meinem auf. „Huhu!"
Schmunzelnd versuchte ich sie zu ignorieren. „Huhu?" Und plötzlich war Annas Kopf direkt vor mir.
Ich lachte los, obwohl ich sauer sein wollte. „Geh andere Leute nerven!", meinte ich, obwohl Anna wahrscheinlich der einzige Mensch war, der mich nie nervte. „Geh Chips holen oder so!"
Freudestrahlend zog sie ab.
„Oh Gott, Jasmin!", hörte ich Leas entsetzte Stimme.
Als ich mich umdrehte, stand da Jasmin. Mit definitiv mehr als drei Packungen Tortellini. „Was ist?", fragte Jasmin gespielt unschuldig.
„Im Ernst? Ich hab drei Packungen Tortellini gesagt!", meinte Lea am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
„Sicher, dass du nicht 13 gesagt hast?", fragte Jasmin scheinheilig, aber wir alle wussten, dass sie das mit Absicht falsch verstanden hatte. „Sicher.", antwortete Lea bestimmt. „Nein, ich denke, du hast 13 Packungen gesagt.", hielt Jasmin dagegen.
„Wann sollen wir denn so viele Tortellini essen?", fragte Lea verzweifelt.
„Ich schaff das schon! Anna ist schließlich auch noch da!", blieb Jasmin stur.
Ich wusste, dass ich Lea in dem Moment im Stich ließ, aber diesen Kampf wollte ich ganz sicher nicht austragen, also drehte ich mich weg. „Los, Papa, setzt sich durch!", feuerte Sarah Lea frech an.
Ich flüchtete zu den Getränken.
Sarah zog Lea und mich schon immer damit auf, dass wir wie Mutter und Vater waren und sie, Jasmin und Anna die Kinder. Meiner Meinung nach war das passend. Irgendwer musste schließlich auf unsere Existenz achten und das machte gerade Lea ausgezeichnet. Ohne sie wären wir vermutlich schon alle tot.
„Huhu!", hörte ich Annas niedliche Stimme hinter mir.
Leicht angesäuert und seufzend drehte ich mich um. „Du kannst wie jeder normale Mensch sprechen, Anna... Also tue es!"
Anna tat so, als wäre sie beleidigt. Doch in der nächsten Sekunde brach ihre Fröhlichkeit wieder durch und sie strahlte mich an. Wie. Kann. Man. Nur. So. Fröhlich. Beim. Einkaufen. Sein?!?
...Gut, für sie war es wahrscheinlich lustig. Anna hielt zwei Packungen Chips hoch. „Ich kann mich nicht entscheiden. Die Chips oder doch die anderen?"
„Nimm einfach beide mit.", erlaubte ich ihr seufzend.
Glücklich hüpfte sie zum Einkaufswagen, wo Lea stand. „Nur eine Packung, Anna!"
„Aber Ronja hat gesagt, ich darf beide mitnehmen!", hielt Anna empört dagegen.
„Ja, genau, Mama hat gesagt sie darf das.", stimmte Sarah ihr grinsend zu.
Lea warf mir einen Todesblick zu, doch ich wusste, dass sie eigentlich nur genauso verzweifelt wie ich.
„Oh, steht da eine Ehekrise bevor?", kommentierte Sarah vergnügt.
„Ne, aber eine Freigabe zur Adoption.", konterte ich genervt.
Doch ich konnte nicht gegen das Grinsen ankämpfen, das sich auf meinem Gesicht bildete.
Kopfschüttelnd stellte ich die Getränke in den Wagen.
„Oh oh oh, es gibt schon Adventskalender. Leeeeaaaa... Ronjaaaaaa...", meldete sich Jasmin zu Wort.
„Nein, nein, nein!", wetterte Lea halbherzig und schob sie mit dem Wagen zur Kasse. „Es ist viel zu früh für einen Adventskalender."
Ich packte Anna und Sarah und zog sie hinter mir her.
Die Frau an der Kasse runzelte die Stirn, als sie die 13 Packungen Tortellini zählte und irgendwie tat sie mir mehr leid, als dass ich mich schämte.
„Hättest du nicht hartnäckig bleiben können?", fragte ich Lea leiser.
„Tut mir leid, Schatz.", erwiderte Lea mit einem Schmunzeln.
Entgeistert sah ich sie an. „Lass das.", murmelte ich beschämt, während ich bezahlte.
„Wieso?", fragte Lea gespielt verwundert. „Genau, ihr könnt es nicht mehr verstecken.", kommentierte Sarah lachend.
... Ich hasse sie alle...
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Sooooooo, nur so zum Verständnis: Dieses ‚Buch' ist zusammenhangslos, da ich mehrere einzelne Szenen schreibe, wie ich und meine vier besten Freunde sich in bestimmten Situationen wahrscheinlich verhalten würden, z.B. Wie gerade beim Einkaufen.
Wenn ihr eine zusammenhängende Geschichte braucht, dann sucht euch eine andere Geschichte. Außerdem ist das hier ein witziges Buch und kein spannendes.
Und letztendlich ist es mir eigentlich egal, was ihr von diesem Buch haltetXD
~ Jana:)
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