Kapitel 9

 Where did I go wrong?
I lost a friend
Somewhere along in the bitterness
And I would have stayed up with you all night
Had I known how to save a life   

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Panisch renne ich zum Haus zurück. Was erwarte ich eigentlich? Dass er hier ist? Die Fahrt nach Doncaster dauert 4 -5 Stunden, in seinem Zustand kommt er wahrscheinlich sowieso nicht an. Fuck, ich habe unheimliche Angst um ihn. 
Wahrscheinlich bringt er sich mit dieser Aktion um. Wie kann er so dumm sein und in das beschissene Auto steigen!? Wieso tut er das? 
Mein Handy vibriert und zitternd nehme ich es in die Hand. Sofort setzt mein Herz einen Schlag aus.

Von: Hazza <3
Ic fahr jezz zu dir! 

Scheiße, nein, mein Hazza. 
Schnell wähle ich seine Nummer und rufe ihn an. Er geht nicht an sein Telefon. Natürlich nicht. Verzweifelt rufe ich Niall an, mein bester Freund muss mir jetzt helfen. 

N: Ich bin schon im Auto!
L: Oh..ähm..okay?
N: Ich glaube nicht dass ich ihn einholen werde...Aber ich versuche mein bestes
L: Nein Niall fahr ordentlich bitte
N: Ja. Ich rufe dich sofort an, wenn etwas ist okay?
L: Okay, Bro. 

Seufzend lege ich auf und gehe ins Haus. Mir bleibt nur warten. Schon zum zweiten Mal rufe ich Harry an, doch nichts passiert. Entweder er liegt bereits im Straßengraben oder er hört es nicht. 
Ich lasse mich auf der Couch nieder, lege meinen Kopf auf die Lehne und warte. Langsam schließe ich die Augen. Hundert Stoßgebete gen Himmel sendend, falle ich in einen unruhigen Schlaf. 

~~*~~

Einige Stunden später werde ich durch lautes Klopfen wach. Erschrocken fahre ich hoch und sehe mich um. Vom schlafen bin ich noch völlig verwirrt.
Wieder das laute Klopfen. "LOUIS!" brüllt jemand und diese Stimme würde ich unter tausend anderen wieder erkennen. Eilig sprinte ich zur Tür und reiße sie auf. 
Er fällt mir praktisch entgegen. Anscheinend hat er sich an der Tür gestützt.
"Oops!" entfährt es ihm und er sieht mich durch seine trüben Augen an. 
"Hi." sage ich nur und ziehe ihn in in den Flur und schließe die Tür. 
(Was ein Larry Moment xD)
"Wir müssen reden!" sagt er bestimmend und streift sich die Schuhe ab. Dann torkelt er ins Wohnzimmer und lässt sich auf die Couch fallen. Natürlich gehe ich ihm hinterher und mein Herz pocht so wild, dass ich Angst habe, dass es sich überarbeitet. "Warum trinkst du tagsüber?" frage ich ihn vorsichtig und setze mich auf den Sessel gegenüber. 
"Weil ich es kann." antwortet er trocken.
Seufzend lehne ich mich zurück. Na super, das kann ja was werden. 
"Wieso haust du einfach ab?" fragt er und durchbohrt mich förmlich mit seinen grünen Augen.
"Ist die Frage ernst gemeint?"
Er nickt nur.
"Du weißt wieso. Und jetzt erkläre ich es dir nicht noch einmal." sage ich leise und versuche krampfhaft meine Tränen zu unterdrücken. 
Seufzend richtet er sich auf, stellt seine Arme auf seinen Knien ab und stützt das Kinn auf die Hände. Immer wenn er das tut und mich dann mit hochgezogenen Augenbrauen ansieht, verfalle ich ihm regelrecht. Er tat das meistens wenn ich geschmollt habe. Und ich konnte ihm nie länger böse sein. Jetzt hat die Geste einen härteren Ausdruck, sein Gesichtsausdruck ist eisig. 
"Du liebst mich." stellt er fest. Eine Gänsehaut überkommt mich. Schnell wende ich meinen Blick ab und tue so, als wäre die verdörrte Pflanze neben dem Fernseher jetzt das Interessanteste auf diesem Planeten. "Warum liebst du mich?"
"Weil du seit dreieinhalb Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben bist, Harry." antworte ich ihm mit zittriger Stimme. Noch immer sehe ich ihn nicht an. 
"Ich glaube dir nach wie vor nicht, Louis." 
"Warum bist du dann hier?"
Er seufzt und steht auf. "Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich weil ich bei jedem beschissenen Blowjob an dich denken muss." sofort schlägt er sich die Hand auf den Mund.
Schockiert sehe ich ihn an. Was redet er da!? Die Tatsache dass er Blowjobs kriegt (man betone die Mehrzahl) tut mir weh. Man merkt es auch, denn ich zucke zusammen bei dem Wort. 
"Was!?" frage ich leise und schaue in seine Augen. Der Lockenkopf kommt auf mich zu und kniet sich vor mich. Seine Augen wirken wie eine Hypnose auf mich. Ich verliere mich jedes Mal in ihnen. Bleib stark, Louis. 
"Es ist so, Lou. Jedes Mal denke ich unvermittelt an dich. Es nervt mich. Wir müssen endlich mal reden oder sonstwas, damit ich aus diesem Teufelskreis raus komme." 
"Ich habe dir bereits alles gesagt, Harry. Alles." antworte ich verzweifelt. Tränen steigen auf und die ersten tropfen über meine Wange, doch Harry streicht sie mir sanft weg. 
Warum ist er jetzt wieder so ... liebevoll? Nett? 
Langsam wende ich meinen Blick ab und schaue zu Boden. 
"Ich weiß. Letztendlich glaube ich dir nicht. Doch meine Gedanken an dich lassen mich zweifeln. Es muss doch einen Grund geben, dass ich an dich denke bei solchen Aktionen. Deshalb will ich auch etwas ausprobieren..." sagt er leise und ich runzle verwirrt die Stirn. "Was denn..." doch weiter komme nicht. Harry dreht meinen Kopf ein Stück und plötzlich liegen seine Lippen auf meinen. Nach einem Moment erwidere ich den Kuss und schließe meine Augen. Er ist harmlos, unschuldig. Und doch liegt ein leichtes Verlangen darin. 
Harry beißt zärtlich in meine Unterlippe, was mich dazu bringt den Mund zu öffnen. Ehe ich angemessen reagieren kann erkundet seine Zunge bereits meinen Mund von innen und ich gebe mich dem Moment hin. Es ist mir scheißegal, was gleich wieder passieren wird. Ich brauche seine Nähe mehr denn je. Sanft fahre ich in seine Locken und vergrabe meine Hand darin. 
Harry zieht mich an sich und steht auf. Einen kurzen Moment zieht er an mir und plötzlich drückt er mich gegen die Wand. Erschrocken öffne ich die Augen, doch der Lockenkopf lässt mir keinen Spielraum. Im Gegenteil, er presst sich an mich und seine Hand greift dominant an meinen Nacken. Leise stöhne ich auf, als ich realisiere, dass er vollkommen die Kontrolle seiner Gefühle verloren hat. Wahrscheinlich ist es der Alkohol, der ihn das hier tun lässt. 
Harry löst sich von meinem Mund und beginnt, meinen Hals zu küssen. Sanft und zärtlich, bis er an meine empfindliche Stelle kommt. Kurz keuche ich auf, spüre sein Grinsen an meiner Haut und dann beginnt er, leicht an der Stelle zu saugen. Seine Hände eng an meine Taille gedrückt. Ich erzittere unter seinen Berührungen. 
"Lou...ich..." setzt er an und sieht mich an. "Kannst du bitte..." er wird rot. Fragend sehe ich ihn an. "Was kann ich?" frage ich ihn. 
"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll..." flüstert er und sieht mich unruhig an. 
"Dann zeig es mir." 
Kurz blitzt Überraschung und Unsicherheit in den grünen Augen auf, dann nickt er leicht. Langsam öffnet er seine Hose. Na hui, was ist denn nun!? 
Er zieht sie ein Stück runter und greift nach meiner Hand. Ich sehe ihn ängstlich an und erschaudere. Es ist erstaunlich was Alkohol bei einem jungen Menschen ausmacht. 
Erst als er meine Hand in seine Boxershorts drückt, realisiere ich, was hier abläuft. Erschrocken ziehe ich sie zurück und sehe ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
"Was wird das!?" rufe ich. 
Harry geht zurück und zieht sich die Hose hoch. Sein Kopf ist knallrot. "Entschuldige...." nuschelt er und schaut zu Boden. 
Seufzend lehne ich mich an die Wand. "Harry hast du dich irgendwie erinnert?"
Er schüttelt den Kopf und schaut mich an. "Ich glaube, du hattest Recht. Dass ich mich nicht erinnern will."
"Kannst du es nicht versuchen?" Verzweiflung schwingt in meiner Stimme mit.
"Ich weiß nicht wie." Seine Stimme ist nur mehr ein Flüstern. Mein Herz bricht. Ich liebe diesen Idioten so sehr, warum tut er mir und sich selbst diese Scheiße an?
"Ich wollte dich vergessen, Haz." sage ich.
Er nickt und sieht mich kurz an. Ich bilde es mir wahrscheinlich nur ein aber irgendwie glänzen seine Augen. "Lass mich dich vergessen, bitte." flüstere ich. 
Mein ganzer Körper verkrampft sich .Auch wenn ich die Worte nicht sagen will, so ist es doch besser. Zumindest rede ich mir das ein. 
Er zuckt kurz zusammen und starrt mich an. "Das hier wird nie eine Zukunft haben." setze ich nach. Ich spüre regelrecht wie er erschaudert. 

"Kannst du nicht einfach zugeben, dass alles erlogen war?" fragt er.
"Nein, weil das eine Lüge wäre! Ich lüge nicht!"
Seufzend lässt er sich auf die Couch fallen und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. Der Anblick killt mich. Mein Herzschlag beschleunigt sich wieder und ich knie mich vor ihn. Sanft drücke ich seine Hände weg und zwinge ihn mich anzusehen. 
"Harry, bitte. Es macht mich kaputt. Ich kann so nicht weiter machen und kämpfen, dass du dich erinnerst. Nicht einmal hier erinnerst du dich an irgendetwas. Dabei waren wir so oft hier. Bei meiner Mom übers Wochenende, wir haben die halbe Zeit in meinem alten Kinderzimmer verbracht. Es war immer wunderschön." sage ich und er sieht mich an. "Ich kann dir einfach nicht glauben." antwortet er und senkt den Blick. 
"Dann bitte ich dich, jetzt zu gehen. Wenn Niall kommt gehst du mit ihm mit." sage ich mit fester Stimme um meine Zweifel zu überdecken. "Niall?"
"Er ist dir hinterher gefahren. Er wird gleich da sein. Und ich fordere dich auf, zu gehen." sage ich noch einmal und entferne mich von ihm. 

Er sieht mich aufmerksam an und schüttelt dann den Kopf. "Schick mich nicht weg." sagt er traurig und wieder einmal versetzt mir sein Anblick einen heftigen Stich. 
"Doch. Du musst gehen." antworte ich emotionslos und gehe in die Küche. Dort angekommen schießen die Tränen hervor doch ich wische sie weg und atme tief durch. Es ist besser so. Oder? Mache ich mir etwas vor? Kann ich so egoistisch handeln? 
Ich führe meinen Selbstschutz ein, ich muss das tun. Er ist betrunken und nur deshalb reagiert er so. Nüchtern hätte er mich weder geküsst noch mich angefleht, dass er bleiben darf. Nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hat, wird er aufwachen und sich an nichts erinnern. Oder es bereuen. Diese Zurückweisung würde ich nicht aushalten. 

Als ich ein Geräusch von drüben höre, schrecke ich auf. Ist das ein Schluchzen?
Sofort laufe ich ins Wohnzimmer. Auf der Couch sitzt ein weinender, laut schluchzender Harry. 


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Wow, ein Update schon nach nur einem Tag :D
Mir ist fürchterlich langweilig, naja euch kommt es zugute! ^^ 
Ich glaube, diese Story ist mega langweilig aber egal, ich nerve euch trotzdem weiter damit. 

Einen schönen Montagabend wünsche ich euch noch.

Ach ja, für die die auch arbeiten und noch nichts bemerkt haben (so wie ich xD): One Direction hat jetzt Snapchat! Have fun! :D 


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