Kapitel 31
Louis' P.o.V.
Gebannt starre ich auf den Boden, erwarte jede Sekunde dass er abdrückt. Doch Liam scheint mich leiden sehen zu wollen. Vorerst noch.
"So aufopferungsvoll unser Louis! Hättest du das nicht auch bei Dylan sein können?" sagt er gefährlich leise und ich schüttle den Kopf. "Ich habe ihn nicht mehr geliebt. Dafür kann ich doch nichts." flüsterte ich.
"Nur deinetwegen ist Dylan tot. Du hast meinen Cousin auf dem Gewissen!" ruft er und ich hebe meinen Kopf, starre ihn überrascht an. Sein Cousin!?
"Na, überrascht?" fährt er mich an, die Waffe hält er nach wie vor auf mein Gesicht.
"Und genau deshalb bin ich mit deiner Wahl eigentlich ganz zufrieden. Du hast es sowas von verdient, Louis." flüstert er und sieht mich voller Hass in den Augen an.
Mein Blick gleitet zu Harry, welcher völlig aufgelöst da steht, mit dem Kopf schüttelt und mich flehend ansieht. "Bitte nicht..." flüstert er verzweifelt, was auch Liam's Kopf zu ihm schnellen lässt.
"Was?" faucht er ihn an. Harry zuckt zusammen, baut sich dann aber wieder ein wenig auf. "Tu ihm nichts, Liam. Ich schwöre dir du wirst es dein Leben lang bereuen." sagt mein Freund und Panik steigt in mir auf. Wieso nur ist er so bescheuert und reißt jetzt den Mund auf!? Liam könnte ihn innerhalb einer Sekunde töten! "Haz..." sage ich um ihn zu beruhigen, doch es wirkt nicht. "Nein, nichts Haz! Liam lass die Waffe fallen." beschwört er meinen Entführer, welcher nur lacht, allerdings wirklich die Waffe sinken lässt. "Und jetzt, Styles!? Was willst du jetzt tun?" fragt er belustigt.
Harry scheint tatsächlich zu überlegen, bis er die Brechstange sieht, die hinter Liam liegt.
Sofort schüttle ich den Kopf. Er bemerkt es, lässt sich aber nichts anmerken. Es wäre bescheuert da jetzt hingehen zu wollen, Liam würde ihn sofort erschießen.
"Harry, dein Freund hat sich entschieden. Wenn du es dir also nicht mit ansehen willst, gehst du jetzt." erklärt Liam und ich sehe ihn überrascht an. Er würde ihn laufen lassen? Ein erleichterter Seufzer entfährt mir, sofort presse ich die Lippen aufeinander aber beide Augenpaare liegen nun auf mir. "Was?" fragt Liam.
"N-nichts..." murmle ich. Liam schnaubt wütend und tritt nach mir, erneut trifft er die Brust doch ich spüre es kaum mehr.
"Ich gehe nirgends hin. Nicht ohne Louis." höre ich Harry sagen.
"Tja, dann nimmst du seine Leiche mit."
Liam's Hand mit der Waffe zeigt wieder auf mich und ich schaue ihn direkt an. An meinen Wangen laufen Tränen hinunter die ich nicht einmal bemerke. Ich sehe nur den Lauf der Waffe, welcher nun auf meine Brust zielt, sehe Liam's Augen, die keinerlei Emotion zeigen.
Langsam schließe ich die Augen und vor mir erscheint Harry's Gesicht. An jenem Tag, an dem er mir seine Liebe gestand. An jenem Tag, welcher zum Glücklichsten meines bisherigen Lebens zählte.
~Flashback~
"Louis!" rief Harry mir nach und ich drehte mich verdutzt um. Eingehüllt in Schneeflocken und mit einer dicken Mütze auf dem Kopf stand er plötzlich vor mir. Harry.
Eine Woche hatte ich ihn nicht gesehen und ich wollte ihn eigentlich auch nicht sehen. Zum wiederholten Male hatten wir vor 8 Tagen miteinander geschlafen und wieder hatte er mich weggestoßen.
"Ich hab keinerlei Gefühle für dich! Begreif das endlich! Ich bin ja nicht mal schwul!" hatte er wütend gerufen und war gegangen.
Seine Worte taten weh. An jenem Abend hatte er zum zigsten Mal meine kleine Welt einstürzen lassen. Weil ich ihn liebte und weil er sich nicht eingestehen konnte, dass er auf mich stand.
"Was willst du?" fragte ich mit schwacher Stimme.
In seinen Augen lag Reue, das konnte ich deutlich sehen. Doch da war noch etwas was ich nicht deuten konnte.
"Ich muss mit dir reden." - "Harry bitte es ist furchtbar kalt, also geh einfach wieder." fuhr ich ihn an, was mir zwar leid tat, doch ich konnte nicht anders.
Ich drehte mich weg von ihm und lief los, als er mein Handgelenk umschloss und mich festhielt. Sofort jagte ein Schauer durch meinen Körper bei der Berührung und ich schnappte kurz nach Luft, ehe ich meinen Kopf zu ihm drehte.
"Harry...was kann so wichtig sein?" fragte ich monoton.
"Du!" rief er und ließ mich los, ehe er (recht kindlich) auf den Boden aufstampfte.
Verwirrt sah ich ihn an. Er zitterte beinahe, ob vor Kälte oder Wut wusste ich nicht. Wenn ich so zurückblicke, würde ich sagen es war Wut. Auf mich, auf sich selbst. Auf die ganze Welt.
"Ich?"
"Ja, verdammte Scheiße! Es tut mir leid, okay? Dieser verdammte Abend ist so beschissen gelaufen! Die ganze Woche war ein reines Desaster weil ich nur an dich denken musste. Wie geht es Louis, was macht Louis! Gott, es ist so scheiße nervig! Du bist so nervig, weil du ständig in meinem Kopf bist! Egal was ich mache, du tauchst in meinen fucking Gedanken auf!" schrie er mich an. In dem Moment ließ er seine ganze Wut raus. All seine Emotionen holte er hervor und schrie mich in einem derartigen Ton an, dass es fast schon beängstigend gewesen wäre, wäre ich in dem Moment nicht so unfassbar glücklich gewesen. Ein Lächeln unterdrückend sah ich ihn einfach nur an.
Er schnaubte vor Wut. "Und jetzt guckst du auch noch so blöd! Du guckst wie ein Auto und die größte Scheiße ist dass ich das wirklich hinreißend finde!" Zum Ende hin war er leiser geworden, wenn noch laut aber er schrie mich nicht mehr an.
"Hinreißend?" fragte ich belustig nach und Harry verdrehte die Augen.
"Ja, hinreißend!" rief er, ehe er näher zu mir kam und mich ansah. "Ich liebe dich, du verdammter Idiot." sagte er, deutlich leiser und küsste mich. Einfach so. Auf offener Straße.
Als er sich von mir löste und mich unsicher ansah, konnte ich nicht anders als leise zu lachen. "Hast du dich wieder beruhigt?" fragte ich ihn.
Sein Gesicht wurde rot und er zog sich ein Stück zurück, was ich nicht zuließ. Sofort zog ich ihn an mich, strich ihm eine Strähne aus dem Ohr und lächelte ihn an. "Ich liebe dich auch, Harry." sagte ich ganz leise und der Junge vor mir strahlte mich aus seinen smaragdgrünen Augen an, als hätte ich ihm gerade gesagt dass er 1 Millionen Pfund gewonnen hatte.
~Flashback Ende~
Genau in dem Moment, als ich meine Augen wieder öffne sehe ich auf der Treppe jemanden. Niall! Mein bester Freund legt einen Finger auf seine Lippen und ich lasse meinen Blick wieder zu Liam gleiten, welcher völlig fixiert auf mich ist.
"Wir lassen es wie Selbstmord aussehen, Tomlinson. Du siehst so aus, als würdest du sowas tun. Dir würde das jeder zutrauen nachdem was mit Harry und Luke passiert ist." flüstert er, scheint aber eher mit sich selbst zu reden.
Verwirrt sehe ich ihn an. "W-was...?"
"Frag doch nicht so dumm! Guck dich doch an! Immer läufst du mit dieser traurigen Mine herum, sobald dein Lockenkopf mal nicht bei dir ist!" faucht er.
Innerlich frage ich mich, ob das tatsächlich so ist und woher er das überhaupt weiß.
"Du weißt genau wie ich das es stimmt! Du bist doch gar nichts wert. Du bist..." und plötzlich ist Ruhe.
Ein dumpfer Schlag und Liam der zu Boden fällt. Eine Waffe, aus welcher sich ein Schuss löst.
Niall und Harry, die mich mit aufgerissenen Augen ansehen. Kurz überkommt mich Erleichterung.
Wie in Trance bekam ich die Szene mit. Niall scheint Liam von hinten etwas auf den Kopf geschlagen zu haben, wobei ich nicht benennen kann, um was es sich dabei handelt.
Kurz noch sehe ich die beiden vor mir stehen, Schock liegt in ihren Gesichtern, ehe Harry auf mich zukommt und sich neben mich kniet. "Baby...mein Engel..." haucht er, nimmt mein Gesicht in beide Hände und schaut mich besorgt an. Tränen laufen sein Gesicht hinab. Wieso weint er denn? Es ist doch geschafft?
Plötzlich spüre ich einen furchtbaren Schmerz an meinem Bauch. Erschrocken schreie ich auf und Harry zieht mich in seine Arme. "Shhh...Baby beruhig dich." flüstert er.
"Niall, hol einen Arzt!" höre ich ihn rufen. Ich sehe auch Niall, der die Treppen hoch sprintet.
Wieder blicke ich in Harry's Augen. Er weint so fürchterlich. Der Schmerz in mir breitet sich immer mehr aus. "Harry..." hauche ich ängstlich und er löst sich von mir, streicht mir die Tränen aus dem Gesicht. "Bleib ruhig, Schatz. Bitte es kommt gleich jemand." sagt er leise.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Als ich meinen schmerzenden Bauch anfasse, wobei sich der Schmerz sofort verschlimmert, schrecke ich zusammen. Die Hand nehme ich schnell wieder weg, doch als ich darauf sehe, stockt mir der Atem. An meiner Hand ist Blut. Allerdings nicht von meinem Bein, als ich herunter sehe erkenne ich, es kommt aus meinem Bauch, tränkt mein Shirt rot. Panisch reiße ich die Augen auf und will aufspringen doch mir fehlt die Kraft.
Harry hält mich fest. "Bleib sitzen, mein Engel." flüstert er und ich nicke schwach, als ich in seine grünen Augen sehe. Augenblicklich werde ich ruhiger. Er weicht meinem Blick nicht aus und so sehen wir uns einfach nur an. "Ich liebe dich." hauche ich ganz leise.
"Ich liebe dich auch Boo. Mehr als alles andere. Ich bin bei dir. Und Niall hat schon den Arzt gerufen er ist gleich da." sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Ehe ich noch etwas erwidern kann, spüre ich wie mir kalt wird. Meine Hände beginnen zu zittern und ich kralle sie in das Shirt meines Freundes. Müdigkeit überkommt mich und ich schließe die Augen. Harry rüttelt sofort an mir. "Boo, nicht einschlafen. Bleib wach, rede mit mir!" sagt er etwas lauter, in seiner Stimme erkenne ich Panik und ich öffne halb meine Augen, sehe ihn an doch erkenne ihn kaum. Meine Sicht ist seltsam verschwommen.
"B-bitte Lou...Baby bitte rede mit mir.." fleht er mich an, ich will auch etwas sagen doch die Worte kommen nicht heraus. Sie bleiben mir im Hals stecken. Nur mein Mund ist leicht geöffnet doch ich kann nichts sagen. "Boo...." flüstert er immer wieder vor sich hin, streicht durch mein Haar und haucht Küsse auf mein Gesicht.
Ab einem Punkt fehlt mir die Kraft dazu, die Augen offen zu halten und ich schließe sie. Harry rüttelt wieder an mir, ruft mich doch ich kann sie nicht mehr öffnen. Die Müdigkeit übermannt mich. Ich spüre seine Hand, welche nach meiner greift und augenblicklich verschränke ich die Finger. Leicht drückt er zu.
"Niall, er ist ganz kalt!" ruft er panisch, Verzweiflung schwingt in seiner Stimme mit. Wie gern würde ich ihm jetzt sagen, dass alles wieder gut wird.
Doch ich bin kraftlos. Und irgendwann beginnen die Schmerzen weniger zu werden und bald darauf schon holt mich eine Dunkelheit ein.
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Ich glaube, zu diesem Kapitel gibt es für mich heute nichts zu sagen. (nichts destotrotz freue ich mich natürlich über eure Gedanken und Meinungen dazu...)
Außer vielleicht eins: Wir sind fast am Ende. Es kommt noch ein Epilog und dann ist SiF auch schon vorbei. :-(
Ich hoffe ihr bleibt mir nach Beendigung dieser Story treu, denn in den nächsten Tagen starte ich meine neue Story, wo ich den Namen noch nicht weiß (:D) aber der Prolog ist schon geschrieben, welcher laut einer bestimmten Person als super bezeichnet wurde :D Es ist natürlich wieder Larry. :)
Bis später ihr Mäuse! <3
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