▶Racheengel|Schmerz
Hände, die nach mir greifen. Mich mit sich zerren. Fäuste treffen auf meinen Kiefer. Man hört das Knacken, doch ich spüre diesen körperlichen Schmerz kaum. Du lässt mich los und verschwindest in der Dunkelheit. Tränen laufen über mein Gesicht, hinterlassen eine nasse Spur. Durch den Nebel des Schmerzes, dringt der Gedanke hindurch, dass du mich nun vollständig verlässt. Ich keuche qualvoll auf. War das von Anfang an dein Ziel? War das alles geplant? Es war auf jeden Fall erfolgreich. Du hast es geschafft, mich zu zerbrechen. Du hast mich zerrissen, bis nichts mehr von mir übrig ist. Dieser Schmerz in meinen Herzen überdeckt den Schmerz meines blutendes Gesichtes. Mir bleibt der Atem in meinen Hals stecken. Diese zwei unterschiedlichen, aber doch so ähnliche Arten des Schmerzes bringen mich fast zum durchdrehen.
Ich schreie es in die Welt hinaus. Die Tränen können nicht stoppen. Ich bin gefangen in meiner Welt. Die Welt des Schmerzes. Ich nehme nicht mehr war, was sich vor mir befindet. Ich lasse mich auf den Boden sinken und schließe meine Augen. Mein Kiefer müsste inzwischen angeschwollen sein- so fühlt es sich auf jeden Fall an. Du Mistkerl hast ihn zerstört. Das Blut rinnt über mein Hals hinunter, ich wische es mit den Ärmeln meines Pullovers ab. Ich will nur noch weg von hier. Von diesen Leben. Meine Seele ist gebrochen. Ich bin komplett zerstört. Deine Worte. Sie sind das schlimmste gewesen. Sie schlugen in meinen Herz ein wie Pfeile. Du hast mich damit durchbohrt, bis es in Strömen blutet. Bis ich keine Kraft mehr hatte, irgendetwas zu machen. Es ist leer. Hilft mir nicht mehr Entscheidungen zu treffen. Ich selbst habe mich aufgegeben. Es gibt keinen der mich unterstützten würde.
Du warst der einzige, den ich hatte. Und du hast es ausgenutzt, um mich noch mehr zu verletzen. Jetzt habe ich keinen mehr. Ich bin alleine. Was bringt es noch hier weiter zu bleiben? Viele Jahre hast du so getan, als wäre alles in Ordnung, als würdest du mich lieben. Das Wetter schließt sich mich an und weint all den Schmerz hinaus. Ich nehme die Kälte des Regens willkommen entgegen. Sie spiegelt die Kaltheit in meinen Körper wieder. In mir ist es wie ausgestorben. Alle Gefühle habe ich verloren. Nur der Schmerz, der bleibt für immer. Warum musstest du mich zu diesen Wrack machen? Habe ich das verdient? Ich habe genauso wie du meine Eltern in diesen Unfall verloren. Das ist also nicht meine Schuld und ich leide nicht weniger als du. Nur weil die Idee des Urlaubs von meinen Eltern war, brauchst du dich nicht bei mir zu rächen.
Du hättest nie so tun dürfen, als bräuchtest du mich, um den Verlust deiner Eltern zu verkraften. Damit ich dich angeblich wieder fröhlich machen kann. Aber du wolltest von Anfang an dies tun. Rache ausüben. Mich starke Schmerz spüren lassen. Körperlich, sowie auch seelisch mit deinen herzbrechenden Worten. Ich dachte, dass wir eine Verbindung haben und unsere Beziehung ernst ist. Doch ich habe mich getäuscht. Nicht mal unsere Freundschaft, die wir seit wir klein sind, gepflegt haben, konnte diese Katastrophe aufhalten. Der Unfall hat dich verändert. Du wurdest zum Racheengel, obwohl es keiner gefordert oder gewünscht hat. Das war deine Entscheidung, dass ich dein Opfer werde. Ich nehme es hin. Dann übe doch deine Rache an mir aus. Mache mich fertig. Mein Leben hat sowieso keinen Sinn mehr. Aber mich so zurückzulassen... Das werde ich dir nie verzeihen. Alles, was du mir angetan hast, wird eine große Narbe in meinen Herzen hinterlassen, wenn endlich diese schmerzende Wunde verheilen wird. Doch, ob ich je wieder Vertrauen schenken kann, diese Frage ist mir noch nicht möglich zu beantworten. Ich wünschte ich hätte dich nie kennengelernt. Das hätte mir all diesen Schmerz erspart. Aber das Schicksal wollte, dass wir uns kennenlernen, du zum Racheengel wirst und mich zerstörst.
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