3|Der Held der Nation
"Dude, was willst du eigentlich? Mehr Beweise kann man gar nicht bringen und du glaubst trotzdem nicht daran, dass Seelenverwandte existieren? Wie lange muss ich noch auf dich einreden?"
Nick atmete stoßweise, während er Aarons Boxhiebe mit den Handpolstern auffing. Der ignorierte allerdings seinen besten Freund gekonnt. Oder zumindest hoffte er, dass es so aussah. Wenn Aaron ehrlich zu sich selbst war, dann müsste er sich eingestehen, dass das viele Gerede seines Kumpels mittlerweile zu ihm durchgedrungen war. Zumindest ein bisschen.
Nick hatte ihn in den letzten Tagen so sehr bearbeitet, dass Aaron mittlerweile schon irgendwie daran dachte, dass er nicht einfach nur Teil eines dummen Streichs war. Aber erstens konnte und wollte er es nicht einfach plötzlich so hinnehmen, ohne jeden Zweifel abzuschütteln. Und zweitens wüsste er gar nicht, wie er mit der Sache umgehen sollte und was man dazu sagte.
Es hatte ihn mehr als nur überrumpelt, als plötzlich diese junge Frau vor ihm gestanden hatte und es fast so war, als gebe es nur noch sie beide und keinen anderen mehr auf der ganzen Welt. Und noch mehr hatte es ihn überrascht, als sie ihnen die Tattoos präsentiert hatte, die er ebenfalls trug. Das alles hatte ihn nicht nur aus der Bahn geworfen, sondern auch seinen Kopf vernebelt und nun war es beinahe so, als wäre es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Das einzige, was er immer sah, war das vorsichtige Lächeln, welches sich innerhalb kürzester Zeit durch ihn zu einem geschockten Ausdruck verändert hatte.
Es schmerzte ihn immens, aber Aaron verstand nicht, wieso. Er kannte das Mädchen nicht, er sollte sich keiner Schuld bewusst sein. Und doch schwanke sein ganzes Sein zwischen den verschiedensten Emotionen hin und her und er war nicht in der Lage, sie einzuordnen.
Auf der einen Seite sehnte sich sein ganzer Körper nach der blonden Frau, die ihn angesehen hatte, als wäre er das größte Geschenk der Welt. Doch seine rationale Seite wollte ihm klar machen, dass das alles völliger Schwachsinn war. Er hatte noch nie von Soulmates gehört und das machte es ihm nicht gerade ein Leichtes, das Drängen seines besten Freundes einfach hinzunehmen und zu akzeptieren, dass er einen Fehler begangen hatte.
Mittlerweile war Aaron bewusst, dass Nick tiefer in der Materie drinsteckte, als er gedacht hatte. Deshalb war seinem Kumpel anscheinend auch nicht spaßig zu mute gewesen, als er einfach abgehauen war und sich nicht mehr gemeldet hatte. Und als sich die beiden den nächsten Tag getroffen hatten, beklagte sich Nick nicht nur aufs Äußerste, sondern setzte auch alles daran, Aaron von seiner Meinung umzustimmen und ihm die Thematik näher zu bringen.
"Ich verstehe nicht, wieso du denkst, dass das alles ein Märchen ist. Mag sein, dass die Wissenschaft bisher noch keine Erklärung für das alles gefunden hat. Aber es gibt genügend Berichte, die eindeutig zeigen, dass es durchaus Soulmates gibt und wenn du nicht so ein sturer Bock wärst, hättest du einfach mal googeln können. Mag sein, dass es ein wirklich seltenes Phänomen ist, aber man findet dazu trotzdem einige Informationen, wenn man danach sucht."
Aaron versuchte die Worte von sich abprallen zulassen und schlug mehr oder weniger unbewusst doller auf die Handpratzen vor ihm, die sein Kumpel ihm entgegenstreckte. Der Schweiß lief über seine Schläfen und seine Muskeln zerrten unangenehm, doch das war ihm egal.
Für einen Moment versuchte Aaron sich auf das leichte Kitzeln auf seiner Haut oder den ziehenden Schmerz in seinem Körper zu konzentrieren, doch das einzige, was klar und deutlich in seinem Kopf aufleuchtete und somit nicht nur jegliche Konzentration sondern auch alle seine Nerven kostete, war Rey.
Schon alleine ihr Name jagte einen Schauer durch Aarons Körper und jedes Mal, wenn Nick ihren Namen erwähnte, bekam er eine Gänsehaut und stellte sich ihr Gesicht vor. Nach den ersten Paar Malen hatte er aufgegeben, sie aus seinen Gedanken zu verbannen, denn es schien keinen Zweck zu haben.
Die wenigen Minuten, die Aaron mit Rey verbracht hatte, waren in sein Gehirn eingebrannt und schienen nicht mehr verschwinden zu wollen. Das bedeutete allerdings nicht, dass er es einfach so akzeptierte.
Dieses ganze Geschwätz von Soulmates klang so... anders. Es war so surreal, dass ausgerechnet Aaron mit dem Schicksal einer anderen Person verbunden sein sollte. Er, der niemanden mehr an sich ranlassen wollte. Er, der alle von sich wegschob.
Aaron konnte es nicht einfach hinnehmen, dass so etwas geschah. Und erst recht nicht, wenn dieses hübsche, blonde Mädchen diejenige sein sollte, die mit ihm auf eine komische und für ihn unerklärliche Weise verbunden sein sollte.
In der kurzen Zeit, in der er vor ihr gestanden hatte, war es ihm nicht klar gewesen. Aber sobald er abgehauen war und sich über alles den Kopf zerbrochen hatte, konnte er nicht aufhören, darüber zu grübeln, wie unterschiedlich sie waren. Neben ihm wirkte Rey wie eine kleine, zarte Blume. Und er war ein riesiger Felsbrocken, der alles und jeden in seinem Weg zerstörte und platt machte.
Der Gedanke, dass sie beide füreinander gemacht sein sollten, ließ sich nicht so einfach verdauen.
"Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet du solchen Kram ernst nimmst." Aarons gepressten Worten waren nichts Neues. Er hatte sie in den letzten paar Tagen sicherlich schon fast fünfzig Mal gesagt. Und inzwischen ging es wohl sowohl seinem Freund, als auch ihm selbst ziemlich auf die Nerven. Aber es war der einzige Satz, der Aaron dazu einfiel.
"Und ich kann nicht glauben, dass du nicht einsiehst, was hier vor dir liegt", schnaufte Nick und gab seinem Kumpel ein Zeichen, dass es an der Zeit war, aufzuhören. Wiederwillig stellte Aaron seine Hiebe ein und Nick ließ seine Hände sinken.
"Ich kann dich ja irgendwie verstehen. Ich bin dein bester Freund, ich weiß, was in deinem Kopf abgeht. Ich weiß, was du denkst. Dafür muss ich dich nicht mal anschauen. Aber du musst dich jetzt zusammenreißen! Deine Selbstmitleid Tour muss aufhören und du musst endlich anfangen, die Möglichkeiten, die sich dir hier gerade darbieten, zu schätzen."
Nick schmiss Aaron ein Handtuch zu, nachdem beide ihre Handschuhe ausgezogen hatten, damit er sich den Schweiß abwischen konnte. Er selbst trank einen kräftigen Schluck Wasser aus seiner Flasche, bevor er fortfuhr, die Augenbrauen fast schon angestrengt zusammengezogen.
"Ich sage es jetzt noch einmal. Und ich will, dass du zuhörst und einfach darauf klarkommst. Ich will nicht hören, dass du sagst, dass das alles Bullshit ist. Und ich will nicht hören, dass du nichts mit dem Soulmate Geschwätz anfangen kannst. Akzeptier es einfach. Wenigstens für diesen einen Moment, okay?"
Aaron schaute wenig überzeugt zu Nick, der sich mit seiner Hand über die dunkelblonden Haare strich, die er an seinem Hinterkopf zu einem kleinen Dutt zusammengebunden hatte. Der Ausdruck in seinen Augen war etwas, was Aaron noch nie zuvor gesehen hatte. Zumindest konnte er sich an keine Situation erinnern, in der sein Freund ihn jemals so betrachtete hatte.
Ob es daran lag, dass Aaron nickte, oder einfach, weil er keine Lust hatte, Kontra zu geben, wusste er nicht.
"Rey ist deine Seelengefährtin. Ihr seid füreinander geschaffen. Und nun, da ihr euch kennengelernt habt, stehen euch alle Türen für die Zukunft offen. Ich will nicht, dass du diese Chance wegschmeißt und die Türen schließt, bevor du überhaupt die Möglichkeit hattest, einen Blick in das zu werfen, was dahinter liegt. Du gehst so falsch an die Sache ran, ich würde dich am liebsten dafür schlagen. Aber ich bin ein guter bester Freund, deshalb gebe ich dir lieber überzogen dramatische Ratschläge und Ansagen, in der Hoffnung, dass du wieder zu Verstand kommst."
Nick schnalzte mit der Zunge und ließ sich schnaufend auf der schwarzen Bank nieder, auf der auch Aaron saß. Der schaute mittlerweile etwas dumm aus der Wäsche. Es gab nicht viel, was er gegen den Mini-Monolog sagen konnte, deshalb ließ er es sich einfach durch den Kopf gehen und sagte erstmal gar nichts.
Seine Gedanken schossen automatisch, als gäbe es nichts anderes mehr in seinem Leben, zu Rey. Ihre blauen Augen, die Sommersprossen und ihr zartes Lächeln. Das alles hatte Aaron vom ersten Augenblick verzaubert und etwas gelöst, was sich seit Jahren nicht mehr in seinen Inneren gerührt hatte.
Er konnte nicht leugnen, dass da etwas war. Etwas, für das er keine Erklärung hatte und was ihm unglaubliche Angst bereitete. Genauso wenig konnte er abstreiten, dass er in dem Moment, in dem sich die beiden gesehen und berührt hatten, mehr gefühlt hatte, als jemals zuvor in seinem Leben.
Und wenn er sich die Szene ins Gedächtnis holte, dann spürte er nichts als Wärme und Geborgenheit. Da war nichts, was ihn dazu anstiftete, eine Mauer um sich zu bauen. Nichts machte den Anschein, ihm Schaden zufügen zu wollen. Ganz im Gegenteil. Es war fast so, als würde er sich das erste Mal seit Jahren zuhause fühlen.
Aber konnte er zulassen, dass er sich einfach schutzlos dem hingab, was da wie eine köstliche Frucht vor ihm lag?
Ein Zucken riss durch Aarons Körper, als sich langsam aber sich das Gefühl ausbreitete, dass er einen schweren Fehler begangen hatte. Er schien erst jetzt wirklich zu begreifen, was auf der Convention abgelaufen war und was es mit ihm gemacht hatte. Und er realisierte erst in diesem Moment, dass es keinen Grund gegeben hatte, wegzulaufen. Denn auch wenn Rey eine Fremde gewesen war, hatte es sich doch nicht so angefühlt.
"Ich kann verstehen, wieso du das Weite gesucht hast. Ich weiß, dass das alles absolut komisch geklungen haben muss. Ich habe auch nie wirklich an das alles geglaubt, wenn mir Leute darüber die Ohren vollgelabert haben. Aber als ich euch gesehen habe, da war mir klar, dass es doch echt sein kann." Nick seufzte und klopfte Aaron aufmunternd auf die Schulter.
"Es tut mir leid, wenn ich dir die ganze Zeit Vorwürfe mache, dass du Rey einfach stehen lassen hast. Ich will nicht wissen, was ich an deiner Stelle getan hätte, wenn ein paar Leute plötzlich behauptet hätten, dass ich an eine fremde Person gebunden bin. Und ich kenne ja deine Laster. Aber ich will nicht, dass du jetzt verbittert wirst, nur wegen der Sache."
Aaron drehte langsam seinen Kopf und sah Nick an, der versuchte, keine Enttäuschung auf seinem Gesicht zu zeigen. Es schien ihm alles andere als leicht zu fallen, einfach locker zu lassen und Aaron Einsicht zu zeigen.
Er konnte es ihm nicht verübeln. In den letzten Tagen war Nick völlig durch die Neuigkeiten aufgeblüht. Es kam immerhin nicht alle Tage vor, dass man jemanden kannte, der mit einem Soulmate gesegnet war. (Nicks Worte)
"Es ist jetzt eh zu spät. Sie heißt Rey und das ist alles, was wir über sie wissen. Selbst wenn ich meine Meinung ändern würde, besteht ja wohl keine Hoffnung, dass ich sie jemals wiederfinden würde. Wer weiß, wo sie wohnt. Vielleicht kommt sie vom anderen Ende der Welt und war nur auf der InkCon, weil sie nach ihrem... Soulmate gesucht hat. Und dann als sie es getan hat, ist der einfach wie ein Feigling abgehauen."
Aaron ließ seinen Kopf hängen. Es war so, als würden immer mehr Steine auf seine Schultern fallen und ihn runterdrücken, je mehr er einsah, dass es vielleicht wirklich möglich war, dass er und Rey ... eine Verbindung besaß.
"Warte... sagst du mir hier gerade kleinlaut, dass ich dich dazu gebracht habe, nicht vehement dagegen zu sein, dass es Seelenverwandte gibt?"
Aaron zuckte nur leicht mit den Schultern und wuchtete sich nach oben. Dann schnappte er sich seinen Kram und begann, in Richtung Umkleiden zu laufen.
"Es ist doch jetzt eh egal."
Nick stieß einen nicht identifizierbaren Ton aus und hastete hinter seinen tätowierten Kumpel hinterher.
"Nein ist es nicht! Was war es, dass deine Meinung so plötzlich geändert hat? Ich rede seit Tagen auf dich ein! Wie kommt es, dass du von einem aufs andere Mal plötzlich nicht mehr so ein Sturkopf bist und abblockst?"
Aaron wusste, dass Nick nicht lockerlassen würde. Allerdings hatte er selbst keine wirkliche Antwort darauf, was ihn über den Punkt der Verweigerung gebracht hatte. Der Damm hatte anscheinend einfach einen Riss bekommen und nun war er langsam aber sicher dabei, zu brechen.
Deshalb zuckte er einfach wieder mit den Schultern und fuhr sich durch seine dunklen Haarstoppeln.
"Wie gesagt. Es ist egal."
"Nein ist es nicht!" Nick stieß die Tür zu den Umkleiden auf und steuerte zu den Spinten, in denen die Männer ihre Sachen verstaut hatten. Aaron verdrehte die Augen und wich einem anderen Typen aus, der gerade zur Tür lief.
Er war nicht wirklich von Nick genervt, eher von der Tatsache, dass ihm mit jeder weiteren Sekunde klarere wurde, was für ein Schlamassel da nun vor ihm lag. Am liebsten hätte er sich nun selbst eine Kopfnuss gegeben, weil er so dämlich gewesen war, Rey nicht einmal eine Chance zu geben.
Sie hatte weiß Gott nichts getan und konnte ja nichts dafür, dass sie ausgerechnet auf so einen Idioten wie ihn treffen würde. Gott, musste er dumm ausgesehen haben, als er weggerannt war. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was das Mädchen gedacht haben musste. Selbst wenn sie ihm (wieso auch immer) jemals vergeben würde, käme er wohl selbst niemals von den peinlichen Erinnerungen los, die ihn nun plagten.
Soulmate Zeug hin oder her. Er hatte eine wunderschöne Frau stehen lassen, nur weil seine Emotionen mit ihm durchgegangen waren und er sich nicht ihm Griff hatte.
So in seinen Gedanken vertieft und auf sich selbst wütend, nahm er sein großes Handtuch und das grüne Duschgel und knallte den Metallspint doller als nötig zu, bevor er zu den Duschen marschierte. Er konnte Nick rau lachen hören und vermutete, dass er zu einer benachbarten Kabine ging.
"Vielleicht war es doch besser, als du noch dachtest, dass du das richtige getan hast, als du dich verpisst hast. Jetzt, wo du bemerkst, wie dämlich du warst, muss ich mir Sorgen machen, dass du gleich ein Loch in die Wand schlägst."
Aaron schnaubte nur irritiert wegen des amüsierten Tons in Nicks Stimme und streifte sich seine Klamotten vom Leib, bevor er sie achtlos zur Seite warf und unter die Dusche trat.
Das Wasser prasselte innerhalb weniger Sekunden von oben auf ihn hinab und hinterließ ein betäubendes Gefühl auf seiner tätowierten Haut. Seine Gedanken flogen ohne Umschweife zu Rey, als er die Farbe unter seiner gebräunten Haut sah und er strich geistesabwesend über die Motive auf seinem rechten Handrücken.
Rey hatte die gleichen. Das hatte er gesehen und trotzdem hatte er nicht geglaubt, dass das etwas bedeutete. Er hatte eher daran gedacht, dass ihm jemand einen Streich spielte und dann hatte er sich auch schon umgedreht und war verschwunden.
Nun, nachdem Nicks Worte ihn Tag und Nacht verfolgten und die blonde Frau nicht mehr aus seinem Kopf verschwinden wollte, würde er sich am liebsten alle Haare ausreißen. Aber das war ja gar nicht mehr nötig. Immerhin waren sie nun so kurz, dass es keinen Sinn mehr machte.
"Weißt du, Aaron... Du schuldest mir was."
Nicks Stimme war nur schwach über das Rasseln der Duschen zu hören, aber Aaron hörte es trotzdem und runzelte unter einem Wasserschwall die Stirn.
"Wieso? Ich habe alle meine Schulden bei dir beglichen. Wir sind quitt!"
Er spritzte sich eine Ladung Duschgel in die Hand und begann über seine strapazierten Muskeln zu streichen, in dem Versuch die Verspannung aus ihnen zu lösen.
"Oh, wir sind ganz sicher nicht quitt. Und nachdem, was ich dir nun gleich erzählen werde, wirst du mich als deinen besten Freund nicht nur verehren... ich erwarte, dass du mir in Zukunft jeden Wunsch von den Lippen ablesen wirst..."
Aaron hatte keine Ahnung, auf was sein Kumpel anspielte, allerdings war er neugierig, was er zu sagen hatte, weshalb er auch schnell den Schaum von seinem Körper wusch. Nach ein paar Sekunden stellte er die Dusche ab und schwang sich sein Handtuch um die Hüften. Die nassen Tropfen von seiner Brust liefen in kleinen Bächen über die vielen Tattoos und schlängelten sich ihre natürlichen Bahnen an Aarons Muskeln vorbei, bis hin zu dem weichen Stoff, der sich an sein Becken schmiegte.
"Was willst du?", fragte er und drehte sich zu Nick, der ebenfalls fertig war und aus seiner Duschkabine kam. Er grinste breit von einem Ohr zum anderen und machte mehr als offensichtlich, dass er etwas wusste, was er Aaron verschwieg.
"Jetzt sag schon." Er schaute Nick grimmig an, doch das schien den blonden Kerl wenig zu stören.
"Ich glaube, ich spanne dich noch ein bisschen auf die Folter. Es ist so ... ein absolut hinreißendes Gefühl, wenn man etwas gegen jemand anderen in der Hand hat. Man fühlt sich so ... stark."
Nick fing an zu lachen, als er sein Handtuch fallen ließ und begann, seine Sachen anzuziehen. Aaron brummte nur und tat es seinem Freund nach. Während er sich seine Hosen anzog, zerbrach er sich jedoch in großem Maße den Kopf, was Nick so mächtig fühlen lassen konnte.
Er hatte das Gefühl, dass es etwas mir Rey zu tun hatte und diese Vermutung ließ ein Kribbeln in seinem Bauch frei. Ob er das gut oder schlecht fand, konnte Aaron zu dem Zeitpunkt nicht entscheiden. Solche Dinge fühlte er normalerweise nicht, deshalb wusste er nicht nur nicht, wie man damit umging, sondern auch nicht, was genau das zu bedeuteten hatte.
Die beiden Männer zogen sich weitestgehend schweigend an, Aaron grübelnd und Nick grinsend. Dann packten beide ihre Sporttaschen, checkten, ob auch wirklich alles dabei war und nichts vergessen wurde und machten sich dann auf den Weg nach draußen.
"Wie lange willst du noch schweigen?"
"Ich denke, wenn Lavi dabei ist, werde ich es dir sagen. Ich sage ihr, sie soll ein Foto von deinem Gesicht machen. Außerdem musst du davor schwören, dass ich ab sofort der Ober Boss in unserer Freundschaft bin und sie wird Zeugin sein."
Aaron sagte nichts, als er sich durch das Drehkreuz schob, nickte nur dem Mitarbeiter des Fitnessstudios zum Abschied zu und folgte Nick nach draußen an die frische Luft. Erst da bemerkte er, wie stickig es in dem Gym gewesen war.
Es dauerte nur wenige Sekunden bis beide wussten, wo sie hinmussten. Der weiße Porsche, der nicht weit weg vom Eingang parkte, war leicht zu erkennen und stach etwas zwischen den anderen Wagen der eher günstigeren Preisklasse heraus.
Das war nicht unbedingt Lavinias Absicht, auch wenn sie sich an der Aufmerksamkeit nicht störte. Sie liebte einfach teure Sachen und nur wenig brachte sie davon ab, sich das zu kaufen, was sie wollte.
Als sie die beiden Männer zu sich kommen sah, straffte sie ihre Schultern wie aus Reflex und kam auf die beiden zu gestöckelt. Ihre mörderisch hohen High Heels klickten dabei bei jedem Schritt auf dem grauen Asphalt. Das enge Kleid schmiegte sich an ihren Körper und die wallende, dunkle Haarmähne wippte elegant mit ihr. Sie sah genauso aus, wie man sie kannte. Elegant, einschüchternd und wunderschön.
Als sich beide Parteien auf halbem Weg trafen, zog sich ihr dunkelrot angemalter Mund zu einem Lächeln und sie schob mit ihren langen Fingern die dramatisch große Sonnenbrille von ihrer Nase auf den dunklen Haarschopf nach oben. Dabei entblößte sie ihre großen, dunklen Augen, die immer ein gefährliches Blitzen in sich trugen.
"Hallo hübsche Lady", grinste Nick und zog Lavinia im nächsten Moment in einen hungrigen Kuss. Die Brünette schmunzelte leicht und schob kurz darauf Aarons Kumpel von sich. Ihr teurer Lippenstift saß immer noch perfekt, trotz des Überfalls. Wahrscheinlich war er genau aus diesem Grund so unfassbar teuer, dachte sich Aaron und lächelte sie dezent an, als Lavi auf ihn zu kam.
"Was zur Hölle ist mit dir passiert?"
Aarons Gesicht fiel auf ihre spitzen Worte hin und im ersten Augenblick wusste er gar nicht, was sie meinte. Doch ihre stechenden Augen hefteten glasklar am oberen Teil seines Kopfes. Es brauchte nur eine Sekunde, bis Aaron sich erinnerte, was diese Reaktion verursachte. Jedoch versuchte er, dem Thema auszuweichen und zog Lavinia in eine begrüßende Umarmung.
"Wo sind deine wundervollen Haare? Cupcake, ich bin schockiert! Was ist aus deinen schönen Locken geworden?"
Ihr Entsetzen rieb unschön an Aarons Ego und er schaute hilfesuchend zu Nick, der die Auseinandersetzung mit belustigter Miene beobachtete und die Arme verschränkt hatte.
"Aaron hat sich die Haare abrasiert, weil Rey sie bei ihrer gemeinsamen Begegnung angefasst hat und er versucht hat, so mit dem Thema abzuschließen."
Aaron schaute wenig begeistert zu seinem Kumpel, von dem er ehrlich gesagt ein bisschen mehr Unterstützung erwartet hatte und nicht so einen Verrat. Doch in den Zeiten, in denen das Thema Soulmates auf dem Tisch lag, konnte Aaron wohl vorerst kein Vertrauen mehr in seine Freunde haben.
Lavinias Unterkiefer fiel nach unten und man konnte fast meinen, man hätte ein Klirren gehört, weil er auf dem Boden aufschlug. Doch dann schloss sie ihre Lippen wieder zusammen, nur um sie wieder zu einem O zu formen. Anscheinend waren ihr die Worte ausgegangen. Und das hieß, man hatte Lavinia wirklich zu tiefst geschockt. Normalerweise hatte sie immer das letzte Wort (und jeder Mensch mit gesundem Verstand ließ das auch zu).
"Ja Babe, da staunst sogar du. Ich habe ja gesagt, dass er durchdreht."
Nick schlenderte mit einer fiesen Gelassenheit und dem breiten Grinsen im Gesicht zu seiner Frau und schlang einen muskulösen Arm um ihre schmale Taille.
"Du hast gesagt, dass er durchdreht. Aber da habe ich nicht erwartet, dass das bedeutet, dass er seine wunderschönen Haare ruiniert!"
Lavinia schüttelte missbilligend den Kopf und nahm Aarons Kinn zwischen ihre Finger. Dann drehte sie seinen Kopf prüfend in ein paar Richtungen und presste die Lippen zusammen.
"Du kannst von Glück sprechen, dass du ein hübsches Gesicht hast und du dich damit nicht entstellt hast, Cupcake."
Aaron seufzte leise. Er nahm Lavi ihre Reaktion nicht übel. Er wusste ja selbst, dass sein Hirn heruntergefahren war, als er diese Kurzschlussreaktion hatte. Aber vor zwei Tagen erschien ihm das noch als ein gutes Vorhaben. Denn er hatte immer und immer wieder von Rey geträumt und wie sie ihm nahekam und ihre Finger ganz leicht, fast wie der Wind durch seine dunklen Strähnen gestrichen hatte.
Nun, wo er anscheinend wieder bei besserem Bewusstsein war, wusste auch Aaron, dass er sich damit nicht unbedingt einen Gefallen gemacht hatte. Aber es waren zum Glück nur Haare und die würden wieder nachwachsen.
"Hach... man muss euch Jungs manchmal wirklich an die Hand nehmen. Vielleicht frage ich einfach mal bei Nora nach, ob sie euch auch Babysitten würde. Ich bezweifle nicht, dass dann weniger dämliche Dinge in meinem Haushalt passieren."
"Hey! Ich habe gar nichts getan! Wieso redest du so, als wäre es meine Schuld, dass A einen Nervenzusammenbruch erlitten hat?"
Nick protestierte lautstark, doch seine Frau beachtete das Gemecker gar nicht, sondern drehte sich aus seinem Halt und stöckelte zurück zum Auto.
Nick warf seinem Freund einen Blick zu, der ihm sagen sollte 'Frauen' und dann folgten sie beide.
Aaron ließ sich ohne Worte auf dem Rücksitz nieder und breitete seine Beine aus, soweit es ging. Nick saß auf dem Beifahrersitz und Lavi fuhr.
Alle wussten, dass es in dieser Familie kein Geplänkel gab, wenn es darum ging, wer fuhr. Es gab keine 'Frauen können kein Auto fahren' Vorurteile und selbst wenn es sie insgeheim gab, blieben sie still und sicher im Kopf desjenigen, der sie dachte. Denn niemand legte sich mit Lavinia Laurent Kolby an, außer man hatte einen Todeswunsch.
"Also gut Cupcake, sprich! Ich will alles wissen. Mein Mann macht ein unnötig großes Geheimnis um diese Rey und ich will endlich wissen, was es mit ihr auf sich hat."
Aaron schaute beinahe gedankenverloren aus dem Fenster und beobachtete, wie die Stadt an ihnen vorbei raste. Es lag nun ganz alleine an ihm, ob er sich und allen Anwesenden eingestand, dass er eine, für ihn bestimmte Person sitzen lassen hatte oder ob er abwinkte und das Thema ein für alle Mal hinter sich ließ.
Es brauchte jedoch kein Genie, um zu wissen, welche Entscheidung er nach seinen derzeitigen Gedanken traf. Deshalb holte er tief Luft und schaute nach vorne, wo er die Augen der neugierigen Frau im Rückspiegel auf sich spüren konnte.
"Sie ist offensichtlich so was wie... meine Seelenverwandte."
Aaron hatte damit gerechnet, dass das Auto einen Schlenker machen würde oder vielleicht eine plötzliche Vollbremsung zustande kam. Aber Lavi schien alles andere als geschockt. Sie zog einfach nur ihre perfekten Augenbrauen nach oben und lunschte erneut in den Rückspiegel. Es schien sie nicht im Geringsten zu kümmern, was gerade aus Aarons Mund gekommen war.
"Und? Das ist ja wohl nicht alles, oder? Erzähl mir mehr! Diese winzige Info habe ich auch schon von Nick bekommen."
Der schnalzte wieder mit der Zunge und drehte sich kurz zu seinem Kumpel. Seine Worte galten jedoch seiner Frau, die gerade an einer roten Ampel zum Stehen kam.
"Natürlich ist das nicht alles. Immerhin reden wir hier von Aaron, der zu impulsiv für sein eigenes Wohl handelt."
"Ich würde zu gerne wissen, wie du gehandelt hättest, wenn du an meiner Stelle gewesen wärst.", grummelte Aaron und verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust.
"Es hat mich eben überfordert, als du geschrien hast, dass Rey und ich Soulmates sein sollen. Bis zu dem Moment wusste ich ja nicht mal, dass manche wirklich an sowas glauben."
"Du brauchst nicht mal daran glauben! Nachdem du Rey getroffen hast, kannst du gar nicht mehr abstreiten, dass es Soulmates gibt." Nick drehte sich augenrollend wieder nach vorne und holte sein Handy aus seiner Hosentasche. Das gab Lavinia wieder die Möglichkeit, sich einzuklinken.
"Sag schon, ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen müssen. Wie ist sie so? Wie war es, sie zu treffen? Ist sie bereit, uns offiziell kennen zu lernen, damit ich sie unter die Lupe nehmen kann?"
Aaron schluckte merklich und biss sich auf die Lippe. Mal ganz davon abgesehen, dass er nicht sehr begeistert war, von irgendwelchen Gefühlen in seinem Inneren zu plaudern, hatte er nicht wirklich eine Geschichte zu erzählen. Und das war allein seiner Dämlichkeit zuzuschreiben, das wusste er selbst.
"Er kann dir nicht erzählen, wie sie ist. Bevor es überhaupt zu einem Gespräch kommen konnte, hat sich unser liebster Freund aus dem Staub gemacht."
Aaron hätte Nick am liebsten den Hals umgedreht, weil er mal wieder offen darlegte, was er am liebsten verdrängen und für immer vergessen wollen würde. Anderseits war er auch irgendwie dankbar, dass sein Kumpel es ausgesprochen hatte und nicht er selbst über seine Taten nachdenken und sie erklären musste.
"Bitte was?"
Nun hatte die Überraschung auch Lavinia erreicht, deren Stirn nun mit Falten überseht war, und die mich anschaute, als hätte ich sie zutiefst beleidigt
"Das ist nicht dein Ernst oder? Du bist abgehauen? Wieso das denn?"
Aaron stellte erleichtert fest, dass Lavi gerade in diesem Moment einparkte und das bedeutete, dass er in wenigen Sekunden aus dem Rücksitz springen konnte und wenigstens nicht ganz so hilflos diesem mörderischen Blick ausgesetzt war.
"Ich weiß, dass es blöd war, okay. Und Nick macht mich dafür schon genug rund, also bitte fang du nicht auch noch damit an."
Lavi's Gesicht entspannte sich wieder etwas, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, war Aaron bereits aus dem Auto gesprungen und wartete auf seine Freunde. Als Nick und Lavinia neben ihm auftauchten, gingen sie zusammen auf das kleine Restaurant zu, in dem sie meistens essen gingen, wenn Lavinia sie mal vom Fitnessstudio abholte.
"Okay, ich will dich nicht so sehr verurteilen, wie mein Mann es tut, aber ich würde trotzdem gerne die Gründe erfahren", bemerkte die Brünette mit einem kurzen Seitenblick auf Aaron. Er konnte sich vorstellen, dass sie ihm am liebsten die Ohren langziehen wollte und alles dafür geben würde, um ihn bis aufs letzte Detail auszuquetschen. Aber die junge Frau hielt sich zurück und tat so, als könnte es nichts weniger Interessantes geben.
"Ich weiß nicht, ob es da viel zu erzählen gibt. Es war eben eine Kurzschlussreaktion und als ich abgehauen bin, habe ich ja ganz eindeutig jegliche Chance mit Rey verspielt. Es ist nicht mehr zu ändern."
Aaron hielt für sie die Tür auf und das Trio marschierte auf einen Vierer Tisch zu, der noch nicht besetzt war. Nick nahm neben seiner Frau Platz und Aaron gegenüber von ihr. Da das alles nichts neues war und sie schon auf eine angenehme Art und Weise eine Routine eingeübt hatten, blieb es kurz still, als alle in die Speisekarten schauten.
"Ich denke, das alles ist gar nicht so hoffnungslos, wie ihr beide in diesem Moment denkt", murmelte Nick beiläufig und kratzte sich über seine Bartstoppeln. Augenblicklich richteten sich beide Augenpaare auf den Tätowierer, der sich nicht stören ließ.
"Was willst du damit sagen?"
"Ich will damit sagen, dass ich der beste Freund aller Zeiten bin. Und nebenbei auch der beste Ehemann und nachdem ich euch gleich aufklären werde, will ich nie wieder etwas anderes hören."
Nick schaute erwartungsvoll in die Runde. Aaron zögerte nicht und nickte zustimmend, Lavinia kniff jedoch kurz ihre dunklen Augen zusammen und dachte über den Deal nach.
"Ich kann nicht fassen, dass du nicht sofort einwilligst! Es ist ja wohl kein Verlust für dich, einzugestehen, dass ich der beste Ehemann der Welt bin!"
Die roten Lippen verzogen sich zu einem neckischen Schmunzeln, dann summte sie leise. Sie legte ihre rechte Hand in den Nacken von Nick und fing an ihn dort zu streicheln.
"Also schön, bester Ehemann aller Zeiten. Rück mit der Sprache raus, bevor Aaron aus seiner Haut fährt."
Ganz der Wichtigtuer, der er manchmal war, streckte Nick seine Brust raus und begann erneut zu grinsen.
"Da ich nicht nur unglaublich gut aussehe, sondern auch mehr Intelligenz besitze, als die meisten - insbesondere ihr beiden - mir zutraut, werde ich euch nun davon erzählen, wie ich meinen besten Freund aus der Scheiße gezogen habe, ohne, dass er es gemerkt hat. Ich erwarte also ganz eindeutig das größte Dankeschön, was die Welt jemals gesehen hat."
Aaron rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her und wollte gerade einen Tritt gegen Nicks Schienbein austeilen, damit er endlich für klare Verhältnisse sorgte, doch er wurde von einem Kellner unterbrochen, der sich an ihren Tisch gesellte und fragte, ob sie sich schon für Getränke entschieden hatten.
Aaron knirschte kurz mit den Zähnen und presste dann seine Bestellung hervor. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings nur noch dem dunkelblonden Kerl, dem es offensichtlich viel Spaß machte, seinen Kumpel so ungeduldig zu sehen.
"Jetzt rück schon mit der Sprache raus!"
"Also gut. Gehen wir an den besagten Tag zurück, der uns das alles eingebrockt hat. Es war genau in dem Moment, in dem Aaron abgesaust war und zwischen den Leuten verschwunden ist. Wir alle standen da und haben dir nachgeschaut. Wirklich, es hat sich angefühlt, als konnte man spüren, wie das Band zwischen euch riss. War echt nicht schön."
Aarons Brust zog sich schmerzhaft zusammen, als er die Szene in seinem Kopf abspielte.
"Der kleine Lockenkopf, der mit Rey da war, war ganz kurz davor, auszurasten. Ich sage es euch, man hat es ihr angesehen, wie gerne sie dich umbringen wollte. Aber sie ist dir nicht hinterhergerannt, sondern hat Rey getröstet. Die stand da, als hätte man ihr ihren Lieblingsteddy weggenommen. Sie war haarscharf an der Grenze, zusammen zu brechen und anfangen zu weinen. Aber wie auch immer sie es geschafft hat, sie hat sich zusammengerissen."
Nick konnte nicht verhindern, dass ein anerkennender Ausdruck über sein Gesicht huschte. Dann fuhr er fort: "Sie hat sich dann ein bisschen verloren umgesehen und dann habe ich mir so gedacht, dass ich was machen muss. Ich wusste nicht genau, was mit dir gewesen war, aber ich hatte da schon so eine Ahnung. Vor allem, dass du es irgendwann bereuen würdest, was du da abgezogen hast und deshalb habe ich mir gedacht, dass ich es nicht einfach so zulasse, dass du einfach abhaust und womöglich den größten Fehler deines Lebens begehst. Ich bin dann also zu den beiden und habe versucht, die Situation etwas zu schlichten. Ich glaube, das war gar nicht so krass nötig. Rey sah zwar aus, wie man es eben von jemandem erwarten kann, dem gerade das Herz aus der Brust gerissen wurde... aber sie war überraschend ruhig und verständnisvoll. Vielleicht lag das daran, dass sie innerlich gerade wie am Spieß schrie, sie aber keine Szene machen wollte... Wer weiß. Jedenfalls habe ich gefragt, ob es ihr gut geht und ihre Freundin hat mich angezickt, dass es ihr ganz sicher nicht gut geht. Naja, ich kanns keinem der beiden verübeln, wenn sie in der Situation gereizt waren."
Bevor er weiterreden konnte, kam wieder die Bedienung und stellte die Getränke der drei auf dem Tisch ab. Lavinia bedankte sich und sagte, dass es noch mit der Essenbestellung dauern würde. Nick nippte an seinem Bier.
"Komm schon, Baby. Bis jetzt hört sich das ja alles ganz schön an und ich bin sehr stolz, dass du dich um das Mädchen gekümmert hast, aber bisher ist noch nichts passiert, was die Situation verbessert oder dich zum Helden der Nation macht."
"Wohl war. Das eigentliche Kunststück, was ich vollbracht habe, kam danach. Der Lockenkopf hat beschlossen, dass die beiden besser verschwinden sollten, aber ich habe die Initiative ergriffen und habe sie aufgehalten. Ich konnte nicht einfach zulassen, dass diese Chance einfach so entwischt, deshalb habe ich Rey gefragt, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn sie mir ihre Nummer gibt. Ich habe mich für meinen besten Freund, der ein kompletter Idiot ist, entschuldigt und ihr versichert, dass es nur ein schieß Zeitpunkt war und er sich bald selbst Ohrfeigen würde, wenn er realisierte, was er getan hatte."
Aaron hielt die Luft an.
Abgesehen von einem wunderschönen Gesicht, war sein Kopf komplett leergefegt und auch wenn Nick alles plausibel erklärte, schien es ihm schwer zu fallen, zu begreifen, was das bedeutete. Doch glücklicherweise drängte Lavinia ihren Mann dazu, endlich alles auszuspucken und sie nicht länger auf die Folter zu spannen.
"Und? Was hat sie gesagt?"
"Sie hat mir ihre Nummer gegeben und gemeint, Aaron solle sich einfach melden, wenn er dazu bereit war."
Das Kapitel ist lang (5600 Wörter whoops). Es hat die erste Schreibblockade bei Skin verursacht. Es ist nicht so gut, wie ich es mir erhofft habe. Ich akzeptiere es einfach.
Bitte lasst mir ein bisschen Feedback, eure Meinung oder Kritik da.
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