--Hörl x Aschenwald--
"Jan? Bereit?" rief Philipp als er die Tür des Kofferraums schloss. "Schön, dass du mich das fragst, während du den Kofferraum schließt." lachte Jan verschlafen, als er mit einer extra Tasche das Haus verließ und die Tür abschloss.
Es ist Hochsommer und sowohl Jan als auch Philipp haben sich dazu entschieden nicht am Sommer Grand Prix teilzunehmen. Stattdessen ist Jan gerade bei Philipp zu besuch in Tirol und sie fahren jetzt mit dem Auto nach Italien und machen zusammen Urlaub.
Gähnend öffnet Jan die hintere Tür und wirft die Tasche auf die Rückbank bevor er sich auf den Beifahrersitz setzt. "Let's go!" sagte Philipp gehyped, als er den Motor startete und losfuhr. Die aufgehende Sonne erhob sich hinter der Alpenlandschaft und Jan, immer noch müde, drehte seinen Kopf zu Philipp, der gerade dabei war seine Sonnenbrille aufzusetzten.
"8 Stunden Fahrt... nur du und ich auf engstem Raum..." sagte Jan, der Philipp auf penetranter Weise anstarrte. "Gott, steh mir bei..." flüsterte Philipp so laut, dass Jan es trotzdem hören konnte und beide fingen an zu lachen mit dem Hintergedanken, dass er es ja eh nicht ernst meinte.
Jan verband sein Handy mit der Anlage des Autos und machte eine random Playlist an, wobei das erste Lied, welches anfing zu spielen "Anton aus Tirol" war. "ANTON, ANTON, ANTON, ANTON!" war dabei das erste, was Philipp von seinem Beifahrer hört. Jan schrie für das gesamte Lied die Lyrics durch das Auto, und selbst, als er komplett außer Atem war, hörte er nicht auf. "Gott, steh mir bei..." war das einzige, was Philipp sich dabei dachte, bevor er selber einstieg und mit Jan die Lyrics durch das Auto schrie.
Trotz seinem Versuch, sich durch Musik wachzuhalten, gelang es Jan nicht komplett wach zu werden und entschied sich dazu, zumindest die Augen zu schließen um vielleicht einschlafen zu können. Philipps leises Klopfen auf das Lenkrad zum Rhythmus des Liedes beruhigte ihn und lies sein Herz gleichzeitig stärker schlagen. Philipp, der dachte, Jan würde schlafen, drehte sich zwischendurch zu ihm um und fing an zu lächeln.
"Süß" dachte er und versuchte so leise, wie möglich zu sein, um Jan nicht zu wecken. In der Zwischenzeit hat Jan es geschafft einzuschlafen. Er träumte von einem offenen Meer, Sand unter ihm und er in den Armen einer Person. Er blickte nach oben und sah Philipp. Philipp guckte ihn verwirrt an und fragte: "Ist was los?".
"N-nein... alles gut" antwortete Jan und legte sich wieder in die Position, in der er am Anfang des Traums lag. Plötzlich änderte sich alles um ihn herum und die beiden saßen nun in einem Restaurant mit Ausblick auf das Meer. Jan's Herz fing an doller zu schlagen, als er bemerkte, wie Philipp ihm gegenüber saß. Er guckte ihn nicht an, aber seine gebräunte Haut, das weiße Hemd und die Art, wie er sein Weinglas hielt um daraus zu trinken ließen Jan ein wohliges Gefühl im Magen haben.
Als Jan aufwachte war von Philipp keine Spur und der Wagen hielt an einer Raststätte. Es war bereits 8 Uhr. Er hatte 2 Stunden lang geschlafen. Jan blieb im Auto sitzen und wartete bis Philipp zurückkommt. Dieser kam schließlich zurück, in der Hand zwei Pappbecher Kaffee und zwei Croissants.
"Guten Morgen, Dornröschen." sagte Philipp, als Jan seine Tür aufmachte und sich draußen streckte. "Nenn mich bitte nie wieder so." sagte Jan sofort und kicherte leicht.
"Nun gut, ich hab dir einen Kaffee gekauft. Genau so, wie du ihn magst, ohne Zucker und mit einem Schluck Milch." wechselte Philipp schnell das Thema und gab dem immernoch verschlafen, aber zumindest jetzt zufrieden wirkenden Jan den Kaffee. Nicht nur wegen ihrer gemeinsamen Zeit als Zimmergenossen während den World Cup events, auch jetzt bei Jan's Besuch hat Philipp viel über ihn gelernt und hat deswegen zuversichtlich Kaffee für ihn gekauft ohne fragen zu müssen, wie er ihn gerne hätte.
"Aah, danke, danke, danke!" erwiderte Jan und nahm schnell den Kaffee, wobei er sich daran die Zunge verbrannte. Philipp lachte ihn gehässig aus und erwartete nicht, dass Jan anfangen würde ihm gnadenlos zu kitzeln. Nicht nur Philipp hat viel über Jan gelernt, andersrum fand genau das gleiche statt und Jan weiß nun genau, was für Geschütze er ausfahren muss.
"He! HAHAHA. JAN, stopp!" rief Philipp zwischen seinem Gelächter, aber als er bemerkte, dass Jan nicht aufhört, griff er nach seinen Handgelenken und hielt diese so fest er konnte, ohne Jan dabei wehzutun. Schockiert über das, was gerade passiert ist, guckte Jan Philipp tief in die Augen und auch wenn er wollte, konnte er sie nicht von ihm abwenden. "Geht's wieder?" wollte Philipp wissen und als Jan mit einem zustimmenden Nicken antwortete las er seine Handgelenke frei.
'Das war hot' dachte sich Jan, als er immer noch nicht darauf klar kam, was gerade passiert ist. Er drehte sich zu Philipp, der gerade ansetzte, um seinen Kaffee zu trinken. Dabei lehnte er sich an das Auto und genoss die Aussicht auf die Alpen. "Wo sind wir eigentlich gerade?" frage Jan. "Südtirol, irgendwo in der Nähe von Bozen." antwortete Philipp augenblicklich ohne den Blick von den Alpen zu lenken.
Jan entschied sich dazu, sich Philipp anzuschließen und drehte sich um, um gemeinsam mit ihrem Kaffee die Aussicht zu genießen. "Aaah, ich freu mich so auf den Urlaub!" sagte Philipp nach einer Zeit der angenehmen Stille. Am liebsten würde er Jan jetzt so fest er konnte umarmen, aber er versuchte so gut es geht, dem Verlangen zu widerstehen. Was wenn Jan nicht das Gleiche fühlt, wie er?
Ich weiß ja nicht, ob ihr es bereits bemerkt habt, aber Jan und Philipp crushen ziemlich hart füreinander. Jedoch weiß der jeweils andere nichts von den Gefühlen des anderen. Die anderen ÖSV Adler haben es natürlich entweder mitgekriegt, oder ihnen wurde es gesagt, wenn nicht von den Beteiligten, dann von einem der anderen Adler. "Liebe macht blind." sagte Stefan dann zu Daniel, als es den beiden zu offensichtlich wurde. Wie die beiden es, trotz gemeinsamen Zimmer geschafft haben, dass der andere nicht zumindest ein bisschen bemerkt, dass der jeweils andere Gefühle für ihn hat? Frag mich nicht, es bleibt ein Mysterium...
Als die beiden ihren Kaffee ausgetrunken und ihr Croissant angegessen haben, stiegen sie wieder ins Auto und fuhren weiter. Jan's Handy verband sich wieder mit dem Auto und als er sah, dass Philipp, welcher den Pin wusste, irgendeine lofi Entspannungsmusik angemacht hat, fing er an zu lachen. "Hä, was ist denn?" fragte Philipp verwirrt, als Jan nicht aufhören wollte zu kichern. "Lofi-Musik? Dein Ernst?"
"Zu meiner Verteidigung, ich wollte nicht, dass du aufwachst. Sahst zu süß aus, als du angefangen hast zu sabbern."
War gelogen. Zumindest das mit dem Sabbern. Philipp wollte wirklich nicht, dass Jan aufwacht... und er fand möglicherweise auch, dass Jan süß aussah, als er schlief.
Jan, statt daran zu denken, dass er gesabbert hätte, blieb stark bei der Aussage hängen, dass Philipp fand, er sah süß aus. "plus, ich erwarte schon Respekt für die Bemühung und dafür, dass ich uns in Lebensgefahr gebracht habe, nur um dich nicht zu wecken." fügte Philipp hinzu.
"Oho, na dann. Meinen tiefsten Respekt für's uns in Lebensgefahr bringen, Philipp." sagte Jan scherzhaft und verbeugte sich in Philipp's Richtung, was Philipp zum Lachen brachte. Jan machte wieder die eigentliche Playlist an, wobei die beiden sofort anfingen ihre Seele aus dem Leib zu singen... wahrscheinlich konnten die Autos neben ihnen auf der Autobahn sie hören... und sie hatten die Fenster zu.
Ohne eine weitere Pause einzulegen fuhren die beiden komplett durch, bis sie an ihrem Ferienhaus mit Privatstrand in der Toskana angekommen waren. Ohne zu zögern zog Jan die Terrassentür auf und rannte in Richtung Meer, wobei er sich nach und nach auszog und nur noch in Boxershorts das Wasser erreichte. Philipp erkundete in der Zwischenzeit das Ferienhaus und beobachte von oben aus einem der Schlafzimmer, wie Jan sich über das Meer freut. Er entschied sich dazu, seine Badehose anzuziehen und sich zu Jan ins Wasser zu gesellen.
Er rannte in Richtung Meer und tauchte sofort ein. Das Wasser war kalt und erfrischend auf seiner Haut und entspannte sofort seinen Körper nach den sechs Stunden, die sie durchgefahren sind. Jan, der bemerkte, dass Philipp seine Badehose anhatte, spritze ihn sofort mit Wasser voll, als dieser aufgetaucht war und sagte "Langweiler! Hast einfach schon deine Badehose angezogen!" wobei Philipp Jan für seine Überstürzung auslacht.
Zufrieden trieben die beiden auf dem Wasser und schienen nicht den Anschein zu haben, rauskommen zu wollen, bis sie bemerkten, dass sie noch nicht zu Mittag gegessen hatten und auch so eher wenig Lust hatten heute zu kochen. Gemeinsam gingen sie rein, sammelten dabei Jan's Sachen vom Strand ein, duschten sich vom salzigen Wasser ab und gingen zu einem Restaurant, welchen ganz in der Nähe an einer Strandpromenade lag.
Sie setzten sich hin und nach genauerem Hinsehen erkannte Jan, dass ihm die Aussicht sehr bekannt vorkommt.
Es ist das Restaurant aus seinem Traum. Philipp bestellte für die beiden eine Karaffe Rotwein und eine Vorspeise. Jan guckte Philipp währenddessen einfach nur an. Dieser hatte zwar nicht die Klamotten aus dem Traum an und war nicht so gebräunt, trotzdem passte das Setting, das reichte dem 23-Jährigen. Die gleichen Schmetterlinge im Bauch, die er auch beim Traum hatte, intensiviert durch das Lächeln, welcher Philipp höflicherweise der Kellnerin gab.
Als diese weg war drehte sich Philipp sofort zu Jan um und lächelte diesen genauso an, wie er zuvor die Kellnerin angelächelt hat. Vielleicht sogar etwas breiter. "Was ist?" fragte dieser als Jan ihn nach guten 20 Sekunden immer noch verschmilzt anguckte. "A-alles gut. Bin nur ein bisschen müde." war die Antwort, die Philipp erhielt ohne überhaupt die leiseste Ahnung zu haben, dass diese Situation ihnen das gleiche Gefühl gegeben hat.
Sie änderten schnell das Thema und fingen an, sich gefasst über alles mögliche zu unterhalten, sodass sie beinahe nicht bemerkt hätten, wie die Kellnerin mit dem Wein zurückkam. Sie redeten und lachten viel, genossen das gute Essen und den Wein und verbrachten ihre gemeinsame Zeit grundsätzlich so wie immer.
Nachdem sie ihren Nachtisch aufgegessen haben, bezahlten sie und gingen zurück zum Haus. Jan wollte eigentlich noch die nahegelegene Stadt besichtigen, aber Philipp, der noch kaputt von der langen Fahrt war, überzeugte ihn, dass sie in den zwei Wochen noch genug Zeit haben werden, um in die Stadt zu gehen.
Es war gerade mal 17 Uhr, demnach legten sich Jan und Philipp noch in die Sonne und machten ihre Ballermann Playlist an... keine gute Idee sag ich euch... zum Glück war kein weiteres Haus in unmittelbarer Nähe...
Als ihr Essen verdaut war, beschlossen die beiden zum nächstgelegenen Supermarkt zu joggen, um ein paar Lebensmittel zu kaufen um nicht täglich in Restaurants essen zu müssen.
Am Abend saßen die zwei noch lange im Wohnzimmer und redeten über alles mögliche, während im Hintergrund der Film lief, den sie eigentlich gucken wollten. "Hast du irgendwas vom Film mitbekommen?" fragte Jan schließlich, als er zum Fernseher schaute und den Abspann sah. Philipp schüttelte nur den Kopf und die beiden fingen an zu lachen. Sie gingen nach oben, duschten noch schnell und legten sich dann in jeweils ihre Zimmer. Jan konnte noch nicht einschlafen und lag deswegen wach in seinem Bett und scrollte sein Insta durch.
Währenddessen lag Philipp wach in seinem Bett und starrte die Decke an. Trotz dass er versuchte einzuschlafen und auch vorhin noch todmüde war von der Fahrt konnte er jetzt kein Auge zumachen. Er dachte die ganze Zeit, dass Jan im Zimmer nebenan lag. Das tat er die letzten Woche auch schon, nur fühlt es sich hier anders an... sie waren nicht bei ihm Zuhause und es war eine ungewohnte Umgebung. Bei den World Cup Wettbewerben schliefen sie immer in einem Zimmer und er liebte es. Einfach Jan und er in einem Zimmer, nicht mal im gleichen Bett, das gleiche Zimmer war schon toll.
Als er nach geschlagenen 45 Minuten immer noch nicht schlafen konnte, stand er auf, nahm sein Handy mit und schlich ohne einen einzigen Ton zu machen zur Tür von dem Zimmer in dem Jan schlief. Er blieb vorerst einfach nur davor stehen und scharrte die Türklinke an bis er sich hinsetzte und sich gegen die Tür lehnte. Er dachte nach. Sein Herz pochte wie verrückt. Er hörte sein Herz so stark pochen, dass er betete, dass Jan es nicht hören würde.
Philipp dachte über die Situation nach. Er machte mit seinem besten Freund Urlaub. Sein bester Freund auf den er auch zufälligerweise den größten Crush hatte, den man sich vorstellen kann. Sie haben bereits so viel miteinander erlebt und mit jedem Erlebnis hat Philipp das Gefühl er verliebe sich immer mehr in ihn. 'Jan ist einfach wundervoll, durch und durch' dachte Philipp bevor die Tür von hinten weggezogen wurde.
"Was machst du denn da?" fragte Jan erschrocken. Er wollte doch einfach nur auf Toilette, als auf einmal Philipp an seine Tür gelehnt dasaß. "Ich kann nicht schlafen... kann ich vielleicht zu dir?" fragte Philipp ehrlich ohne zu sagen, worüber er gerade nachgedacht hat. "J-ja klar. Ich muss nur eben auf Klo." entgegnete Jan nach ein paar Sekunden der Verwirrung.
Philipp stand auf, lies Jan durch und ging selber in das Zimmer aus dem Jan gerade gekommen ist. Seine Klamotten lagen im ganzen Zimmer verteilt, aber Philipp war sich sicher, die würden morgen weggeräumt werden (macht Jan immer so). Er legte ich auf eine Seite des Doppelbetts, deckte sich zu und entsperrte sein Handy. Philipp postete einige Fotos, die er heute gemacht hat auf seiner Instagram Story und scrollte durch seinen Feed, wobei er alle Fotos von den ÖSV Adlern likte, die sie an dem Tag gepostet haben.
Jan kam nach ein paar Minuten zurück und legte sich zu Philipp, stütze seinen Kopf an Philipp's Schulter ab und fragte leise "Was machst du?".
"Nicht viel. Guck mal, Daniel hat ein Foto aus'm Urlaub gepostet." antwortete Philipp und drehte das Handy so, dass Jan besser gucken konnte. "Cute. Daniel und Franziska sind so süß zusammen." sagte Jan und Philipp stimmte sofort zu. Philipp scrollte weiter bis er nach kurzer Zeit bemerkte, dass Jan auf seiner Schulter eingeschlafen war. 'Du bist aber süßer.' dachte Philipp, legte sein Handy weg und legte sich auch schlafen.
Am nächsten Morgen lagen beide noch in der gleichen Position dort und als Jan aufwachte und bemerkte, wie er eingeschlafen war, war er peinlich berührt von sich selbst. 'Was wenn das Philipp unangenehm war?' dachte er sich.
Er stand auf und sammelte die Klamotten vom Boden und legte sie ordentlich beiseite. Er suchte sich neue Anziehsachen raus und zog diese im Badezimmer an. Als Jan feststellte, dass Philipp immer noch schlief, ging er nach unten und bereitete das Frühstück vor. Danach joggte er zum Bäcker und holte frische Semmel. Wieder im Haus angekommen hörte er oben das Wasser aus der Dusche rieseln.
Jan legte einige der Semmel aufgeschnitten in einen der Körbe, die er in der Küche aufgefunden hat setzte sich danach auf das Sofa und wartete darauf, dass Philipp runterkommt.
Als er Philipp's Schritte auf der Treppe hörte machte Jan ganz laut das Lied 'Guten Morgen, Sonnenschein' an und sang und tanzte in Richtung Treppe. Philipp fing an lauthals zu lachen und begann mitzutanzen.
Die beiden setzten sich hin und als das Lied zu ende war entschuldigte Jan sich sofort bei Philipp dafür, dass er auf seiner Schulter eingeschlafen war. "Entschuldige dich doch nicht! Ich fand es ehrlich gesagt ziemlich angenehm." sagte Philipp und fing an zu lächeln. Jan lächelte zurück, war aber trotzdem noch peinlich berührt darüber.
Die Tage verstrichen und die beiden genossen die Präsenz des anderen in vollen Zügen. Heute beschlossen sie es ruhig angehen zu lassen und nicht die Stadt zu erkunden, eine Fahrradtour zu machen oder sonstige Aktivitäten, die sie die letzten Tage erledigt haben. Stattdessen kauften sie heute jeden erdenkbaren Alkohol um heute Abend richtig, wie Philipp es nannte, die Sau rauszulassen... Jap, Jan hat genauso geguckt wie du...
Sie legten sich abends auf die Liegen auf der Terrasse, machten Musik an und tranken eine Mische, die Jan gemischt hat... sie war beiden etwas zu stark, aber sie wollten nicht wie eine Pussy wirken, weswegen sie weitertranken. Danach machten sie diese absichtlich leichter, auch wenn sie schlussendlich keinen Unterschied erkannten. Nach kurzer Zeit waren beide schon, ich nenne es mal, ziemlich betrunken und die dröhnende Musik macht das alles noch viel schlimmer... glaubt ihr die nächsten "Nachbarn" einen Kilometer weiter haben sie gehört, als "Ohne Dich" von Münchener Freiheit angegangen ist und Jan und Philipp aus voller Kehle die Lyrics gesungen haben... und währenddessen den jeweils anderen angesungen haben.
Sie taumelten ins Wohnzimmer, als es ihnen draußen zu frisch wurde und dort ging die, ich nenne es mal, Party weiter. Jan und Philipp legten sich auf das Sofa und sofort begann alles sich zu drehen, als wären sie auf einer Achterbahn. Sie entschieden sich für eine kleine Pause, in der sie auf Wasser umgestiegen sind.
Als es ihnen schlussendlich ein wenig besser ging, tranken sie weiter. Sie verbrachten ihren restlichen Abend damit zu trinken und über Gott und die Welt zu reden. "Ja, und deswegen sind Hunde objektiv besser, als Katzen." sagte Philipp nach einem 10 minütigen Monolog darüber, wieso Hunde besser sind.
"Dir geht's wohl nicht gut, oder? Erstens hast du wohl vergessen, dass ich eine Katze habe, zweitens sind Katzen grundsätzlich viel besser, als Hunde." entgegnete Jan, welcher seinen Oberkörper schnell aus der liegenden Position erhob, um Philipp besser in die Augen gucken zu können. "Deine Narben sagen was anderes." antwortete Philipp und blickte auf Jan's Arm, auf dem vereinzelt hauchdünne helle Kratzer zusehen waren. "Das ist eine andere Geschichte" sagte Jan nach ein paar Sekunden und versuchte die Ärmel seines T-Shirts so auszudehnen, dass die Narben, die seine Katze ihm zugefügt hat, nicht zusehen sind.
Philipp begann leicht zu lachen, bevor er erneut sein Glas anhob um mit Jan anzustoßen. "Du siehst aber gar nicht aus, als wärst du ein Katzenmensch." fing Philipp an, als er ausgetrunken hat. "Was soll das denn heißen?" warf Jan beleidigt ein. "Ja, keine Ahnung, du wirkst halt wie jemand, der eher und lieber mit einem Hund spielen würde, als mit einer Katze." versuchte Philipp sich, den Tränen nah, zu rechtfertigen, was ihm nicht zu gut gelang, da Jan ihn nun verurteilend anguckte, was ihn nur noch mehr verunsicherte. Jan konnte jedoch nicht länger ernst bleiben und fing lauthals an zu lachen. Philipp liebte Jan's Lachen durch und durch. Von dem Aussehen, bis hin zum Klang. Es ist einfach wunderschön.
Er konnte nicht mehr widerstehen. Philipp sah Jan an und konnte nicht anders als ihn ganz fest zu umarmen. Zuerst wollte Jan fragen, was das sollte, bis es ihm egal wurde und er die Umarmung erwiderte. Sie blieben solange in der Position sitzen, bis sie sich nicht mehr halten konnten und sie sich so hinsetzten, dass Jan seinen Kopf in Philipp's Schoß hatte und Philipp mit seinen Haaren spielen konnte während Jan ihm zuhörte und manchmal antwortete.
'Wieso redet Philipp auf einmal so viel?' fragte sich Jan innerlich, als nach einem zehnminütigen Monolog, Philipp immer noch nicht fertig war zu erzählen. Worüber? Also eigentlich ging es um Essen und wie sehr er japanische Küche liebt, dann wie toll Japan ist und wie gerne er wieder in Sapporo springen wollen würde. Daraufhin fing Philipp an zu erzählen, wie sehr er das Skispringen liebt und fängt von der Theorie an und wie das alles ausgeführt wird, als ob Jan das nicht selber wüsste.
Jan, mit einem Alkoholintus so gewaltig wie sein Crush auf Philipp, reichte es langsam damit, wie viel Philipp redete. Er erhob sich von seinem Schoß, legte seine Hände zärtlich auf Philipp's Wangen, zog ihn an sich und küsste seinen größten Crush leidenschaftlich, aber kurz auf die Lippen. Als sie sich voneinander entfernten, realisierte Jan, was er getan hat. Er guckte Philipp schockiert an, welcher kurz verwirrt war, aber nicht weil ihm das unangenehm war, sondern weil er einfach so unterbrochen wurde, eine Sekunde später jedoch erneut zum Kuss ansetzte. Diesmal jedoch viel intensiver, gleichzeitig ungezwungener.
Philipp hatte seine Hände noch immer auf Jan's Wangen und streichelte diese sanft, während Jan sich aufsetzte und seine Arme um Philipp's Taille schlang. Eine Explosion an Gefühlen kam in beiden hoch. Sie wussten nicht, was sie hier taten, aber es fühlte sich dennoch so gut an. Sie wussten, dass sie es das Richtige war. Jan drückte seinen Körper näher an Philipp heran, so nah, dass beide die Bauchmuskeln des anderen fühlen konnten. Trotz des wundervollen Gefühls, welches beide empfanden, hörten sie kurze Zeit später auf.
Als sie sich voneinander lösten, schlug Philipp in einer ungewöhnlich tiefen Stimme vor, sie sollen nach oben gehen. Jan stimmte ihm zu und sie standen vom Sofa auf. Dabei blieb Jan am Sofatisch hängen, hielt sich jedoch an Philipp's Hand fest und fiel deshalb nicht hin. Ihre Herzen schlugen beide so schnell, dass es ein Wunder war, dass sie überhaupt noch am Leben waren. Intuitiv taumelten sie in Jan's Zimmer, zogen ihre Klamotten aus und legten sich kuschelnd nebeneinander.
Beide waren nicht im Stande irgendwas zu sagen. Sie kuschelten einfach nur und versuchten ihre Herzschläge zu beruhigen. Jan war der erste, der einschlief, spürte jedoch noch wie Philipp ihm einen leichten Kuss auf die Stirn gab, bevor er ins Land der Träume verschwand.
Er träumte von einem Gebirge. In der Hoffnung jemanden anzutreffen drehte Jan sich langsam um seine eigene Achse. Als dieser sich um 180° von seiner Ausgangsposition drehte, spürte er, wie jemand ihn von hinten umarmte. Jemand, der größer war, als er selbst. Die Anatomie und die Art, wie er umarmt wurde, kamen ihm sehr bekannt vor und ohne, dass er die Person angucken musste, war er sich sicher, dass es Philipp war.
Schließlich lies Philipp ihn los und Jan drehte sich nun um, um ihn ansehen zu können. Jan streckte seine Hand aus, um Philipp's Hand nehmen zu können, dieser jedoch entfernte sich ohne sich zu bewegen stetig von ihm. Jan rannte in die Richtung, in die Philipp sich entfernt, kann ihn aber nicht einholen.
Er wachte plötzlich auf, in Panik, Philipp wär nicht da. Beruhigte sich jedoch sofort, als er bemerkte, dass Philipp ihn in Löffelposition, mit den Armen um die Taille, umarmt hielt. Jan griff nach seinem Handy und ging seine ganzen Benachrichtigungen durch. "Guten Morgen." hörte er nach einer halben Stunde Philipp mit verschlafener Stimme sagen. "Guten Morgen!" entgegnete Jan glücklicher als normalerweise.
"Wieso denn heute so glücklich?" fragte Philipp während er seinen Kopf neben Jan's auf dessen Schulter legte. "Ich bin einfach nur glücklich hier mit dir zu sein." antwortete Jan und drehte seinen Kopf, sodass er Philipp einen Kuss auf die Wange geben konnte, was Philipp sofort zum Lächelt brachte. "Dann kannst du dir ja vorstellen, wie ich mich fühle." flüsterte Philipp, drehte sich zu Jan und gab ihm ein Küsschen auf die Lippen, wobei Jan ebenfalls zu lächeln begann.
Trotz dass Jan glücklicher wirkte als üblich, dachte er immer noch an den Traum und überlegte, ob das vielleicht was bedeuten könnte. Was wenn Philipp nicht das Gleiche spürte und es einfach nur die Hormone waren? Was wenn er einfach nur spielte und das alles nicht ernst meinte?
So schnell wie die Gedanken kamen, gingen sie aber auch wieder und Jan erfreute sich nur dem Moment, den er derweil mit Philipp hatte.
Sie blieben noch Stunden kuschelnd im Bett liegen. Philipp gab Jan vereinzelt Küsschen auf den Hals und im Nacken, meistens während Jan was erzählen wollte. Dabei betete Jan, dass Philipp nicht bemerke, wie ihn das erregte. "Aufjedenfall, denke ich, dass wir heute einfach nur am Strand entspannen sollten." beendete Jan den Satz, den er angefangen hatte, bevor Philipp erneut zu einem Küsschen ansetzte.
"Tolle Idee." antwortete Philipp und knuddelte sich fester an Jan's Körper ran. Jan jedoch wollte seine Latte gerne in Ruhe loswerden und drehte sich aus dem Geknuddele raus und fragte Philipp, ob er nicht vielleicht schonmal ins Badezimmer gehen möchte. "Ich komme auch gleich nach." fügte er hinzu, als er bemerkte, dass Philipp echt gar keine Lust hat ins Bad zu gehen. "Na schön." sagte er traurig, als er das Bett verließ. "Aber lass mich nicht zu lange warten!" fügte er hinzu, bevor er die Badezimmertür hinter sich schloss.
Jan wurde schnell mit seinem Ständer fertig, dachte allerdings noch über die Gesamtsituation nach, bevor er zu Philipp ins Bad ging. Sollte er Philipp sagen, wie er fühlte oder ist das bereits offensichtlich, in Bezug darauf, wie der Morgen bisher verlief? Läuft da jetzt was zwischen ihnen oder hat er das fehlinterpretiert? War es eine gute Idee gewesen, Philipp gestern einfach so zu küssen? Was ändert sich jetzt zwischen ihnen? Jan's Gedanken wurden von Philipp unterbrochen, der zurück ins Zimmer kam. "Schon fertig?" fragte Jan. "Nein, ich wollte einfach nur nach dir sehen. Kommst du jetzt mit ins Bad?" entgegnete Philipp. Jan nickte als Antwort auf die Frage, stand auf und folgte Philipp ins Badezimmer.
Sie gingen ihrer normalen Routine nach, peppten diese jedoch auf indem sie Musik hörten und im Badezimmer rumtanzten und einfach nur Spaß hatten. Auch wenn sie kurze Zeit später bereits fertig waren, blieben sie trotzdem im Bad und tanzten weiter zu ihrer Playlist. Philipp's Verlangen Jan zu halten, zu küssen und zu lieben wurde mit jeder Sekunde stärker, nichtsdestotrotz widerstand er dem um nicht zu anhänglich zu wirken.
Als sie beide fast vor Hunger starben, verließen sie das Badezimmer und gingen in die Küche um das Frühstück vorzubereiten. Auch wenn Jan dies gerne mit Philipp gemeinsam machen wollte, bestand Philipp darauf alleine Frühstück zu machen und verbot Jan irgendwas in der Küche anzufassen. "...aber wenn du knuddeln willst, hab ich nichts dagegen." fügte dieser hinzu, als er merkte, was Jan's nächster Schritt sein würde. Jan fing zufrieden an zu lächeln und kuschelte sich von hinten an Philipp.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie unfassbar süß das aussah, allein der Gedanke daran bringt mich zum Lächeln.
Als Philipp fertig war löste sich Jan widerwillig von ihm und sie setzten sich gemeinsam an den Esstisch. Sie aßen genüsslich ihr Frühstück bevor sie rausgingen und die, nun schon, Mittagssonne genossen. Zur Abkühlung schwammen sie nach einer heißen Dreiviertelstunde im Meer, bespritzen sich gegenseitig an und als Jan anfing zu Tauchen, schloss Philipp sich ihm an. Das salzige Wasser tat ihnen in den Augen weh, trotzdem ließen beide ihre Augen offen. Sie schwammen aufeinander zu und küssten sich innig. Als sie wieder auftauchten waren ihre Lippen immer noch aneinander gepresst. Serotonin breitete sich ihn ihren Körpern aus. Philipp machte Jan so glücklich... andersrum war es genauso.
Sie lösten sich voneinander, ließen jedoch die Hände nicht von den Wangen des andere. "Sag mal Philipp..." fing Jan schließlich an. "Was ist das jetzt zwischen uns?" fragte er.
"Was möchtest du denn, was es wird?" antwortete Philipp und lächelte schelmisch. "Nein. Das ist nicht, was ich meine. Wie empfindest du?" fragte Jan erneut, diesmal fordernder. "Soll ich ehrlich sein?" entgegnete der Ältere. "Ja bitte."
"Okay. Wann auch immer ich dich sehe, habe ich das Bedürfnis dich zu küssen, dich zu umarmen, dich zu beschützen. Monate lang habe ich gespürt, wie mein Herz schneller anfing zu schlagen, wann immer ich daran dachte, dich sehen zu können. Ich habe lange gedacht, dass das normal sei. Dass ich mich einfach nur darauf freue dich zu sehen. Doch es ist viel mehr als das-" Philipp stoppte kurz und küsste Jan so intensiv und dennoch zart und schnell wie er konnte. "Ich liebe dich Jan-" und wieder setzte er zum Kuss an. "Ich liebe dich mehr als du es dir vorstellen kannst-" und noch ein Kuss. Er löste sich von ihm und bemerkte die Träne in Jan's Augenwinkel. "J-jan. Was ist los?" fragte Philipp besorgt. "Nichts, alles gut." sagte Jan und versuchte die Träne mit seinem nassen Arm wegzuwischen. "Es ist nur... ich liebe dich auch. Sehr sogar." fügte er hinzu und lächelte trotz seinem Weinen. Philipp lächelte nun von einem Ohr zum anderen.
Er nahm Jan in den Arm, streichelte mit seiner nassen Hand seinen Kopf und hörte einfach nur seinem eigenen Herzschlag zu, wie es pausenlos schlug. "Ich liebe dich so sehr." flüsterte Philipp, woraufhin Jan Philipps Wangen in seine Hände legte und erneut anfing ihn zu küssen. Dabei warf er sich nach hinten, vergaß aber dass das Wasser sie beide nicht halten wird, weswegen sie hineinfielen. Das kühle Wasser umschloss sie, jedoch nicht einzeln, sondern als Einheit. Die Einheit, die sie von jetzt an bilden.
"Sind wir jetzt ein Paar?" fragte Jan, als sie wieder an der Oberfläche waren. "Nur wenn du das willst." antwortete Philipp mit einem leichten Lächeln, welches Jan sofort zum schmelzen brachte. "Natürlich will ich das, du Trottel." entgegnete der kleinere bevor er seinen, von nun an, Freund erneut eindringlich küsste.
Sie alberten noch ein wenig im Wasser herum und genossen die Sonne bevor sie sich fertig machten um in die nahegelegene Stadt zu gehen und dort zu essen. Auf ihrem Weg hielten sie die ganze Zeit über Händchen, teilweise drehte Philipp Jan an seiner Hand, so als ob sie tanzen würden und er den jüngeren führte. Falls sie schräge Blicke von Einheimischen oder anderen Urlaubern erhielten, bemerkten die beiden diese nicht. Sie waren zu glücklich die Liebe des anderen erwidern zu können, als das Homophobie ihr Glück zerstören könnte.
Neben dem Fakt, dass sie endlich ihr erstes Date als Paar hatten, war dies ihr vorletzter Abend in Italien, weswegen sie diesen besonders genießen wollten. "Um ehrlich zu sein, ich bin mehr als zufrieden mit unserem Urlaub. Tatsächlich könnte ich nicht glücklicher sein." sagte Philipp, als sie bei dem Restaurant ankamen, in welchem sie auch an ihrem ersten Tag hier aßen.
Jan erinnerte sich an seinen Traum von der Fahrt eineinhalb Wochen her. Er beobachtete Philipp genauer und bemerkte, dass er jetzt genauso aussieht, wie in dem Traum. Sein Herz schlug nun so stark, wie auch bei ihrem ersten Essen hier, vielleicht sogar noch stärker. Jan war glücklich, er war wahrscheinlich nie glücklicher gewesen. Philipp gehört endlich, nach Monaten, wenn nicht bereits Jahren, in denen er einen Crush auf ihn hatte.
Philipp bemerkte, wie Jan ihn anguckte und lächelte ihn schwärmerisch an. "Ist was?" fragte er lächelnd. "Weißt du, auf unserer Fahrt hierhin habe ich geträumt, dass du mir so wie jetzt genau hier gegenüber sitzt." erklärte Jan. "Dann ist dein Traum wohl in Erfüllung gegangen, oder nicht?" überlegte Jan's Freund gefasst.
"Mehr als das... ich lebe meinen Traum... mit dir... für immer."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top