Kapitel 26
Kapitel 26
James war nervös. Er fuhr sich mit der Hand immer wieder durch seine Haare und murmelte vor sich hin. Aufgebracht lief er hin und her, fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, während er fast jede Minute, einen neuen Gegenstand auf dem Boden des Jungenschlafsaals zertrümmerte.
Nachdem er schließlich einen Muffin unter seiner Socke zerquetschte, hatte Remus endgültig genug. Genervt klappte er sein Buch zu und knallte es mit einem solchen Wumms auf seinen Nachtisch, dass Peter vor Schreck fast vom Bett fiel und James verwundert stehen blieb.
„Verdammt noch mal, James!", fuhr Remus ihn agressiv an. Es war ein Tag vor Vollmond und der Werwolf war, wie immer, sehr reizbar. „Könntest du vielleicht damit aufhören uns alle zu nerven!? Es ist nämlich einfach...verdammt, es ärgert hier jeden! Siehst du das nicht?! Ich weiss ja, dass du dir Sorgen machst, dass zwischen Sirius und Lily was laufen kann, aber bitte verdammte Scheiße nochmal, lass das nicht an uns aus!", Remus war von seinem Bett aufgesprungen und wurde immer lauter, „Zudem einmal ist das einfach...unbegründet! Würde Sirius eure Freundschaft ins Spiel setzten? NEIN! Wollte Sirius je einmal etwas ernstes mit einem Mädchen?! NEIN! Empfindet Lily etwas für Sirius?! NEIN! Deswegen hör auf hier eine Show abzuziehen!"
Schwer atmend stand Remus vor James, seine Brust hob und senkte sich rasch und er blitzte ihn wütend an.
James blinzelte kurz. Niedergeschlagen nickte er dann und vergrub seine Hände tief in seinen Haaren.
Remus starrte ihn eine Sekunde lang an, ehe er sich wieder auf sein Bett fallen ließ. „Tut mir leid, James", flüsterte er und betrachtete seine Handflächen.
„Schon gut", seufzte der Pottersprössling und setzte sich neben ihm. „Ich...du hast ja recht"
„Nein, ich habe einfach überreagiert. Du...ich kann dich verstehen, James. Aber denk darüber nach, okay? Sirius würde niemals eure Freundschaft aufs Spiel setzen. Selbst wenn er Lily liebt, was ich nicht glaube, du bist ihm zu wichtig und er weiß, dass Lily dir sehr viel bedeutet"
James lächelte ihm dankbar zu. „Stimmt", wisperte er und wollte gerade noch etwas sagen, als die Tür des Schlafsaals aufging und Lily hereinkam. James wandte ihr den Kopf zu. Doch bevor sie zu ihnen kommen konnte, stoppte sie verdutzt und starrte auf den Boden. Dann zischte sie: „Den Muffin wollte ich eigentlich noch essen"
James biss sich entschuldigend auf die Unterlippe und grinste. „Sorry, aber ich bin draufgetreten."
Lily verengte die Augen und bevor die Situation eskalierte, fragte Remus schnell: „Und? Hat Dumbeldore dir den Trank gegeben?"
Lily drehte sich zu ihm, nicht ohne einen wütenden Blick Richtung James, und nickte leicht. „Ja, er meinte bei mir wäre es besser aufgehoben, als bei Sirius", sie hob die Hand, in der sie eine kleine gläserne Phiole hielt. „Das ist es"
James schluckte leicht, bevor er fragte: „Wie müsst ihr ihn denn genau einnehmen?"
Lily ging vorsichtig auf die zwei zu, während sie versuchte nirgends etwas zu zertrümmern und setzte sich neben sie. „Nun ja, wie gesagt, ich finde es ziemlich eklig", sie verzog das Gesicht, „Sirius muss die Flüssigkeit trinken, aber sie im Mund behalten und mich dann küssen", ihr Gesichtsausdruck wurde immer ekelerregender, „Mit Zunge", fügte sie noch hinzu, woraufhin James sich anspannte, jedoch machten sich auch Erleichterung in ihm breit. Lily schien nicht sehr begeistert. „Jedenfalls muss er dann mit der Flüssigkeit meinem Mund füllen, jedoch nicht alles und wir müssen dann beide ein Teil davon schlucken"
„Bäh", kommentierte Remus.
„Das kannst du laut sagen", stöhnte Lily.
James zögerte. „Lily?", fragte er dann doch.
„Ja?", fragte sie und sah ihn an.
„Können wir kurz reden?"
Verwundert musterte sie ihn, nickte dann jedoch. „Ehm...klar. Alleine?"
Er nickte und zog sie auf die Beine, warf Remus noch einen Blick zu, der dieser nicht deuten konnte, und die beiden gingen aus dem Schlafsaal.
Lily sah ihn abwartend an.
„Lily...", fing er vorsichtig an, „Wie wird es mit uns weitergehen?"
Besagte runzelte die Stirn. „Wie weitergehen?"
„Naja...", er fuhr sich durch die Haare, „mit uns? Wenn all das hier vorbei ist?"
Sie wurde leicht rot und schaute an ihm vorbei. „James", sagte sie gedehnt, „ich weiss es nicht, aber...", fügte sie schnell hinzu, als sie seinen enttäuschten Blick sah, „ich...könnten wir erstmal Freunde sein?"
James blinzelte. Freunde. Er nickte langsam. Erstmal Freunde. Erstmal. Er nickte erneut.
Erleichtert atmete Lily auf. „Ach, das ist gut. Weißt du, das ist allen etwas verwirrend. Ich mein, ich kenn dich sonst nur, wenn ich Lily Evans bin und jetzt bin ich Sirius Black und...es wäre für mich ein bisschen seltsam gleich mit dir auszugehen. Nicht, dass ich es nicht möchte, aber ich will erst einmal dich kennenlernen wenn ich Lily Evans bin. Verdammt, das hört sich bescheuert an, nicht? Ich wollte eige-"
James stoppte sie lachend, indem er ihr den Mund zuhielt. „Lily", grinste er, „du schwafelst wieder."
Lily wurde leicht rot und empörte sich lautstark an seiner Hand.
„Jamhmppfffishkanssh!"
James lachte erneut, doch es verging ihm bald, als Lily in seine Hand biss. Er jaulte auf und nahm schnell die Hand von ihrem Mund.
„Aua!", jammerte er, „Scheiße, Lily! Es tut wehh!"
„Ach komm schon, du Riesenbaby!"
„Ich bin kein Riesenbaby! Ich bin ein sehr hübscher und männlicher Mann"
„Ja, klar! Und ich bin Merlin!"
„Hey! Ich bin hübsch!"
„Nein"
„Wirklich nicht?"
„Ja"
„Bist du dir sicher?"
„Ja"
James ging einen Schritt auf sie zu. „Tatsächlich?", wisperte er.
Lily Augen weiteten sich und sie atmete zitternd aus.
Sie schüttelte den Kopf.
Grinsend trat James zurück. „Was würde ich jetzt mit dir tun, wenn du nicht wie Sirius aussehen würdest...", er zwinkerte ihr verschwörerisch zu und verschwand schnell wieder im Schlafsaal.
Lily schnappte empört nach Luft. „POTTER!"
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