Kapitel 17
Kapitel 17
Als Lily zu von ihrem Zaubertranklehrer zu Dumbeldores Büro geschickt wurde, dachte sie sich anfangs nichts dabei. Schließlich war sie Vertrauensschülerin, da kam so etwas ab und zu mal vor. Vielleicht wollte Dumbeldore sie nur wegen dem diesjährigen Weihnachtsball ansprechen...Wie gesagt, anfangs dachte Lily sich nichts dabei.
Bis sie sich erinnerte, dass sie sich in dem Körper von Sirius Black befand.
Oh.
Ja, das dachte sie.
Und das dachte sie genau jetzt auch, als sie vor Professor Dumbeldore stand und er ihr erzählte, eine Möglichkeit gefunden zu haben, sie wieder in den richtigen Körper zu verfrachten.
Oh.
Sie dachte nicht „Toll!" oder „Endlich!", sondern Oh. Sie vermutete, dass sie unter Schock stand. Oder es war eine Nebenwirkung Sirius' Gehirn zu besitzen. Ja, das musste es sein. Sonst hätte sie einen Freudetanz aufgeführt, aber sie war zu überrascht.
Erst als sie das „Krass, Dumbi!" von Sirius hörte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Wütend funkelte sie ihn an. Vielleicht wusste Dumbeldore, dass es eigentlich Sirius war, der ihn ansprach, aber er hatte trotzdem nicht in dieser Weise mit dem Schulleiter zu sprechen! Lily schielte aus den Augenwinkeln zu dem alten Mann. Er schien keine Probleme mit dieser Verniedlichung seines Namens zu haben.
Lily musste ungewollt kichern. Dumbeldore und niedlich...das passte einfach nicht. Verrückt, ja. Aber nicht niedlich!
„Darf ich sie fragen, was sie so amüsant finden, Miss Evans?", Dumbeldores blaue Augen hinter seiner halbmondförmigen Brille funkelten vergnügt, so, als würde er schon längst die Antwort auf seine Frage wissen. Dumbeldore war schon immer so. Ihn umgab eine Aura der Weisheit, er schien immer etwas zu wissen, das sie nicht wussten.
Lily senkte den Blick. „Nein, Professor, es ist nichts", murmelte sie.
Lily sah, wie der Professor kurz auflachte und lächelnd meinte: „Dass ich das noch erleben darf! So sieht Mr.Black also schüchtern und höflich aus...", er gluckste.
Ganz im Gegensatz zu Sirius.
Dieser packte schnell ihren Arm und versteckte sie hinter seinem Rücken, sodass ihr die Sicht versperrt wurde.
„Hey!", rief sie empört.
„Du zerstörst noch meinen Ruf, Evans!", zischte er wütend. Oh ja, wenn es um seinen Ruf ging wurde er sensibel.
Den Kopf schüttelnd schob Lily ihn bei Seite, was ihr mit Sirius starken Armen erstaunlich gut gelang, und runzelte die Stirn, als sie wieder Professor Dumbeldore ansah.
Er hatte sich eifrig an einer Süßigkeiten Tüte zu schaffen gemacht und steckte sich nun fast gierig das Bonbon in den Mund.
Lily Falten vertieften sich.
„Dumbi auf Entzug", murmelte Sirius ihr ins Ohr.
Lily drehte sich, die Augenbrauen erhoben, zu ihm um. „Was?", flüsterte sie zurück.
„Dumbi ist auf Drogen. Zitronenbonbons", fügte er auf Lily's verständnislosen Blick hin hinzu, „Dumbi liebt die. Ich schwöre dir, der würde dafür sterben."
Langsam wandte sich Lily wieder dem Schulleiter zu, der ihnen fröhlich mampfend zuzwinkerte.
„Möchten sie auch ein Bonbon?", fragte er.
Skeptisch blinzelte Lily, ehe sie leise wisperte: „Jap, Siri, du hattest recht. Der ist auf Entzug"
Verdutzt starrte Sirius sie an, doch bevor er auf seinen Kosennamen eingehen konnte, erhob Lily ihre Stimme wieder.
„Nein, vielen Dank. Ehm...Professor?", sie räusperte sich, „wollten sie nicht...über etwas anderes mit uns reden?"
Dumbeldore nickte geduldig. „Ja, in der Tat!", bestätigte er und legte seine Bonbons ab, nicht ohne noch mal einen liebevollen Blick auf ihnen zu werfen. „Nun, wie ich schon sagte, ich und Professor Slughorn haben eine Möglichkeit gefunden sie wieder in ihren normalen Zustand zu bringen..."
Oh.
Lily biss sich auf die Lippe und sah apathisch zur Decke. Nach diesem Satz kam immer ein ABER.
„...aber", (Lily atmete aus), „es wird...kompliziert.", hier legte Dumbeldore eine Pause ein und starrte sehnsüchtig auf die Zitronenbonbons. Sirius räusperte sich und der Schulleiter schien aus einer Art Trance zu erwecken.
Er fuhr fort.
„Es wird kompliziert"
„Das sagten sie schon."
„Dessen bin ich mir bewusst, Mr. Black", gluckste Dumbeldore.
Ungeduldig sah Sirius ihn an.
„Immer mit der Ruhe...Nun. Wie ich schon sagte, es wird nicht einfach sein. Sie werden um Mitternacht einen schwierigen Trank trinken müssen, den Professor Slughorn für sie gebraut hat."
Lily wurde unruhig. Sie hatte das Gefühl, dass das nicht alles war.
„Und...?", machte sie unsicher und sah Dumbeldore abwartend an.
„Nun...", Dumbeldore schien sich etwas unbehaglich zu fühlen, er nahm sich die Brille ab und rieb sich den Nasenrücken. Lily biss sich abermals auf die Lippe. Das war nicht gut. Sie kannte diese Geste von ihrem Vater und sie hatte nie etwas gutes zu bedeuten. Als ihr Vater sie das letzte Mal machte, wollte er sie über Bienchen und Blümchen aufklären. Lily wurde unwillkürlich knallrot im Gesicht, wenn sie daran dachte. Es hatte nie etwas gutes zu bedeuten...
Und sie sollte recht behalten.
„Das Problem dabei ist, dass sie während sie den Trank schlucken...in einer Weise den Speichel austauschen müssen"
Angeekelt sah Lily Dumbeldore an.
„Bäh! Dumbi, wie soll das denn gehen?", sprach Sirius ihre Gedanken aus.
„Sie müssen...", Dumbeldore setzte sich seine Brille wieder auf. „Sie müssen - ", fing er wieder an, doch Lily durchzuckte es plötzlich wie ein Blitz.
„...sich küssen", beendete sie den Satz geschockt.
Dumbeldore machte eine Geste zwischen Schulterzucken und Nicken.
„Scheiße!", entfuhr es Sirius.
Dann wimmerte er plötzlich. Stirnrunzelnd sah Lily ihn an, doch er schien sie gar nicht wahrzunehmen. Er starrte nur theatralisch zur Decken und betete leise vor sich hin.
„Oh, Merlin, BITTE, verschone mich...Prongs wird mich umbringen!", platzte er dann heraus und fiel fast vor Dumbeldore auf die Knie.
„Pro-Professor!", fing er mit zittriger Stimme an, „sie...sie...wollen doch nicht an einem Mord schuld sein oder?...Nein...nein..nein...gibt es denn keine andere Möglichkeit. Bitte?", setzte er noch einen drauf.
Dumbeldore verzog kurz sein Gesicht. „Nun ja, Mr. Black, es gäbe da schon noch eine andere Variante, aber ich denke nicht, dass es ihnen sonderlich gefallen wird - "
„Sagen sie es!", unterbrach Sirius ihn, „alles besser als umgebracht zu werden!"
Der Schulleiter räusperte sich. „Sie müssten Geschlechtsverkehr mit Miss Evans haben..."
Lily schlug sich die Hand vor den Mund. „OH NEIN", entfuhr es ihr hysterisch, „ich werde nicht mit ihm schlafen! Das ist noch schlimmer! Also ich bleibe lieber beim Küssen!"
Hoffnungslos sackte Sirius zur Seite und wälzte sich nun auf dem Boden des Schulleiterbüros herum.
„Prongs...bei den heiligen Gründern von Hogwarts...ich schwöre die bei meinem Leben...der Kuss wird nichts bedeuten, okay?", wisperte er vor sich hin.
Lily sah zu Professor Dumbeldore. „Ehm, tja...also dann werde ich ihn mal heraus bringen", sagte sie unschlüssig.
„Natürlich, Miss Evans!", entgegnete Dumbeldore freundlich, „und vergessen sie nicht, einen Tag vor Vollmond nochmal in mein Büro zu kommen, ich werde ihnen dann den Trank überreichen, in Ordnung?"
Lily nickte nur, packte Sirius, der immer noch vor sich hin betete, am Arm und schleppte ihn aus dem Büro.
„Bei Merlin, jetzt reiß dich zusammen, Paddy!"
Erschrocken zuckte Sirius zusammen und starrte Lily schreckverzerrt an. „Nenn mich nicht Paddy!", brachte er heraus.
Lily zwinkerte. „Okay, Paddy-Siri!"
„Lily!"
„Was ist, Paddy-Siri?"
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