Kapitel 23
Nervös zupfte ich an meinem Outfit herum. "Und du meinst wirklich, das passt?" Skeptisch sah ich meine Schwester an. Beteuernd nickte sie. "Du siehst fantastisch aus, Y/N!" Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und nickte mir zu.
"Also gut!" "Warte!" Neola fischte einen Lippenstift aus ihrer Tasche. "Der passt besser", grinste sie und warf ihn mir zu. Mit großen Augen sah ich sie an. "Der ist schwarz!" "Eben! Das passt zum Look." Ich zögerte kurz, doch dann zuckte ich mit den Schultern. "Weißt du was? Scheiß drauf." Mit schnellen Handgriffen wechselte ich die Farbe meiner Lippen. Und tatsächlich. Es passte wie Arsch auf Eimer. Rundete einfach perfekt das Outfit ab. "Jetzt ist es perfekt!" Neola strahlte. Zögernd drehte ich mich zu ihr um. "Und du kommst wirklich klar?" "Jahaa." Sie warf mir einen genervten Blick zu. "Y/N, ich bin 12. Ich kann auf mich selbst aufpassen!" "Also gut. Aber du weißt, wenn was ist, dann blinkst du mich an. Und trink keinen Alkohol oder sonst irgendeine scheiße. Ich bin gegen drei wieder zurück!" Zum Abschied umarmte ich sie nochmals fest und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Also los!" Tief atmete ich ein und aus. Mit der Karte der Rumtreiber bewaffnet schlich ich mich aus dem Schloss und verließ die Schutzmauern zu einem Ort, an dem ich ungestört apparieren konnte. Auch wenn ich noch als minderjährig galt, hatte ich meine Apparierprüfung bereits absolviert. Das hatten meine Eltern irgendwie durchgeingt und nun verschaffte es mir einen enormen Vorteil.
Keine fünf Sekunden später stand ich vor dem Anwesen der Potters. Es war ein großes Haus. Wunderschön. Mit Garten davor. Aus dem Inneren drang schon laute Musik heraus. Ich atmete tief durch, bevor ich endlich das Gartentor zur Seite schob und eintrat.
Heute würde ein guter Tag werden. Das nahm ich mir fest vor. Kein Gedanke an meine Eltern. Kein Gedanke an die Animagi-Scheiße. Einfach nur meine Freunde und ich und hoffentlich ganz viel Alkohol.
"Y/N!" Ich wurde jubeln begrüßt. Wow, es war nicht einmal zwanzig Uhr und schon war die Hälfte der Gäste angetrunken. Sirius kam auf mich zugestiefelt. Die Arme weit ausgebreitet. "Du bist tatsächlich gekommen!" Er schien fast etwas überrascht. "Natürlich. Eine solche Einladung kann ich mir doch nicht entgehen lassen!" Ich grinste frech. "Siehst gut aus", bemerkte Sirius beiläufig. Dankend nickte ich ihm zu, da wurde unsere Konversation auch schon von einer gewissen Lily Evans unterbrochen, die mir glücklich um den Hals flog. "Y/N!!" "Lily", lachte ich, "sag bloß, du hast mich vermisst." Ich dachte zurück an den tränenreichen Abschied vor knapp einer Woche. "Du hast ja keine Ahnung!" Auch Lily lachte, als sie sich wieder von mir gelöst hatte. Und da kamen schließlich auch meine anderen Freunde. Remus und James und nun ja, und Peter. Wir begrüßten uns wie gewohnt durch unseren charakteristischen Handschlag. "Wow, Baddie-Look. Heiß", grinste James. Ich wurde etwas rot, genoss aber die Aufmerksamkeit. Es dauerte nicht lange, da hatten auch Adelina und Emily ihren Weg durch die Menge gefunden, um mich zu begrüßen.
"Also... was hast du so die Woche getrieben?" Ich lehnte entspannt an einem Türrahmen- ein Glas von irgendeiner Bowl in der Hand. Lily sprang aufgeregt vor mir auf und ab. "Hausaufgaben und...", zählte ich scherzhaft auf, als ich schon von Lily unterbrochen wurde. "Du kannst doch nicht die ganzen Ferien Hausaufgaben gemacht haben!" Empört sah sie mich an. Ich lachte. "Stimmt. Ich habe die meiste Zeit eigentlich mit Neola verbracht. Das war echt schön..." Ich lächelte glücklich. "Ladies..." Remus unterbrach meine Gedanken. "Was haltet ihr von einer Runde Zauberkicker?" "Auf jeden Fall!" Lily und ich stimmten begeistert ein.
"Fünf... vier... drei...", laut zählten wir, im großen Vorhof des Anwesens, die letzten Sekunden in diesem Jahr. "zwei... eins..." Lilys Zöpfe neben mir sprangen aufgeregt auf und ab, während sie zählte. "Null!" Jubelnd wurde das neue Jahr begrüßt. Lily fiel mir überglücklich in die Arme. "Frohes Neues, beste Freundin!" Ich lächelte. "Frohes Neues!" Lily löste sich wieder von mir und drehte sich zu dem Nächsten um. Während die Raketen ein unglaublich schönes Feuerwerk am Himmel zauberte stand sie nun James gegnüber. Tief in die Augen schauend. Endlich! Ich jubelte laut, als sich James zu Lily vorbeugte und sie unter lautem Gejubel und Raketenexplosionen küsste. Tränen schossen in meine Augen. Das war ungefähr das Schönste, das ich je gesehen hatte. Lange konnte ich allerdings nicht innehalten, da fiel mir auch schon Adelina um den Hals. "Frohes Neues!"
-Infinity-
Es war schon spät- so gegen zwei Uhr. Entspannt saßen wir in einer Sofaecke und vibten zur Musik, die laut aus den Lautsprechern drang.
Dicht gehüllt in eine Art Nebel konnte man kaum die Person neben einem ausmachen. Nur durch einige, blaues und rotes Licht werfende, Scheinwerfer konnte eine kurzweitige Sicht ermöglicht werden. Mit einem glücklichen Grinsen auf den Lippen ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Durch den Nebel konnte ich, mir schräg gegenüber, eine Gruppe Jungs ausmachen, die ausgelassen bei dem Lied mitsangen. Ich entdeckte Sirius, während er gerade laut zu den Worten "I love you for infinity" sang. Mein Blick war auf ihn fixiert. Er sah so glücklich aus. Mein Herz begann, schneller zu schlagen, während ich mir vorstellte, dass er diese Worte an mich richtete. Während ich ihn noch so ansah, wurde der Gesang plötzlich von einem Interlude unterbrochen. Ich konnte seinen Blick durch den Raum wandern sehen. Dieses Grinsen auf den Lippen. Pltötzlich blieb er an mir hängen. Sein braunen Augen bohrten sich in die Meinen, während sein Lächeln plötzlich einzufrieren schien und einem anderen Ausdruck weichen schien, den ich jedoch nicht deuten konnte.
Der Raum um uns herum schien sich zu drehen- zu verschwinden. Ich nahm nichts mehr wahr. Eine Stimme in mir wollte mich tadeln. Mir anordnen, wegzusehen. Doch ich wollte nicht. Egal was war. Egal, ob wir uns nun schon gefühlte zwei Minuten unentwegt in die Augen sahen. Ich wollte nicht wegsehen. Konnte nicht. Der Nebel bot mir Schutz. Ich wusste nicht, ob er mich wirklich sah und das gab mir Mut.
"Cause I love you for infinity!", Pronks brüllte durch den Raum und schmiss seinen Arm um Sirius. Plötzlich wurde ich aus meiner Trance gerissen. Löste meinen Blick. Doch das glückliche, zufriedene Lächeln verriet meine Genugtuung.
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