Kapitel 16
Mit letzter Kraft und Verzweiflung versuchte ich ihn von mir weg zu stemmen. Der Wolf über mir zerfletschte sich schon die Zähne. Ich hatte Todesangst. Da erinnerte ich mich an meine Schwester. Neola.
Nun war wohl der Zeitpunkt gekommen, Lebewohl zu sagen und meinen Eltern zu folgen. Weg von ihr. Der Gedanke ließ mein Herz in tausend Teile zerbrechen. Ich wollte schon fast aufgeben, da verengten sich meine Augenbrauen. Nein! Ich würde jetzt garatiert nicht sterben und meine Schwester einfach im Stich lassen. So wie es meine Eltern gemacht hatten. Und mit einem Mal fand ich zurück zu meinen Kräften. Ich stieß den Wolf von mir weg und stand energisch auf. Ein grelles weißes Licht umhüllte mich, während ich spürte, wie sich meine Muskeln auseinander zogen. Jede einzelne Faser in meinem Körper begann sich zu spreizen und zu dehnen. Begleitet von einem schmerzhaften Schrei, der mir tief aus der Lunge entwich und sich auf einmal in ein lautes Gebrüll verwandelte. Ich stand auf allen Vieren, als sich das Licht um mich herum zu erloschen begann. Was war da gerade passiert? Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn schon setzte der Wolf zu einem weiteren Angriff an.
Doch dieses Mal fühlte ich mich stärker. Ich fühlte mich überlegener. Und dann lieferte ich mich einem Kampf. Während der Werwolf noch immer versuchte, mich zu töten, sprang ich zur Seite und drückte ihn weg. Immer darum bemüht ihn nicht zu verletzten. Schließlich steckte darunter noch immer Remus- mein Freund.
Es dauerte eine Weile, als plötzlich auch ein großer Hirsch und ein großer zotteliger schwarzer Hund unserem Treiben beisteuerten. Konnte es sein, dass... Ich konnte keinen weiteren Gedanken daran verschwenden, denn schon landete eine große Pranke nur knapp neben meinem Kopf und ich lenkte meine gesamte Aufmerksamkeit zurück zu der Bestie vor mir. Auf einmal schienen sich auch der Hirsch und der Hund zu fangen und kamen mir nun zur Hilfe. Sie schienen besser zu wissen, was zu tun war und trieben den Werwolf nun vor sich her. Verwirrt blieb ich zunächst einmal stehen, entschied mich dann aber doch den Dreien zu folgen. Wir gelangten zu einem unterirdischen Tunnel, der uns zu einem Haus führte. Dort gelang es dem Hund und dem Hirsch, den Werwolf in einem Raum einzusperren. Erschöpft ließen sie sich vor der Tür fallen. Ich stand noch immer da. Unfähig irgendetwas zu tun. Langsam drehte der Hund seinen Kopf in meine Richtung und starrte mich eine Weile einfach nur an. Er hatte wunderschöne braune Augen. Dann legte er seinen Kopf etwas schief und nickte neben sich auf den Boden. Ich verstand direkt. Langsam löste ich mich aus meiner Starre und legte mich zu den beiden Tieren. Ich spürte, wie der Hund seinen Kopf auf Meinem ablegte. Augenblicklich begann ich mich zu entspannen, womit auch die Müdigkeit kam. Langsam schloss ich meine Augen und dann- dann fiel ich in einen ruhigen Schlaf.
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