Father
Nächster Tag
Ich wache früh auf. Ich möchte Robin warnen. Bevor Guy und Alan überhaupt dort ankommen. Ich ziehe mir meine Sachen an und beeile mich in den Stall.
"Hilf mir bitte. Fang an Rikus zu trensen." Der blonde Junge nickt und fängt sofort an. Ich gehe in die Sattelkammer und hole den Sattel. Dann gehe ich zurück zur Box. Rikus ist fast fertig getrenst. Ich sattel ihn.
Sofort reite ich los. Im schnellen Galopp pretsche ich über den Waldboden. Ich reite eine Abkürzung. Doch ich reite in eine Falle. "ROBIN!", schreie ich wütend.
"Elizabeth!", lacht er. "Lass mich hier runter!" Er lacht weiter. "Wenn ich hier runter komme wirst du nicht mehr lachen", drohe ich ihm. "Jaja." Er hilft mir runter.
Sofort boxe ich ihm in den Magen. "Wofür war das?", flucht er. "Ich habe dir gesagt, wenn ich unten bin, wirst du nicht mehr lachen." Ich grinse stolz. "Aber jetzt mal zum Grund warum ich hier bin... Alan will Guy eier Lager zeigen! Ihr müsst es irgendwie verhindern!" Alle reißen schockiert die Augen auf. Dann rennen alle zurück zum Lager. Ich reite wieder zum Schloss.
Ich setze mich in den Stall und beobachte meinen Hengsten. Er sieht Tjarko so ähnlich. Rikus stupst mich genauso wie Tjarko früher mit den Nüstern an. Ich streicheln den jungen Hengst. Er schnaubt.
"El! Ich habe dich überall gesucht!"-"Wieso? Was möchtest du von mir?"-"Mir ist langweilig. Wollen wir ausreiten?" Ich zucke mit den Schultern. Bettelnd guckt sie mich an. "Von mir aus", ergebe ich mich. Ich hole den Sattel.
"Wo wollen wir lang reiten?"-"Wollen wir durch die Dörfer zuerst? Und danach durch den Sherwood Forrest wieder zurück?" Ich stimme ihr zu. Im lockeren Trab reiten wir los. Als erstes geht's nach Nettleton.
"Hast du etwas Geld mit?" Marian nickt. "Gut."
Ich reite zum ersten Haus und werfe zwei Goldmünzen hin. Zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, holen dke Münzen. "Dankeschön", lächeln die Kinder. Ich erwidere das Lächeln. Es ist schön zusehen, dass sich kleine Kinder freuen.
Ich reite zum nächsten Haus. Dort leben ein älterer Herr mit seiner Frau. "Danke dir Gott", lächelt der Mann.
Wir verteilen noch den Rest und reiten weiter nach Locksley.
"Was macht ihr hier?" Ich drehe mich um und sehe die Person an. "Wir reiten aus."-"Ihr habt Hausarrest!", Guy ist etwas gereizt. "Aber wir dürfen doch wohl ausreiten!", entgegne ich frech. Er sieht mich herausfordernd an. "Guck nicht so!" Sein Blick verdunkelt sich. "Reitet sofort wieder zum Schloss!"-"Du hast mir garnichts zusagen!" Ich reite in Richtung Sherwood Forrest.
Was denkt er sich eigentlich? Nur weil ich seine Partnerin bin, hat er mir noch lange nichts zusagen. Also jetzt echt! Er hat doch eine Schraube locker! Ich lasse mir doch nicht alles gefallen!
Ich trabe durch den Wald. Irgendwann lege ich eine kleine Pause ein. Man kann auf eine Wiese blicken. Kleine Kinder aus verschiedenen Dörfern spielen dort. Sie sehen so glücklich aus. Obwohl sie nicht so viel Geld besitzen. Trotzdem haben sie Spaß. Die Jungs spielen Robin Hood. Richtig niedlich. Die Stöcker sind ihre Schwerter. Auch selbstgebaute Bogen besitzen sie. Interessant wie viel Fantasie diese Kinder besitzen.
Nach langem Beobachten reite ich weiter. Die Waldluft tut gut. Man kann sich frei fühlen. Nicht wie im Schloss. Da ist man eingeschlossen. Wird alleine nirgendswo hingelassen. Immer kommen Wachen mit.
Die letzten Meter nach Nottingham reite ich im Galopp. Dann trabe ich durch die kleine Stadt. Mehrere Wachen machen mich aus sie aufmerksam. Auch Guy ist dort. Und Marian, sie weint. Was ist passiert? Ich reite dort hin.
Als Guy mich erblickt, kommt er sofort auf mich zu. "Elizabeth.. es... dein Vater", stottert er. "Was ist passiert?!", schreie ich und springe von Rikus ab. Ich renne zu Marian. Mein Vater liegt tot auf einer Liege. Mir steigen Tränen in die Augen. Mein geliebter Vater! Er ist tot. In Strömen fließen mir die Tränen über die Wangen. "Was ist passiert?!", schreie ich verzweifelt. "Warum?! Warum musste er sterben?!", schreie ich weiter. "Beth..", Marian kniet sich zu mir. "Lass mich! Lass mich in Ruhe!", brülle ich sie an. Sie geht wieder weg. Ich lege meinen Kopf auf die Brust meines toten Vaters.
Ich weine laut. Warum ist mein Vater gestorben! Ich konnte mich nicht mal entschuldigen! Ich bin Schuld. "Elizabeth... komm", Guy möchte mich in den Arm nehmen. "Fass mich nicht an! Lasst mich alle in Ruhe!", ich schubse ihn auf einen Wachmann und renne zu meinem Pferd. Ich reite weg! Weg von hier. Ich möchte nicht mehr. "Elizabeth!", Gisbourne versucht mich aufzuhalten. Doch ich trabe Rikus schneller an.
Ich reite auf ein Feld, hinter den Sherwood Forrest. Keiner wird mich finden. Keiner kann mich finden. Dieses Platz kennt niemand. Nicht mal ich wusste das dieses Feld existiert. Ich setze mich auf den Boden, in der Mitte des Feldes. Ich schluchze vor mich hin. Der Rappe wiehert leise. Ich bin Schuld! Ich habe meinen Vater niedergemacht! Ich allein! Das werde ich mir für den Rest meines Lebens vorwerfen. Es fängt an zu regnen.
Ich weine mir die Seele aus dem Leib. Ich schrecke auf als mir ein Umhang um die Schultern gelegt wird. Ich werde sofort in eine Umarmung gezogen. Ich erwidere die Umarmung. Ich brauche sie jetzt. Egal von wem. Ich brauche ich. "Ich habe mir Sorgen gemacht El. Wie konntest du nur abhauen?"-"Ich konnte da nicht bleiben. Es war eine Qual. Ich bin Schuld das er tot ist."-"Nein das bist du nicht."-"Doch und wie!", schluchze ich. "Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien und geschubst habe."-"Es war verständlich, Liebste. So würde jeder reagieren."
Ich gucke in seine blauen Augen. Er streicht mir liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. "Mein Beileid, Kleine." Er drückt mich wieder an sich. Ich erwidere diese Umarmung ein weiteres Mal. "Bleib bitte bei mir. Für immer und ewig", haucht Guy mir ins Ohr und spielt mit meinen nassen Haaren. "Ich werde bei dir bleiben. Ich verspreche es dir."
Er möchte sich von mir lösen aber ich lasse es nicht zu. "Wir müssen wieder zurück. Du bist klatternass und kannst krank werden", erklärt er mir besorgt. "Es ist mir egal. Ich brauche eine Umarmung. Ich brauche dich. Ich habe meinen Vater verloren. Ich habe nur noch meine Schwester. Niemanden sonst. Bitte Guy."-"Wir müssen aber zurück!", wiederspricht er. "Es geht um deine Gesundheit", hängt er noch an, hebt mich denn hoch und legt mich über die Schulter. "Guy!", knurre ich und schlage ihm gegen den Rücken.
Er setzt mich auf mein Pferd. Dann setzt er sich hinter mich und nimmt mit einer Hand die Zügel des anderen Pferdes und mit der anderen die Zügel von Rikus. Welches nicht ihm gehört. Es ist ein Palomino und die Pferde, die die Wachen reiten sind nur dunkel. Wir haben nur wenige helle Pferde. Wir reiten nach 'Hause'.
Guy bringt das Pferd, welches er sich 'geliehen' hat, wieder dem Besitzer zurück. Wir reiten zum Stall. Guy rutscht vom Friesen und hilft mir dann beim absteigen. "Putzt den Hengst ordentlich!", befehlt Guy dem Jungen. Ängstlich nickt er. "Guy, sei nicht so gemein!", zische ich. "Ich bin nicht gemein. Ich bin immer so!"-"Wärst du immer so, denn wärst du auch so zu mir!" Entschuldigend guckt er mich an.
Ich nehme seine Hand und ziehe ihn mit mir mit. Es ist schon dunkel. So ca. 21 Uhr. Wir gehen durch die Gänge des Schlosses. Guy bringt mich zu meinem Zimmer. "Gute Nacht Liebling."-"Gute Nacht Liebster", ich küsse ihn leidenschaftlich. Wir lösen uns und unsere Wege trennen sich. Marian schläft schon. Ich lege mich auch schlafen.
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