Disappointment
Nächster Tag
Durch das Zufallen der Tür werde ich geweckt. Ich fahre hoch. Eine Frau bringt mir das Essen. Ich bedanke mich bei ihr und stehe dann auf. Ich wasche mein Gesicht und ziehe mir ein blaues Kleid an. Dann nehme ich mir das Stück Brot und setze mich auf mein Bett.
Etwas wundert mich. Warum schläft Marian so lange? Ich sehe auf ihr Bett. Leer! Nichts! Panisch renne ich zu ihrem Kleiderschrank. Auch alles leer! Wo ist ihre Tasche?! Weg! Nichts hier! Sie hat mich doch nicht im Ernst verlassen?! Ihre jüngere Schwester!
Ich suche im Zimmer nach irgeneinem Zettel. Eine Information für mich. Etwas.
Auf dem Tisch finde ich ein Blatt Papier.
~für Elizabeth~
Es tut mir Leid Schwesterherz aber ich musste dich verlassen. Ich kann nicht alleine leben. Seit gestern ist mein Leben zerstört. Vater hat uns verlassen. Ich bin in sicheren Händen. Such mich nicht. Leb dein Leben mit Gisbourne. Er macht dich glücklich.
~Kuss deine Schwester~
Wie kann sie nur?! Sie kann mich nicht alleine lassen! Nicht hier. Nicht im Schloss. Und vorallem nicht zu diesen Zeitpunkt! Sie brauche ich am meisten. Sie ist meine Schwester. Meine enge Familie. Vater haben wir gestern verloren. Und meine Mutter kenne ich garnicht. Ich fange an zu weinen.
Wieso passiert mir sowas im Leben? Womit habe ich es verdient?! Was habe ich im Leben falsch gemacht? Ich kauer mich in meinem Bett zusammen. Ich bin alleine.
Ich bleibe bis zum Mittag in meinem Zimmer. Es sollen mich einfach alle in Ruhe lassen. Ich will alleine bleiben. Mich haben alle verlassen. Es klopft an der Tür. "Nein! Ich will niemanden sehen!", rufe ich in der Hoffnung das die Person weg ist. Doch die Tür geht auf.
"Wieso bist du hier alleine? Wo ist Marian? Wieso hast du geweint?"-"Bitte geh. Ich möchte niemanden sehen. Auch dich nicht Guy. Es tut mir leid." Anstatt zu gehen, kommt er zu mir. "Geh bitte." Ich werde immer verschlossener. Er setzt sich zu mir ans Bett. "Was ist passiert?"-"Marian ist abgehauen. Sie hat mich alleine gelassen!", ich gebe ihm den Zettel und unterdrücke meine Tränen. Er liest ihn sich durch.
Wortlos nimmt er mich in den Arm. Sanft küsst er meinen Scheitel. Ich erwidere die Umarmung. "Ich vermisse Marian und Vater", sage ich knapp. "Ich weiß wie das ist. Ich habe auch niemanden mehr." Ich drücke ihn fester. Seine Umarmungen tun gut.
"Guy... du bist mir echt wichtig. Bitte bleib immer an meiner Seite. Egal ob wir uns mal streiten oder nicht. Ich habe nur noch dich und Marian. Ich liebe dich!"-"Du bist mir auch sehr wichtig Elizabeth. Ich liebe dich auch", er hebt meinen Kinn an und küsst mich lange, leidenschaftlich, liebevoll.
"Was möchtest du heute machen?", lächelt er warm. "Nichts", sage ich lustlos. "Beth!"-"Doch ich will etwas machen."-"Was?", fragt er hoffnungsvoll. "Ich möchte Vater sehen. Ihn ein letztes Mal umarmen. Mich entschuldigen!"-"Es ist aber nicht möglich!", erklärt er mir. "Eine Möglichkeit gibt es. Aber dann werde ich Marian und dich nicht mehr sehen. Aber ich könnte mich immerhin von euch verabschieden", ich bin heute etwas deprimiert. "Elizabeth, wehe! Du wirst kein Blödsinn machen!", er sieht mich erschrocken an. Ich zucke mit den Schultern.
"Komm mit. Wir besuchen mal Rikus", er steht motiviert auf. "Ich möchte mein Zimmer nicht verlassen."-"Doch wirst du. Zieh dir was anderes an. Dann gehen wir ausreiten." Genervt stehe ich vom Bett auf und gehe zum Schrank. "Könntest du bitte das Zimmer verlassen? Ich möchte mich umziehen."-"Traut sich da jemand nicht?", neckt er mich. "Geh raus Guy!", knurre ich. Lachend hebt er die Arme in die Luft und geht vor die Tür. Ich ziehe mir mal wieder schwarze Ledersachen an.
Ich finde sie richtig bequem. Ich fühle mich auch wohl in denen. Doch anstatt zu Gisbourne zu gehen, setze ich mich wieder auf mein Bett.
"El! Bist du fertig?", die Tür wird geöffnet. "Ich habe gesagt, dass ich nirgendswo hingehen werde." Stur sitze ich auf meinem Bett, die Knie an den Körper gezogen. "Du bist aber auch sturköpfig", stellt Guy zu. "So bin ich eben."
Er kommt zu mir, hebt mich hich und legt mich wieder auf seine Schulter. "Guy!!! Ich will nicht. Lass mich los!", protestiere ich. Er trägt mich die Gänge entlang. Immer wieder schlage ich ihm gegen den Rücken. Aber bei Gisbourne hat man einfach keine Möglichkeit zu fliehen.
Auf dem Hof steht ein Wagen. Darauf liegt jemand und hinter dem Wagen stehen mehrere Männer in braunen Umhängen. "Carter! Du hast Robin Hood getötet?", erklingt Guy's Stimme. Der Mann, der ganz vorne steht, nickt. Guy geht in seine Richtung.
"Gute Arbeit!", sagt mein Träger erfreut. Ich kann meinen Ohren nicht trauen! Wie geht es denn Marian?! Sie muss doch am Boden zerstört sein! Robin wird reingetragen
"Wer ist das denn auf deiner Schulter? Deine neue Braut?", lacht dieser Carter. "Vielleicht." Der Mann lacht. Guy lässt mich runter. Er fängt ein Gespräch mit Carter an. Ich renne schnell wieder ins Schloss.
"Elizabeth! Komm doch bitte mit! Ich muss dir jemanden zeigen", der Sheriff kommt auf mich zu und nimmt mich am Arm. Er zieht mich in den Hauptsaal.
Auf dem Tisch liegt Robin. "Ihr habt Robin Hood getötet. Herzlichen Glückwunsch", wünsche ich Vaisey. Er lächelt stolz.
Carter kommt rein. "Wo ist meine Belohnung?"-"Die kriegst du nachher." Der Sheriff geht zum Fenster und guckt raus. "Ich möchte sofort meine Belohnung. Wissen sie von dem bestimmtem Trank? Ein Schluck und man sieht aus wie tot, trotzdem lebt man, es ist nur eine Starre. Aber es gibt noch ein Gegentrank. Ein Tropfen reicht um wieder aus der Starre rauszukommen", Carter geht beim erklären zu Robin und kippt ihm ein Tropfen in den Mund. "Interessant", gesteht Vaisey.
Carter geht wieder von Robin weg. "Die Belohnung!", fordert er und geht zum Sheriff. Vaisey holt ein Beutel aus seinem Mantel. Diesen wirft er Carter zu. Ich verlasse den Saal.
Zufällig gehe ich an einem Raum vorbei, wo Marian mit Guy spricht. Keiner der beiden sieht mich. Jedoch sehe ich sie. Marian sieht kurz hinter Guy. Dann zieht sie ihn zu sich runter und küsst ihn. "WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?! KRALLST DIR DEN NÄCHSTBESTEN ODER WAS?! ICH DACHTE DU WÄRST MEINE SCHWESTER! DU BIST DOCH BESCHEUERT!", schnauze ich sie an. "Und Guy, jetzt mal zu dir. Du lässt dich auf sie ein! Du hast mich enttäuscht. Schon wieder!", ich sehe ihn verletzt an. "Elizabeth! Es ist nicht so wie es aussieht."-"Jaja..", ich drehe mich um und mache mich auf den Weg zum Stall.
Ich gehe in die Sattelkammer um Rikus' Sattel zuholen. Dann gehe ich meinen Friesenhengst besuchen. Den Sattel hänge ich über die Boxentür. "Na mein Großer!", ich tätschel seinen Hals. Er wiehert laut. Ich fange an ihn zu putzen.
"Jetzt bist du sauber", ich streiche ihm nochmal über den Rücken. "Jetzt kann der Sattel rauf."
Ich nehme den Sattel und platziere ihn auf dem Rücken des Pferdes.
"Wo willst du hin?!"-"Ich wüsste nicht was es dich angeht!", ich beachte Gisbourne kaum. "So ein Sturkopf", murmelt er. "Wenn es dir nicht passt, was machst du denn hier? Geh doch zu Marian! Kannst weiter mit ihr rummachen. Interessiert mich nicht! Aber lass mich in Frieden!", gebe ich patzig von mir. "Beth! Deine Schwester hat mich geküsst, nicht umgekehrt!"-"Du hast aber den Kuss erwidert! Also hat es dir ja gefallen!", ich werde echt wütend. Ich nehme die Zügel und führe Rikus aus der Box. Ich gehe raus.
Gerade als ich aufsteigen wollte, hält mich eine ganz bestimmte Person zurück. "Was willst du denn noch?!", ich drehe mich zu ihm um und funkel ihn böse an. Er zieht mich zu sich und küsst mich. Ich klatsche ihm dafür eine. "Sag mal geht's noch?! Zuerst meine Schwester und dann wieder ich? Was denkst du dir eigentlich?!" Ich steige auf Rikus auf und reite weg. Er hat doch eine Schraube locker!
Spät abends komme ich wieder zum Schloss. Fluchend betrete ich den Stall. Ich bin vorhin von Rikus gefallen. Nicht so toll. Und jetzt habe ich einen langen und tiefen Kratzer an der linken Hand. Ich nehme den Sattel ab und schmeiße ihn in die Ecke. "Wie blöd konnte ich nur sein und von Rikus fliegen?! Und dann dieser Kratzer! Hätte ich bloß besser aufgepasst. An allem ist Guy Schuld. Und Marian!", ich führe meine Selbstgespräche. Normalerweise würde ich es meinem Vater erzählen. Aber er ist nicht mehr hier. Ich lasse mich in die andere Ecke der Box fallen.
Ich betrachte meine Hand. "Ich müsste es mal verbinden." Argh! Man. Ich könnte alles kaputt machen! "Ich bin einfach wütend! Ich hasse alle! Ich habe keine Lust mehr! Auf nichts und niemanden. Keine Lust mehr auf Guy. Auf Marian. Auf Robin. Auf seine Bande. Auf den Sheriff. Auf das Leben!", ich fluche immer weiter.
Der Friesenhengst fängt an hin und herzutänzeln. Ich stehe auf und gehe zu ihm. "Was ist los Rikus?", es wundert mich. Hier ist doch niemand! Ich sehe mich im Stall um.
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