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"Was zur Hölle machst du hier?", zische ich Nyaz zu. In mir mischen sich Erschöpfung mit Gereiztheit und Angst zu einem explosiven Cocktail.
"Auf dich warten", erwidert der Syrer und erhebt sich lässig.
Ich schließe die Tür auf und ziehe ihn an seinem Ärmel grob ins Innere meiner Wohnung, dabei habe ich auf nichts weniger Lust als auf seine Anwesenheit. Ich wollte mich einfach nur umziehen, ins Fitnessstudio fahren und einen klaren Kopf kriegen.
Stattdessen ist Nyaz so distanzlos, mir unangekündigt in meinem eigenen Hausflur aufzulauern.
"Habe ich dich nicht drum gebeten", gebe ich patzig zurück.
"Mir blieb leider keine andere Wahl, schließlich ignorierst du wieder meine Nachrichten. Aber immerhin weiß ich jetzt, wieso. Ich war gerade nämlich bei McDonald's essen, weißt du?"
Mir stockt der Atem und ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Ich konzentriere mich darauf, mir nichts anmerken zu lassen, doch ich habe eine böse Vorahnung, was gleich kommt.
"Okay, hat's geschmeckt?", frage ich scheinheilig.
Nyaz' Gesicht verdunkelt sich. Er kommt einen Schritt auf mich zu und nimmt mich zwischen der Wand und seinem Körper gefangen. Bedrohlich starrt er mich an, seine dunkelbraunen Augen zu Schlitzen verengt und sein markanter Kiefer angespannt.
"Mir ist fast der Burger im Hals stecken geblieben, Yael. Ich war bei auf der Düsseldorfer Straße, weißt du? Der Mecces gegenüber von Audi."
Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Tapfer versuche ich, ihn herunter zu schlucken, doch es gelingt mir nicht.
"Willst du mich eigentlich verarschen? Wer war der Typ, mit dem du da ungeniert auf offener Straße rumgekuschelt hast?"
"Ich habe mit niemandem rumgekuschelt", lüge ich. Übelkeit steigt in mir auf.
Wütend stößt er mir vor die Schulter, sodass ich gegen die hinter mir liegende Wand stoße. Ein dumpfer Schmerz durchströmt mich und ich stöhne leise auf.
So aufgebracht habe ich ihn noch nie erlebt.
"Lüg mir nicht ins Gesicht, du Schlampe. Wer war der Hurensohn? Du hast mir am Montag noch versichert, dass du dich von keinem anderen ficken lässt."
Es tut mir im Herzen weh, dass er mich und erstrecht, Tuan, der gar nichts falsches getan hat, so beleidigt.
"Das war ein Arbeitskollege, der mir helfen wollte. Er hat mich nach der Arbeit zur Werkstatt gefahren, damit ich nicht laufen muss", spiele ich die Situation herunter. Das ist nichtmal gelogen, es war nur einfach deutlich mehr als das.
"Aha. Und du verabschiedest jeden Arbeitskollegen von dir mit einer innigen Umarmung, ja?"
Ich schweige. Ich weiß, dass ich mich aus der Nummer nicht rausreden kann, egal wie verzweifelt ich es versuche.
Nyaz zieht sein Handy aus seiner Hosentasche und tippt einige Sekunden darauf herum, bis mein Handy mehrmals in meiner Hosentasche vibriert. "Na los, sieh nach. Ich habe dir was geschickt", fordert er mich auf.
Ich öffne den Chat mit ihm und sehe drei Bilder. Sofort schießen mir Tränen in die Augen, als mir klar wird, was er hier gerade macht.
"Ich wollte eins davon bei Instagram posten. Welches gefällt dir am Besten? Du darfst dir eins aussuchen."
Auf dem ersten Foto knie ich im Doggystyle, das Gesicht zur Kamera gedreht. In meinem Arsch steckt ein Buttplug, silbern mit einem dicken Strassstein und meine Pobacken sind mit Sperma vollgespritzt.
Auf dem zweiten Bild habe ich das Sperma im Gesicht, die Wange gerötet von Ohrfeigen, die Augen verschmiert. In meinen Haaren eine Hand, die meinen Kopf grob nach hinten reißt.
Das dritte Bild zeigt mein Gesicht in Nahaufnahme, von links und rechts jeweils ein Penis in meinem Mund.
Eine Träne läuft mir über die Wange. "Wieso tust du das? Wieso beenden wir das Ganze nicht einfach? Du kannst dir eine neue suchen, die Bock auf das alles hat und ich kann in Frieden mein Leben leben."
"Weil du nicht entscheidest, wann wir das beenden. Ich habe noch Bock auf dich, ich will dich weiterhin ficken und keine andere. Ich habe dich nicht eingeritten, damit dich jetzt ein anderer fickt."
Bei seinen Worten wird mir übel. Eingeritten, wie ein widerspenstiges Jungpferd. Widerwärtigster Zuhälterslang.
"Und außerdem haben wir uns das alles nicht aufgebaut, damit du es jetzt versaust, weil du hier die Zicke spielen musst. Also, welches Bild willst du? Oder soll es ein anderes sein, ich habe natürlich noch mehr Auswahl.."
Schluchzend wische ich mir über das Gesicht. "Hör auf, Nyaz. Es reicht."
Seine Botschaft ist angekommen.
Unmissverständlich.
Er greift mit seiner Hand an meinen Hals. Was mir in anderem Kontext vielleicht gefällt, finde ich gerade mehr als beängstigend.
Dass Nyaz zwei Gesichter hat, wurde mir spätestens bei unserem ersten Sex klar. Dass er so psychopathische Züge hat, ist mir jedoch neu.
Hätte ich das von Anfang an gewusst, hätte ich mich niemals auf ihn eingelassen.
"Wenn du es weiter mit diesem Bastard treibst, mache ich dich fertig, hörst du?" Seine schwarzen Augen funkeln wuterfüllt. "Ich sorge dafür, dass du dich nirgendwo mehr blicken lassen kannst. Ich nehme dir deinen Job, deine Freunde, deine Familie und auch deinen neuen Typen. Ich lasse dein ganzes verlogenes Kartenhaus in sich zusammenfallen, sodass alles sehen, wer du wirklich bist, was für eine Hure du bist, hast du verstanden?"
Eingeschüchtert nicke ich.
Seine Hand drückt fester zu, sodass ich nach Luft japse. Und plötzlich presst er aus dem nichts seine feuchten Lippen auf die meinen.
Es ist das erste Mal, dass seine Nähe mich anekelt.
Ganz im Gegenteil zu Nyaz, den die Situation irgendwie extra geil zu machen scheint.
Er schiebt seine Zunge in meinen Mund und seine Hand in meinen BH. Seine Finger drücken meine Brustwarze zusammen, während sein Schwanz in seiner Hose anschwillt.
Seine Hand liegt noch immer an meinen Hals, da schiebt er auf einmal meinen Kopf nach unten.
Aus großen Augen sehe ich ihn fragend an.
"Lutsch mir einen", fordert er ungeniert.
Ich zögere. Das kann er doch nicht ernst meinen.
Doch Nyaz meint das ernst und ihm dauert es zu lange. Er zieht seine linke Hand aus meinem Oberteil und öffnet den Knopf seiner Jeans. Dann löst er die rechte Hand von meinem Nacken, um sich Jeans und Boxershorts in einem Rutsch von den Hüften zu streifen.
Sein dicker Schwanz reckt sich mir willig entgegen und er drückt meinen Kopf nun deutlich energischer nach unten.
Ich gebe nach, auch wenn ich nicht in Stimmung bin. Ich will die ganze Situation nicht noch unnötig weiter befeuern. Wir haben das und viel schlimmere Dinge sowieso schon tausendmal getan, besänftige ich mich selbst im Stillen.
Ich gehe in die Knie, öffne meinen Mund und umschließe sein Glied mit meinen Lippen. Ich will gerade seine Eichel mit der Zunge streicheln, es zärtlich und lustvoll angehen, als Nyaz meinen Kopf mit beiden Händen packt.
Er zieht mich ruckartig an sich und schiebt mir seinen Penis unangekündigt so tief in den Hals, dass ich würgen muss.
Überlegen grinst er mich an. Allein die Position, dass er vor mir steht und ich auf dem Boden knie, ist erniedrigend. Nicht, dass ich nicht auf Dominanz-Spielchen stehen würde, aber jetzt, wo ich Nyaz am liebsten nie wieder sehen würde und die ganze Nummer hier eher einer Vergewaltigung gleicht, macht diese Demütigung das ganze nur noch schlimmer.
Nyaz hingegen gefällt genau das. Er stöhnt, schiebt sich immer wieder in meinen Mund, lustvoll, voller Erregung.
Sein Schwanz teilt meine Lippen und gleitet in meinen Mund und wieder heraus. Er hält meinen Kopf fest, bestimmt den Rhythmus und die Tiefe. Ich bin nichts als seine Sexpuppe, mit der er macht, was er will.
Mit der linken Hand massiere ich ihm leicht die Eier, während die rechte sein bestes Stück unterstützend wichst.
Zum Glück ist Nyaz' Ausdauer heute ausnahmsweise begrenzt und es dauert nicht lange, bis er seine Hand in meine Haare krallt, mich energisch in seinen Schritt drückt und unter zufriedenem Gestöhne sein warmes Sperma in meinen Mund spritzt.
Ich schlucke es runter, widerwillig, angeekelt und lasse mich mit dem Rücken die Wand herunter gleiten. Nyaz verstaut seinen Schwanz wieder in der Boxershorts und schließt den Knopf seiner Hose.
"Halte dich von ihm fern, Yael. Von ihm und von jedem anderen Typen, kapiert?"
Ich nicke stumm. Wo bin ich hier nur reingeraten?
"Besser für dich. Ich rufe dich an", ist das Letzte, was er sagt, bevor er meine Wohnung verlässt und die Tür hinter sich laut krachend ins Schloss zieht.
Tränen steigen mir in die Augen. Ich ziehe mich mühsam hoch und schleppe mich heulend ins Bad, um meine Zähne zu putzen und mir den Mund mit giftgrüner Mundspülung auszuwaschen.
Nyaz wird mich nicht gehen lassen, das hat er mir heute mehr als deutlich klargemacht. Irgendwie hätte ich mir das auch denken können, schließlich geht es in unserer Liaison nicht nur um Sex, sondern um mehr.
Und ich will um nichts in der Welt, dass er mich auffliegen lässt.
Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als mich seinem Willen zu beugen.
Und Tuan abzuweisen.
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