7 - harry

[14.05.16]
Mit meinem roten Becher in der Hand torkelte ich durch die Menschenmasse in Richtung Wohnzimmer, wo ich Liam endlich wieder fand. Sein Arm war um ein Mädchen geschlungen, doch ich hatte keine Hemmschwelle mehr und setzte mich auf seinen Schoß, was das Mädchen allerdings nicht zu stören schien. Sie zog Liam einfach weiter mit ihren Blicken aus. Ich stellte den Becher beiseite und wahrscheinlich würde ich ihn jetzt nie wieder sehen, da irgendwer anders sich ihn zu eigen macht, aber ich wollte auch eigentlich gar nicht mehr trinken, also sollte mir das nur Recht sein. Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und völlig benebelt ohne einen Gedanken daran zu verschwenden schrieb ich Louis.

[01:13] Harry: Meeeeein Loooooueh

[01:13] Harry: Ich bin grade auf einer Party hihi

[01:14] Harry: Mir war so langweilig ohne dich, du bist einfach schlafen gegangen :c

[01:14] Harry: Ich hab vielleicht ein wenig Alkohol getrunken, aber das war Nialls Schuld, ich schwöre es thihihi

[01:17] Harry: ich weiß außerdem, dass du mich vorhin angelogen hast...ich glaub dir nicht, dass alles gut war

[01:19] Harry: aber das ist okay loueh, ich verzeih dir mein rehntier, hihihi verstehst du? wegen weihnachten und deinem Geburtstag? Das ist so lustig hahahaha

Ich kicherte immernoch über meinen Witz, als Liam mich unterbrach.,,Na, wem schreibst du denn da?" Fragte dieser und legte seinen Kopf auf meine Schulter. ,,Niemandem", nuschelte ich und steckte schnell mein Handy weg. ,,Mhm", brummte Liam nur, zuckte mit den Schultern und ließ sich ins Sofa fallen. Ich rutschte von seinem Schoß, ebenfalls aufs Sofa, da das Mädchen endlich weg war und ich somit Platz hatte. Kaum hatte ich es mir bequem gemacht, kam der noch stärker betrunkene Niall um die Ecke und zog uns mit ins Esszimmer, wo so gut wie alle am Tisch versammelt waren.

Sie wollten irgendein Trinkspiel spielen, von welchem ich keine Ahnung hatte und bei der Erklärung hörte ich auch nur halbherzig zu. So kam es, dass ich ein Shot nach dem anderen trinken musste und meine Gedanken mit der Zeit verrückt spielten und meine Sicht verschwamm. Louis. Louis. Louis. Hörte ich die ganze Zeit in meinem Kopf sagen, weshalb ich versuchte die Stimmen auszublenden, indem ich mir die Hände auf die Ohren legte. Funktionieren tat das nicht. Wieso spukte der Junge mit dem ich weniger als 24 Stunden geschrieben hatte, so in meinem Kopf rum?

,,Ich glaub, Harry brauch mal eine Pause", sagte Liam, der ausgesetzt hatte und noch bei Sinnen war. Mit mir ging es immer weiter berg ab. ,,Na gut, dann steigst du für ihn ein." Hörte ich jemand sagen, worauf Liam nur nickte. ,,Komm, setz dich auf die Couch, ich versuch gleich zu kommen." Flüsterte Liam mir ins Ohr und schubste mich dann sanft in Richtung Wohnzimmer. Indem ich mich an den Wänden festhielt erreichte ich es bald und ließ mich aufs Sofa fallen. Mein Kopf pochte, die Musik machte es nicht besser.

,,Na, Harry." Vernahm ich eine weibliche Stimme, die ich, als ich meine, so eben erst geschlossenen Augen, öffnete, Bella zuordnen konnte. Sie war ein Mädchen aus meiner Stufe, ganz nett, aber in Mischung mit Alkohol mutierte sie, freundlich ausgedrückt, zu einer Matratze für Jungs, die es nötig haben. Ich brummte nur, war zu unfähig und betrunken, einen Satz zu stande zu bringen.

Sie setzte sich einfach auf meinem Schoß, legte ihre Hände in meine Haare und spielte mit meinen Locken.  Ich legte den Kopf zurück, wollte sie von meinem Kopf abwimmeln, aber meine Reflexe waren nicht schnell genug. Wieder hallten diese Stimmen in meinem Kopf, die mich wohl noch verrückt machen sollten. Louis. Louis. Louis.

,,Louis", hauchte ich, schlug mir im nächsten Moment die Hände vor den Mund. ,,Hast du was gesagt Süßer?" ,,Ja, er muss jetzt leider gehen, ihm gehts nicht gut." Vernahm ich Liams Stimme und war selten so dankbar, diese zu hören. Er schubste Bella etwas unsanft von meinem Schoß und half mir auf. Er stützte mich nach Hause und brachte mich noch bis nach oben in mein Zimmer, ehe er sich dann verabschiedete und nach Hause ging. Ein letztes Mal für die Nacht griff ich nach meinem Handy und schrieb Louis wieder einmal ohne zu denken eine Nachricht.

[03:17] Harry: Ich denk an dich.

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