31 - louis
[26.08.16]
Es war spät am Abend, als ich mit Harry zusammen zu mir nach Hause kam. Im Laufe des Abends hatte ich auch Harry's besten Freund und gleichzeitig neuen Freund meines besten Freundes, Liam kennengelernt. Er war wirklich nett, zuvorkommend und das wichtigste, er macht Zayn glücklich. Währenddessen Harry mich den ganzen Abend über glücklich gemacht hatte. Wenn er nicht auf der kleinen Schulbühne stand um mich mit seiner Stimme zu verzaubern, suchte er meine Nähe, tanzte mit mir, umfasste immer wieder meine kleinen Hände und drückte mir öfter kleine Küsschen auf die Wange. Ich verstand nicht, wieso er das tat, schließlich hatte er Gracy, aber in diesem Moment genoss ich einfach die Aufmerksamkeit die er mir widmete.
,,Schön hast du es hier", sagte Harry grinsend, als er sich in meinem Zimmer umsah. ,,Du kannst dir morgen alles genauer ansehen, jetzt will ich einfach nur schlafen." Sagte ich und gähnte daraufhin einmal herzhaft. ,,Du bist so niedlich Lou", kicherte Harry und drückte mich an sich. ,,Mag sein, aber jetzt bin ich nur müde." ,,Ich auch. Darf ich bei dir mit im Bett schlafen?" Fragte Harry mich vorsichtig, weshalb meine Wangen rot wurden, aber ich nickte. Welche bessere Möglichkeit gab es sonst, als mit der Person die man liebt in einem Bett zu schlafen?
,,Lou?" ,,Ja?" ,,Ich hab meine Sachen alle bei Taylor. Macht es dir was aus, wenn ich in Boxershort schlafe?" ,,Äh..-", machte ich, während ich ihn wie ein angefahrenes Reh anstarrte. Die Vorstellung von Harry nur in Boxershorts war ziemlich verlockend. Doch ich schämte mich, an sowas zu denken. Er hat schließlich eine Freundin. ,,Wenn dir das unangenehm ist, würde ich auch in meinen Klamotten schlafen oder du leihst mir was." Ich erwachte aus meinen Gedanken und widersprach Harry. ,,Du schläfst sicher nicht in deinen Klamotten. Das ist schließlich ein Anzug und sau unbequem noch dazu. Wenn du möchtest kannst du gern in Boxershorts schlafen." Im nächsten Moment schloss ich Harry wieder in meine Arme, schließlich konnte ich einfach immer noch nicht glauben, dass er wirklich hier bei mir war.
Ich vergrub meine Hände in Harrys weichen Locken und legte mein Gesicht in seine Halsbeuge, um seinen Duft tief einatmen zu können. ,,Ich hab dich lieb Hazza." ,,Ich hab dich auch lieb Lou." Erwiderte der Junge, der mich völlig um den Verstand bringt, auch wenn er das niemals so meinen würde wie ich. Er löste sich ein Stück aus der Umarmung und lächelte mich vorsichtig an. Er beugte sich ein Stück zu mir runter, sodass ich seinen warmen Atem an meinen Lippen spürte. Ein Stück schmeckte er nach dem Kirschpunsch, der auf dem Ball angeboten wurde. Die Luft schien förmlich zu knistern, als seine Lippen meine striffen. Doch es wurde kein Druck ausgeübt, es geschah nichts, was man als einen Kuss betiteln könnte. Dann wanderten seine Lippen auch schon weiter zu meiner Wange und verweilten dort einen Moment, ehe er einen zarten Kuss draufdrückte.
Mein ganzer Körper bebte vor lauter Gefühlen, doch konnte ich kaum erahnen in was für einer Zwickmühle Harry mit seinen Gefühlen steckte. Dank Zayn hatte ich mich ziemlich schnell mit dem Gedanken abgefunden, dass ich nicht sonderlich hetero bin. Auch wenn ich Harry immernoch nichts davon erzählt hatte, sah ich auch diesen Moment jetzt als äußerst unpassend ihm zu beichten, dass ich schwul bin. Davon mal abgesehen, dass ich nur wegen ihm schwul geworden bin. Das würde ich ihm alles ein andern Mal erzählen.
,,Jetzt lass uns schlafen gehen", flüsterte Harry, damit die angenehm, knisternde Atmosphäre wohl nicht verloren ging. Ich nickte nur und zog mir langsam mein Hemd über den Kopf. ,,Kannst du dich vielleicht umdrehen, solang ich mich umziehe?" Fragte ich dann Harry nervös, als ich seinen brennenden Blick auf mir spürte, meine Augen selbst aber auch nicht von seinem Oberkörper lassen konnte. ,,Natürlich", entgegnete Harry sofort und drehte sich um. Ich zog mir mein etwas zu großes Schlafshirt über den Kopf und nachdem ich aus meiner Anzughose geschlüpft war, zog ich noch meine Jogginghose über. ,,Fertig", hauchte ich, weshalb sich im nächsten Moment zwei Arme um meinen Bauch schlangen. ,,Ich bin so froh, endlich hier zu sein und dich in meinen Armen halten zu können." Raunte Harry mir ins Ohr.
Ich drehte mich in seinen Armen um und küsste ihn zur Antwort auf die Wange, wofür ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste. Das er so ein Stück größer war als ich, wurde mir erst jetzt ziemlich deutlich. Wir gingen in mein Bett und deckten uns zu. Harry zog mich an sich, weshalb ich gar keine andere Wahl hatte, als meinen Kopf auf seiner Brust. zu platzieren. Aber ich wollte in diesem Moment sowieso nichts lieber als das tun.
Nach einiger Zeit, in der ich dachte, dass Harry schon schlafen würde, flüsterte er plötzlich meinen Namen in die Dunkelheit. ,,Was ist?" Brummte ich müde zurück. ,,Darf ich deine Narben sehen?" Hauchte er. Ich verkrampfte mich sofort und mir wurde schlecht. Ich wusste nicht ob ich schon so weit war, Harry diese Seite von mir zu zeigen. Was, wenn er mich dann doch nur abstoßend finden würde? Als ich nicht antwortete, fügte Harry zu:,,Tut mir leid. Das war dumm und unsensibel von mir. Bitte sei mir nicht böse. Du musst sie mir natürlich nicht zeigen, wenn du nicht bereit bist. Ich würde dir nur zu gern diese Last von den Schultern nehmen, alles verstehen, die dich dazu getrieben haben, fertig machen." Ich vernahm ein leises Schluchzen und sofort war ich hellwach. Ich schaltete meine Nachttischlampe an und blickte auf den weinenden Harry hinunter.
,,Hey Hazza, komm schon her. Nicht weinen", ich öffnete meine Arme, in die er sich sofort warf. ,,Ich bin dir nicht böse. Es ist schwer für mich, aber ich vertraue dir und werde sie dir zeigen." Und in dieser Nacht offenbarte ich meine größten Fehler zu Harry. Er weinte immer noch stumm, sodass ich nun auch weinen musste. Ich war schon immer sensibel. Harry strich sanft meinen Fußknöchel, über meine Waden zu meinem Unterschenkel, wo sich immer wieder ein paar kleine Narben befinden. ,,Du bist wunderschön." Hauchte Harry in den sperlich beleuchteten Raum und lächelte mich sanft an. ,,Und du bist mein absoluter Lieblingsmensch", fügte er hinzu. Als wir beide uns etwas beruhigt hatten, keine Tränen mehr flossen, schaltete ich die Lampe wieder aus und kuschelte mich an Harry. Noch nie schlief ich so gut wie in dieser Nacht.
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Ich liebe dieses Kapitel irgendwie, meinungen? xx
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