30. happiness is a butterfly

TW: Mord

bitte bis zum Ende lesen !

Z A R A

Gewitterwolken waren aufgezogen und Blitze erhellten für einen Augenblick die Dunkelheit dieser regnerischen Nacht. Ich zitterte am ganzen Körper und versuchte angestrengt Ruhe zu bewahren.

»Adrian«, flüsterte ich und hob langsam die Hand um seine davon zu schieben, doch er drückte mir die scharfe Klinge so eng gegen den Hals, dass ich spürte wie sie einige Millimeter in meine Haut schnitt.

Ich hielt die Luft an und presste die Lippen zusammen bei dem brennenden Schmerz und dachte verzweifelt darüber nach, wie ich unauffällig an den Zauberstab gelangen konnte, den ich in die Innentasche meines Umhangs gesteckt hatte.

»Ich habe dich so vermisst«, hauchte Adrian mir ins Ohr und ich spürte wie er die Hand an meine Hüfte legte und mich mit dem Rücken an seine Brust zog.

Mir wurde schlecht, als ich spürte, dass er hart war.

»Adrian, bitte tu das nicht—«

»Was soll ich nicht tun, Babe?«, unterbrach er mich und ließ die Klinge langsam meinen Hals auf und ab gleiten, was meine Knie gefährlich weich werden ließ vor Angst. »Mir das zurückholen, was Riddle mir gestohlen hat?« Er lachte, doch es war ein eisiges Lachen, voll von kaltem Hass und Eifersucht.

»Du bist meine Verlobte Zara und ich verspreche dir egal wie gut Riddle dich fickt, ich werde es dir viel besser besorgen.« Er hob die Hand und schob mir das Haar zur Seite, dann spürte ich seine Lippen an meinem Hals und schauderte, als er mich küsste.

Ich schloss die Augen und flehte Mattheo in Gedanken an, zurückzukommen und Adrian rechtzeitig davon abzuhalten, mich zu vergewaltigen.

Etwas, das er schon so lange tun wollte.

»Ich lasse nicht zu, dass er dich mir wegnimmt.« Adrian zog mich enger an sich. »Ich liebe dich Zara und du gehörst mir«, flüsterte er zwischen zwei Küssen, doch plötzlich hielt er inne und erstarrte.

Denn ich hatte laut zu lachen angefangen.

»Du liebst mich?«, fragte ich ihn fassungslos und spürte wie kalter Hass mich erfasste und Adrenalin durch meinen zitternden Körper rauschen ließ, die Slytherin in mir langsam wachrüttelte.

Die Nerven, die dieser Junge besaß von Liebe zu sprechen, nach all dem was er mir angetan hatte.

Was er Pansy angetan hatte.

Adrian versteifte sich hinter mir und drückte mir die Klinge drohend an den Hals. »Hab ich doch gerade gesagt, verflucht nochmal«, knurrte er zornig und ich fühlte wie sich seine Muskeln anspannten.

»Du hast keine Ahnung was Liebe ist«, brachte ich verbittert hervor und der Hass in meiner Stimme tropfte mir wie Gift von den Lippen als ich sprach.

Seine Nähe und seine Hände auf meinem Körper brachten mir die Erinnerungen zurück, an all die Dinge die er getan hatte und der Schmerz schnürte mir die Kehle zu und ließ mich kaum noch atmen.

Ich hasste ihn aus tiefster Seele.

»Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann hättest du mich nicht ständig geschlagen und du hättest mich bei Salazar auch nicht dazu gezwungen, dir einen zu blasen und deine widerlichen Freunde auch noch dabei zusehen lassen«, fauchte ich und spürte ein Bedürfnis meinen Verstand fluten, das ich bisher immer zu verdrängen versucht hatte.

Die brennende Lust zu morden.

»Ich habe nur getan was notwendig war, um dich gehorsam zu machen«, zischte er und packte mich fester, als ich versuchte mich aus seinen Armen zu befreien. »Du gehörst mir Zara, sieh es endlich ein. Du liebst mich und ich liebe dich, so ist es nunmal.«

»Nein«, brüllte ich und schrie vor Schmerz auf, als die Klinge tiefer in meine Haut schnitt. »Ich werde dir niemals gehören. Alles was ich gesagt habe, war nur um Pansy zu beschützen weil ich wusste, was du ihr angetan hast. Ich habe dir alles nur vorgespielt damit du mich heiratest und nicht sie«, schrie ich.

Der Slytherin erstarrte.

»Das ist Liebe und nicht diese kranke Vorstellung, die du davon hast. Ich hasse dich aus tiefstem Herzen und könnte jemanden wie dich niemals lieben.«

Doch gleich nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, die mir schon so unendlich lang auf der Seele lasteten, bereute ich es auch schon wieder.

In Gedanken schrie ich Mattheos Namen, immer und immer wieder, flehte ihn an zurückzukommen.

Eine gefühlte Ewigkeit sagte er kein Wort, dann packte er meine Hüfte und drehte mich um, drückte mich mit dem Rücken gegen das Geländer. Er brachte die Klinge des Dolches unter mein Kinn und zwang mich dann ganz langsam es anzuheben.

»Du verfluchtes Miststück«, brachte er zwischen zusammengepresstes Zähnen bevor und seine Augen verengten sich.

Mit rasendem Puls starrte ich hoch in sein blasses Gesicht und der Hass den ich auf diesen Jungen hatte, vergiftete meinen Verstand mit Mordlust.

Adrian sah mehr tot als lebendig aus.

Seine Augen waren blutunterlaufen und sein mit Blutergüssen übersäter Körper zuckte immer wieder unkontrolliert durch die Fluchschäden der dunklen Magie, mit der Mattheo und auch mein Vater ihn für das bestraft hatten, was er mir angetan hatte.

Und in diesem Moment bereute ich es, Mattheo darum gebeten zu haben, sein Leben zu verschonen.

Denn nun würde er mich töten.

Verzweifelt blickte ich zu ihm hoch und Adrians Lippen verzogen sich zu einem bösartigen Grinsen.

»Ich werde einfach nie genug davon bekommen, dich aus Angst vor mir zittern zu sehen, meine Süße«, sagte er spöttisch und grinste auf mich hinab, ein Ausdruck von absolutem Wahnsinn in den Augen.

Er beugte sich vor und ich zuckte zusammen, als er mir eine Haarsträhne aus der Stirn strich. »Wenn ich dich nicht haben kann, soll Riddle es auch nicht.«

»Adrian, bitte—«

»Sie werden alle denken, dass die kleine schwache Zara ihr trauriges Leben ohne ihre geliebte Mommy nicht mehr ausgehalten und sich tragischer Weise vom Astronomieturm gestürzt hat«, unterbrach er mich und starrte boshaft lächelnd auf mich hinab.

Ich hatte ihn zurückgewiesen und nun würde er mich dafür bezahlen lassen, dass ich ihn nicht wollte.

Mit meinem Leben.

»Fick dich«, brachte ich schwach hervor und fing an zu weinen, als mir die Ausweglosigkeit meiner Situation bewusst wurde. Ich schloss die Augen und dann hörte ich meinen Zauberstab nach mir rufen.

Er schrie danach, der Dunkelheit in mir endlich nachzugeben und das herauszulassen, was Mattheo über so viele Nächte lang aus mir gemacht hatte.

Eine Slytherin.

Adrian hatte mich vielleicht schwach gemacht, doch meine Liebe zu Mattheo machte mich stark, stärker als ich es mir jemals zu träumen erhofft hatte.

Im selben Moment, in dem Adrian vortrat um mich vom Turm und in den sicheren Tod zu schubsen, hob ich meine Hand und rief meinen Zauberstab zu mir.

Blut spritzte mir ins Gesicht, als ich meinem gewalttätigen Exfreund ohne zu zögern die Kehle durchschnitt und Rache nahm, für all das Leid was er meiner besten Freundin und mir hinzugefügt hatte.

Adrians Augen weiteten sich vor Entsetzen, dann sah ich dabei zu, wie das Leben aus ihnen wich.

Er stürzte sich auf mich, doch ich packte ihn an den Schultern, sprengte das Geländer mit Magie und stieß ihn mit letzter Kraft den Turm hinab.

Und damit hoffentlich in die Tiefen der Hölle.

Keuchend klammerte ich mich an das Geländer und blickte hinab, doch alles was ich sehen konnte war Dunkelheit. Einen Moment war ich erleichtert, dass es endlich vorbei war, dann begann ich plötzlich zu husten und presste mir die Hand vor den Mund.

Am ganzen Körper zitternd starrte ich auf meine Handfläche, die völlig blutverschmiert war. Dann senkte ich langsam den Kopf und blickte auf die Klinge des Dolches, die tief in meinem Bauch steckte.

Eine Träne lief mir die Wange hinab, als ich an Mattheo dachte und daran wie sehr ich ihn liebte.

Ich schloss die Augen und sah ihn vor mir, als wir uns das erste Mal geküsst hatten, sah ihn vor mir als wir das erste Mal miteinander geschlafen hatten, sah ihn vor mir als ich gebrochen in seinen Armen gelegen und mich nie zuvor so sicher gefühlt hatte.

Und dann wusste ich, dass ich sterben würde.

Ich würde sterben ohne ihm sagen zu können, dass ich keine Zeit mehr brauchte um zu überlegen, würde sterben ohne ihm sagen zu können, dass er den Ring zurücknehmen, auf seine verdammten Knie gehen und ihn mir an den Ringfinger schieben sollte.

Ich würde allein hier oben auf dem Astronomieturm sterben, ohne jemals richtig gelebt zu haben.

Kraftlos hob ich meinen Zauberstab, umklammerte mit blutverschmierten Fingern den Verlobungsring an meinem Hals und brachte zum ersten Mal in meinem Leben einen gestaltlichen Patronus hervor, bevor alles um mich herum in Dunkelheit versank.

𓆙

M A T T H E O

Ungeduldig verließ er das Drei Besen und fluchte vor sich hin, als ihm der Regen ins Gesicht peitschte. Gewitter war aufgezogen und gefährliche Blitze zuckten wie dunkle Flüche durch den Nachthimmel.

Schützend hielt er sich die Hand vor die Augen und erstarrte plötzlich, als etwas leuchtendes in der Ferne auftauchte und sich einen Weg durch den Regen kämpfte. Mattheo blinzelte und erkannte die schwachen Umrisse eines Schmetterlings, brauchte einen Moment um zu erkennen, dass diese wunderschöne Magie vor ihm, ein Patronus war.

Die warmen Butterbierflaschen rutschten ihm aus den Fingern, doch Mattheo war dissappariert, noch bevor sie klirrend auf dem Boden zerschellten.

Sekunden später tauchte er auf dem Astronomieturm wieder auf und blickte sich panisch um.

Alles um ihn herum war voller leuchtend blassblauer Schmetterlinge, die mit ihren zarten Flügelschlägen versuchten gegen die Dunkelheit anzukämpfen, die sich auf der Plattform des Turmes ausgebreitet hatte.

Der Regen war überall.

Mattheo blickte über einen zerstörten Teil des Geländers und sah Puceys Leiche in der Tiefe liegen, seine Gliedmaßen in alle Richtungen abstehend.

Er wirbelte herum und dann entdeckte er ihren zierlichen Körper, der regungslos einige Meter entfernt von ihm auf dem nassen Steinboden lag.

Mattheo stürzte zu ihr und drehte sie vorsichtig auf den Rücken, blickte entsetzt zu der Klinge des Dolches, die tief in ihrem Bauch steckte. Sofort hob er seinen Zauberstab und zog ihn mit Magie sicher heraus, bevor er die tiefe Stichwunde heilen ließ.

»Rennervate«, murmelte Mattheo und tippte mit dem Zauberstab vorsichtig gegen ihre Brust.

Zara rührte sich nicht.

Er wiederholte den Zauber, immer und immer wieder, doch das Mädchen bewegte sich nicht.

Mattheo kauerte sich neben sie und zog sie in seine Arme, nahm ihr blasses Gesicht in seine Hände und strich zärtlich über ihre hübschen Wangen.

Sie war so wunderschön.

»Sieh mich an, Zara«, verlangte er mit zitternder Stimme, doch ihre Augen blieben geschlossen.

Mattheo umklammerte seinen Zauberstab und murmelte jeden verfluchten Heilzauber der ihm einfiel, doch als er den blutdurchtränkten Stoff ihres Pullovers hoch schob, konnte er den dunklen Fluch des Dolches sehen, der sich in ihrem Körper ausgebreitet und bereits ihr Herz erreicht hatte.

»Nein«, brachte Mattheo mit zitternder Stimme hervor und fühlte wie der Regen und die Kälte seine Finger langsam taub werden ließ. »Nein, Zara.«

Mattheo zog sie an sich und wiederholte wie in Trance jeden Gegenfluch den er beherrschte, auch als er spürte, dass sie nicht mehr atmete und ihr Herz nun jede Sekunde aufhören würde zu schlagen.

»Bitte wach auf«, flüsterte er, die tiefe Stimme heiser vor Schmerz, Kummer und Angst, das Mädchen zu verlieren, in das er sich so unsterblich verliebt hatte.

»Bleib bei mir«, flehte er und spürte plötzlich etwas nasses und heißes auf seinen Wangen.

Der Slytherin brauchte einen Moment um zu verstehen, dass es Tränen waren. Denn es war das erste Mal seit vielen Jahren, dass Mattheo weinte.

»Bitte Zara Darling, ich brauche dich.«

Hilflos blickte er sich um, doch alles was er sehen konnte, waren die magischen Schmetterlinge, die immer blasser und blasser wurden, während Mattheo das sterbende Mädchen in seinen Armen wiegte.

Vielleicht war Glück nichts weiter als ein Schmetterling. Eine Zeit lang blieb er an einem Ort und zeigte seine Schönheit, doch dann flog er wieder davon und hinterließ nichts als eine Erinnerung.

Bevor er sich in sie verliebt hatte, hatte Mattheo niemals gedacht, dass er dazu fähig war zu lieben.

Und nun zerbrach ihm die Liebe für dieses Mädchen sein kaltes Herz und die Splitter bohrten sich so tief in ihn hinein, dass er kaum noch atmen konnte.

Der Erbe Slytherins schloss die Augen und drückte ihren leblosen Körper an sich, dann beschwor er die dunkelste und gefährlichste Magie herauf, die er beherrschte um den mächtigen Fluch aufzuhalten, der versuchte ihre zarte Seele an sich zu reißen.

Magie einer solchen Art hatte immer ihren Preis, doch es war ihm vollkommen gleichgültig. Mattheo hätte seine verfluchte Seele an den Teufel verkauft um sie zu retten, hätte er es nicht bereits getan.

Mattheo nahm ihre kleine Hand in seine und küsste verzweifelt ihre Fingerknöchel. Doch er hielt inne, als er bemerkte, dass sie etwas umklammert hielt.

Es war der Verlobungsring.

Mattheo schloss die Augen und schluchzte, als ihm klar wurde, dass er niemals um ihre Hand anhalten würde. Zara war tot und es war seine Schuld.

Ein letztes Mal hob er seinen Zauberstab und beschwor einen so machtvollen und dunklen Fluch herauf, der ihn um ein Haar selbst getötet hätte.

Doch es war ihm egal, denn in einer Welt ohne das Mädchen was er liebte, wollte er nicht existieren.

Und dann stoppte der Regen und die leuchtenden Schmetterlinge um sie herum verschwanden.

Mattheos kaltes Herz hörte für den Bruchteil einer Sekunde auf zu schlagen, als er fühlte wie sich ihr zierlicher Körper in seinen Armen plötzlich regte.

Ihre Lider flatterten und dann sah Mattheo seine ganze Zukunft in ihren smaragdgrünen Augen.

E N D E

Diese Story hat noch ein spicy Bonuskapitel
nach der danke - Seite.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top