27. the darkness within

TW: toxic Mattheo

M A T T H E O

Mattheo wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, noch in der selben Sekunde, in der sie an Puceys Seite in die Eingangshalle des Berkshire Manors trat.

Seine Hand war so brutal um ihren zierlichen Arm geklammert, dass seine Knöchel schon weiß hervortraten und sich auf ihrer blassen Haut bereits Blutergüsse zu formen begonnen hatten.

Ihre dunkelbraunen Locken waren durcheinander, ihre Knie blutig und zerschrammt. Ihr neues Kleid war zerissen und einer der diamantbesetzten Träger war ihr über die zierlichen Schultern gerutscht.

Sie sah furchtbar aus.

Und als sie den Kopf hob und er den Schmerz in ihren smaragdgrünen Augen sah, brannten all seine Sicherungen durch. Er blinzelte und Pucey zuckte vor Schmerz zusammen und ließ ihren Arm sofort los.

Er wurde blass im Gesicht, als er Mattheo erkannte, denn er hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, dass er heute Abend ebenfalls im Berkshire Anwesen war, denn Mattheo ging so gut wie nie auf Partys.

Die beiden Slytherin starrten sich einen Moment lang feindselig an, dann hob Mattheo seinen Zauberstab, den Cruciatus bereits auf den Lippen. Er spürte die flehenden Blicke auf sich, die Zara ihm jetzt zuwarf, doch er ignorierte sie, denn Hass hatte bereits damit begonnen seinen Verstand mit Dunkelheit zu fluten.

Doch bevor er den dunklen Fluch aussprechen und den Bastard in die Hölle schicken konnte, packte Enzo ihn am Arm und apparierte mit ihm auf sein Zimmer, dessen Mobiliar nur Sekunden später in Flammen aufging, durch die brennende Wut in ihm, die er nun nicht mehr kontrollieren konnte.

»Was zum Teufel soll—«

»Was das soll?«, fragte Enzo ihn ungläubig und löschte mit einem Wink seines Zauberstabs die Flammen. »Ich bewahre meinen besten Freund vor einem Leben in Askaban. Meine Eltern haben den verfluchten Zaubereiminister eingeladen und wenn er sieht wie du einen der unverzeihlichen Flüche—«

»Ich scheiss auf den verdammten Minister«, knurrte Mattheo und ballte zornfunkelnd die Fäuste. »Und jetzt geh mir aus dem Weg Enzo und lass mich diesem Bastard endlich geben was er verdient.«

»Glaub mir Theo, ich will ihn ebenso leiden sehen wie du, aber du wirst sie nicht beschützen können, wenn du in Askaban sitzt, also beruhige dich und—«

»Nein«, knurrte Mattheo und seine Hände zitterten, als er sich frustriert durch die dunklen Locken fuhr und seine Faust dann aggressiv in die Wand rammte.

Er schloss die Augen und zwang sich ruhig zu atmen, doch sein Herz schlug so beunruhigend schnell, dass er das Gefühl hatte es würde ihm gleich aus der Brust springen. Draußen vor den Fenstern des Berkshire Anwesens wütete ein Sturm, doch er war nichts im Vergleich zu dem, der in dem Erben Slytherins tobte.

Schuldgefühle erdrückten ihn und nahmen ihm für einen Augenblick die Fähigkeit zu atmen. Was auch immer Pucey ihr in den zwanzig Minuten in denen Mattheo nicht bei ihr gewesen war, angetan hatte—

es war seine Schuld.

Mattheo hatte ihr versprochen sie vor ihm zu beschützen und doch hatte er es nicht getan.

»Es ist meine Schuld«, brachte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. »Ich hätte verflucht nochmal nicht auf sie hören sollen und sie vorhin allein lassen dürfen.« Ein zweites Mal rammte er seine blutüberströmte Faust in die Wand und ließ die Wände erzittern. »Bei Salazar wieso nehme ich auch auf ihre verfickten Wünsche Rücksicht.«

Ein drittes Mal hob er die Faust, doch bevor er sich endgültig die Hand brechen konnte, packte Enzo seinem Arm und hielt ihn zurück. »Gib mir zwei Minuten okay? Ich hole sie von ihm weg«, sagte er und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

»Vergiss es, ich werde—«

»Du bleibst hier und wartest während ich sie hole, Theo«, befahl sein bester Freund ihm, bevor er dissapparierte und wenig später mit einer völlig verstörten Zara in seinen Armen zurückkehrte.

Mattheo stürzte sich auf sie und drückte sie gegen die Wand. Ihr ganzer Körper zitterte jetzt, als er seine Finger unter ihr Kinn legte und es anhob. »Was hat er getan?«, fragte er sie mit bedrohlicher Stimme, kaum fähig sich noch lange unter Kontrolle zu halten.

Zaras Lippen zitterten und in ihren Augen glitzerten Tränen. Sie war so beunruhigend blass, dass Mattheo befürchtete, sie würde jeden Augenblick in seinen Armen zusammenbrechen. »Zara, was verflucht nochmal hat er getan?«, wiederholte er jetzt lauter.

Doch als sie nicht antwortete, packte Mattheo ihre Schultern und begann sie unsanft zu schütteln.

»Theo, hör sofort auf damit«, wies Enzo ihn wütend zurecht. Mattheo blickte ihn nicht an, doch er hörte sofort auf sie zu schütteln. Zara fing an zu weinen und ihre kleinen Hände krallten sich kraftlos in sein weißes Hemd, verschmierten es mit ihrem Blut.

»M-Matt—«

Sie schnappte nach Luft und zitterte so heftig, dass er ihre Zähne klappern hören konnte. Sie öffnete den Mund um zu sprechen, doch kein Wort drang über ihre blassen Lippen. Mattheo wollte sie an sich drücken, sie umarmen, sie küssen und ihr sagen, das sie sein ein und alles war, doch er konnte es nicht.

Er konnte sie nicht trösten, konnte nicht sanft zu ihr sein. Nicht in dem Zustand, in dem er sich befand.

Und er hasste sich dafür.

Mattheo hasste sich selbst dafür, dass er keine Macht über die Dunkelheit in sich hatte, die jetzt in Gestalt eines rachsüchtigen Monsters gewaltsam versuchte die Kontrolle über seinen Verstand an sich zu reißen.

Oder das, was davon übrig war, nach den unzähligen Morden die er für seinen Vater begangen hatte.

Dunkle Magie kitzelte ihn in den Fingerspitzen und breitete sich Faser für Faser immer weiter in seinem Körper aus. Sein Zauberstab rief nach ihm und flüsterte ihm die grausigsten aller Folterflüche zu, infizierte sein dunkles Herz mit Mordlust.

Er hob seine Hand an ihre Schläfe, dann drang er einfach in ihren Geist ein. Und was er dort vorfand, erschütterte ihn bis tief in seine angeknackste Seele.

Entsetzt blickte er auf das zitternde Mädchen hinab. Er wusste wie sehr er die hübsche Slytherin liebte und versuchte sich verzweifelt daran festzuhalten, um die Dunkelheit nicht die Kontrolle übernehmen zu lassen. Doch alles was er jetzt fühlte war Wut.

»Er ist tot«, brachte Mattheo zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und von seinen Lippen tropfte Hass, so tödlich wie Schlangengift.

Er zog sie von der Wand und drückte sie Enzo in die Arme, dann holte er seinen Zauberstab hervor und umklammerte ihn. »Dafür werde ich ihm die Kehle aufschlitzen.« Entschlossen drehte er sich um, doch Zara griff seinen Arm und hielt ihn zurück.

Mattheo wirbelte ruckartig herum und schüttelte ihre zarte Hand wütend von seinem Arm. »Fass mich zur Hölle nochmal nicht an, Yaxley«, rief er aggressiv, woraufhin sie erschrocken zusammenzuckte und Enzo ihm einen überaus warnenden Blick zuwarf.

»W-Warte bitte Theo«, brachte sie mit zitternder Stimme hervor. Kraftlos ließ sie sich mit dem Rücken gegen Enzos Brust sinken, der sie in seinen Armen hielt und angestrengt versuchte sie zu beruhigen.

»Wir hatten einen Deal, Zara«, brachte Mattheo mit zorniger Stimme hervor und machte einen Schritt nach vorn, starrte mit vor Wut zitternden Schultern auf das völlig aufgelöste Mädchen vor sich hinab.

»Wenn er dir noch einmal weh tut oder dich anfasst, werde ich ihn töten«, knurrte er und knackte mordlustig mit seinen Fingerknöcheln. »Und ich schwöre bei Salazar, ich werde es langsam tun und jede einzelne verfickte Sekunde davon genießen.«

Er warf Lorenzo einen kurzen Blick zu. »Du lässt sie nicht aus diesem Raum, Enzo. Ich will nicht, dass sie es mitansieht.« Ohne eine Antwort abzuwarten, dissapparierte Mattheo in einem Nebel aus dunklen Rauchschwaden, mit nichts als Mord im Sinn.

Er überlegte kurz ob er ihn packen und in den Folterkeller der Lestranges bringen sollte, doch er war zu ungeduldig, als das er es so lange aushalten würde. Und außerdem hatte er keine Lust darauf, sein Spielzeug mit seinem verhassten Onkel zu teilen.

Immer wieder fluteten die Bilder ihrer Erinnerungen seinen Verstand und Mattheo fühlte Übelkeit in sich aufsteigen, versuchte zu verdrängen was er gesehen hatte. Nie hatte er mehr Hass gespürt als jetzt. Pucey würde bezahlen für das, was er ihr angetan hatte.

Dieser erbärmliche Bastard verdiente es nicht für eine Sekunde mehr die selbe Luft zu atmen wie Zara.

Oder überhaupt zu atmen.

Er apparierte zurück in die Eingangshalle, die nun voller Gäste war, darunter der Zaubereiminister Cornelius Fudge, den Mattheo Riddle so viel respektierte, wie den Dreck unter seinen Schuhen.

Er erblickte auch Zaras Vater, sowie Lucius und Draco Malfoy und einige andere. Doch Mattheo würdigte seine Todesser keines Blickes, als er durch das Anwesen lief und dabei eine Blutspur auf dem hellen Marmor und den weißen Teppichen hinterließ.

Er hörte Mrs. Berkshire besorgt seinen Namen rufen als er an ihr vorbei ging, doch er ignorierte sie.

Die Dunkelheit folgte dem Erben Slytherin wie ein schwarzer Schatten, flutete jeden Raum und erstickte die Flammen aller Kerzen um ihn herum.

Er betrat das Esszimmer, in welchem bereits alles für das Dinner vorbereitet worden war, dann fand er ihn in einem der angrenzenden Salons, wie er neben Flint vor dem Kamin stand und sündhaft teuren Feuerwhiskey aus einem edlen Kristallglas trank.

Einige seiner Mitschüler aus seinem Jahrgang hatten sich bereits dort versammelt und saßen auf den smaragdfarbenen Sofas und tranken Champagner.

Doch die Unterhaltungen verstummten plötzlich, als Mattheo den Raum betrat. Er spürte die Blicke aller auf sich und seinem blutverschmierten Hemd, doch es hätte ihn nicht weniger kümmern können.

Er hörte Pansys besorgte Stimme, doch er verstand kein Wort von dem was sie zu ihm sagte, denn in seinen Ohren hämmerte sein Herzschlag. Seine Hände zitterten und das Licht im Raum flackerte.

Flint machte sich unauffällig aus dem Staub, wie der erbärmliche Feigling der er war, als Mattheo das Kinn hob und anfing langsam den Raum zu durchqueren. Doch Pucey blieb stehen und trank seelenruhig von seinem Feuerwhiskey, während nun auch seine restlichen Freunde die Flucht ergriffen.

»Dafür wirst du bezahlen, Pucey«, knurrte Mattheo voller Hass, als er unmittelbar vor ihm zum stehen kam. Dann spuckte er ihm respektlos vor die Füße.

Pucey blinzelte, doch er rührte sich nicht.

»Keine Ahnung wovon du redest, Riddle.« Arrogant reckte er das Kinn und blickte ihn herausfordernd an. Doch dann verzogen sich seine Lippen zu einem selbstgefälligen Grinsen, das Mattheos Hass auf den Slytherin jetzt endgültig auf die Spitze trieb.

Seine Atmung begann zu rasseln und die Mädchen hinter ihm schrien auf, als seine Wut die kristallenen Kronleuchter an der Decke explodieren ließ.

»Alle raus«, befahl er seinen Mitschülern, seine Stimme nun ein einziges, bedrohliches Zischen.

»Sofort!«

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Theodore vom Sofa aufsprang und die anderen hastig aus dem Zimmer brachte. Puceys Blick huschte ebenfalls zur Tür, doch Mattheo schüttelte warnend den Kopf.

»Niemand wird zurück kommen um dich vor mir zu beschützen«, sagte er voller Hass. »Nicht das überhaupt einer deiner erbärmlichen Freunde auch nur den Hauch einer Chance gegen mich hätte.« Ein diabolisches Lachen drang aus den Tiefen seiner Kehle und hallte unheilvoll von den Wänden wider.

»Oder überhaupt jemand«, fügte er hinzu und drehte seinen Zauberstab in seinen Händen hin und her.

Dann schnippte er mit den Fingern und Rauchschwaden schossen hervor und etwas schweres materialisierte sich auf dem Marmor neben ihm.

Puceys Blick glitt voller Entsetzen zu Boden. Er zog seinen Zauberstab hervor, doch Mattheo entwaffnete ihn allein nur durch die Kraft seiner Gedanken.

Ein Ausdruck von kalter Angst trat dem Slytherin in die Augen, doch Mattheo würde ihm heute Abend noch zeigen was wahre Angst wirklich bedeutete.

Niemand verletzte sein Mädchen und lebte.

Niemand.

Mattheo streckte die Hand aus und tätschelte den glatten Kopf seiner geliebten Schlange Nagini, deren große gelbe Augen auf seine gerichtet waren und nur darauf wartete, seine Befehle ausführen zu dürfen.

Darauf wartete, für ihn zu töten.

So, wie sie es schon oft getan hatte.

»Geduld, Nagini«, flüsterte er ihr auf Parsel zu.

Mattheo krümmte zwei Finger und ließ das Schloss klicken, versiegelte den Raum hinter sich mit Magie.

Dann gab er der Dunkelheit die in ihm schlummerte nach, hob seinen Zauberstab und erfüllte sich endlich einen seiner sehnsüchtigsten Herzenswünsche.

»Crucio

𓆙

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