07. astronomy tower
Z A R A
Die restliche Schulwoche über, konnte ich nur daran denken, warum zur Hölle ich eingewilligt hatte, mich mit dem Sohn des dunklen Lords für Freitagnacht ganz allein auf dem Astronomieturm zu verabreden.
Nachdem ich mitangesehen hatte, wie er ohne auch nur mit der Wimper zu zucken einen meiner Mitschüler lächelnd in den Tod hatte stürzen lassen.
Nicht, dass der Slytherin Graham Montague überhaupt jemals von jemand anderem als Adrian und seinen hirnlosen Freunden vermisst werden würde, denn er war bei den meistern Schülern mehr als nur unbeliebt gewesen. Selbst die Professoren gingen davon aus, dass er mal wieder in einem Verschwindekabinett abhanden gekommen war.
Bis sie seine Leiche auf dem Grund des Sees finden würden, was hoffentlich niemals passierte.
Am Freitag hatte ich es dank seines Quidditchtrainings den ganzen Tag über geschafft Adrians unangenehmen Berührungen aus dem Weg zu gehen. Doch je weiter die Dämmerung fortschritt, umso nervöser wurde ich.
Ich versuchte mich mit einem Buch abzulenken, doch auch die fiktionalen Welten in die ich mich oft zurückzog, wenn Adrians Launen und den daraus resultierenden Misshandlungen mal wieder kaum zu ertragen waren, konnten mich heute nicht ablenken.
Seufzend verließ ich mein Zimmer und ging die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinab, stellte fest, dass ich ihn ganz für mich allein hatte, denn an Freitagabenden waren die meisten meiner Mitschüler in Hogsmeade oder trafen sich am Rande des verbotenen Waldes zu einer noch verboteneren Party.
Ich nutzte die Ruhe zum lernen und schaffte es, meine und auch Adrians Hausaufgaben für die gesamte Woche zu erledigen. Zwanzig Minuten vor Mitternacht legte ich meine Bücher zur Seite und nahm meinen Zauberstab um Mattheo auf dem Astronomieturm zu treffen, auch wenn ich und mein unruhig klopfendes Herz immer noch davon überzeugt waren, dass das sicher keine gute Idee war.
Und genau in diesem Moment öffnete sich plötzlich die Tür des Gemeinschaftsraumes und Adrian trat ein, gefolgt von Flint und seinen anderen Freunden.
»Na wenn das nicht meine wunderschöne Verlobte ist«, begrüßte mich der Slytherin mit einem Grinsen, legte die Arme um meine Taille und zog mich besitzergreifend eng an sich, wo er vor den Augen der anderen Jungs anfing, meinen Po zu begrapschen.
»Ich wusste das du hier auf mich wartest«, sagte er und drückte mir seinen Schwanz entgegen, der leider sofort hart wurde. »So ein braves Mädchen«, grinste er und löste sich von mir, küsste meine Lippen.
Nur widerwillig ertrug ich seinen Kuss und schenkte ihm ein gequältes Lächeln. »Wie war das Training?«, fragte ich ihn, doch es war mir ziemlich gleichgültig.
»Ziemlich hart«, sagte er mit einem Seufzen und spannte die Muskeln in seinem Oberkörper an. »Flint hat uns alle ganz schön rangenommen«, sagte er, woraufhin seine Freunde zu lachen anfingen.
Doch mir war absolut nicht nach Lachen zumute, denn der verlangende Blick in seinen Augen, ließ sich meinen Magen nun schmerzhaft verkrampfen.
»Ich könnte jetzt ein wenig Entspannung gebrauchen«, grinste er und zwinkerte seinen Freunden vielsagend zu. »Hilfst du mir dabei?«
»Sicher«, murmelte ich und unterdrückte das Verlangen, meinen Zauberstab zu ziehen und ihn zu verfluchen, als er seine Hand in meine nahm und mich an seinen Freunden vorbeiführte, denen er wahrscheinlich erzählt hatte, dass er sich jetzt von seiner Verlobten den Schwanz blasen lassen würde.
Es war Punkt Mitternacht, als er mich in sein Zimmer brachte und direkt hinter der Tür an den Schultern vor sich hinunter auf die Knie drückte, während er anfing seinen Gürtel zu öffnen. Seine Hose fiel zu Boden, gefolgt von seiner Boxer und sein harter Schwanz sprang mir entgegen.
Ich beugte mich vor um es schnell hinter mich zu bringen, doch dann hielt ich plötzlich inne, denn die Vorstellung daran, dass seine Loserfreunde, die allesamt Single waren sich nachher auf diesen Gedanken einsam und allein einen runterholen würden, war so absurd das ich laut zu lachen anfing.
»Was soll das«, knurrte Adrian zornig und packte meinen Kopf um ihn runter auf seinen Schwanz zu zerren, doch als er in mein lachendes Gesicht blickte, wurde er plötzlich ganz schlaff was mich noch lauter lachen ließ. »Du verdammtes Miststück«, knurrte er.
Ich kicherte, doch im nächsten Augenblick schrie ich vor Schmerz auf, denn er hatte mir mit der flachen Hand so hart ins Gesicht geschlagen, dass meine Lippe aufplatzte und mir das Blut übers Kinn tropfte.
»Verschwinde«, knurrte er zu Tode gedemütigt und als ich den zornfunkelnden Blick seiner glanzlosen Augen sah, sprang ich vom Boden auf und rannte so schnell ich konnte aus seinem Zimmer und dann aus dem Gemeinschaftsraum raus auf den dunklen Flur.
Ich rannte und rannte und blieb erst stehen, als ich in den Flügel einbog, in welchem die Treppen zum Astronomieturm lagen. Kurz blickte ich auf die Uhr auf meinem Handgelenk und stellte fest, dass es bereits zwanzig Minuten nach Mitternacht war.
Völlig außer Atem lief ich die Treppenstufen hoch, nur um dann festzustellen, dass ich allein auf dem Astronomieturm war, denn er war nicht mehr dort.
Erschöpft klammerte ich mich an das Geländer und blickte hinunter auf den schwarzen See, der ruhig da lag und nach und nach regulierte sich mein Puls.
Für eine Sekunde flackerte das Licht, dann spürte ich einen sanften Windhauch in meinem Nacken.
»Du bist zu spät, Yaxley«, hauchte mir seine tiefe Stimme ins Ohr und machte mir eine Gänsehaut.
»Ich weiß«, brachte ich atemlos hervor und spürte wie mich seine Nähe plötzlich so nervös werden ließ, dass mein Herz wild zu klopfen anfing. »Es tut mir leid, ich wollte ja pünktlich sein, aber—«
»Deine Ausreden interessieren mich nicht«, knurrte er im gefährlichen Tonfall und griff nach dem Geländer, sodass ich jetzt mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte und unter ihm gefangen war.
Sein Parfum stieg mir in die Nase und ließ mich schwindelig fühlen und seine Locken kitzelten mein Gesicht, als er sich vorbeugte und seine Lippen provokativ mein Ohr streifen ließ. »Ich hasse Unpünktlichkeit«, knurrte er und ließ von mir ab.
Ich sammelte mich kurz und zwang mich ruhig zu atmen, dann drehte ich mich zu ihm um.
»Es tut mir leid, ich konnte nichts—«
»Was ist mit deiner Lippe?«, fragte er sofort und beugte sich zu mir vor und griff nach meinem Kinn.
»N-Nichts«, log ich und versuchte seinem Blick auszuweichen. Mattheos Augen verdunkelten sich, dann huschten sie hinab zu der weißen Bluse meiner Schuluniform, die ebenfalls blutbesprenkelt war.
»Eines will ich sofort klar stellen«, knurrte Mattheo und drückte mich mit dem Rücken gegen das Geländer. Mein Herzschlag verdoppelte sich, als ich an das teuflische Lächeln dachte, das seine Lippen umspielte hatte, als er mich über den Abgrund gebeugt hatte. Und etwas sagte mir, dass er es nur zu gern wieder tun würde. »Du lügst mich niemals an, Yaxley. Hast du das verstanden?«, drohte er mir.
Mit verengten Augen nickte ich.
Mattheo strich mit dem Daumen sanft über meine Unterlippe und ich zuckte zusammen und wimmerte vor Schmerz. »Wie oft schlägt Adrian dich?«
Einen Moment überlegte ich, ihn zu belügen, doch der warnende Blick, mit dem mich der Sohn des dunklen Lords fixierte, ließ mich ihm die Wahrheit sagen. »Er misshandelt mich fast jeden Tag. Manchmal fängt es schon vor dem Frühstück an.«
Ich spürte wie sich seine Schultern versteiften, dann ließ er mich los und drehte sich von mir weg. Die Lichter flackerten und der gesamte Astronomieturm erzitterte und ich bekam plötzlich Angst vor ihm.
»Wieso bist du noch mit ihm zusammen?«, fragte er nachdem er seine Wut wieder halbwegs in den Griff bekommen hatte und blickte mich verständnislos an.
»Weil ich ihn liebe«, entgegnete ich mit zitternder Stimme und Mattheo fing laut an zu lachen.
»Das ist erbärmlich«, sagte er und fuhr sich kopfschüttelnd durch die dunklen Locken. »Liebe ist so eine verflucht erbärmliche Schwäche.«
Ich senkte den Blick und versuchte meine Tränen zu unterdrücken, doch Mattheo war plötzlich wieder vor mir und hob mein Kinn mit zwei Fingern an.
»Warum bist du wirklich mit ihm zusammen?«, fragte er und wischte mir mit dem Daumen überraschend sanft eine Träne davon. »Weil dein Vater es so will?«, riet er und ich nickte schluchzend.
»Ich will doch nur, dass er stolz auf mich ist«, flüsterte ich und erwartete das er mich erneut auslachte, doch Mattheo lachte nicht, sondern nickte.
»Ich werde dafür sorgen, dass er stolz auf dich ist«, sagte er und tippte mit seinem Zauberstab gegen meine Lippe und heilte sie mit seiner Magie.
»Aber nicht mehr heute«, sagte er und ließ von mir ab, dann drehte er mir den Rücken zu. »Es ist spät und ich muss noch was wichtiges erledigen«, sagte er und stieg ohne ein weiteres Wort die Stufen hinab.
»Nächsten Freitag, selbe Zeit, selber Ort«, hörte ich seine dunkle Stimme und schauderte, als mir klar wurde, dass sie direkt in meinem Kopf war.
𓆙
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top