03. wishing in the dark

Z A R A

Wie hypnotisiert starrte ich in seine dunklen Augen, in denen sich das schwache Licht der Sterne spiegelte und sie wie atemberaubende Diamanten glitzern ließ.

»Mattheo«, brachte ich im Flüsterton hervor und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien, doch der starre Blick mit dem mich der dunkelhaarige Slytherin fixierte, lähmte mich wie ein Zauber.

Der laue Herbstwind wehte mir eine Haarsträhne in die Stirn, doch bevor ich überhaupt drüber nachdenken konnte, sie zur Seite zu schieben, hob Mattheo seine Hand und schob sie mir hinters Ohr, wobei seine rauen Finger meine Haut kribbeln ließen.

Mein Herzschlag hatte eine hypnotisierende Melodie, schlug so schnell, dass ich kaum mehr atmen konnte, denn auch wenn ich wusste, wie gefährlich der Sohn des dunklen Lords war, so hatte ich mich doch schon immer irgendwie von ihm angezogen gefühlt.

»Mache ich dich nervös?«

Seine tiefe Stimme klang amüsiert.

»Du brauchst mich nur höflich darum zu bitten und ich helfe dir, deinem traurigen Leben hier und jetzt ein Ende zu setzen«, bot mir er an, was mich angesichts seiner Arroganz die Augen verdrehen ließ.

»Könntest du mich jetzt bitte loslassen?«, fauchte ich den Slytherin an, bereute es jedoch in der Sekunde, in der er meiner Bitte tatsächlich nachkam und ich schreiend in die Tiefe absackte, nur um ein zweites Mal von seinen Händen aufgefangen zu werden.

»Fucking Hell, Riddle«, fluchte ich, was dem Lockenkopf angesichts meiner Todesangst ein zuckersüßes Grinsen auf die Lippen zauberte.

Mattheo Riddle war das pure Böse.

»Konnte nicht widerstehen« rechtfertigte er sich schulterzuckend, bevor er mich endlich zurück vom Abgrund und wieder hinter das Geländer zog. Er hielt mich jedoch weiterhin fest, denn die zweifache Nahtoderfahrung hatte meinen Körper zum zittern und meine Knie bedrohlich wacklig gemacht.

Nervös schluckte ich und versuchte meinen Blick von ihm zu nehmen, was jedoch überaus schwer war, denn er war verflucht attraktiv, sogar mit dem Blut in seinem Gesicht, wie ich entsetzt feststellen musste.

In den zwei Jahren in denen ich ihn nicht gesehen hatte, war er nicht nur gewachsen sondern auch reifer geworden, maskuliner und ich fühlte mich auf eine Art und Weise zu ihm und seiner Dunkelheit hingezogen, die mir wirklich Angst machte und mich an meinem gesunden Verstand zweifeln ließ.

»Was machst du hier mitten in der Nacht?«, fragte ich den Slytherin mit fester Stimme, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, während ich unauffällig das Abzeichen an meiner Brust berührte, um ihn daran zu erinnern, dass ich ihm eine Menge Ärger einhandeln konnte— wenn ich es wollte.

»Ich könnte dich dasselbe fragen, Yaxley«, entgegnete er und strich mit den Fingerspitzen ganz langsam über das V meines silbergrünen Abzeichens, was meine Knie nur noch wackliger machte. »Soweit ich weiß, dürfen selbst Vertrauensschüler nach der Nachtruhe nur zu zweit im Schloss unterwegs sein, oder irre ich mich?« Die spöttische Süße in seiner Stimme brachte mein Blut langsam zum Kochen.

Meine Augen verengten sich. »Mein Begleiter hat sich nicht gut gefühlt und deshalb—«, doch Mattheos verächtliches Schnauben ließ mich verstummen.

»Lüg mich nicht an. Du bist öfter allein hier oben.«

»Verfolgst du mich etwa, Riddle?«

Mattheo grinste und trat zurück, zog eine Zigarette aus seiner Hemdtasche und steckte sie sich zwischen die Lippen, bevor er sie mit einem Fingerschnipsen entzündete. »Ich weiß, dass du in den Nächten oft herkommst und stundenlang die Sterne anstarrst.«

Langsam ließ er den Rauch von seinen Lippen perlen.

»Aber die Frage ist doch, weiß dein Vater, dass seine ach so brave Tochter gern die Schulregeln bricht?«

»Fick dich, Riddle«, giftete ich ihn an, woraufhin sich seine Augen verdunkelten. Der Slytherin nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette, lehnte sich zu mir vor und blies mir den Rauch langsam ins Gesicht.

Und bei Salazars Herz, es machte mich feucht.

»Du solltest wirklich aufpassen, wie du mit mir redest«, drohte Mattheo mir mit dunkler Stimme, bevor er mich packte, vor sich auf das Geländer hob und mich dann mit einem sadistischen Grinsen einfach rücklings über den Abgrund beugte.

Panisch klammerte ich mich in das blutige Hemd seiner Schuluniform, spürte, wie sich seine Muskeln darunter anspannten. Mattheo lehnte seine Stirn an meine, sodass es nun nicht nur die düstere Aura des Slytherin war, die das Licht der Sterne zu unseren Köpfen dämpfte, sondern auch seine Locken, die mir nun ins Gesicht fielen und meine Stirn kitzelten.

»Und vor allem solltest du aufpassen, was du dir in der Dunkelheit so alles wünschst.« Ein letztes Mal zog der Sohn des dunklen Lords an seiner Zigarette und bließ den Rauch in die Dunkelheit der Nacht hinaus, bevor er den Stummel in die Tiefe schnippte.

»Wenn ich in Stimmung bin, könnte ich all deine Wünsche in Erfüllung gehen lassen, Zara Darling.«

Als er mich langsam zurückzog, rutschte ich vom Geländer und versuchte ihn von mir wegzuschubsen, doch Mattheo bewegte sich nicht einen Millimeter, drückte mich sogar noch enger gegen das Geländer, während er auf mich hinabgrinste. »Du bist so hübsch, mit Todesangst in den Augen, Yaxley.«

»Fahr zur Hölle, Mattheo«, schrie ich und versuchte zu fliehen, doch er packte meinen Arm und zog mich zurück, hielt mich fest in seiner Gewalt. Ein dunkles, gefährliches Lachen drang aus den Tiefen seiner Kehle, ließ das Blut in meinen Adern zu Eis gefrieren.

»Was glaubst du wo ich her komme, Prinzessin?«, sagte er amüsiert und brachte unsere Gesichter jetzt auf dasselbe Level. Sofort ertrank ich in dem dunklen See seiner funkelnden Augen, fiel immer tiefer und tiefer in seinen magischen, hypnotisierenden Bann.

»Du hältst dich für so gefährlich, aber ich habe keine Angst vor dir«, erklärte ich ihm wenig überzeugend, denn meine Stimme hatte einen zittrigen Unterton.

»Ach nein?«

Er lehnte sich vor und brachte seine Lippen an mein Ohr, wobei sie den äußeren Rand meiner Ohrmuschel streiften, was mich jetzt nicht nur den Atem anhalten, sondern auch die Beine fest zusammenpressen ließ.

»Und warum rast dein Herz dann so?«, hauchte er mir mit einem dunklen Flüstern ins Ohr, das mir elektrische Schockwellen durch den Körper schickte.

Kurz schloss ich die Augen und atmete tief durch, wehrte mich mit aller Kraft gegen die Anziehung, die dieser teuflische Junge aus unerklärlichen Gründen auf mich hatte, doch als ich die Augen wieder öffnete, hatte die Dunkelheit Mattheo Riddle verschluckt.

Ich brauchte ein paar Minuten um mich zu sammeln, bis ich in der Lage war die Stufen des Turmes hinabzuklettern. Und dann rannte ich. Ich rannte und rannte durch die finsteren Korridore der Akademie von Hogwarts, ignorierte den wütenden Schrei des fetten Mönchs, durch den ich einfach hindurch gerannt war und hielt erst inne, als ich völlig atemlos vor Adrians Tür zum stehen kann.

Ich hasste mich dafür, dass ich sie öffnete, hasste mich dafür, dass ich mich ins Bett meines brutalen Verlobten schlich, der nicht ein Funken Liebe in seinem Herzen trug, hasste mich dafür, dass ich die Arme um seinen muskulösen nackten Oberkörper schlang und meine Lippen auf seine krachen ließ.

Im Halbschlaf erwiderte Adrian meinen Kuss, legte die Arme um meine Taille und zog mich auf sich. »Zara«, murmelte er mit verschlafener Stimme. »Du bist ja eiskalt. Was in Salazars Namen ist—«, doch ich unterbrach ihn, in dem ich den Kuss noch vertiefte.

Angestrengt versuchte ich mich darauf zu konzentrieren, wie gut aussehend und durchtrainiert der Slytherin war, auch wenn sein Charakter all das zerstörte, was an ihm attraktiv war. Ich wollte ihn nicht küssen, hasste jede Sekunde davon, in der die Hände des Slytherin unter meine Bluse glitten und anfingen meine Brüste zu massieren und ich seine Härte verlangend gegen meine Mitte drücken spürte.

Doch mein Körper und meine Seele standen in Flammen, hungerten danach, berührt zu werden.

»Fuck, Baby«, stöhnte Adrian an meinen Lippen und grinste in den Kuss, während er nach seiner Boxershorts tastete, um sie herunterzuziehen. »Ich wusste, dass du irgendwann nachgeben wirst, Zara.«

Doch meine Lust verblasste, denn als sich meine Augen allmählich an das sanfte Glimmern des schwarzen Sees gewöhnt hatten, blickte ich direkt in die Augen von Adrian— und gefror zu Eis, als mir klar wurde, dass es nicht die waren, die ich sehen wollte, wenn ich das erste Mal in meinem Leben Sex hatte.

»I-Ich muss gehen«, platzte es aus mir heraus und ich befreite mich aus seinem Griff, sprang hastig auf.

»Zara komm verflucht nochmal zurück und beende was du angefangen hast, du verdammtes Dreckstück«, hörte ich Adrian lauthals fluchen, doch ich hatte mir bereits meine Kleidung wieder angezogen und war aus dem Zimmer gestürmt, in Richtung der Schlafsäle der Mädchen.

Ich schloss meine Zimmertür hinter mir und warf mich aufs Bett, packte eines meiner Kissen und schrie so lange hinein, bis ich heiser wurde.

𓆙

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