02. the saint
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Z A R A
Frustriert warf ich den Kopf zurück ins Kissen und hoffte, dass mein Freund im schwachen Glimmern des schwarzen Sees, der die Schlafsäle der Kerker Tag und Nacht in eine düstere, schier mystische Atmosphäre hüllte, nicht sehen konnte, wie furchtbar gelangweilt mein Gesichtsausdruck war, während er mich mit seiner Zunge belästigte, denn anders konnte man das, was Adrian da gerade zwischen meinen Beinen machte, nun wirklich nicht bezeichnen.
»Du schmeckst so verdammt gut, Zara«, murmelte der dunkelhaarige Slytherin in meine Mitte, tastete mit seinen vom Quidditch Training rauen Händen grobmotorisch nach meinen Brüsten und begann sie schmerzhaft zu kneten, während er mit seinen Lippen wie verrückt an meiner Clit saugte und ich mich fragte, wann diese Tortur endlich vorbei war.
Er schleckte an mir wie an einem klebrigen Bonbon aus dem Honigtopf und ich hasste jede einzelne Sekunde davon.
Der Oralsex mit Adrian war furchtbar, doch die ein, zwei Mal im Monat die es ihn plötzlich überkam ließ ich einfach stumm über mich ergehen oder ging in Gedanken Zutaten für Zaubertränke durch.
»Gefällt dir das, Baby?«, fragte er und ich unterdrückte den Drang zu schreien und ihm ins Gesicht zu treten. »Kommst du gleich?«
Nein.
»Oh, ja ich komme«, murmelte ich abwesend und begann hastiger zu atmen, wie jedes Mal wenn ich meinem Freund einen Orgasmus vortäuschte, um das Ego des arroganten Slytherin nicht zu kränken.
Denn die Wahrheit war, dass er es bisher noch nie geschafft hatte, mich Sterne sehen zu lassen.
Ich schloss die Augen und atmete erleichtert aus, als ich fühlte, wie er endlich von mir abließ, nur um zu spüren wie sich mein Magen schmerzhaft verkrampfte, als ich das vertraute Klirren seines Gürtels an meine Ohren dringen hörte. Übelkeit durchströmte meinen Körper, während ich fieberhaft überlegte, was ich ihm als Ausrede präsentieren konnte, um ihm heute keinen Blasen zu müssen.
»Worauf wartest du, Zara?«, raunte mir Adrians tiefe Stimme ins Ohr, bevor er mir einen rauen Kuss auf die Lippen drückte, der nichts als eine Warnung war. »Geh auf deine hübschen Knie und lutsch meinen—«
Meine Lider flatterten und leicht panisch setzte ich mich auf, als er mitten im Satz stockte. »Fuck, das Training, Flint bringt mich um«, fluchte er und zog seine Boxershorts so hastig wieder hoch, dass er mich dabei mit seinem Ellenbogen erwischte und ich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen in die Kissen fiel.
Bevor ich etwas erwidern konnte, war er bereits aufgesprungen und hatte mich ohne ein weiteres Wort halbnackt auf seinem Bett liegen lassen. Erleichtert griff ich nach der Decke und zog sie über mich, zum ersten Mal in meinem Leben dankbar über die Existenz von Marcus Flint.
So gut aussehend und beliebt der Slytherin Adrian Pucey innerhalb unseres Hauses auch war, umso schlechter war er darin, mich glücklich zu machen.
Unsere Beziehung war geprägt von seiner Eifersucht, die nicht selten darin endete, dass ich nach einem zu langen Gespräch mit einem anderen Jungen als Strafe dunkelviolette Blutergüsse erhielt— natürlich nur an Stellen, die nicht für andere sichtbar waren, damit der schöne Schein nach außen gewahrt wurde.
Ich liebte Adrian.
Zumindest redete ich mir das die meiste Zeit ein, um die Demütigungen oder Gewaltandrohungen des Slytherin ertragen zu können, mit dem ich nun schon seit zwei Jahren in einer Beziehung— und seit knapp einem Jahr nun auch offiziell verlobt war, wie das Funkeln des Diamantringes an meinem Ringfinger mich jeden Tag schmerzlich daran erinnerte.
Doch es war nicht immer so zwischen uns gewesen, ganz im Gegenteil. Am Anfang unserer Beziehung war Adrian verständnisvoll gewesen und hatte viele süße Dinge für mich getan, wie mich mit einem Ausflug nach Hogsmeade zu überraschen oder mir einen Strauß meiner Lieblingsblumen zu schenken.
Doch je älter der Slytherin wurde, umso mehr schien sein Charakter an Grausamkeit zu gewinnen.
Seufzend sprang ich aus dem Bett und lief ins Bad, um mich dort unter die Dusche zu stellen und mit kochendem Wasser alles abzutöten, was Adrians Zunge zwischen meinen Schenkeln hinterlassen hatte. Ich wusch mich, bis meine Haut knallrot war und dankte Merlin in Gedanken dafür, dass sich der Slytherin darauf eingelassen hatte, mit dem richtigen Sex bis zur Hochzeitsnacht zu warten. Denn wenn es eines gab was er respektierte, dann Traditionen.
Genau wie mein Vater.
Die Yaxleys gehörten zu den Unantastbaren Achtundzwanzig und somit zur Elite der Zaubererfamilien Großbritanniens. Und in unseren elitären Kreisen waren arrangierte Ehen nicht unüblich, um die Reinheit unserer Blutlinien zu gewährleisten. Auch Draco Malfoy war zu einer solchen Verbindung gezwungen worden, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass Astoria, die Tochter der angesehenen Greengrass Dynastie schon seine große Liebe gewesen war, bevor er ihr einen Diamantring auf den Ringfinger geschoben hatte.
Voller Ekel betrachtete ich meinen, den ich am liebsten die Toilette heruntergespült hätte. Doch das Leuchten in den Augen meines Vaters, als ich bei einem Abendessen im Beisein unser beider Familien Adrians Antrag angenommen hatte, ließ mich den Gedanken nun seufzend wieder verwerfen.
Seit meine Mutter gestorben war, hatten Dad und ich nur noch einander und alles was ich wollte, war, dass mein Vater Stolz auf seine Tochter war. Und wenn ich dafür eine arrangierte Ehe eingehen musste, mit einem Jungen der mich nur als seinen Besitz ansah, statt einem lebendigen Mädchen mit Gefühlen, Wünschen und Träumen, dann würde ich es tun.
Doch egal wie sehr ich mich auch anstrengte Adrian Pucey zu lieben, mit jedem Tag an dem er mich misshandelte, wuchs meine Abneigung gegen ihn.
Denn tief in mir sehnte ich mich nach etwas, dass so intensiv war, dass es mein Herz in Flammen setzte.
Etwas dunklem, gefährlichem.
𓆙
Das Schloss lag in völliger Dunkelheit, als ich lautlos durch die verlassenen Korridore schlich. Angeekelt hüpfte ich über eine Pfütze und stellte fest, dass die maulende Myrte mal wieder das Klo geflutet hatte.
Verstohlen blickte ich mich noch einmal um, dann stieg ich die steinernen Stufen zum Astronomieturm empor. Oben angekommen lehnte ich mich an das Geländer und atmete tief durch, blickte hinunter auf die Ländereien, die jetzt im dichten Nebel lagen.
So sehr ich die Kerker von Slytherin auch liebte, der Astronomieturmes von Hogwarts hatte etwas so magisches an sich, mit dem kein Ort im Schloss mithalten konnten, denn vor allem in den Nächten strahlte er nichts als Ruhe und Frieden aus und lud seine Schüler dazu ein, sich nach der Nachtruhe die Stufen hinaufzuschleichen und sich eine Zigarette rauchend in der Schönheit der Sterne zu verlieren.
In den letzten Monaten kam ich oft her um mich von Schlaflosigkeit, Albträumen und dunklen Gedanken abzulenken, die mich plagten, seit der Ring an meinem Finger meiner Freiheit ein Ablaufdatum gegeben hatte. Nächstes Jahr im Sommer nach unserem Schulabschluss würde ich Adrian heiraten, drei Kinder bekommen, wie es in seiner Familie Tradition war und eine gehorsame Frau für ihn sein.
So wie es von mir erwartet wurde.
Meine Gedanken überschlugen sich und beinahe sehnsüchtig blickte ich hinunter in die Tiefe, fragte mich ob es nicht einfacher wäre dem ganzen Schmerz endlich ein Ende zu setzen, bevor ich daran zerbrach.
Ich hob die Hand um mir mit dem Ärmel meines smaragdgrünen Slytherin Pullovers die eine Träne von der Wange zu wischen, die ich mir angesichts meines erbärmlichen Lebens zu weinen erlaubt hatte, als ich aus dem Augenwinkel plötzlich bemerkte, wie die kleinen Lämpchen, die der Plattform ein wenig Licht spendeten, plötzlich leicht zu flackern anfingen.
Ein eisiger Schauer floss mir über den Rücken.
Ich war nicht mehr allein, denn wer auch immer hier oben war — ich konnte ihn leise Atmen hören.
Langsam drehte ich mich um und blinzelte.
Erschrocken über die Schwaden nebelartiger Dunkelheit, die plötzlich auf dem Turm allgegenwärtig waren und ihm eine geisterhafte, schier angsteinflössende Atmosphäre verlieh, wich ich zurück und griff nach dem Geländer hinter mir.
Doch meine Hände verfehlten es und dann stolperte ich, rutschte, meiner zierlichen Taille sei dank durch die Lücke im Geländer und fiel in den Abgrund.
Ich schloss die Augen, bereit mein Schicksal zu akzeptieren und wartete auf das Adrenalin, dass der freie Fall durch meinen Körper pumpen würde.
Doch es kam nicht, weil ich nie gestürzt war.
Starke Hände lagen um meine Taille und hielten mich fest, bewahrten mich vor dem sicheren Tod.
Mein Herz raste in meiner Brust und meine Lippen zitterten, dann flatterten meine Lider und ich schaute tief in Augen, die so schwarz waren wie seine Seele.
Mattheo Riddle.
Sein Haar war wie so oft völlig chaotisch und die dunklen Locken fielen ihm in die Stirn, umrahmten sein makellos perfektes Gesicht. Sein weißes Hemd war zerrissen und er hatte Blutspritzer auf Nase und Wangen und ich hätte eine Menge Galleonen darauf gesetzt, dass dieses Blut nicht sein eigenes war.
Das Lächeln, dass die Lippen des Slytherin umspielte, während er mich mit seinen von schattengefluteten dunklen Augen betrachtete, hatte einen so teuflischen Charme, dass es mich das Atmen vergessen ließ.
»Ich könnte deinen Tod hier und jetzt wie einen Unfall aussehen lassen. Ist es das was du willst, Darling?«
𓆙
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