Kapitel 19

Willkommen zur Lesenacht!

Lehnt euch zurück, esst ein paar Snacks und genießt die nächsten Kapitel 😊

• A N T O N •

Ich glaube, Valentin und ich befinden uns auf dem besten Weg, eine Beziehung aufzubauen.

Und nein, ihr kleinen Schlawiner in meinem Kopf, ich rede nicht von einer der romantischen Art. Die kommt noch.

Er stößt mich nicht mehr verbal von sich. So langsam kann ich seine Mauer durchbrechen. Wir machen also Fortschritte.

Als sich jemand neben mir auf die Couch setzt, schreckte ich auf. Meine Augen treffen die meiner Schwester. "Nora, du hättest mich ruhig vorwarnen können." "Ich habe dich doch gerufen, aber du warst vollkommen in deinen Gedanken versunken." Ups. "Was gibt es denn?", frage ich, während ich den Ton vom Fernseher leiser stelle.

Ich erkenne es meiner Schwester immer an, wenn sie über etwas reden möchte. Und jetzt hat sie wieder diesen einen bestimmten Blick.

"Okay, also ich habe mit einer Kollegin die Schicht getauscht und soll für sie heute einspringen. Das Problem ist allerdings, dass Luca mich heute Abend ausführen wollte."

Ahhh, Levi hat das Problem erkannt!

Ihr solltet vielleicht wissen, dass Luca ein Stammgast im Restaurant ist, in dem Nora arbeitet. Er war anfangs oft mit seinen Eltern essen gegangen, kam dann aber immer alleine. Nora meinte, er saß bis spätabends an seinem Tisch, obwohl er schon längst mit seinem Abendessen fertig und der Wein ausgetrunken war. Doch Luca blieb, um Nora zu sehen.

Letzte Woche hatte er sie dann endlich nach einem Date gefragt. Nur dass es ausgerechnet heute ist, scheint wohl sehr ungünstig zu sein.

"Und du willst Luca nicht absagen", stelle ich fest, woraufhin sie stumm zustimmt. Ich kann sie ja verstehen. Er ist ein charmanter, junger Typ, der außerdem recht passabel aussieht. Und er wollte unbedingt mit ihr ausgehen. Seufzend setze ich mich auf. "Dann werde ich wohl deine Schicht heute Abend überneh-" "Kleiner Bruder, ich habe dich so lieb!", sie drückt mir einen Kuss auf die Wange und strahlt über das ganze Gesicht, "Du bist der beste! Aber ist das auch wirklich in Ordnung für dich? Hattest du keine Pläne?" Ich schüttle den Kopf.

Sasha muss für ihre Fahrprüfung lernen und Jay wollte zocken, glaube ich. Da sitze ich viel lieber vor dem Fernseher. Und meine liebe Lady Bishop scheint ein Familienabend zu machen. Ich bin also ganz alleine auf dieser Welt...

Naja, wofür gibt es meinen heißen Geisterjäger Dean, mit dem ich mich allzu gerne vertröste.

"Wird diese Serie nicht irgendwann langweilig?", fragt meine Schwester und deutet auf den Bildschirm. Theatralisch schnappe ich nach Luft. "Ähm nein?! Dean wird mit jeder Folge kontinuierlich heißer, also kann es gar nicht öde werden." "Levi, du brauchst dringend Sex. Und ich meine nicht im Kopf mit diesem Typen da", sie macht es sich auf der Couch bequem und greift genüsslich in die Schale Popcorn, die auf dem Tisch steht, "Gibt es denn niemanden, der dir gefällt?"

Ich kann nicht verhindern, zu grinsen. Was soll ich es auch abstreiten? Mir gefällt Valentin nun mal. Und das nicht nur vom Äußeren her, sondern auch sein Charakter erweckt meine Neugierde. Er spielt den Unnahbaren, aber ich glaube, er möchte eigentlich, dass jemand hinter diese Mauer schaut.

Und ich werde den wahren Valentin kennenlernen und ihn lieben.

"Okay, dein Gesichtsausdruck sagt alles. Wie ist denn der Stand mit ihm?" "Er ist hetero." "Das ist natürlich schlecht. Und du willst ihn umpolen?", fragt sie grinsend und wackelt mit den Augenbrauen, sodass ich nicht anders kann als zu lachen. "Man nein. Ich mag ihn halt einfach. Er ist...interessant." "Süßer, aber wenn er hetero ist, kannst du ihn nicht so einfach in deine kunterbunte Welt entführen."

Warum denken eigentlich alle, dass ich in einer schwulen Welt mit Regenbögen und Einhörnern lebe? Nein, in meinem Paralleluniversum gibt es die schönsten Männer, die zu lateinamerikanischer Musik mit mir tanzen und mich verwöhnen, so wie ich es will. Und niemand hat Zutritt, außer ich gestatte es!

Ich greife ebenfalls zum Popcorn und werfe mir die Süßigkeit in den Mund. "Das versuche ich auch gar nicht. Wenn er will, kann er ja in der Mitte von hetero und gay aussteigen, dagegen habe ich ja nichts", meine ich schultern zuckend und werfe einen Blick auf die Uhr, "Also nimm es mir nicht übel, aber du siehst aus wie ein sprechender Mülleimer, wirst aber bald von deinem heißen Date abgeholt."

Das ist das Stichwort für Nora, hektisch aufzuspringen und dabei fast das gesamte Popcorn im Wohnzimmer zu verteilen. "Scheiße, ich schaffe das doch niemals!" Grinsend lehne ich mich zurück und schalte den Ton am Fernseher wieder an. "Da kann ich ja froh sein, von Natur aus eine Schönheit zu sein", rufe ich ihr hinterher und höre sie daraufhin laut fluchen.

Hach ja, die Familie ist doch immer noch am schönsten.



Diese Geschwisterliebe ist so wundervoll! 😂

Habt ihr auch Geschwister?

Nächstes Kapitel: 20 Uhr

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