Die Autofahrt mit Sara und ihrer Freundin ist wirklich lustig. Wir sind alle gut drauf, hören laute Musik und singen natürlich mit. Saras Freudin heißt Madeline, wird aber Maddy genannt und ist total nett.
Die halbe Stunde Autofahrt vergeht wie im Flug und ich habe das Vibro- Ei schon fast wieder vergessen.
Wir parken in der Nähe des Clubs, müssen aber noch ein paar Minuten laufen.
Von außen ist es ein Backsteinbau,  der aber wohl vor Kurzem renoviert wurde. Wir ziehen die schwere Eingangstür auf und mir verschlägt es kurz die Sprache.

Uns klingt sofort Musik entgegen, aber hier im vorderen Teil des Clubs ist es relativ ruhig. Es gibt eine riesige Theke, die von sechs Barkeepern und Barkeeperinnen besetzt ist. Alle tragen weiße Hemden, Hosenträger und rote Fliegen dazu. Der ganze Club ist modern, aber dennoch gemütlich eingerichtet. Alles ist in verschiedenen Grautönen gehalten und es gibt hier und da rote Akzente. Deshalb passe ich in meinem Outfit irgendwie gut hier rein. Ein breiter Gang führt tiefer in den Club und dort scheint es später zur Sache zu gehen, denn ich kann eine Tanzfläche erkennen. Da es noch recht früh ist, ist dort aber noch nicht viel los und wir beschließen erst mal an der Bar zu bleiben und auf den Abend anzustoßen.

Wir ergattern drei Plätze und bestellen uns was zu trinken. Als wir anstoßen und ich an meinem Bacardi- Cola nippe, fällt mir meine Aufgabe wieder ein. Mein Herz flattert bei dem Gedanken daran und ich nehme nur einen ganz kleinen Schluck, denn ich muss sie ja erst nach meinem Drink erfüllen. Ich lächele über mich selbst und nehme kurz mein Handy raus, um Tate zu schreiben, dass ich jetzt im Club bin. Sara und Maddy ziehen mich auf und versuchen heraus zu finden, warum ich beim tippen so grinse. Aber ich verrate es nicht und schaffe das Thema auf den süßen Barmann zu lenken, der Sara angeflirtet hat.

Ich genieße die Atmosphäre im Club und die ausgelassene Unterhaltung mit den Mädels. Tate schreibt mir zurück: "Ihr seid ja früh unterwegs, da ist meistens noch nicht so viel los, oder? Bei uns wird es oft erst gegen Mitternacht so richtig voll.". Ich schaue mich im Club um und Tate hat Recht. So wahnsinnig viel los ist noch nicht, aber trotzdem bin ich froh, dass wir schon unterwegs sind und ich hab Spaß. Also antworte ich Tate: "Viel los ist wirklich noch nicht, aber wir haben Spaß und nehmen noch Drinks an der Bar😊". Tate schreibt: "Drinks?🤨 Du hast doch eine Aufgabe nach dem ersten Drink😈". Ich lächle, schaue auf mein Glas, das fast leer ist und tippe eine Nachricht an Tate: "Ich weiß und ich bin brav😇 Mein erster Drink ist so gut wie leer und ich gehe gleich zur Toilette." Der Alkohol scheint mich mutiger zu machen, vielleicht hatte Tate das sogar beabsichtigt. Ich leere mein Glas ohne noch einmal aufs Handy zu schauen und steuere die Toiletten an.

In der Kabine nehme ich dann mein Handy wieder zur Hand, Tate hat geantwortet: "Sehr brav, meine Kleine😘 Viel Spaß und Du weißt ja, dass ich einen Bericht erwarte. Ich bin jetzt auf der Arbeit. Bis später😘"

Mit Hilfe von ein bisschen Gleitgel führe ich das Ei, natürlich nachdem ich es eingeschaltet habe, vorsichtig ein, was im Stehen irgendwie nochmal ein bisschen schwieriger ist. Als es sitzt, ziehe ich mich wieder an und bewege mich ein bisschen, um zu prüfen, ob alles okay ist.
Solange es nicht eingeschaltet ist, bemerke ich es kaum, sehr gut. Zum Testen drücke ich kurz die Fernbedienunng und das Ei vibriert in mir. Sofort werden meine Knie ein wenig weich und automatisch öffnet sich mein Mund, da ich schneller atme. Das Ei hört man eigentlich nicht und gleich mit der Musik bekommt es wahrscheinlich wirklich niemand mit. Aber es wird für mich schon herausfordernd sein, mein Gesicht unter Kontrolle zu behalten.
Ich muss auch zugeben, dass mich der Gedanke daran gleich etwas für Tate in der Öffentlichkeit zu tun, anmacht. Auch wenn ich darauf hoffe, dass es niemand mitbekommt.

Die Fernbedienung verstecke ich unauffällig  in den Taschen meines Rocks bevor ich die Kabine verlasse und mir die Hände wasche.
Ich verlasse die Toiletten und gehe zurück zu Maddy und Sara an die Bar. Auf dem Weg dorthin komme ich an einer Tür vorbei, dir von zwei Sicherheitsleuten bewacht wird. Über der Tür steht "Dark Sin", was man nur aus einem bestimmten Blickwinkel lesen kann. Ein älteres Paar, das sehr elegant gekleidet ist verschwindet durch die Tür, die sofort für die beiden geöffnet wurde. Merkwürdig irgendwie. Sie scheinen nicht in diesen modernen Club zu passen. Kurz bevor die Tür wieder zu fällt, sehe ich eine Kette aufblitzen, die scheinbar vom Hals der Frau hängt und von dem Mann in der Hand gehalten wird. Ich schüttle den Kopf. Der Moment ist innerhalb von Sekundenbruchteilen vorbei und ich habe mich bestimmt geirrt.

Ich schiebe den Gedanken beiseite und steuere weiter die Bar an. Maddy und Sara haben neue Drinks bestellt und wir stoßen erneut an.
Die Stimmung ist ausgelassen und während des nächsten Songs, der gespielt wird, schalte ich das Ei zum Refrain ein. Ich halte mich sicherheitshalber an der Theke fest und achte darauf meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Ich schlucke schwer und Sara spricht mich an: "Alles in Ordnung Sienna? Du siehst irgendwie angestrengt aus...Du hast doch nicht schon genug, oder?". Ich ringe mir ein Lächeln ab und sage ihr, dass alles in Ordnung ist. Zum Glück ist der Refrain nicht so lang, so dass ich es nur kurz aushalten muss.

Es ist irgendwie aufregend und ich kann nicht leugnen, dass ich feucht werde. Aber ich habe auch riesige Angst davor, dass es doch irgendwie jemand mitbekommt.
Während des zweiten Refrains, der zweimal wiederholt wird, lehne ich mich mit dem Rücken an die Bar, damit Sara und Maddy mich nur von der Seite sehen und nichts auffällt.
Ich lasse meinen Blick durch die Bar schweifen, inzwischen ist mehr los und schaue mir die Menschen an.

Mein Blick fällt auf einen groß gewachsenen Mann in einem schwarzen Hemd und dunkelgrauerAnzughose. Seine Hemdsärmel sind hochgekrempelt. Mein Blick schweift über seinen Körper, während das Ei in mir vibriert. Er steht seitlich zu mir und unterhält sich gerade mit jemanden. In dem Moment dreht er seinen Kopf und schaut mich direkt an.
Mein Herz überschlägt sich, ich lasse meinen Drink fallen, den ich in der Hand hatte und meine Beine fühlen sich plötzlich wie Gummi an.

Seine graublauen Augen graben sich in meine. Es ist Tate.
Eindeutig.
Er zieht beide Augenbrauen hoch, als er mich erkennt, scheint sich aber schnell zu fangen. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.
Sara und Maddy unterhalten sich mit drei Typen, so dass sie nichts mitbekommen.

Tate beendet sein Gespräch und schlendert gelassen auf mich zu, während in mir noch immer das Ei vibriert...